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Mephista
01.05.2016, 15:17
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich hier wirklich jemals hineinschreiben werde, aber ich brauch grad ein Ventil:

Seit Freitag habe zu meinem so schon riesigen Paket an Gedanken, Sorgen, Ängsten und Schlafproblemen auch noch die, auf Station 1 (die absolute Hölle, wie Augenzeugen berichten) verlegt zu werden, sobald ich etwas falsch mache. Dass das sehr unrealistisch ist, wird mir zwar ständig versichert und ich versuche mir das auch einzureden, aber ich komme einfach nicht los von dieser lähmenden Angst. Konnte heute auch nur weinen, sobald ich im Wachzustand war, also entschied ich mich, bis vor etwa einer Stunde fast nur zu schlafen. Total kontraproduktiv und wird mich heute abend wieder kräftig in den Hintern beißen.
Aber kann mich zu sonst Nichts aufraffen.
Hoffe einfach, dass nächste Woche mit Therapieplan wieder besser wird.

noRkia
20.05.2016, 17:53
Ich hatte letztes Jahr ein Bewerbungsgespräch bei soner Bodyleasing-Firma. Wer sich nicht erinnert, kann hier nachlesen http://www.multimediaxis.de/threads/142554-noRkias-Bewerbungsgespräch-X?highlight=noRkia

Mein Gefühl hat mir damals gesagt, dass das ein ziemlicher Knebelvertrag ist, ich mich unter so Bedingungen sicher nicht wohl fühle und naja das einzig Gute daran, wäre halt gewesen, dass man zu ner sehr hohen Wahrscheinlichkeit übernommen wird. Nannte sich ja auch "Einsteigerprogramm".

Was sich jetzt offenbart hat, hat mich doch ziemlich getroffen :(

Hatte einen Handwerker im Bad. Wir haben uns etwas unterhalten, so über die Wirtschaft etc. da sagt er:

"Ja meine Frau arbeitet ja auch bei der bekannten Firma-X.."

Interessant. Das war genau die Niederlassung der Firma an die mich das Bodyleasing-Ding "verleihen" wollte.

"Die bauen ja schon seit zwei Jahren ab und stellen nur noch so Trottel von nem Bodyleasingunternehmen ein, die glauben sie würden dann nach zwei Jahren übernommen. Aber das wird natürlich nix. Im Prinzip ist das Leiharbeit unter dem Deckmantel, dass man denen ein Karrierprogramm verspricht. Zum Glück hat meine Frau nen alten Vertrag und die können die nicht kicken."

Es ist ok, dass die Arbeitswelt nicht ganz so ist, wie es die Lehrer in der Schule prophezeit haben, aber das?

BDraw
21.05.2016, 01:56
Können die Menschen bei Fb mal bitte aufhören, in den Wohnungsanzeigen die mich interessieren, ihre Freunde zu verlinken? :( #egoism

Minazura
31.05.2016, 14:22
Dann lasse ich mal meinen Kummer los :'D
Erst einmal Lateinarbeit höchstwahrscheinlich verhauen. Dann schreiben wir am Montag eine Bioklausur, da wir jedoch einen total dämlichen Lehrer haben, muss ich davon ausgehen, max 3Punkte zu bekommen.
Hinzu kommt, dass ich generell eher im 3er/4er schnitt liege, also zusätzlich noch Zukunftsängste haben muss.

Meine Mutter ist wohl sauer auf mich, weil ich ihr kurzfristig gesagt habe, dass ich eine Klausur in Latein schreibe und motzt mich deswegen gleich an.

Aber am schlimmsten ist das Kurstreffen welches ich um 18 Uhr habe -.- Sowas ist nichts für introvertierte Sozialphobiker, vor allem wenn da jemand dabei ist, der einen scheinbar auf dem Kicker hat und man keine Freunde hat, mit denen man sich bezüglich Treffen absprechen kann. Ich bin nun schon einige Monate auf dem Gymnasium aber finde keinen Anschluss dank der Sozialphobie ._.
Und es gibt so viele Möglichkeiten wie das Treffen schief laufen kann, dass ich am liebsten zu hause bleiben würde. Ich meine, nachher sind alle schon in irgendeinem Raum von 500+ und ich stehe alleine in der Aula rum und weiß nicht was ich machen soll.
Und wenn ich doch die Gruppe finde, werde ich wohl das 5. Rad am Wagen sein, sie Jungs werden Mario Kart spielen, in dem ich zu schlecht bin als das ich mich trauen würde, da mitzumachen. Und die Mädls werden wohl über irgendeinen Kram sprechen, der für mich wie spanisch klingt oder sie spielen singstar und für meine stimme bräuchte ich erst mal einen Waffenschein. D.h. ich kann nicht singen. Überhaupt nicht. Vielleicht spielen sie auch Just Dance, aber da sehe ich eher wie Hampelmann aus T^T

Ja, ich mache mir verdammt viele Gedanken um das Kurstreffen. Und das schon seit Wochen. Urgh, ich bin froh wenn das rum ist. Hoffentlich hocke ich da gleich nicht einsam und verlassen herum.

T.U.F.K.A.S.
31.05.2016, 14:42
Hey Mina,

zunächst: alles cool. Wenn du eine alberne Klausur verhauen hast, geht davon die Welt nicht unter. Vor allem nicht, wenn es Latein ist. Denn es ist Latein. Meine Erfahrungen was Zukunftsängste und so angeht: einfach nicht zuviel Kopf machen. Ich weiß nicht, welchen Abschluss du anpeilst, aber ich für meinen Teil hab damals mein Abitur gemacht mit einem Wahsinnsdurchschnitt von 3,4. Das war der zweitschlechteste Abschluss meines Jahrgangs, der Schlechteste lag bei 3,7. Der 3,7er ist nach Peru ausgewandert und ist dort Lehrer, ich hab trotz meines Scheiß-Abis 'ne gute Ausbildung gekriegt und hab 'nen duften Job, mit dem ich mich gut über Wasser halten kann. Es ist niemals schlecht, nach Höherem zu streben und Angst davor zu haben, nicht da ran zu kommen, aber zwischen sowas und waschechter Zukunfts-/Armutsangst liegen ziemliche Welten. Ich kenne den Unterschied, weil ich in unregelmäßigen Abständen beides am sprichwörtlichen Hintern zu hängen habe. Aber man lernt irgendwann, dass es a) völlig normal ist, sich Gedanken über das zu machen, was man tut und was man tun will und b) dass es Zeiten gibt, in denen man über sowas drüber stehen muss. Ich verstehe deinen Schiss wegen der Klausur und deinem mittelmäßigen Notenschnitt, aber mach' dir nichts draus. Mit einem guten 3er-Schnitt kannst du dich immer noch bewerben ;D

Zu deiner "Sozialphobie" - Kurstreffen waren für mich auch immer megaätzend. Aber bei Singstar ist scheiße zu singen genauso Programm wie bei Just Dance scheiße zu tanzen. Also, tanz scheiße und sing scheiße bis die Schwarte kracht. Ich würde noch hinzufügen "Sauf bis du umfällst", aber du bist als Teenagerin bei einem Kurstreffen unter der Woche nicht in der Pflicht zu saufen bis du umfällst. Also, sauf nicht bis du umfällst. Untersteh dich! Wenn Freitag wäre, würde ich an deiner Stelle saufen. Aber ich bin einmal sitzen geblieben wegen dieser Philosophie, entsprechend würde ich mir in der Hinsicht nicht vertrauen. :hehe:

Hau ein bisschen auf die Kacke und erzähl nachher mal, wie es war. ;D

Daen vom Clan
31.05.2016, 15:02
Zukunftsängste: Muss man nicht haben, eigentlich nie.
Gerade nicht in Deutschland.
Ich war schon auf beiden Seiten des Vorstellungsgesprächstisches gesessen und kann dir sagen, dass kein vernünftiger Personaler heute auch nur ansatzweise NUR nach Noten geht. Die sogenannten soft-skills und Zusatzwissen sowie Zusatzqualifikationen sind heute genauso gefragt wie Intelligenz und Enthusiasmus, Integrität und Loyalität.
Noten können einem Tür und Tor fraglos öffnen, aber schlechte Noten lassen keine Türen sofort verschwinden.
Man weiß heutzutage, dass junge Menschen eben in den Zeiten, in denen sie die Noten schreiben, anders ticken als ein Erwachsener mit 20 Jahren Berufserfahrung.
Ich selbst war auch ein 3-4er Schüler, zustandekommend aus großen Stärken und Schwächen.

Augenscheinlich weißt du ja schon wo deine Schwächen und Stärken liegen und entsprechend bist du weiter als gefühlte 70% der Leute, die schon mal bei mir im Vorstellungsgespräch gesessen waren. :)
Soviel zum Beruflichen - und ja, es ist normal, dass deine Eltern dich für dieses Thema sensibilisieren wollen. ;)
Aber eine schlechte Arbeit ist kein Weltuntergang, dann kämpft man eben an einem anderen Tag. ^^


Soziales: Muss man denn zu solchen Kurstreffen hingehen?
Gibt es die Chance, die Personen zu finden, die genauso Bammel vor dem Ganzen haben wie du und mit Denen man sich zu einer Einheit zusammenfinden kann?

Minazura
31.05.2016, 15:18
Danke ihr Beiden :)

Die Zukunftsängste habe ich wohl teilweise meiner Mutter zu verschulden, weil ich seit der 1. Klasse höre, dass ich UNBEDINGT auf das Gymnasium muss um dann UNBEDINGT studieren zu gehen, weil ich sonst als Putzfrau oder so ende :'D Dabei muss ich aber sagen, dass meine Mutter selbst Putzfrau ist, das also keine Beleidigung sein soll und ihr Ziel es einfach ist, dass ihre Kinder eine bessere Zukunft haben, als sie.
Da entsteht halt Druck und eine 4 fühlt sich wie der Weltuntergang an^^' Es ist ja nicht so, als wäre es nur Latein. Wenn, dann wäre es mir auch egal.
Es ist halt, dass ich überall sehr abgerutscht bin. Auf der Realschule hatte ich immer 2en, ab und an 3en. Und plötzlich regnet es ein paar 3en, vor allem aber 4en und gerne auch mal 'ne 5. Bestes Beispiel Informatik: Realschule - Kursbeste. Gym - Gerade so auf einer 4.
Und neben mir dreht dann halt auch meine Mutter durch und denkt, ich gebe mir nicht genug Mühe, baut mehr Druck auf und die vergrößern meine Zukunftsängste nur umso mehr ._.'
Ich will später Lehrer werden und ich weiß, dass es ein Studium in meiner Nähe gibt, welches keinen bestimmten Notendurchschnitt verlangt. Meine Schwester hat auch einen Durchschnitt von 3,irgendwas im Abitur gehabt und ich bin zufrieden, wenn ich das erreiche. Aber wenn ich die Bioklausur verhaue, stehe ich in einem LK auf 3 oder weniger Punkten und das wär's dann mit der Versetzung. In meinen anderen LKs habe ich nämlich eine 3 und das kann ich nicht ausgleichen. D.h. ich müsste wiederholen und ich bin nicht scharf darauf zu wissen, wie meine Mutter DARAUF reagiert ^^'

@Daen
Das beruhigt mich schon ungemein, aber wie gesagt, ich muss, um Lehrer zu werden, erst mal auf ein Studium kommen. Und wenn ich das nicht schaffe, weil ich den 3er Durchschnitt bei den LKs nicht packe, kann ich das direkt vergessen.

