Was aber nicht bedeutet, dass man hier vor einem moralischen Problem steht. Gerade Connor ist da ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Ein bisschen Überredungskunst und bisherigen Questfortschritt vorausgesetzt kann man alle retten, auch ohne Nachwirkungen (will jetzt für andere nicht spoilern), und gleichzeitig das Leckerli erhalten.
(Zugegebenermaßen, anschließend hatte ich das "Bully"-Achievement, aber es hat funktioniert.)
Verändern, ja, aber keine wirkliche moralische Zwickmühle. Auch dort gibt es eine schneeweiße Lösung, was mich (nach dem Verlauf des Landsmeet) wirklich überrascht hat. Dass Dragon Age Konsequenzen und Änderungen im Spielverlauf erlaubt, hat das Review positiv hervorgehobenZitat
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Aerie und Korgan sind noch harmlos. Diverse andere haben das Potential, sich gegenseitig umzubringen...Zitat
Hier ist aber immer der Konflikt Player <-> NPC, nicht NPC <-> NPC. Das sieht man auch daran, dass die Gruppenzusammenstellung die Ansehensverluste (von wenigen Ausnahmen abgesehen - und die dann auch noch in einem DLC) komplett zu minimieren vermag.Zitat
Aber sie bleiben ohne Konsequenz, weil es innerhalb der Gruppe keine "echten" Konflikte gibt. Es werden lediglich Konflikte vorgespielt. Die Konflikte laufen immer über die Schiene NPC <-> Spieler.Zitat
Dann sollte das Spiel dem auch gerecht werden. Wenn man ein Spiel als "mature, dark, gritty, realistic" etc. anpreist, dann aber am Ende lediglich eine billige Blutorgie und "Brown is the new real" herauskommt, stimmt etwas nicht.Zitat
Zu Zeiten von BG2 erschienen pro Jahr 2-3 "High Profile" PC-RPGs (immer bedenken liebe Leser, DA wurde immer als die große PC-Rollenspieloffenbarung angepriesen und sollte einst exklusiv sein). Heutzutage mit Glück eines auf dem internationalen Markt. Allein 2006 war da eine winzigkleine Ausnahme.Zitat
Bloß wenn man sagt, man will mit Weltkriegsshootern konkurrieren, dann okay - bloß dann läuft wiederum etwas schief, weil man völlig andere Käufergruppen anspricht. Und diese Käufer, die ohne die billige Effekthascherei nicht zugegriffen hätten, werden wohl kein zweites mal zugreifen.
Im Vergleich zu vorigen Biowaretiteln, ja. Im Vergleich zum Rest der Rollenspielwelt, nein. Insbesondere Witcher und Bloodlines sind da zu nennen - denn sie erreichen das nicht durch billige Effekthascherei.Zitat
*seufz*Zitat
Mass Effect war auch filmreif - war dennoch inhaltlich und spielerisch suboptimal (um nicht zu sagen ein Reinfall).
Der Abschnitt, den du da zitiert hast, bezieht sich ausdrücklich auf die Gruppe, nicht auf Quests.Zitat
Da könnte ich mich darüber beschweren, dass die Verpackung nicht filmreif inszeniert ist.
Wobei auch da Augenwischerei betrieben wird: Lediglich bei den Zwergen muss eine richtige Wahl stattfinden. Elfen und Werwölfe kann man miteinander aussöhnen.
Bei BG2 hingegen wird ein ziemlich interessantes Konzept verfolgt, das sonst nur selten vorkommt (Bloodlines wäre das einzige andere Spiel, das mir einfällt): Die Wahlmöglichkeiten dort werden durch die Gesinnung eingeschränkt. Während die Gesinnung sich durchaus (aber nur sehr kleinschrittig oder bei besonders dafür designten Ereignissen) ändern kann, so werden doch zumeist Wege komplett gegen die eigene Gesinnung gesperrt. Heißt ein guter Charakter kann nicht in den Sklavenhandel einsteigen, ein böser kann an anderer Stelle nicht selbstlos Leute retten, et cetera. Sowas wurde in späteren Spielen nicht mehr verwendet, und Gesinnungen wurden zu Werten im Charakterbildschirm. Dragon Age hat keine Gesinnung, deswegen ist es da egal.
Bloodlines ist da die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt: Je niedriger die Menschlichkeit, desto mehr monströse Handlungsmöglichkeiten werden möglich - zugleich aber menschliche Handlungsmöglichkeiten immer stärker begrenzt bzw. sogar unmöglich.
In BG2 liefen die Dialoge alle über Timing, in DA über Trigger. Dadurch gab es dann auch so arg skurrile Situationen, wie dass die Leute ihr Herz mitten in einem verfluchten Drachenhort ausschütteten. Auch nicht voll gelungen, sagt aber nichts über Qualität oder Quantität der Dialoge aus. Außer eben, dass sie manchmal zu völlig irrwitzigen Zeitpunkten begannen.Zitat
Nun ja, die ausgefallenen Szenarien sind wohl dem "realistic!!111"-Anspruch zum Opfer gefallen.
Rätsel gab es in DA schon einige tolle versteckt, bloß leider oft in Nebenquests, die dann auch noch suboptimal zusammengebaut waren (das Zusammenspiel zwischen Codex und Questjournal ist imho nicht so gut gelungen).
Nah, das hatte BG2 auch.Zitat
Das Problem ist eher, dass die Anzahl an Orten wirklich etwas begrenzt ist. Insgesamt 8 + Anhängsel. BG2 hatte etwa 30 mit gleichem oder größerem Umfang, NWN 1 und NWN 2 beide(jeweils ohne AddOns) immer noch an die 20.
Ich war ja schon froh, als Haven + Anhängsel hinzukamen. Als ich mit Ostagar fertig war, kam mir die Schlimme Befürchtung, es könnte sich um ein "Reload" von Kotor handeln (Anfangsgebiet + 4 MacGuffin-Gebiete + Endgebiet), womit ich unglücklicherweise auch nicht so weit daneben lag.
Und, hats geklappt¿Zitat
Gah. Wetten, dass mit dem nächsten Patch dann Werbung dafür eingebaut wird?