Nichts anderes passiert bei Amokläufen. Aber es geht nicht darum, dass man irgendein System 1 zu 1 einübt, sondern es geht darum, ein Gespür für eine bestimmte Verhaltensweise zu entwickeln. Panzersoldaten üben das Schiessen auch erst in Simulatoren, ebenso werden auch Polizisten teilweise per Simulatoren geschult. Bei unserem Fall geht es aber wie gesagt weniger um das Trainieren an sich, sondern viel mehr um das Gespür dafür.
Ich geb mal ein Fallbeispiel: Ein psychisch gestörter Amokläufer kommt, nachdem er den ersten Schuss abgegeben hat in einen affektiven Blutrausch. Während dieses Zustandes verhält er sich möglicherweise so, wie er es sich in einem Shooter angewöhnt hat (in der Psychologie nennt man das Konditionierung): Möglichst viele Leute oder bestimmte Personen umbringen, um einen möglichst guten Score zu erhalten. Hätte er dieses Verhalten nicht angelernt, hätte der Affekt auch anders verlaufen können, beispielsweise, dass er nach dem ersten Schuss plötzlich Hemmungen kriegt.
Das nennt man Faktoren. Allerdings muss man das ganze in einem Gesamtzusammenhang sehen.Zitat
Ein Beispiel: Psychische Probleme können zu Sucht führen, zum Beispiel die Sucht nach bestimmten Computerspielen. Diese führen in Kombination mit den Problemen zu zusätzlichen sozialen Problemen, Teufelskreis nennt man das Phänomen.
Allerdings geht es bei diesen Überlegungen um das Thema Suchtmittel an sich und nicht um Computerspiele im Spezifischen.
Die Frage ist jetzt die, ob die Wahrscheinlichkeit, solch einen Entschluss zu fassen mit Medien zusammenhängen können und inwiefern. Es ist bewiesen, dass es einen statistischen Zusammenhang gibt mit dem Aufkommen von Gewalt in Fernsehen und realer Jugendgewalt. Die Verhaltensentwicklung eines Menschen ist dennoch nach wie vor ein vernetztes System, weshalb es nicht darauf ankommt, ob es einen kausalen Zusammenhang gibt oder einen Zusammenhang über diverse Umwege (Eltern, Umfeld, etc.), Tatsache ist, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Medien und Jugendgewalt. Sowas zu leugnen ist einfach nur fatal.Zitat
Das sicher nicht, aber oben genannte Überlegungen zeigen zumindest, dass die Medien für einen psychisch gestörten Jugendlichen ein erhöhtes Gefahrenpotential für sich selbst und die Gesellschaft darstellen und somit nicht gänzlich unschuldig sind.Zitat
EDIT:
Das nicht, doch sollte man sie als Faktoren nicht so unglaublich lächerlich verharmlosen wie man es in diesem Thread hier macht, sowas zeugt nur davon, dass man mindestens so wenig Ahnung hat, wie die Leute, welche es auf die Videospiele alleine beschränken.Zitat von Bauzi
*verhaft*Zitat
Naja, leicht übertrieben. Wärst du aber ein Psychopath, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass die Musik dich negativ beeinflussen könnte, einfach weil dir die nötige Distanz fehlen würde.
Sag ich ja: Im Militär lernt man, auf die Glieder zu schiessen, doch jeder der vorher viel Shooter gespielt hat, tendiert dazu, auf den Kopf zu schiessen, quasi aus Gewohnheit. Und genau da liegt der Punkt, wo man sagen kann, dass man sich solches unbewusstes Verhalten bei Spielen angewöhnt hat.Zitat
Ein bisschen vielleicht, weil man sich das Zielen angewöhnt hat. Ein Zahlenrätsel-Spieler könnte auch ganz leicht besser in Mathe sein als ein Nicht-Zahlenrätsel-Spieler. Sind zwar nur Spekulationen, aber ein minimaler Zusammenhang besteht.Zitat
Allerdings sagte ich nie etwas vom Zielen. Viel mehr geht es in unserem Fall darum, dass man sich durch das Spielen von Shootern viel eher auch in eine reale Situation hineinversetzen kann, wo man Leute erschiesst, gerade dann, wenn man nicht ganz dicht ist.
Ach, nur so nebenbei: In unserem Land sind Jugendvergewaltigungen gerade herrlich in, wie man sicher auch bei euch schon gehört hat. Man könnte meinen, es gäbe einen Zusammenhang zum Aufkommen des sehr leichten Zugangs zu Porno-Material im Internet. Ist zwar nur reine Spekulation, aber sicher eine Überlegung wert.