Man muss zwar nicht zu solchen Kurstreffen, aber irgendwo in mir ist noch die Hoffnung, dass ich so den Anschluss finde. Und es kommt auch irgendwie dumm, wenn da alle sind und ich, sowieso schon der Außenseiter, fehle dann.
Und die sind alle schon fest in ihren Gruppen und alle sind relativ miteinander befreundet, ich bin also die einzige, die Amok läuft/laufen muss^^' War halt die einzige, die aus einer anderen Schule kam. Da waren die Gruppen schon da.

@T.U.F.K.A.S
Von Alkohol halte ich mich eh fern ;D Und auch hier wieder das Problem: Es ist ja nicht nur eine, sondern mehrere Arbeiten, vor allem aber die in Bio, bzw. LK.
Und sag mal bitte meiner sozialen Angst, dass es verdammt egal ist, wie dämlich ich singe/tanze xD Ich musste schon mal in der 8. Singstar mitmachen und da gab es eine Clique aus Zicken, die mich dann ausgelacht haben. Seit dem ist das nichts mehr für mich^^.

Icetongue
31.05.2016, 15:29
Hilfe, ich bin seit mindestens 10 Stunden in einem Feld temporärer Verzerrung gefangen.
Die Uhr behauptet allerdings es seien nur zweieinhalb. :(

Daen vom Clan
31.05.2016, 15:33
Deine Mum ist klasse und ihre Sorge spricht für sie. :)
Aber es ist dein Leben und du findest deinen Weg.
Jetzt fühlt es sich alles übemächtig und nach Druck an, aber wenn du in einigen Jahren ausziehst, eine eigene Wohnung hast und deinen Weg gehst, dann lacht ihr Beide über diesen Druck, den ihr euch Beide gemacht habt.
Sei ihr nicht böse wenn sie wirklich davon träumt, dass du es besser hast.

Ein Ziel vor Augen zu haben ist schon mal eine klasse Sache - auch das unterscheidet dich positiv von Altersgenossen. Darauf kannst du hinarbeiten und frühzeitig Weichen stellen.
Denn nichts Anderes ist das Leben vor dem Traumjob: Weichen stellen. Nicht für jede Weiche hat man anfangs genug Kraft, weil Viele eingerostet sein können oder man in die falsche Richtung zerrt, aber letzten Endes bedeutet eine fehlgestellte Weiche lediglich einen Umweg bis man den Kurs mit anderen Weichen korrigieren konnte.

Lehrer im zweiten Anlauf ist ebenfalls kein Ding der Unmöglichkeit - schreib mal den User BIT an, der kann dir bestimmt richtig viel davon erzählen und wird es auch. (In fact ist es schwerer ihn zum Schweigen als zum Sprechen zu bringen, also nur Mut, er ist wirklich gut auf diesem Gebiet, glaube ich. ^^)

Andere Frage:
Hast du denn eine Ahnung, woher das Abrutschen rühren könnte?
Ist der Stoff zu schwer? Zu abgelenkt? Inkompatibler Lernstil?

Eisbaer
31.05.2016, 15:51
Btw. bei Sozialphobien rate ich zum BMT oder anderen Communitytreffen, das hat schon so manchen aufgelockert. Mag man kaum glauben, aber ist tatsächlich so.

Minazura
31.05.2016, 15:53
Ich weiß und ich denke, ich bin reif genug um zu wissen, dass ich ihr später dankbar sein werde, weil sie mir eben den Druck gemacht hat. Heute fällt es mir schwer und die nächsten Jahre auch. Teenager halt :D Aber ich sehe ja auch, was es bei meiner Schwester gebracht hat, die mittlerweile kurz davor ist, eine eigene Praxis als Therapeutin zu eröffnen^^.

Okay, ich versuche es mal, danke :)

Zu deiner Frage:
Unter anderen weil ich psychisch total fertig war und erst seit einem Monat wieder hochkomme. Dadurch hatte ich Burnouts und kam mit gar nichts mehr klar, Gelerntes schien sich beispielsweise nach einer Stunde aufzulösen und am Ende saß ich vor der Klausur und wusste gar nichts mehr. Vor allem aber war ich so überfordert davon, dass ich einfach nicht mehr lernen wollte.
Meine Faulheit ist zum jetzigen Zeitpunkt, wo die Burnouts weg sind, das größte Problem, das muss ich offen gestehen. In der Realschule musste ich nie viel machen und ich bin eigentlich auch schlau, zumindest was Auswendiglernen angeht. Wenn ich will, kann ich zehn Seiten auf zwei Seiten voller Stichpunkte quetschen und das dann auch innerhalb ein, zwei Stunden lernen. Die Gewohnheit, nichts machen zu müssen, ist leider noch da und ich muss mich dazu zwingen, mal den Laptop auszuschalten und das Buch hervorzukramen.
Die Faulheit ist aber eher bei GKs, bei Bio ist mein Problem, dass ich den Stoff so noch nie in der Realschule hatte. Da war meine Schule sowieso ätzend. Aus Geschichte wurde Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde in einem und in Bio habe ich ein bisschen DNA gelernt, mehr nicht. Jetzt, wo plötzlich Bio und Chemie aufeinander treffen und ein Fachbegriff nach dem anderen kommt, verstehe ich gar nichts mehr und ich traue mich auch nicht, im Unterricht nachzufragen. Ich lerne jedes einzelne Blatt in und auswendig, was wir in Bio abschreiben (und bei dem Lehrer schreiben wir sehr viel, dafür ist er bekannt) und dann bringt er Transferaufgaben, mit denen ich nichts anfangen kann. Bei meiner Mutter bringe ich immer folgendes Beispiel: Stell dir vor, du informierst dich über sämtliche Sofas und dann kommt die Frage, welches Tier welches Leder hat. (Merkwürdiges Beispiel, ich weiß xD)
Irgendwie hängen die Aufgaben zusammen, doch ich kann von dem Gelernten nicht auf die Lösung schließen^^. Ich hoffe, ich habe das gut genug erklärt xD

@Eisbaer
BMT?^^'

Ave
31.05.2016, 15:56
Die Zukunftsängste habe ich wohl teilweise meiner Mutter zu verschulden, weil ich seit der 1. Klasse höre, dass ich UNBEDINGT auf das Gymnasium muss um dann UNBEDINGT studieren zu gehen, weil ich sonst als Putzfrau oder so ende :'D Dabei muss ich aber sagen, dass meine Mutter selbst Putzfrau ist, das also keine Beleidigung sein soll und ihr Ziel es einfach ist, dass ihre Kinder eine bessere Zukunft haben, als sie.
I feel you. Meine Mutter ist simple Werksarbeiterin, muss sehr lange und hart arbeiten und bekommt knappe 1000 Öcken im Monat. Die will natürlich, dass ich nicht auch so "ende" und möchte, dass ich weniger (und leichter) arbeite für mehr Geld. Dementsprechend streng war sie während der Schulzeit, wenn ich mal eine negative Note nach Hause gebracht habe.


Da entsteht halt Druck und eine 4 fühlt sich wie der Weltuntergang an^^' Es ist ja nicht so, als wäre es nur Latein. Wenn, dann wäre es mir auch egal.
Es ist halt, dass ich überall sehr abgerutscht bin. Auf der Realschule hatte ich immer 2en, ab und an 3en. Und plötzlich regnet es ein paar 3en, vor allem aber 4en und gerne auch mal 'ne 5. Bestes Beispiel Informatik: Realschule - Kursbeste. Gym - Gerade so auf einer 4.
Und neben mir dreht dann halt auch meine Mutter durch und denkt, ich gebe mir nicht genug Mühe, baut mehr Druck auf und die vergrößern meine Zukunftsängste nur umso mehr ._.'
Eventuell liegt es an deinem Lernstil? Vielleicht musst du dir Dinge als Mindmap aufschreiben, oder dauernd selbst vorsagen, damit es dir im Gedächtnis bleibt. Aber Noten sagen nichts über die Intelligenz aus, deswegen nimm dir das nicht so zu Herzen, wenn du eine 4 im Zeugnis hast. Die Note lautet ja (zumindest in Österreich) Genügend. Und der Druck den du dir selbst aufbaust und die Zukunftsängste sind echt keine große Sache. Du bist jung und musst die Zeit wertschätzen so gut es geht. In ein paar Jahren wirst du dich fragen, wieso du dir unnötig Stress gemacht hast. Ich hab den Fehler gemacht mir Stress aufzubauen und Angst um meine Zukunft gehabt. Ich hab Matura/Abi, studiere Lehramt Geschichte und Psychologie/Philosophie (so ziemlich die zwei Fächer mit denen man hier angeblich keinen Job bekommt. :hehe:) und habe noch nie in meinem Leben sonst selbst Geld verdient außer beim Bundesheer. Dementsprechend schlecht sieht mein Lebenslauf in Hinsicht auf Arbeitserfahrung aus. Hinzu kommt, dass ich im ersten Semester die Aufnahmephase für Englisch nicht geschafft habe und wechseln musste, was mich ein bzw. zwei Semester gekostet hat. Ich hatte immer im Hinterkopf was meine Eltern sagen würden, wenn ich das denen jetzt erkläre, was natürlich auch Druck aufgebaut hat. Nachhaltig gesehen war es echt dumm von mir mich selbst grundlos unglücklich zu machen. Ich habe mit meinen Eltern dann einfach geredet, ihnen auch erzählt, dass ich mich unter Druck gesetzt fühle durch die ganze Situation und ich nicht weiß was ich weiter tun soll. Da haben sie meiner Meinung nach überraschend verständnisvoll reagiert und auch gesagt ich soll mir keine Sorgen machen. Und das ist wirklich unüblich für die zwei. :D


