@nocius
Muss ein Hobby - selbst wenn man insgeheim den Wunsch hat der Beschäftigung auch professionell nachzugehen - denn immer Ruhm mit sich bringen? Es gibt Leute, die schrauben ihr Leben lang an Motorrädern herum, andere malen neben ihrem Beruf Bilder und hängen sie sich dann selber an die Wand und wieder andere pflegen ihren Garten bis zur Perfektion. Außer Selbstbestätigung und im höchsten Fall Anerkennung innerhalb ihrer Szene haben sie auch nicht mehr davon.

Ich entwickel jetzt ungefähr seit meinem 13. Lebensjahr Spiele, wobei ich erst viel später mit Computerspielen angefangen habe und lange Zeit bestand mein Publikum nur aus meinem Bruder und Freunden. Das hat mich eigentlich nie gestört. Der Maker bietet mir jetzt eine größere Bühne und das ist wegen dem ganzen Feedback auch toll, aber deswegen lasse ich meine Ideale sicherlich nicht zugunsten von möglichst viel Erfolg bei der Masse fallen. Es ist ja so: Spiele, wie auch alle anderen unterhaltenden Medien, leben durch ihr Publikum; das ist wahr. Aber zwischen der Gier nach Ruhm und dem Spaß am Entwickeln besteht ein großer Unterschied. Mir macht es Spaß andere mit meinen Geschichten zu unterhalten. Ich freue mich, wenn die Spieler die Spiele gerne spielen und ich ärgere mich, wenn die Spiele nicht gut ankommen. Deswegen würde ich aber niemals meine eigenen Konzepte verwerfen und die benutzen, die in der Makercommunity besonders viel Erfolg versprechen. Zum Maker hab ich btw. gegriffen, weil mir das Designen eines Spieles wichtiger ist als das Programmieren. Je mehr Programmierarbeit mir abgenommen wird, desto besser.

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Dennoch kann niemand leugnen, dass ein gewisser Prozentsatz der Motivation immer darin liegt, das möglichst beste und qualitativ hochwertigste Spiel zu erschaffen und es anderen Projekten 'vorzumachen'. Entweder dies, oder ich lebte die letzten acht Jahre auf dem Mond.
Ich denke auch, dass es vielen aus der Makercommunity genau darum geht, selbst wenn die wenigsten das ehrlich zugeben. Diese Projekte sind aber häufig auch die ersten die scheitern.

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Warum sonst werden RTP-Spiele verschrieen, werden Standard-KS als negativer Faktor gesehen, werden Spiele überhaupt so zeitaufwendig erschaffen? Entweder besteht diese Community aus einer Horde unbelehrbarer Perfektionisten oder ich hab einfach eine falsche Vorstellung davon, was hier abgeht.
Da spricht eher die Seele des Spielers, denn man möchte ja auch unterhalten werden, egal ob's die Augen sind oder der Spieltrieb allgemein.