Bücher
Er sitzt in seinem Zimmer und liest
seine Mutter schüttelt den Kopf.
Ich verstehe dich nicht, sagt sie,
was geht dir nur durch den Kopf.

Warum sitzt du schon wieder in deinem stickigen Zimmer,
warum gehst du nicht raus und spielst Fußball mit den anderen?
Sport und Bewegung an der frischen Luft, das mochtest du doch immer,
und jetzt sitzt du hier, alleine, während die anderen Spaß haben und was erleben.

Was hast du denn von deinen Büchern,
was ist so toll daran, die Gedanken eines anderen zu lesen,
der es zu nichts gebracht hat, außer dieses langweilige Buch zu schreiben?

Du irrst dich Mama, sagt er, Bücher sind nicht langweilig.
Ich habe mit ihnen genau so viel Spaß, wie die anderen mit ihrem Fußball,
und erleben kann ich hier mehr.

Ich reise in längst vergangene Zeiten und sehe Orte,
die schon längst untergegangen sind, wieder in altem Glanz.
Und ich höhre Worte,
die vor langer Zeit gesprochen wurden.

Ich wetteifere mit Detektiven um die Lösung
eines schwierigen Falls
und ich sehe neue Planeten
in den Tiefen des Alls.

Ich sehe neuen Welten
die der Zwerge, Orks oder der Kelten
und ich sehe mächtige und weise Zauberer,
faszinierende Kulturen, Kreaturen und Schlachten gegen böse Götter.

Ich fühle Liebe, Trauer, Furcht und Freude
ich fühle, leide, zittere und lache mit den Protagonisten,
die fast zu Brüdern für mich geworden sind.

Du tust dem Autor unrecht, wenn du sagst, er hätte es zu nichts gebracht;
er lässt mich dies alles erleben, sehen und fühlen,
er hat mir sein kostbarstes, sein Innerstes geschenkt,
seine Welt, seine Träume, seine Gedanken.

Er hat es zu etwas gebracht;
er hat mir und vielen tausend anderen
eine Freude gemacht.