Ich will später Lehrer werden und ich weiß, dass es ein Studium in meiner Nähe gibt, welches keinen bestimmten Notendurchschnitt verlangt. Meine Schwester hat auch einen Durchschnitt von 3,irgendwas im Abitur gehabt und ich bin zufrieden, wenn ich das erreiche. Aber wenn ich die Bioklausur verhaue, stehe ich in einem LK auf 3 oder weniger Punkten und das wär's dann mit der Versetzung. In meinen anderen LKs habe ich nämlich eine 3 und das kann ich nicht ausgleichen. D.h. ich müsste wiederholen und ich bin nicht scharf darauf zu wissen, wie meine Mutter DARAUF reagiert ^^'

Arbeite so hart und gründlich für die Klausur wie du nur kannst. Du musst dir einfach selbst Mut machen und dich auf den Erfolg, nicht auf den Misserfolg, konzentrieren. Und solltest du im "schlimmsten" Fall ein Jahr wiederholen müssen, dann ist das nicht schlimm. Wie gesagt, du bist noch jung und deine Mutter kann und wird nicht ewig wütend auf dich sein. Am besten einfach mal ein klärendes Gespräch führen und sagen wie du dich fühlst. Aber ich wünsche dir viel Erfolg für deine Klausuren, du packst das schon! :A Wenn es dich tröstet kann ich dir erzählen, was ich für Unsinn während der Schulzeit verbockt habe. Da ist harter Tobak dabei und bei mir hat sich alles ins positive entwickelt. Das wird bei dir auch der Fall sein, wenn du am Ball bleibst. :)


@Daen
Das beruhigt mich schon ungemein, aber wie gesagt, ich muss, um Lehrer zu werden, erst mal auf ein Studium kommen. Und wenn ich das nicht schaffe, weil ich den 3er Durchschnitt bei den LKs nicht packe, kann ich das direkt vergessen.
Gibt es keine Alternativen? Ich bin nicht ganz vertraut mit eurem System, aber kannst du nicht auf anderen Fachhochschulen eine pädagogische Ausbildung machen. Zum Grundschullehrer etc.? Oder willst du am Gymnasium unterrichten? Je nachdem, irgendwas wird sich ergeben womit du zufrieden sein wirst. Einfach dranbleiben. :A



Man muss zwar nicht zu solchen Kurstreffen, aber irgendwo in mir ist noch die Hoffnung, dass ich so den Anschluss finde. Und es kommt auch irgendwie dumm, wenn da alle sind und ich, sowieso schon der Außenseiter, fehle dann.
Und die sind alle schon fest in ihren Gruppen und alle sind relativ miteinander befreundet, ich bin also die einzige, die Amok läuft/laufen muss^^' War halt die einzige, die aus einer anderen Schule kam. Da waren die Gruppen schon da.
Sei einfach du selbst, sei natürlich, sei freundlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele unter diesen Leuten selbe Ansichten wie du haben. Und wenn du dich irgendwie zum Affen machen solltest einfach darüber lachen. Spaß haben bedeutet auch mal über sich selbst lachen zu können. Geh mit der Einstellung hin, dass du Spaß haben wirst und dich die anderen besser kennenlernen können, dann wirst du merken, dass sich die Einstellung bestätigen wird. :)


Von Alkohol halte ich mich eh fern ;D Und auch hier wieder das Problem: Es ist ja nicht nur eine, sondern mehrere Arbeiten, vor allem aber die in Bio, bzw. LK.
Und sag mal bitte meiner sozialen Angst, dass es verdammt egal ist, wie dämlich ich singe/tanze xD Ich musste schon mal in der 8. Singstar mitmachen und da gab es eine Clique aus Zicken, die mich dann ausgelacht haben. Seit dem ist das nichts mehr für mich^^.

Eh, das sind mit ziemlicher Sicherheit Zicken, die selbst absolut unsicher sind und sich am "Unglück" anderer Leute profilieren. Darüber stehen und wie gesagt über sich selbst lachen. Über solche Leute Gedanken machen ist Verschwendung deiner Zeit. Meide sie einfach und genieß deine Zeit mit den anderen Leuten so gut es geht. :)

Edit: Ansonsten das was steel (Was hat es eigentlich mit dem TUFKAS Namen auf sich, Rene?) sagt. :A

T.U.F.K.A.S.
31.05.2016, 16:09
Hilfe, ich bin seit mindestens 10 Stunden in einem Feld temporärer Verzerrung gefangen.
Die Uhr behauptet allerdings es seien nur zweieinhalb. :(
Chris Rocks "Time game"-Theorie funktioniert leider nie :/

@Mina:
Lehrer werden zu wollen ist für mich schon eine gute Sache, weil es etwas ist, was ich niemals tun könnte. Ich würde wahrscheinlich direkt an meinem ersten Tag einen Nervenzusammenbruch kriegen und Leute anschreien. Plus es ist schonmal ein gutes Ziel, oder zumindest besser definiert als meine Ziele damals ("Irgendwas mit Medien oder Computer oder so.").

Geh mal zum Kurstreffen und lass es einfach auf dich wirken. Ich bin damals als ich sitzen geblieben bin auch in eine komplett andere Klasse mit fest etablierten Gruppen riengerutscht. Da Anschlus zu finden ist schwierig, aber definitiv machbar. Jeder hat seinen/ihren Moment, wo er/sie sich als Außenseiter betrachtet, entsprechend brauchst du dir da keine Sorgen zu machen dass du die Einzige bist der es so geht. Und mach's ansonsten wie ich damals und lach' dir Freunde in anderen Klassen an. Aus meiner damaligen Stufe habe ich per se niemanden mehr in meinem engeren Freundeskreis, nur Leute aus Stufen über oder unter mir oder aus anderen Klassen meiner Stufe. Kurz gesagt: da geht was.

Und als jemand, der mit sozialer Phobie (also, inklusive Diagnose dazu und alles) seit mehreren Jahren zu kämpfen hat: niemand mag es, von anderen verkackeiert zu werden und die meisten sind vorsichtig, was Leute angeht, die man in seine komische Welt reinlassen will. Ich bin an und für sich ein ziemlich extrovertierter Typ, aber ich hatte immer Angst davor, von anderen Leuten verletzt oder ausgelacht zu werden für was auch immer ich mich gerade geschämt habe. Sei es weil ich Anime geguckt habe, sei es weil ich in teilweise den unpassendsten Situationen anfange zu stottern oder weil ich schon immer ein schlechter Verlierer war und sehr schnell salty wurde, wenn Leute in irgendwas besser waren als ich. Mittlerweile versuche ich, mit mir selbst zufrieden zu sein so wie ich bin.

Will sagen: ich schätze - weites Aus-dem-Fenster-lehnen in 3, 2, 1 - du bist einfach nur schüchtern. Soziale Phobie würde beinhalten, dass du dein Zimmer nicht mehr verlassen würdest oder solche Späße. Du bist okay. Und alles, was jetzt ist, ist völlig normal, inklusive irgendwelcher Ollen die einen auslachen. Meine Muddi hat mir auch ständig Druck gemacht, dass ich mich anstrengen sollte und zu einem gewissen Grad hatte sie Recht und auch guten Grund dazu (weil, naja, Muddis halt so sind).

Minazura
31.05.2016, 16:39
Will sagen: ich schätze - weites Aus-dem-Fenster-lehnen in 3, 2, 1 - du bist einfach nur schüchtern. Soziale Phobie würde beinhalten, dass du dein Zimmer nicht mehr verlassen würdest oder solche Späße. Du bist okay. Und alles, was jetzt ist, ist völlig normal, inklusive irgendwelcher Ollen die einen auslachen. Meine Muddi hat mir auch ständig Druck gemacht, dass ich mich anstrengen sollte und zu einem gewissen Grad hatte sie Recht und auch guten Grund dazu (weil, naja, Muddis halt so sind).

Bei mir wurde es mehr oder weniger diagnostiziert. Ich habe mal so ein Phobie-Zettel von einem Therapeuten ausgefüllt und da sind Insekten- als auch Sozialphobie in die Höhe geschossen, vor allem aber die Sozialphobie. Ich meine, ich hänge tatsächlich nur im Zimmer und wenn mich jemand anspricht, gehe ich erst einmal 5.000 Antworten durch, ehe ich mich traue, etwas zu sagen. Meine Epo hängt an der 4er Grenze, weil ich nie aufzeige. Wenn ich mir alleine vorstelle, aufzuzeigen, rast mein Herz wie bescheuert und das wars dann mit dem Hand heben^^. Von Referaten, für die ich mittlerweile Tabletten nehme, ganz zu schweigen. Meine Schwester wird in ein, zwei Jahren eine Therapeutin und von der kriege ich auch oft 'Sozialphobikerin' an den Kopf geworfen, weil ich mich z.B. nicht traue, einen dämlichen Slush im Kino zu kaufen, weil ich dann ja so viel falsch machen könnte :D
Extrovertiert bin ich nur bei Freunden, denen ich vollkommen vertraue und im Internet. Aber selbst beim Letzteren bin ich zurückhaltend und kontrolliere meinen Post erst mal fünfzig Mal, ehe ich ihn abschicke :D

@Ave
Mit dem Auswendiglernen habe ich eigentlich kein Problem. Ich weiß es selber nicht. Bei Latein habe ich alles gelernt, was wir lernen mussten und ich kam mir auch relativ sicher vor, vor allem das Übersetzen, was mir eigentlich immer leicht fällt. Für mich ist sowas wie ein Puzzle und ich liebe es, Puzzle zu lösen :D Aber dann sitze ich da und die Wörter ergeben überhaupt keinen Sinn mehr. Jetzt im Unterricht brauchte ich ein, zwei Vokabeln noch mal nachschlagen, aber sonst konnte ich das relativ flüssig übersetzen. Das ist wie verhext.
Hm, für Alternativen müsste ich mal schauen. Bisher weiß ich nur vom Studium, liegt aber auch wohl daran, dass ich mich bisher immer nur so orientiert habe. Am liebsten würde ich Realschule lehren. Das Gymnasium wäre mir zu hoch, um was beizubringen :'D

_

Also das Kurstreffen war.. langweilig. Wie ich es eigentlich vorhergesehen habe, haben die Mädels Singstar gespielt und die Jungs Mario Kart. Aber um 21 Uhr fingen wir mit Just Dance an und ich habe mich dazu gezwungen, den dämlichen Controller in die Hand zu nehmen und mitzumachen. Gott sei Dank liebe ich Just Dance normalerweise und hatte auch erst eine Phase mit Tanzen hinter mir, sodass ich bei einem Lied locker fünf Sterne sammeln konnte und mich alle bestaunt haben :'D Aber sonst war ich eher der stille Zuschauer. Es war also ganz okay^^.

