Soso, schönen Abend miteinander,
Ich möchte noch etwas erläutern:
Genau - und es ist noch nicht einmal so, dass aus heiterem Himmel Ängste definiert werden. Es ist tatsächlich so, dass diese "Ängste", vorallem die Existenzängste der Charaktere schon sehr früh und deutlich im Spiel behandelt werden. Alles beginnt mit der Vivi-Thematik und seiner Angst vor dem Stehenbleiben bis zur Niedergeschlagenheit von Zidane auf Terra. Jeder einzelne fürchtet den Tod - dieser bedeutet Isolation, was heißt, dass sie nicht mehr zusammenbleiben können, sondern zwangsläufig getrennt werden. Kurz vor dem Kampf gegen das ewige Dunkel wollen sich alle nicht damit abfinden, deshalb kann man auch als Zidane am Boden liegende Charaktere "zum Leben erwecken" und anschließend für den Kampf gegen das ewige Dunkel wappnen.Zitat von Zen
Dabei erwacht Zidanes Leitmotiv: "Braucht es einen Grund den anderen zu helfen" (oder so). Der anderen Willen den Tod überwinden um für die anderen da zu sein. Deshalb, glaube ich, steht das ewige Dunkel symbolisch für den Todeskampf der Heldengruppe. Etwas übertrieben , wie ich finde, aber keinesfalls sinnlos. (Außerdem löst sich somit das Problem einen richtigen letzten Endgegner in das Spiel einzubauen.)
Der wunderschöne Schluss geht weiter auf die Themen ein. Die von Vivi formulierten Erzählsätze sind reifer, als Vivis ursprüngliche Dialoge und offenbaren Vivis geistige Entwicklung. "Man soll das Leben mit den anderen so gut verbringen, wie man kann, denn leider gehören auch Abschiede dazu." (Schreib' ich jetzt so mal aus dem Gedächtnis). Auch wenn Vivi die Frage seiner Existenz nicht lösen kann, so sieht er ein mehr für den Moment zu leben und wird nun ein bodenständiger Familienvater.
Aus dem Spiel gehen viele existenzialistische Fragen hervor. Hier Beispiele:
Wie wäre wohl das Leben, wenn man ganz alleine auf der Welt wäre?
Ist es gut, die Zukunft genau zu kennen?
Definiere ich unter dem Überbegriff "Liebe" auch Freundschaft?
Nur mal soviel zur "Tiefgründigkeit" von Final Fantasy IX.![]()
Hier mal meine Zustimmung (muss auch mal sein). Letztendlich gab es nämlich nur zwei Optionen. Entweder Yuna stirbt und unterbricht den Leidenszyklus von Sin weitere zehn Jahre oder Tidus muss dran glauben und besiegt Sin für immer. Yuna würde somit die "normale" Handlung vorantreiben und alles zu dem Ende führen, welches nach den Gesetzen dieser Welt eintreten muss.Zitat
Allerdings erscheint Tidus nicht überraschend. Was dennoch eintritt, dass Tidus überraschend erfährt, was er eigentlich ist.
Deshalb würde ich die Definition "Deus ex Machina" noch durchgehen lassen, die sich eigentlich auf die Bühnentechnik bezieht, um das Publikum zu verblüffen. Nur aus diesem Grund wird einer schwebenden Figur alles zugetraut, im Normalfall im griechischen Drama einer Gottheit. Eine wesentlich treffendere Definition für ein Deusex Machina ist allerdings das Ewige Dunkel aus Final Fantasy IX oder die gute Fee aus Aschenputtel.
Wieso? Es werden doch alle Fragen geklärt, sogar sehr eindringlich. Es stimmt dass diese "Überraschung" erst sehr spät vorkommt. Allerdings zeichnen sich schon in Oël Vert erste Hinweise ab. Als die Gruppe beim Erkunden plötzlich diese ganzen riesigen Städte sieht und dann die Botschaften liest, dass sich das Volk Terras selbst vernichtet hat. Dann beginnen die Nachforschungen der Gruppe - bis man eine Antwort kommt müssen aber noch die vier Schreine und der Baum Iifars erkundet werden. Allerdings offenbart sich alles sehr deutlich. Und Kuja wird zur Nebenfigur. Plötzlich ist der Einfluss viel größer. Was Du vielleicht meinst ist, dass kaum etwas über die Lebensweise der Terraner gezeigt wird. Man erfährt aber immerhin, dass sie sich für seelenlose Gefäße halten, die fleißig alles über ihre Kultur lernen, um Gaia später "übernehmen" zu können. Dennoch muss hier gesagt werden, dass ein Wiedererwachen Terras ja verhindert wird und deshalb das wahre Ausmaß terranischer Lebensführung auf ewig unbekannt bleiben dürfte, da es ja nicht zur Geltung kommt. Über die verbleibenden Terraner erfahren wir, dass sie von Garland erschaffen wurden auf ähnliche Weise und zum ähnlichen Zweck, wie die Schwarzmagier von Kuja. Und was gibt es besseres, die Weltfremdheit der Terraner zu heilen, als sie in das Schwarzmagierdorf zu bringen...Zitat
*ähem* Noch mehr Tiefgründigkeit...
Naja, ich gebe ja zu, dass relativ wenig Vergangenheit zu Gunsten aktueller Ereignisse verwendet wurde. Aber dennoch waren diese Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Vorallem passen ihre Wesenszüge perfekt. Das entschädigt einiges. Was will ich mit einem gekünstelten mit der ach so dunklen Vergangenheit, wenn die Person einfach dämlich ist. Außerdem: Was erfährt man eigentlich so besonderes über Auron, außer dass er Jekkt sehr gut kannte und mit ihm auf Reisen ging, um Sin für etwa ein Jahrzehnt zu bannen, wobei Jekkt geopfert wurde. Irgendwie wurde Jekkt wesentlich besser charakterisiert als Auron, der zwar ALLES weiß, sogar den Ausgang der Unvorhersehbarkeiten der Handlung, aber dennoch verschlossen ist, wie ein Geldschrank in Fort Knox? Du kannst auf jeder Seite Gegenbeispiele finden. Ich kann nur sagen, dass ich die ganze Truppe, ja, sogar Vaan, (ja sogar Penelo - lediglich eine Unterstützung im Kampf, aber vom Wesen her sehr natürlich) mag, wobei wir auch nicht vergessen dürfen, dass diese Kinder bisher nichts anderes gemacht haben, als sich durch Rabanastre zu schlagen. Aber Tidus, Yuna, Wakka, Lulu, Rikku und vorallem Auron mag' ich nicht. Nur Kimahri, den mag' ich, trotz seiner dünnen Vergangenheit.Zitat
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Maybe, still better than many others, but worse than it's reputation.Zitat von Waku
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Greetz, Cuzco