Ja.
Sicher wird der Staat jetzt nicht willkürlich losziehen und Seiten sperren, aber das ist nunmal der Nebeneffekt. Denn es ist ja nicht so, dass die Kinderpornoseiten suchen und da dann nen Riegel vorschieben, es geht einfach viel zu viel ins Netz und wenn einzelne Domains oder Anbieter gesperrt werden funktionieren zig andere, legale Seiten auch nicht mehr.
Außerdem haben die Politiker ein ganz falsches Bild. Für die sieht die Kinderpornoindustrie wie zigtausend online stehende Youtubes aus, wo jeder x-beliebige Mensch auf eine Webseite geht und sich zu dort stehenden Videos und Bildern die Kokosnüsse von der Palme wedelt. Aber defakto wird über HTTP so ziemlich gar nichts davon verbreitet. Das geht über Chatrooms, Messanger und die deutsche Post. Übers Web findet höchstens in wenigen Fällen der erste Kontakt statt.
Im Endeffekt nützt es gar nichts, außer dass die ganz ausgefuchsten Pädophilen die Sperren umgehen können oder sich ihren Kontakt anderweitig beschaffen, und dass unbescholtene Omis die in ein Bügeleisenforum schauen wollten ins Netz laufen und plötzlich als Pädophile registriert werden.
Aber die Experten haben ja gewarnt. Und während man in Deutschland immer sagte "In Skandinavien hats auch super funktioniert." sagt Skandinavien "Das Ding funktioniert überhaupt nicht!"
Kurzum: Selbst wenn der Webfilter so funktionieren würde wie gedacht, so hätte man damit kaum was erreicht, außer den ehrlichen Bürger das Leben schwer zu machen.
Ist wie wenn man sich ein SecuROM geschütztes Spiel holt. Raubkopieren lohnt sich wieder.![]()