Ave
01.06.2016, 16:45
Also das Kurstreffen war.. langweilig. Wie ich es eigentlich vorhergesehen habe, haben die Mädels Singstar gespielt und die Jungs Mario Kart. Aber um 21 Uhr fingen wir mit Just Dance an und ich habe mich dazu gezwungen, den dämlichen Controller in die Hand zu nehmen und mitzumachen. Gott sei Dank liebe ich Just Dance normalerweise und hatte auch erst eine Phase mit Tanzen hinter mir, sodass ich bei einem Lied locker fünf Sterne sammeln konnte und mich alle bestaunt haben :'D Aber sonst war ich eher der stille Zuschauer. Es war also ganz okay^^.

Hey, kleine Erfolge sind auch Erfolge. :A

Haudrauf
01.06.2016, 17:40
Was ich Dir gestern schon geschrieben habe: Versuche auch mal, mit weniger zufrieden zu sein und Dir eher etappenweise Ziele zu setzen. Das erhöht dein Wohlbefinden ungemein und Du bist unterm Strich auch einfach zufriedener, als wenn Du Dir entweder zu große Ziele setzt, oder dich hinsetzt und sagst, dass Du verloren hast, bevor es überhaupt begonnen hat. Schön, dass Du kleine Erfolge vorweisen konntest. Auch kleinere Erfolge sind Nährstoffe für dein Selbstbewusstsein und für deinen Stolz. :) Die Erfahrung hast Du heute machen können, was mich ungemein für dich freut.

T.U.F.K.A.S.
02.06.2016, 09:00
Also das Kurstreffen war.. langweilig. Wie ich es eigentlich vorhergesehen habe, haben die Mädels Singstar gespielt und die Jungs Mario Kart. Aber um 21 Uhr fingen wir mit Just Dance an und ich habe mich dazu gezwungen, den dämlichen Controller in die Hand zu nehmen und mitzumachen. Gott sei Dank liebe ich Just Dance normalerweise und hatte auch erst eine Phase mit Tanzen hinter mir, sodass ich bei einem Lied locker fünf Sterne sammeln konnte und mich alle bestaunt haben :'D Aber sonst war ich eher der stille Zuschauer. Es war also ganz okay^^.
Läuft doch bei dir! :A

Das mit dem Lernen habe ich übrigens auch niemals geschissen bekommen bis ich Mitte 20 war (und selbst da nicht wirklich). Das lag zum einen wohl an meiner, äh, Einnahme von Substanzen wo mir alle sagten die würden mir beim Lernen helfen (Spoiler: war nicht so) und zum anderen einfach daran, dass ich ein furchtbar beschissenes Gedächtnis habe bei Dingen, die mich in etwa so viel interessieren wie die Klöten vom Papst. Dinge die mich interessieren, lerne ich recht schnell. Dinge, die mir scheißegal sind, blende ich gekonnt aus. Der einzige Vorteil von letzterem war, dass ich irgendwann echt gut wurde im Spicken.

Das soll keine Aufforderung zum Spicken sein. Untersteh dich.

...

Aber im Ernst, die haben mich nie gepackt, diese Mettmoglis! :A

BDraw
11.07.2016, 17:44
Ich habe 20€ Geburtstagsgeld von meiner Oma bekommen... die ich jetzt zu 150% in der Apotheke gegen Halstabletten und Zeugs tauschen durfte ;_;

Erwachsen sein ist scheiße!

Sabaku
12.07.2016, 20:14
Falls ihr morgen nen Daumen übrig habt, zwischen 12:30 und 14 Uhr, ich könnte ein paar von denen im gedrückten Zustand gut gebrauchen. Matheprüfung und so.




Angst ;___;

Ave
12.07.2016, 20:28
Falls ihr morgen nen Daumen übrig habt, zwischen 12:30 und 14 Uhr, ich könnte ein paar von denen im gedrückten Zustand gut gebrauchen. Matheprüfung und so.




Angst ;___;


Ich drück dir alle 10 und die Zehen! :A

Lonicera
12.07.2016, 20:28
Falls ihr morgen nen Daumen übrig habt, zwischen 12:30 und 14 Uhr, ich könnte ein paar von denen im gedrückten Zustand gut gebrauchen. Matheprüfung und so.




Angst ;___;

Geht klar! Gibts nur Suppe morgen - Löffel geht mit gedrücktem Daumen. http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/g045.gif

Einheit092
12.07.2016, 20:57
Falls ihr morgen nen Daumen übrig habt, zwischen 12:30 und 14 Uhr, ich könnte ein paar von denen im gedrückten Zustand gut gebrauchen. Matheprüfung und so.




Angst ;___;


Ich drück dir beide. Ansonsten kann den Post für meine Prüfung um 1030 so kopieren.

KingPaddy
12.07.2016, 20:59
Bei Mathe drücke ich gerne alle Daumen und kreuze alle Finger, die ich habe und klopfe auch noch mal auf Holz.

BDraw
24.08.2016, 23:56
"Kurzer" rant weil ich mich wirklich, wirklich ohrfeigen könnte:

Stellt euch vor, ihr hattet Krach mit einer euch wichtigen Person - was ja eh schon sowas ist, wozu ich ein gestörtes Verhältnis habe und ich automatisch entweder versuche, jeden Krach SOFORT zu besänftigen, völlig egal, ob ich mich im Recht sehe oder nicht (was auf Lange Sicht auch Gift für jede Freundschaft ist, da man immer nur Frust schluckt und woran ich arbeite) und ich absolut nicht abschätzen kann, wie gesunde Menschen in solchen Situationen reagieren.
Stellt euch also vor, ihr hattet Krach mit jemandem, der euch wichtig ist, und seit phänomenal schlecht darin, normale, gesunde Streitreaktionen abzuschätzen. Also schreibt ihr der Person in einem Versuch, die Wogen zu glätten. Ein Haken - die Person hat's bekommen. Dann antwortet die Person ja bestimmt... jetzt. Also, gleich. Jede Minute. Vermutlich ist sie beschäftigt, oder guckt nicht auf's Handy, sonst würde sie ja reagieren - oder? So geht das jetzt eine Weile, bis der zweite Haken kommt - gelesen! (Und, FYI, dieses Gedankenspiel kann STUNDEN dauern, bis eben der Haken kommt, was super für's Nervenkostüm ist).

Dummerweise antwortet die Person aber nicht, und alle schönen Gründe, warum nichts kommt, die man sich eben zurecht gelegt hat, klappen nicht mehr. Also setzt die Fantasie wieder ein, warum die Person nicht antwortet, obwohl sie die Nachricht doch gelesen hat - und je länger es JETZT dauert, umso kreativer werdet ihr. Hände voll. Beschäftigt. Stress. Vergessen. So geht das immer weiter, bis man sich einredet, man wird ignoriert, und den Faden von da weiter spinnt bis hin zu den tollsten Schauerszenarien und ihr immer unruhiger und immer nervöser werdet. Glaubt man am Anfang noch an ein bisschen Schmollen sieht man in Rekordzeit die komplette Freundschaft/Beziehung/Whatever in Gefahr.

ABER - was, wenn die Person euch echt vergessen hat? Dann schadet doch eine kurze, neue Nachricht nicht?

Und die selbsterfüllende Prophezeiung geht los, denn ihr fangt an, jemanden mit immer tolleren Nachrichten zu nerven, um euch zu beruhigen, dass die Person nicht genervt von euch ist, werdet euch dessen bewusst, macht euch noch mehr Sorgen, MÜSST aber irgendwas tun und kommunizieren und sicher stellen, dass alles okay ist und ad infinitum. (Btw, selbsterfüllende Prophezeiung #2: Das hier ist eine super Methode, völlig belanglose Banalitäten aus Angst vor gigantischen Krisen komplett im Alleingang zu ebenjenen gigantischen Krisen aufzublähen und womit Kleinigkeiten plötzlich wirklich ernsten Schaden anrichten können).

Ja, die Haken haben keine Schuld daran, aber ich bin überzeugt, dass sie gut dazu beitragen, das Ganze noch zu verstärken, denn mit jeder gelesenen, aber nicht beantworteten Nachricht wird das Gedankenspiel abenteuerlicher und ehe man sich versieht befindet man sich in einem Teufelskreis.

Ich überlege ernsthaft, mir einen Ratgeber zu autogenem Training oder so zu kaufen. Denn ganz ehrlich, nicht nur komme ich mir wie der letzte Idiot vor, auch richtet man damit (1) fix ziemlichen Schaden an (nicht zuletzt an sich selbst) und stößt (2) mit sowas im Alltag nur sehr begrenzt auf Verständnis. Und ich kann nur hoffen, dass ich das morgen erklärt bekomme und neben dem eigentlichen Anlass des Krachs diesen Scherbenhaufen auch gekittet bekomme.

Und, FYI, auch das hier ist einer dieser Posts die ich evtl. morgen lösche falls ich nach dem Aufwachen beschließe, dass das TMI ist, aber das muss jetzt raus.


EDIT: Wenn jemand zufällig weiß, wie man bei Facebook diese vermaledeiten Lesebestätigungen abstellen kann wäre ich sehr dankbar. Bei Whatsapp habe ich es gerade gefunden.

Haudrauf
25.08.2016, 07:22
Die Frage wäre ja erst mal zu klären, wer hier der Hauptaggressor in diesem Streit ist. Schuld sind immer beide, weil immer zwei dazugehören, deshalb lasse ich "Schuld" bewusst außen vor. Wenn Du etwas gemacht hast, was nicht in Ordnung war, war deine Reaktion genau richtig, sie anzuschreiben, vielleicht um reinen Tisch zu machen oder um die Wogen wieder zu glätten, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Einsichtigkeit immer gern gesehen ist, wenn diese berechtigt ist. Wenn sie jedoch etwas gemacht hat, das nicht in Ordnung gewesen ist, hättest du ihr kaum schreiben brauchen. Irgendwann nämlich kann sie dann mit Dir machen was sie will und wie es ihr gerade schicklich ist. Das würde ich mir an deiner Stelle dann immer gut überlegen.

