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  1. #11
    Puh...endlich...mein Einstiegspost ist fertig...
    Ich hoffe ich kann Aya (deren Post so sehr gelobt wurde) damit das Wasser reichen
    Viel Spaß beim durchlesen


    Abend des 3. Tages nach Kriegsbeginn

    Ein Schatten bahnte sich im Zwielicht der Abenddämmerung einen Weg durch den modrigen, stickigen Wald. Der Schatten verschwand immer wieder hinter Wänden aus dichtem Gestrüpp, bis er den Rand des Waldstücks erreichte, wo der Erdboden steil in Form eines grasigen Hanges abfiel und schließlich in eine weite, spärlich bewachsene Ebene mündete.
    Im schwachen Licht des Sonnenuntergangs wurde aus dem Schatten, der nun vom oberen Teil des Hanges die Landschaft überblickte, ein hoch gewachsener, schlanker Mann, in edeler Kleidung aus braunem Leder und Seide in verschiedensten Grüntönen gekleidet, die ihn besonders im spärlichen Licht fast völlig mit seiner Umgebeung verschmelzen ließ. Der auschweifende, rötliche Umhang, den über seinem Rücken trug verbarg nicht völlig den Langbogen und den mit Pfeilen randvollen Köcher, die darunter auf seinem Rücken befestigt waren. Seine dichten, dunkelblonden, schulterlangen Haare fielen dem Mann in dicken Strähnen ins Gesicht.
    Es handelte sich bei ihm um Elmankir, einen der effektivsten und berüchtigtsten Kopfgeldjäger des Königreiches. Doch in letzter Zeit hatten er und sein Geschäft gelitten. Die Aufträge, die lange Zeit mit erfreulicher Regelmäßigkeit seinen Geldbeutel gefüllt hatten, waren schon seit einigen Wochen ausgeblieben. Elmankir hatte sich schon vorgenommen, sich eine Weile zurückzuziehen. Zu diesem Zweck hatte er sich auch ein gemütliches Appartement im schlossnahen Viertel der Hauptstadt gekauft. Als jedoch vor ein paar Tagen dieser Konflikt, in den Elmankir selbst nun auch verstrickt war, ausgebrochen war, hatten die ahnungslosen Rebellen in ihrem amateurhaften Übereifer seine Wohnung geplündert und sein Haus fast vollständig niedergebrannt. Da hatte er entschieden, trotz seines Grundsatzes, sich nicht in die Politik einzumischen, sein Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen. Ausnahmsweise war seine Motivation für seine Jagd nach dem Henker Dante di Aboli nicht nur rein finanzieller Natur. Viel mehr lag es auch in Elmankirs Interesse, den kurzen, aber grausamen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.
    "Du machst es einem verdammt schwer dir zu folgen, Di Aboli, vielleicht liegt es daran, dass du selber nicht weißt, wo du hingehst..."
    Langsam, aber mit sicheren Schritten, schlich er den Hang hinab. Dabei ließ er seinen Blick genau beobachtend über den Boden schweifen. Am Fuße des Hanges kamen sich die Flecken zerdrückten Grases, die die Fußspuren zweier Personen markierten immer näher, bis sie etwas weiter vorne in einem großen solchen Fleck vorerst endeten. Hier kniete sich Elmankir hin und begutachtete den Boden genau. Sich die Haare aus den Augen streichend brachte er sein Gesicht ganz nah an den Boden.
    "Hmmm...Du warst also in Begleitung, Dante..."
    Er brachte seine Nase noch etwas näher an die Erde.
    "Weibliche Begleitung sogar...Wie hätte es anders sein können..."
    ,fügte Elmankir mit einem Lächeln hinzu.
    "Du hast sie zu Boden geworfen..." und einige Bluttropfen bemerkend "und sie verletzt. Ein etwas gentlemanhafteres hätte ich von dir schon erwartet. Sie scheint dir jedoch vergeben zu haben....Denn offensichtlich habt ihr Eure kleine Reise fortgesetzt."
    Elmankir richtete sich auf und folgte den Spuren weiter in Richtung Westen, da die aufgehende Sonne nun auf seinen Rücken schien. Ins Abendrot blickend, konstatierte er traurig:
    "Die Sonne geht rot unter....Heute wurde Blut vergossen."

