Ich hab mir die letzte Diskussion jetzt einfach mal durchgelesen (und fast instinktiv angefangen meine Finger zu zählen) und bin eigentlich überrascht, wieviel man so über Träume im Allgemeinen herausfinden kann, wenn man mal etwas stöbert.
Das mit den Klarträumen ist tatsächlich etwas, von dem ich bisher nur gehört, es aber noch nie erlebt habe (genauso wie zweimaliges Aufwachen im Traum, sprich, dass man träumt aufzuwachen). Ich werd demnach gleich mal Selbstversuche starten.
Mir haben sich beim Lesen allerdings 2 Fragen aufgedrängt und um den aktuellsten Themenbezug am Ende zu wahren, fange ich mal mit der abgelegeneren an und schwinge mich dann zu der themennahen zurück:
Ich habe seit einigen Monaten aus gegebenem Anlass schwere Schlafstörungen. Nun ist es so, dass ich seit selbigem Zeitfenster auch nicht mehr Träume, beziehungsweise keine, die ich nach dem Aufwachen noch wahrnehme (weder mit dem Gefühl des Erinnerns, noch mit dem Gefühl, gerade geträumt zu haben, mich aber nicht dran erinnern zu können). Ich bin im Grunde chronischer Kurzschläfer und hab auch früher nicht mehr als 6-8 Stunden geschlafen, aber durch das ständige wieder aufwachen und das anfängliche Nichteinschlafenkönnen, mit dem sich fast jede Nacht eröffnet, bin ich morgens meist kaputt und eigentlich alles andere als fit für den Tag, zumal ich nicht einmal diese 6-8 Stunden summiert habe. Das mündet dann in schlimmen Coffeinkonsum und einen Kreislauf aus Auf- und Abbauen von Müdigkeit. Nun habe ich in der letzten Zeit wieder einige Träume gehabt, die zugegebenermaßen selbst für Traumverhältnisse sehr umfangreich waren und ich teilweise keinerlei Schwierigkeiten mehr hab, das ganze zu rekonstruieren und der Effekt, Personen zum Beispiel nur durch das Bewusstsein zu erkennen, also nicht durch das Aussehen, sondern nur, weil man weiß, dass es eben jene Bekannte oder Unbekannte sind, hat sich in richtig detailiert erscheinende Aussehensformen geflüchtet, sodass mein Unterbewusstsein praktisch nicht für das Erkennen aufkommen muss (ich hoffe, ich hab das jetzt verständlich ausgedrückt).
Nun bin ich nach diesen traumbesegneten Nächten extrem ausgeruht, obwohl die in der Regel nicht länger oder kürzer dauern als sonst.
Was ich mich nun frage: Sind das sonennbare "Dammbruchträume", die jetzt nach einer recht langen Zeit das versäumte Kompensieren wollen, oder ist das ganz normal und vorallem: Wie kann ich mir das zunutze machen? Denn ich hab mich lange nichmehr so gut gefühlt...
Und die zweite Frage wäre, ob es nicht vielleicht 'typabhängig' ist, ob diese Klarträume den Geist positiv oder negativ beeinflussen. Denn es scheint ja auch teilweise vom 'Typ' abzuhängen, wie und was man träumt. Ich denke, Cipo hat das mit seinem Zug des Kontrollmenschen recht gut erklärt, denn bestimmte primäre Eigenschaften werden doch sicher Einfluss auf das Traumverhalten nehmen, genauso wie bestimmte seelische Zustände das geträumte beeinflussen.
Es ist bei mir zum Beispiel so, dass ich es als schrecklich bedrückend empfinde, wenn ein Traum keine klare Linie hat und immer wieder umschwenkt, nichts wirklich zum Ende kommt und Konflikte im Traum ungelöst bleiben, was früher oft der Fall war, sich in letzter Zeit (wie gesagt, in diesen neuerlichen Flutträumen) aber kaum bemerkbar macht.
Nun habe ich das so verstanden, dass mir bei den Klarträumen die Fähigkeit in die Hand gegeben wird, das Geschehen selbst zu beeinflussen und mich vielleicht sogar ganz frei in meinem Unterbewusstsein zu bewegen. Aber ich weiß doch garnicht, was mir mein Traum genau sagen will und was ich ändere, wenn ich meiner Neugier freien Lauf lasse. Zum Beispiel weiß ich aus früheren Anlesungen, dass der Traum verschiedene Intensionen haben kann, auf jeden Fall aber eine psychische Notwendigkeit damit verbunden ist.
Sowenn also ein 'natürlich' Klarträumender sich durch bestimmte Techniken oder einfach durch Studien wie Traumtagebücher und dergleichen ein bewusstes Eintreten in einen Klartraum aneignen kann, ist mir zumindest fragwürdig, ob das bei unkontrolliert Träumenden nicht in gewisser Weise schädlich sein kann.