Zur Facebook-Sache: Die Häkchen kann man nicht über Facebook selbst entfernen, weil die nicht solch eine Option vorgesehen haben. Ich kann die Funktion aber selber nicht leiden ;) Versuch es mal über Chrome und das Add-on Facebook Unseen im Chrome Web Store und klick oben rechts auf den Button "Hinzufügen". Bestätigen den Vorgang mit "Hinzufügen", sodass oben rechts im Browser das installierte Add-On erscheint. Klick oben rechts auf den Menü-Button und wähle in den Einstellungen die "Erweiterungen" aus. Suchen nach "Facebook Unseen" und klick dort auf "Optionen".
Hier müsstest du jetzt die Option "Gelesen-Funktion des Chats blockieren" anwählen können. Schreib mal obs funktioniert.

Mephista
25.10.2016, 15:29
Es ist merkwürdig, nach Wochen, in denen die Stimmung halbwegs okay war, wieder in ein richtiges, tiefes Loch zu fallen.
Im grauenvollen Sinne.
Und die üblichen "benutze Deine Skills oder zwinge Dich, was Schönes zu machen" sind einfach nicht angebracht.


Ich habe gestern abend erfahren, dass eine Freundin von mir sich in der Nacht vom Sonntag zu Montag umgebracht hat.

Haudrauf
25.10.2016, 16:26
benutze Deine Skills oder zwinge Dich, was Schönes zu machen

Das ist in der Tat kein schöner Ratschlag, auch wenn er vielleicht gut gemeint war. Wenn du hier reinschreibst, musst du mit Antworten rechnen. Daher erst einmal vorweg: Herzliches Beileid. Einen nahestehenden Menschen zu verlieren ist natürlich erst einmal brachial. Damit kenne ich mich selbst sehr gut aus. Ich weiß, dass meine Worte erst einmal wenig bewirken werden, jedoch kannst du diesem Loch immer entkommen. Was du jetzt brauchst um das zu schaffen ist Zeit. Viel Zeit. Ich weiß nicht, was dich vorher hinab gezogen hat, aber es war schlimm genug, dich ebenfalls runter zu ziehen. Hast du denn (außer den Kummerkasten) Bezugspersonen, mit denen du besonders vertraut bist oder die konstruktivere Sachen erzählen können als den abgedroschenen Dialog, den du netterweise schon von wen anders gehört hast? Wenn ja, rede. Wie ein Wasserfall. Und weine. Wie ein Wasserfall. Ich habe den hirnrissigen Fehler gemacht, alles in mich hinein zu fressen. Mach es besser als ich, wenn du die Möglichkeiten hast. Wenn nicht, rede hier. Oder schreib mich privat an, wenn du es dir anders überlegt hast und doch nicht unbedingt jeder in deinen Gefühlen lesen soll. Ich hoffe abschließend, dass du es schaffst, anständig zu trauern, damit du bald wieder umso energetischer wieder aus deinem Loch emporsteigen kannst. :)

Alles Gute für dich!

KingPaddy
09.11.2016, 08:35
Trump hat die Wahlen gewonnen.
:A

Whiz-zarD
19.11.2016, 16:31
In Memories: Lena 1999 - 2016
Du warst ein toller Hund.

RIP :'(

Haudrauf
19.11.2016, 16:34
Herzliches Beileid! Ein recht stattliches Alter hat sie ja erreicht.

Whiz-zarD
19.11.2016, 17:19
Danke.
Das traurige ist nur, dass sie im Kopf noch sehr fit war. Sie war zwar Inkontinent aber damit konnten wir leben und sie offenbar auch. Ihre Muskeln haben stark abgebaut, sodass sie sehr tollpatschig auf den Beinen war aber es störte sie nicht. Ist sie hingefallen, stand sie einfach wieder auf. Sie hat im Leben viel durchgemacht. Wir haben sie damals von einem Bauernhof gerettet. Sie lag dort als Welpe draußen an einer Kette. Der Bauer verlangte 1000 DM. Papiere gab's auch keine. Vor 5 Jahren hatte sie Gebärmutterkrebs und ihre Gebärmutter wurde entfernt. Wir hatten die Befürchtung, dass sie die Operation nicht bestehen würde und haben lange überlegt, ob wir ihr diese Strapazen antun wollen. Sie war da auch schon 11 Jahre alt aber die Operation bestand sie mit Bravour. Schon kurz nach der OP machte sie beim Tierarzt Radau, da sie aus dem Käfig raus wollte. So einen zähen Hund habe ich noch nie gesehen. Heute morgen ist sie aber hingefallen und es klappte gar nichts mehr, obwohl sie wollte. Wir haben immer gehofft, dass sie von selbst einschlafen würde aber wir mussten sie dann einschläfern lassen. Die Entscheidung fiel uns sehr schwer.

KingPaddy
19.11.2016, 19:50
Danke.
Das traurige ist nur, dass sie im Kopf noch sehr fit war. Sie war zwar Inkontinent aber damit konnten wir leben und sie offenbar auch. Ihre Muskeln haben stark abgebaut, sodass sie sehr tollpatschig auf den Beinen war aber es störte sie nicht. Ist sie hingefallen, stand sie einfach wieder auf. Sie hat im Leben viel durchgemacht. Wir haben sie damals von einem Bauernhof gerettet. Sie lag dort als Welpe draußen an einer Kette. Der Bauer verlangte 1000 DM. Papiere gab's auch keine. Vor 5 Jahren hatte sie Gebärmutterkrebs und ihre Gebärmutter wurde entfernt. Wir hatten die Befürchtung, dass sie die Operation nicht bestehen würde und haben lange überlegt, ob wir ihr diese Strapazen antun wollen. Sie war da auch schon 11 Jahre alt aber die Operation bestand sie mit Bravour. Schon kurz nach der OP machte sie beim Tierarzt Radau, da sie aus dem Käfig raus wollte. So einen zähen Hund habe ich noch nie gesehen. Heute morgen ist sie aber hingefallen und es klappte gar nichts mehr, obwohl sie wollte. Wir haben immer gehofft, dass sie von selbst einschlafen würde aber wir mussten sie dann einschläfern lassen. Die Entscheidung fiel uns sehr schwer.

Das sind schöne Erinnerungen. Mein Beileid :(

Mio-Raem
21.11.2016, 21:40
Um 6 Uhr morgens durch ein Erdbeben geweckt werden. Nicht schön.

Noch weniger schön, wenn ein japanischer Freund auf Facebook postet, dass für Fukushima schon wieder Tsunami.Warnung gilt.

Glannaragh
21.11.2016, 22:16
In Memories: Lena 1999 - 2016
Du warst ein toller Hund.

RIP :'(
Jetzt erst gesehen - mein Beileid, Whiz-zarD. Ein gutes Alter für einen Hund, aber es tut natürlich immer wieder weh, wenn sich ein vierbeiniges Familienmitglied verabschiedet.
Ich bin mir sicher dass du weißt, dass ihr das Richtige gemacht habt. Das Tier war euch anvertraut, und in letzter Konsequenz hab ihr dafür gesorgt, dass Lena nicht unnötig leiden muss. Behaltet sie in guter Erinnerung.

KingPaddy
08.12.2016, 14:10
Sebastian Stange verlässt GameStar :( Es werden scheinbar wirklich immer mehr Stellen gestrichen.

KingPaddy
08.12.2016, 23:39
Ich hab mal ein eigenes thema draus gemacht und ins Videospielforum verschoben:
http://www.multimediaxis.de/threads/144102-Gaming-Zeitschriften-in-Zeiten-des-Internets-Aktuell-GameStar

BDraw
17.12.2016, 01:07
Gerade die letzte Ausgabe von Domian ever gehört ;___;

Woher weiß ich denn jetzt, wann ich ins Bett muss? Das nimmt mir mein Einschlafritual! Vielleicht fange ich an, alte Sendungen zu hören...


( ; _ ; )/~~~

Haudrauf
19.12.2016, 22:20
Eigentlich wollte ich heute einen meiner wenigen freien Abende nutzen, um mit ein paar Leuten gemütlich um den Wohnzimmertisch herum zu sitzen, ein paar gepflegte Runden Schach zu spielen, Shisha zu rauchen und Wer weiß denn Sowas im Ersten schauen. Und ganz nebenbei mein heutiges Bier verköstigen, welches mir der Adventskalender anbietet. Stattdessen sitzen wir hier und lauschen fassungslos der Extra-Ausgabe der Tagesschau. Das ist doch alles zum Kotzen und zum schreiend davon laufen...

Meine Gedanken sind allesamt bei den Verletzten, Toten und ihren Angehörigen. Und bei meiner Großcousine, die in Berlin lebt und nicht gerade dafür bekannt ist, eine Stubenhockerin zu sein...

Was ist nur los mit diesem Planeten?

Cuzco
19.12.2016, 22:41
Ich hab das auch erst jetzt erfahren. War grade auf dem Weg ins Bett - ein letzter Blick auf's Handy - Whatsapp-Gruppe...

Absoluter Horror... Irgendwie häufen sich diese Dinge zur Zeit ziemlich. Glücklicherweise scheint es meinen Freunden in Berlin so weit gut zu gehen.
Ich hoffe natürlich auch sehr, dass auch Deine Cousine wohlauf ist. Und dass wir beide heute Nacht etwas Schlaf finden.

In diesem Sinne wünsche ich trotzdem eine gute Nacht. Und das alles gut wird - in Anbetracht der Umstände.

BDraw
19.12.2016, 23:36
Ein Botschafter wird erschossen, totales mediales Chaos bzgl. Berlin, Trump hat jetzt offiziell auch das Elektorat hinter sich und genau ab heute läuft kein Domian mehr, wo die Leute sonst in solchen Zeiten angerufen haben, um sich die Sorgen von der Seele zu reden.

Und nein, ich meine das nicht als Witz oder sarkastisch, ich bin da ehrlich etwas traurig drüber. Gerade an solchen Tagen war es immer wahnsinnig interessant und auch heilsam zu hören, wie Betroffene (und auch nicht-Betroffene) ihre Eindrücke und ihren Kummer schildern. Aber Domian mal ganz beiseite - die Liste für den heutigen Tag ist auch so weiß Gott lang genug.