    Nach einiger Distanz endeten die immer undeutlicher werdenden Fußabdrücke an einer schlecht gepflasterten Landstraße. In der Entfernung konnte Elmankir vage erkennen, dass die Straße in die Stadt führte.
    "Na großartig....Die ganze Mühe um sonst. Du kehrst dorthin zurück, wo ich meine Suche nach dir begonnen habe..."
    Mit dieser offentsichtlichen Spur erhöhte Elmankir sein Tempo und kehrte der Straße folgend zur Stadt zurück. Einige Kilometer weiter veranlasste ihn etwas, abrupt stehen zu bleiben. Es war nicht die Erschöpfung; nein, Elmankir hatte eine hervorragende Ausdauer. Etwas verschlug ihm jedoch trotzdem den Atem. Seine Deutung des Sonnenuntergangs hatte sich früher als wahr herausgestellt, als es ihm lieb war. Vor ihm auf der Straße lagen die zerstückelten Körper von....Es gab zu viele Einzelteile, um die Anzahl der Toten sofort zu bestimmen. Als Elmankir näher trat, flatterten einige Aaskrähen von den Leichen weg und positionierten sich in sicherer Entfernung. Er musste gar nicht erst darüber nachdenken, wer die brutale Tötung dieser Männer, so viel konnte Elmankir zumindest erkennen, herbeigeführt hatte.
    Er hatte schon von der geradezu übernatürlichen Kraft des Henkers gehört und er hatte schon viele Leichen gesehen, vielleicht zu viele, doch dieser grausame Anblick veranlasste seine Magenflüssigkeiten, ihm bedrohlich weit die Speiseröhre hochzusteigen. Von einer makaberen Neugier angetrieben kniete er sich zwischen die zerteilten Körper. Blut befeuchtete Elmankirs Knie, unwillkürlich zuckte er zusammen. Das Blut der Toten war schon zwischen den Steinen der Straße in die Erde gesickert. Anhand ihrer Ausrüstung konnte Elmankir die Toten als Soldaten der Rebellen identifizieren. Einer der Körper schien jedoch einem Zivilisten zu gehören. Nicht weit abseits fand Elmankir den dazugehörigen Kopf. Dank der Rigor Mortis (hehe Latein, ich konnte es einfach nicht lassen ) war der letzte Gesichtsausdruck des Mannes erhalten geblieben. Er starrte Elmankir zugleich fassungslos und flehend an.
    Angewidert und wütend wand er sich ab und ließ die Körper zurück. Kaum war er einige Schritte gegangen, schon stürzten sich die Krähen mit lautem Kreischen wieder auf das tote Fleisch. Elmankir ergriff blitzschnell einen herumliegenden Stein und warf ihn nach einem der Vögel ( ). Überrascht suchten die Krähen das Weite, nur das Ziel Elmankirs Wurfes blieb regungslos am Boden liegen. Nach einem weiteren zornigen Blick auf das gelähmte Tier machte Elmankir sich schneller als zuvor in Richtung der Stadt auf den Weg.
    Du wirst sterben, Di Aboli, das versprech ich dir. Und wenn ich noch ein Wörtchen dabei mitzureden habe, dann sorge ich dafür das es um einiges langsamer und schmerzhafter geht, als was du mit den Männern da auf der Straße gemacht hast...
    --------------------------------------------------------------------------------------------
    Einen Guten Rutsch euch allen noch und viel Spaß bei was auch immer ihr heute Nacht so vorhabt...
    Geändert von Olman (01.01.2007 um 13:57 Uhr)

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