Dem stimme ich dir absolut zu, ich habe dieser Argumentation auch niemals widersprochen. Im einzelnen Fall ist das Nachdenken ein schöner Akt des Lebens, momentan tue ich ja auch nichts anderes, als über Argumente nachzudenken. Dabei stört mich das Wissen nicht, dass ich weiß, dass es zwar andere Personen anregen wird, aber im Endeffekt keinen Nutzen hat. Ich tue es halt trotzdem, weil ich immer noch eine Persönlichkeit bin, ein Individuum bin, keine Universalität, keine Globalität, keine Chronotät.Zitat von Broken Chords Can Sing A Little
"Stumpf in den Fernseher" gucken wäre btw auch eine Form von Tätigkeit, wo man zum Nachdenken verführt werden wird. Wenn man z.B. über gewisse Situationen lacht. Denn dann hat man in Ultrakurzzeit nachgedacht, wo der Sinn des Witzes liegt, und man lacht.
Mit "Im Gesamten" meinte ich übrigens das universelle Ergebnis des Lebens. Bisher hat sie zu keinen eindeutigen Ziel geführt und ich bezweifle, dass die Allgemeinheit irgendwann 100%ig vom Gegenteil überzeugt wird. Aber ich lasse mich gerne überraschen, wenn es um den Sinn der Existenz geht. Mich würde es nämlich auch interessieren, warum ich hier bin und über die Sinnlosigkeit der Existenz philosophiere.
Fraglich ist allerdings dabei, wie Instinkte verloren gehen können, also fehlend werden. Sie sind angeboren und es würde wahrscheinlich Millionen Jahre dauern, um einen Instinkt zu verlieren. So lange existiert der Homo sapiens sapiens meines Wissens nach nicht. Und Instinkte besitzen wir immer noch viele. Wie Essen bei Hunger, Trinken bei Durst, Geschlechtsverkehr zur Arterhaltung... Nur haben wir irgendwie gelernt, die Instinkte unter Kontrolle halten zu können. Jetzt gilt es nur zu diskutieren, was der werte Lem unter fehlenden Instinkten versteht. Denn fehlend nach unseren Verständnissen sind sie nicht. Demnach kein Argument für die Kultur.Zitat von Ianus
Andererseits kann Lem damit gemeint haben, dass wir eine Kontrolle über unsere Instinkte aufgebaut haben und somit das Gefühl für den Instinkt verloren haben. Das wäre dann durchaus ein Argument für die Kultur, die das verlorene Gefühl über die Instinkte kompensiert. (Habe "Also sprach Golem" nicht gelesen und bin daher unwissend in diesem Bezug. Habt Nachsicht in dem Punkt)
War ein wenig überstürzt gesagt (Schulrechner und wenig Zeit ^^"), mea maxima culpa.
Mit den passiven Gedanken meinte ich die Gedanken, die das Gehirn zur Selbsterhaltung benötigt, wie die Kontrolle über die Atmung.
Auch die Augenbewegungen (aber nicht aussschließliches Instrument der Wahrnehmung) sind im Zustand der So-heit (sehr schönes Wort ^^) vorhanden, nur dass wir sie nicht aktiv steuern. Dadurch werden neue Informationen aufgenommen, die in unseren Gedanken vorkommen. Die aber u.U. nicht gewollt sind, das sind dann die passiven Gedanken, die wir selbst wahrnehmen können, im Gegensatz zu den passiven Gedanken der z.B. Atmung, wo wir nur dessen Wirkung wahrnehmen.
Quasi also das Echo unseres Hirns. Diese Gedanken sind in meiner Ansicht erlaubt im Zustand der So-heit, weil sie unvermeidbar sind. Es ist ein nötiges Signal des Gehirns an sich selbst, damit es weiß, dass es noch lebt (oder so, ka, wie ich das genau beschreiben soll).
Ich hoffe, es wurde verstanden. Irgendwie zweifle ich aber daran.
Natürlich. Du hast auch absolut richtigerweise erkannt, dass unsere Optionen übermäßig sind. Während bei den anderen Lebewesen es beim "Fressen und gefressen werden" bleibt, betreiben wir eine Überfressung. Durch diese Überfressung kann sich der durch die Evolution aufgebaute Kreislauf des Lebens nicht mehr von selbst ausgleichen, wodurch die Natur dauerhaft geschädigt wird, während es bei anderen Lebewesen nur temporär, lokal und/oder selbstregenerativ ist. (Ich weiß, in Bezug auf Natur ist Fressen und gefressen werden nur eine Teilwahrheit, aber das ist das für mich momentan einzige Schlagwort, womit man versteht, was ich meine)Zitat von TheBiber
Was uns meiner Meinung nach von anderen Lebewesen unterscheidet, der Glaube an etwas, was wir eigentlich noch nie wahrgenommen haben. Bestimmt können andere Lebewesen einen Art Glauben haben, z.B. könnte es ja sein, dass die Bienenschwärme einen kultischen Glauben an die Bienenkönigin besitzen. Der Unterschied zu den kulturellen Glauben, genannt Religion, ist, dass das zu glaubende Ziel auf jeden Fall existent ist, da in der gleichen Ebene der Existenz existent. Zudem kann es auch durch Ausprägung der Evolution sein, sodass der "Bienenkult" instinktgemäß ist.Zitat von TheBiber
Nur wir haben die Fähigkeit, an etwas zu glauben, was, wenn überhaupt andere vorhanden sind, nicht in der gleichen Existenzebene existiert. Jedenfalls habe ich, außer bei South Park, noch nie eine Kuhsekte gesehen. Und South Park hat keine höhere Aussagekraft, da es bekannterweise nur der Unterhaltung dient.
Anstrengend, oh ja. Bin müde. Gute Nacht ^^"