J.R.
20.02.2017, 10:10
Manchmal hab ich das Gefühl, ob man mich auf die Probe stellen möchte, was meine Nerven angeht. Eventuell ist es auch ein Fluch meinerseits oder innerhalb der Familie.
Ich versuch mal das Ganze chronologisch aufzulisten:

Ende November fanden wir meine Oma in ihrer Wohnung auf dem Boden liegend. Körperlich war sie noch am Leben nicht so der geistige Zustand. Ihre letzten Tage verbrachte sie mehr schlecht als recht im Krankenhaus, denn Anfang Dezember verstarb sie.
Exakt eine Woche später nach dem Todesfall verstarb mein Großonkel, mit dem ich mich sehr gut verstand und auch weiterhin als gutgelaunten Partylöwen in Erinnerung behalte.
Doch noch einmal zurück zu meiner Oma. Nach der Beerdigung, musste natürlich die Wohnung inklusive der Sachen der letzten 25 bis 30 Jahre geräumt werden.
Ich, mein Bruder, zwei weitere Verwandte, meine rückenkranke Mutter und mein herzkranker Vater machten uns also frisch ans Werk. Unglaublich wie wenig hilfsbereit meine Verwandschaft ist, denn der Großteil kam nicht.
Stattdessen haben wir von unserer Tante ein Schreiben bekommen, was das Erbe angeht. Ja, sie möchte Geld abstauben was auch ihr Recht als eines der Erben ist, aber ein Erbe birgt auch Pflichten und da meine Oma nicht viel Geld angespart hatte und wir somit Kosten für den Umzug selbst tragen mussten (Container, Sperrmüll, Miete) ist meine Tante nicht gerade einsichtlich, um es nett auszudrücken, auch nur einen müden Cent dazu beizutragen, obwohl Geld dank ihres Ehemanns kein Thema sein sollte.
Das Resultat ist wie folgt: Wir werden zu einem Anwalt gehen und die ganze Farce muss dann gerichtlich geklärt werden. Verwandtschaft kann man sich leider nicht aussuchen.

Mitte Januar, erfuhr ich von meinem Bruder, dass er Insolvenz anmelden muss, da er keine Provision als gelernter Versicherungskaufmann von seinem Chef bekam, da die Verantwortlichen gekündigt haben oder in ein anderes Unternehmen gewechselt haben.
Die Insolvenz konnte wir abwenden und das Thema ist natürlich noch nicht vom Haken. Weiter möchte ich, dank zu weniger Informationen nicht ins Detail gehen.

Ein Freund von mir, mit dem ich mittlerweile über 25 Jahren befreundet bin hat sich sehr ins Negative gewandelt. Schuld daran gebe ich seiner Freundin, die ihn manipuliert und er ist sehr einfach zu manipulieren. Denn mittlerweile wandelt er sich zu einem Pro-AfD´ler. Auf Ausländer ist er nicht mehr so gut zu sprechen und auf anderes 'Gesocks'. Dabei war er früher ein herzensguter Mensch, bevor seine Freundin auftauchte. Vielen hat er schon die Freundschaft gekündigt, die nicht der Meinung seiner Angebeteten waren. Und das waren im Grunde nur Kleinigkeiten.
Es sei zu sagen, dass besagte Freundin alles weiß (egal welches Thema sie weiß es besser), zu allem ihren Senf dazugibt, keine Kritik verträgt, Leute nicht ausreden lassen kann, usw.
Also eine Person mit der man es nicht lange in einem Raum aushält. Nun bin ich mittlerweile an den Punkt angelangt, wo ich dies nicht mehr ertrage, und ich hielt es nur solange wegen unserer langen Freundschaft aus.
Ich muss kein Hellseher sein, um zu wissen was passieren wird, denn ich kenne ihn ja schon lang genug. Ich werde das Thema ansprechen, wir werden in unserer Stimmlage lauter, es kommt zum Streit, die Freundschaft wird gekündigt und das wars. Aber ganz ehrlich: Wer solch einer Person mehr Achtung schenkt als mir, der auch in schlechten Zeiten immer da gewesen ist und unterstützt hat, der ist es auch nicht wert weiterhin mich als Freund zu haben.

Noch ein paar Kleinigkeiten:
Momentan bin ich arbeitslos und wunderte mich trotz etlicher Bewerbungen warum das denn so ist. Nein meine Zeugnisse sind nicht schlecht bewertet, sondern eher das Gegenteil ist der Fall. Trotzdem bekam ich nur Absagen, obwohl man mich in eine Maßnahme gesteckt hat, in der sogenannte "Bewerbungsexperten" anwesend waren.
Bis ich mal auf die Idee kam mich zu erkunden, recherchieren, Ergebnisse mit anderen Quellen zu vergleichen (Wahrheitsgehalt) und siehe da, alles war von vorne bis hinten absoluter Bockmist. Vielen Dank ihr tollen "Experten", dass ich Zeit mit euch verschwenden musste.

Seit geraumer Zeit war mein Laptop kaputt und meine Kenntnisse reichten, um den wieder flott zu kriegen reichten nicht aus. Also entledigte sich ein guter Freund und siehe da er läuft wieder. Nun wollte ich mir den selbstverständlich abholen aber schau an, mein Auto sprang nicht an. Gut das Elektriker zu meinem Berufsfeld gehört, denn sehr schnell konnte ich den Fehler ausfindig machen.
Trotzdem ist es ärgerlich oder eher eigenartig. Denn ich besitze das hervorragende Talent, wenn etwas repariert wurde, es nicht lange auf sich warten, bis ein anderes Teil defekt geht. Vielleicht kaufe ich mir eine günstige Gerätschaft und lasse sie absichtlich kaputt gehen, eventuell ist dann der Fluch gebrochen.

Das wärs erstmal. Aber das Jahr ist ja noch jung...

Haudrauf
20.02.2017, 10:53
Das liest auf jeden Fall nicht so gut :/ Zu Beginn möchte ich Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Die beiden Verluste waren mit Sicherheit zwei Härtefälle im Leben, mit denen Du dich erst einmal arrangieren musst. Du bist aber vollkommen auf dem richtigen Weg, wenn Du schreibst, dass Du beide positiv wie Du sie kanntest in Erinnerung behalten willst, wie bei deinem Onkel beschrieben. Das ist für deinen Trauerprozess ein ganz wesentlicher Weg, der Dir noch gute Dienste leisten wird.

Dass Du deinem Freund die Freundschaft gekündigt hast, war sicher richtig, aber war er denn bisher wirklich jemand, der für sich selbst sprechen konnte? Oder eher ein Mitläufer? Aus eigener Erfahrung (Ich war selbst mal einer.) kann ich sagen, dass solche Leute extrem einfach zu manipulieren sind. Du schwätzt denen was auf und plötzlich finden sie Dinge toll, von denen Du nie glaubtest, dass sie diese Dinge toll finden. Wie ist seine Bindung zu ihr? Und vor allem: Wie geht sie mit ihm um? Ich werde das Gefühl nicht los, dass er nicht nur richtig in der Scheiße hockt, sondern auch Hilfe braucht. Das sind dann die, die sich von ihrer Freundin, ihrem Freund, Kollegen was auch immer beeinflussen lassen, damit sie dann vollkommen unter deren Kontrolle stehen. Ich möchte deinen Freund nicht in Schutz nehmen, aber vielleicht kann er sich ja selber nicht helfen in diesem Punkt. Vielleicht ist es seine erste Freundin seit langem, oder die er richtig liebt. Dann spielt natürlich auch noch eine gewissen Verlustangst mit rein, die den ganzen Effekt dann natürlich noch verstärkt. Diesen Punkt würde ich mir an deiner Stelle noch mal gut überlegen.

Ansonsten wünsche ich Dir für Dies und alle andere Sachen alles Gute. Du kommst sicherlich wieder auf die Beine! :)

J.R.
20.02.2017, 23:10
Vielen Dank für deine aufbauenden Worte, Haudrauf. Die beiden Todesfälle habe ich gut überwunden, spätestens ab dem Punkt, an dem die Wohnung nun komplett leergeräumt wurde. Und die Sache mit meiner geldgierigen Tante, da sind wir dank des Anwalts guter Hoffnung, dass sie auf jeden Fall was beisteuern muss.

Zu der Sache nochmal mit meinem Kumpel. Ähm, die Freundschaft habe ich ihm nicht gekündigt, eventuell war das nicht ganz ersichtlich aus dem Text. Ich habe vor, mit ihm oder besser gesagt mit den beiden (alleine geht nicht mehr), ein ernstes Gespräch zu führen. Und dann kann er sich halt entscheiden, ob er ihr den Laufpass gibt oder ich halt verschwinden soll.
Zu seiner Person, sei gesagt, dass er kein Mitläufer ist, sondern stets seine eigene Meinung sagt (außer bei ihr nicht so ganz). Verlustängste kann ich mir auch nicht vorstellen, wenn ich so über seine "Beutezüge" nachdenke.
Seine Freundin ist wie gesagt eine Allesbesserwisserin, egal welches Thema oder zu welcher Person. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte auch, wenn sie eine Disskussion mit Steven Hawkings über Astrophysik führen würde, wüsste sie es besser. Sie ist nicht attraktiv (und in diesem Fall hat sie auch Schuld, was schon bei mangelnder Zahnhygiene anfängt). Seit einigen Jahren arbeitslos, was sie immer auf ihre Psyche schiebt aber sich keine Hilfe sucht, da sie es besser weiß. Stellt sich über andere Personen immer als besser (zumindest versucht sie es) und meckert über jede Kleinigkeit rum, wie der letzte Fall, wo wir im Irish Pub waren und es kein Bier gab, wovon sie weiß, dass es ihr schmeckt. Irgendso ein Mischbier glaube ich.
Da meinte ich: Ja, das ist ja auch ein Irish Pub, bevorzugt Kill Kenny, Guiness und Whisky.
Sie dann: Aber in einem richtigen Irish Pub gibt es diese Mischbiere.
Ich: Warst du schonmal in einem richtigen Irish Pub, eventuell so in Richtung Irland?
Sie erwiderte: Nein, aber ich hab es im Internet gelesen.
Schließlich ich wieder: Im Internet steht viel.
Und ab diesem Punkt eine wahrhaftige Empörung und negative Äußerungen für einen Großteil des Abends. Das war das erste und das letzte mal, wo ich dies erdulde. Falls es überhaupt zu solch einer weiteren Situation kommt, kipp ich ihr mein Bier ins Gesicht, bezahle und geh. Jedenfalls konnte ich an diesem besagten Abend gut beobachten, wie mein Buddy überhaupt reagierte. Es kümmerte ihn nicht oder er nahm dieses Spektakel erst gar nicht für ernst.
Deswegen werde ich demnächst mit ihm versuchen zu Bereden, was in Gottes Namen er an der findet.

Haudrauf
20.02.2017, 23:43
Zu der Sache nochmal mit meinem Kumpel. Ähm, die Freundschaft habe ich ihm nicht gekündigt, eventuell war das nicht ganz ersichtlich aus dem Text. Ich habe vor, mit ihm oder besser gesagt mit den beiden (alleine geht nicht mehr), ein ernstes Gespräch zu führen. Und dann kann er sich halt entscheiden, ob er ihr den Laufpass gibt oder ich halt verschwinden soll. [...] ...werde ich demnächst mit ihm versuchen zu Bereden, was in Gottes Namen er an der findet.


Reden ist immer gut. Versuch ihm nichts vorzuwerfen, sondern eher zu deeskalieren. Wenn er Dir viel bedeutet, musst Du es auch so rüberbringen und wenn er dann am Ende trotzdem ausschlägt, kann man Dir wenigstens nicht vorwerfen, es richtig versucht zu haben. Das ist jedenfalls meine Meinung.





Zu seiner Person, sei gesagt, dass er kein Mitläufer ist, sondern stets seine eigene Meinung sagt (außer bei ihr nicht so ganz). Verlustängste kann ich mir auch nicht vorstellen, wenn ich so über seine "Beutezüge" nachdenke.
Seine Freundin ist wie gesagt eine Allesbesserwisserin, egal welches Thema oder zu welcher Person. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte auch, wenn sie eine Disskussion mit Steven Hawkings über Astrophysik führen würde, wüsste sie es besser. Sie ist nicht attraktiv (und in diesem Fall hat sie auch Schuld, was schon bei mangelnder Zahnhygiene anfängt). Seit einigen Jahren arbeitslos, was sie immer auf ihre Psyche schiebt aber sich keine Hilfe sucht, da sie es besser weiß. Stellt sich über andere Personen immer als besser (zumindest versucht sie es) und meckert über jede Kleinigkeit rum, wie der letzte Fall, wo wir im Irish Pub waren und es kein Bier gab, wovon sie weiß, dass es ihr schmeckt. Irgendso ein Mischbier glaube ich.
Da meinte ich: Ja, das ist ja auch ein Irish Pub, bevorzugt Kill Kenny, Guiness und Whisky.
Sie dann: Aber in einem richtigen Irish Pub gibt es diese Mischbiere.
Ich: Warst du schonmal in einem richtigen Irish Pub, eventuell so in Richtung Irland?
Sie erwiderte: Nein, aber ich hab es im Internet gelesen.
Schließlich ich wieder: Im Internet steht viel.



...was ja auch stimmt. Ich lasse mich normalerweise nicht zu solchen Spekulationen hinreißen, aber vermutlich ist sie - vielleicht auch zT wegen ihres Äußeren - Eine Person, die außer ihn nur wenig andere hat und Aufmerksamkeit und Bestätigung sucht. Vielleicht ist sie aber doch recht beliebt, dann geht es aber im Endeffekt darum, dass Aufmerksamkeit und Bestätigung nicht in der Intensität vorhanden ist, wie sie sich das vorstellt. Also schlicht und ergreifend narzisstisch. Bei solchen Personen hast Du erfahrungsgemäß eigentlich sofort verloren, wenn Du nicht den Nerv und den Wille dazu hast, Dir so etwas zu geben. Die diplomatischste Lösung wäre mit Sicherheit, dass ihr euch zu dritt einigt, euch nur noch getrennt zu treffen. Wenn Du mal nen Nachmittag mit deinem Freund was machen willst, nimmt er sie lieber nicht mit. Rein faktisch sollte das machbar sein, weil ich nicht glaube, dass Du mit deinen Freund durchbrennst. Währenddessen trifft sie sich vielleicht mit ihren Freunden und verlebt da einen schönen Tag, vielleicht sogar mit Gleichgesinnten. Natürlich ist dann die Gefahr relativ hoch, dass einer der Parteien nicht mitspielen wird. Da ist derjenige dann aber selber schuld.





Falls es überhaupt zu solch einer weiteren Situation kommt, kipp ich ihr mein Bier ins Gesicht, bezahle und geh.
Wenn Du DAS abziehst, geb ich Dir einen aus! :hehe:

KingPaddy
24.02.2017, 14:43
Hab gerade aus der Zeitung erfahrung, dass die Bevölkerung meiner Heimatgemeinde in den letzten fünf Jahren um ein Viertel geschrumpft ist und die Bevölkerung inzwischen zu 3/4 aus Rentnern besteht :(

Faktisch halten damit also staatliche Rentenzahlen die regionale Wirtschaft am Leben :|

Haudrauf
07.03.2017, 20:21
Dieses Mal brauche ich seelischen Zuspruch, denn das hier ist ziemlich harter Tobak; Ich gehe wahrscheinlich in die Geschichte des MMX ein, dessen einziger User eh und je es schafft, drei mal hintereinander falsch zu nominieren. Das macht mich gerade so fertig!

Caro
07.03.2017, 20:52
Oh Gott, ich dachte gerade schon, etwas voll schlimmes wäre passiert :D (Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, aber ich habe zum Beispiel die ganze erste Wahlrunde verpasst, weil ich momentan ein BISSCHEN durch bin :D

Ave
07.03.2017, 20:53
Dieses Mal brauche ich seelischen Zuspruch, denn das hier ist ziemlich harter Tobak; Ich gehe wahrscheinlich in die Geschichte des MMX ein, dessen einziger User eh und je es schafft, drei mal hintereinander falsch zu nominieren. Das macht mich gerade so fertig!

Der gute Wille zählt!

Rusk
07.03.2017, 22:19
Dieses Mal brauche ich seelischen Zuspruch, denn das hier ist ziemlich harter Tobak; Ich gehe wahrscheinlich in die Geschichte des MMX ein, dessen einziger User eh und je es schafft, drei mal hintereinander falsch zu nominieren. Das macht mich gerade so fertig!

Am liebsten würd ich dich dafür als User des Jahres nominieren, weil dich das so sympathisch macht. :hehe:

Auratus
08.03.2017, 05:37
Dieses Mal brauche ich seelischen Zuspruch, denn das hier ist ziemlich harter Tobak;
WEHE, du erschreckst mich nochmal so! >:(

Haudrauf
09.03.2017, 21:41
Guuut, dieses Mal darf man mich tatsächlich ernst nehmen: Ich führe schon seit drei Jahren eine Blindenkegelgemeinschaft, was für mich eine Herzensangelegenheit ist und nun ist diese im Begriff, auseinander zu fallen. Wir hatten sehr gute Keglerinnen und Kegler gehabt, die tuniertauglich waren und mit denen sowohl der alte Kegelvorstand als auch ich die einen oder anderen Erfolgserlebnisse auf den Hessenmeisterschaften eingefahren werden konnten...und die sind fast alle - bis heute Abend - nun krankheits- und altersbedingt zurückgetreten. Ein riesen Problem ist, dass mein altersgreiser Vorgänger es verpennt hat, das Durchschnittsalter dauerhaft unten zu halten, d.h. mal Werbung vor allem bei jüngeren Leuten machen, einfach mal den Mut haben, auf sie zu zugehen und sie auf ein Probe-Kegeltraining anzusprechen etc. Deshalb will ich wirklich alle Hebel in Bewegung setzen, indem ich bei der nächsten Jahreshauptversammlung des Blindensehbehindertenbundes einen kleinen Vortrag über unsere kleine Gemeinschaft halte, um die irgendwie retten zu können, weil es mich schon auch seelisch sehr treffen würde, wenn dieser Club aufgegeben werden müsste. :(

Hintergrund ist, dass ich durch meine praktisch blinde Mutter immer Teil dieser Kegelgemeinschaft und nicht mal zwei Wochen nach meiner Geburt im Kinderwagen das erste Mal mit anwesend war. Ich bin also quasi das, was der HSV in der Bundesliga ist - Der Dino. Und das mit großem Stolz. Ich habe mit 10 angefangen, die ersten Kugeln noch regelrecht zu schmeißen :D Und dann aber dank meines Großvaters, der ein ehemaliger Sportkegler war, die Technik immer wieder ein bisschen verbessert und verfeinert. Dadurch durfte ich mich bald mit 13 oder 14 oder so um den ersten "neuen" Blinden kümmern. Führte ihn regelmäßig auf die Bahn und reichte ihm die Kugeln. Irgendwann dann zwei Jahre später verbesserte ich aber immer wieder mal die Position von Blinden, die gerade kegelten, gab ihnen Tipps bezüglich der Wurfrichtung- und Ausführung und coachte mich dann irgendwie so ein bisschen hoch. Und dann kurz vor meinen 18. fragte man mich der scheidende aktuelle Vorstand, ob ich nicht Lust hätte, zu übernehmen. Das war für mich ein Traum und ich lebe ihn heute noch. Neben all dem alltäglichen Stress, den man halt so mit sich rumschleppt, geben mir gerade die Blinden mit ihrer nimmersatten Erfolgsversessenheit und ihrem unermüdlichen Eifer so viel Ausgleich, mittlerweile hat man da auch einfach sehr, sehr gute Freunde gewonnen und es wäre für mich wirklich nur schwer verkraftbar, wenn irgendwann mal das zusammen fällt, worauf sich mein halbes Leben im Grunde aufgebaut hat.

noRkia
21.05.2017, 22:32
Ich hab geträumt ich hätte einen festen Arbeitsvertrag bekommen und dann 100.000 Euro aufgenommen. Aber nicht um in Aktien zu investieren, wie ich mir vor kurzem mal als mögliche Strategie durch den Kopf habe gehen lassen, sondern um sie meiner Arbeitskollegin zu hinterlassen und dann Selbstmord zu begehen. Ich hab ihr das Geld in die DVD Hülle von Ghost in the Shell getan und in ihren Schreibtisch gelegt mit einem Hinweis, dass das Geld für sie ist und sie mich vergessen soll.
Man gehts mir scheiße :(

Rusk
22.05.2017, 13:41
Unglücklich in die Alte verknallt?

BDraw
23.05.2017, 01:23
Die kleine Schwester eines Kindheitsfreundes von mir hat einen inoperablen, tödlichen Tumor und sitzt im Rollstuhl.

Vorweg, ich hatte nie viel mit ihr zu tun und auch zu ihrem Bruder habe ich schon seit Jahren keinen Kontakt mehr, aber ich hab sie letztens zufällig im Vorbeifahren mit ihrer Mutter, die sie schob, gesehen und mein Vater erzählte mir dann davon. Auch wenn ich sie im Prinzip kaum noch kenne nimmt mich der Gedanke daran doch etwas mit. Einfach, weil ich sie noch so vor Augen habe, wie sie vor mir stand als sie vllt. 4 war und das auch genau das Alter ist, in dem meine Nichte ist. Und jetzt, ca. 20 Jahre später, das.

Das Leben kann manchmal echt unfassbar ungerecht sein.

Ben
29.05.2017, 19:32
Erst versucht sich mein Mitbewohner das Leben zu nehmen und jetzt hat er sich in die Psychatrie einweisen lassen. Er ist für mich wie ein kleiner Bruder und so nimmt mich das Ganze doch ziemlich mit.:(

BDraw
30.05.2017, 01:58
Erst versucht sich mein Mitbewohner das Leben zu nehmen und jetzt hat er sich in die Psychatrie einweisen lassen. Er ist für mich wie ein kleiner Bruder und so nimmt mich das Ganze doch ziemlich mit.:(

Ich weiß, dass dir der Satz wohl kaum helfen wird (und ich meine mich zu erinnern, dass wir uns über das Thema vor einer ganzen Weile schonmal kurz unterhalten hatten), aber vermutlich ist die Selbsteinweisung tatsächlich der vernünftigste Schritt. Dort haben sie wenigstens die Möglichkeit, ihn fürs erste zu schützen und, so hoffe ich zumindest, mit ihm gemeinsam die nötigen Schritte zu tun, um ihm auf lange Sicht zu helfen.

So oder so ist es aber eine schlimme Sache und ich wünsche deinem Mitbewohner alles Gute für die kommende Zeit, und selbstverständlich auch dir. Man vergisst immer so gerne, wie kräftezehrend solche Situationen auch für Angehörige und Nahestehende sein können, dabei kann einen das Gefühl, quasi zum Zusehen verdammt zu sein, furchtbar zusetzen.

Haudrauf
03.08.2017, 11:26
Heute Morgen ist die Shisha-Bar von der Tochter eines sehr guten Freundes von mir in die Luft gegangen. Ein Terrorakt ist laut Kripo nicht auszuschließen und die Ermittlungen dauern an.

Mir ist gerade so schlecht... :(

duke
03.08.2017, 17:16
Heute Morgen ist die Shisha-Bar von der Tochter eines sehr guten Freundes von mir in die Luft gegangen. Ein Terrorakt ist laut Kripo nicht auszuschließen und die Ermittlungen dauern an.

Mir ist gerade so schlecht... :(

Oh shit. Hatte vorhin als ich im Zug unterwegs war nur grob was in der Google News App gelesen von einer Shisha-Bar die explodiert ist und mir erstmal nichts bei gedacht.
Eben nochmal flott nachgelesen, zum Glück gabs keine schwerverletzten Personen. Aber das Wohnhaus angrenzend daran soll wohl unbewohnbar sein. Abartig und Unverständlich solche Aktionen.

Zumindest gabs wohl schon Verhaftungen, hoffe die ganze Sache wird schnell geklärt und die Täter verurteilt. Vorallem was den finanziellen Schaden angeht, der dürfte sich ja bei mehreren 100k€ einpendeln.
Falls du deinen Freund triffst, ich wünsch ihm Energie und Mut durch dieses Horrorszenario zu schreiten!

Haudrauf
03.08.2017, 19:10
Ich bin kurzfristig zu ihm gefahren, da haben wir uns ein wenig abgelenkt. Die Tochter steht logischerweise uner Schock und es gibt entgegen allen Behauptungen leider tatsächlich Verletzte.

Knuckles
05.09.2017, 20:08
Beschissener Tag... Nach 16 langen Jahren mussten wir heute unseren größten Schatz (unseren Hund) einschläfern lassen.
Ich hoffe er hatte ein schönes Leben bei uns gehabt: Es mangelte ihm nie an etwas.

Das wird eine lange schlaflose Nacht...

Haudrauf
05.09.2017, 20:37
Mein Beileid :( Ich denke, ihr werdet ihn in guter Erinnerung behalten. Er ist euch schlussendlich sicher dankbar gewesen bei solch tollen Frauchen und Herrchen gelebt zu haben! :)

Trishna
05.09.2017, 22:47
Beschissener Tag... Nach 16 langen Jahren mussten wir heute unseren größten Schatz (unseren Hund) einschläfern lassen.
Ich hoffe er hatte ein schönes Leben bei uns gehabt: Es mangelte ihm nie an etwas.

Das wird eine lange schlaflose Nacht...
Mein Beileid.
Ich kann den Schmerz und die Trauer nach vollziehen.
Wie mussten unseren Kater vor 2,5 Wochen einschläfern. Die Nacht und der Tag danach waren schrecklich für uns und ich war froh, dass ich schon Wochen vorher dort Urlaub genommen hatte, sonst hätte ich da noch zur Nachtschicht gemusst und das hätte ich niemals geschafft.

Es sind halt nicht nur einfach Tiere, sie gehören zur Familie, sind vollwertige Mitglieder und hinterlassen eine Lücke in einem.

Wir haben uns entschlossen unseren Kater einzuäschern und als Urne zurück zu bekommen.
Meine Eltern haben das mit ihrem Hund auch so gemacht und er bekam ein Plätzchen im Garten.
Wir haben uns für eine Urne entschieden die dezent ist und niemanden als Urne auffällt, da wir nicht die Möglichkeit hatten ihn im Garten zu beerdigen.
Es half etwas drüber hinweg und ich erwische mich immer wieder dabei wie ich die Figur anlächeln und mich an ihn erinnere.

Knuckles
06.09.2017, 11:43
Danke euch beiden! Es wird heute auf jeden Fall ungewohnt sein heim zu kommen und nicht begrüßt zu werden. Leider muss das Leben weitergehen.

Wir hatten auch über eine Einäscherung nachgedacht, aber uns dann doch für ein normales Begräbnis entschieden.

@Jaina

Auch von mir herzliches Beileid.

Shiravuel
08.09.2017, 07:42
Tut mir sehr leid für Euch Knuckles und Jaina, ich kenne das auch von meinem Hund damals und von meinen drei Pferden. Es ist mehr als hart. Tiere sind Familienmitglieder und Freunde. Und auch wenn es hart klingt, aber sie fehlen einem oftmals mehr als manche Verwandte...

Vielleicht hilft es, irgendwann wieder über ein Jungtier nachzudenken, welches allerdings ganz anders aussehen sollte. Mir hat es immer geholfen, wenn da wieder jemand war, der/die meine volle Aufmerksamkeit brauchte.

Trishna
20.09.2017, 15:00
Danke Shiravuel!
Wir haben noch eine zweite Katze die zurzeit das allein sein und unsere Aufmerksamkeit genießt und uns gut abgelenkt hat.
Allerdings wissen wir schon, dass wir vorerst keine zweite Katze mehr holen werden, sondern einen Hund. Ja hört sich komisch an, aber unser Kater war mehr Hund als Katze und wir haben einfach festgestellt, dass wir damit nicht klar kommen würden, wenn wir uns wieder einen Kater zu legen.
Zudem brauch ich in unserem Haus unbedingt etwas was größer ist und so ein wenig auf uns aufpasst....

Warum ich eigentlich hier reinschreibe ist, dass heute ein Arbeitskollege gestorben ist. Plötzlich unerwartet mit 57 Jahren.
Er war unsere "Schicht-Papa" die gute Seele, die ruhige Seele usw.
Er war nicht auf meiner Schicht zurzeit, aber am Anfang in der Firma hat er mir die Nachtschichten um einiges angenehmer gemacht.
Es war ein Schock erst zu hören, dass er im KH liegt und dann heute zu hören dass die Maschinen ihn solange am Leben halten bis sein Sohn und sein Vater vor Ort kommen können.
Als die Nachricht kam, dass er gestorben ist, merkte man in der ganzen Abteilung wie aufgehört worden ist zu arbeiten.
Es lässt einen mal wieder bewusst werden wie schnell alles vorbei sein kann...

Eisbaer
28.11.2017, 11:23
After Disney Land Depression :(

4 Tage alles fröhlich und kunterbunt und jetzt wieder im grauen Deutschland mit all den mies gelaunten Menschen.

Mordechaj
16.01.2018, 17:51
"[...] her round Irish accent made the word seem even stranger, as if she were conjuring something otherworldly, only to vanquish it. [//...] She appeared accountable only to some internal voice—which meant we could be, too." (Amanda Petrusich for the New Yorker > CULTURE > Postscript, 16 jan '18; "The Ferocious, Sublime Dolores O’Riordan, of the Cranberries" (https://www.newyorker.com/culture/postscript/the-ferocious-sublime-dolores-oriordan-of-the-cranberries))

Now everything just sounds like intermission (https://www.youtube.com/watch?v=TIRPzoGfdSA).

noRkia
12.02.2018, 23:03
Ich habe letzten September ein Gespräch mit meinem Chef gehabt in dem 1. ich entfristet wurde und 2. ich eine Gehaltserhöhung bekam. Nun müsst ihr wissen, ich habe zum Einstieg keinen super Dumpinglohn erhalten, aber mich (auch bewusst) etwas günstiger Angeboten, um den Job zu bekommen. Im Gespräch wurde sinngemäß gesagt, dass das nun eine Art sagen wir mal Angleichung auf ein gutes Maß sei, auch nochmal als Anerkennung dafür, dass ich alles so schnell gelernt habe. Dann:" Über diesen Thema reden wir dann im Januar bei Mitarbeitergespräch nochmal."

Nun ich habe jetzt nicht erwartet, dass ich heute (ja es hat sich verzögert, da viel los war) die Summe erhalte die ich gefordert habe, aber dass man so zwischen 7-12% mehr landet hielt für angemessen. Neben der sehr, sehr guten Leistung, die mir vorher 90 Minuten lang bescheinigt wurde, kommen dazu meine 120 Überstunden innerhalb von kaum 8 Wochen im Jahresende.
Ich war immerhin 7 Samstage in Folge oft 10 Stunden am Stück anwesend.

Dann der magische Augenblick: Die Gehaltsverhandlung. In Kurz und nach einigem Hin und Her: "Nein soviel gibt es nicht. Ich werde nächste Woche mit Herrn X (der Chef des Chefs) reden, dem auch alles positive über sie erzählen etc. und dann wird es wohl eher zu einer geringeren Erhöhung kommen als 20%."

Ok.

90 Minuten Später komme ich, um ein PC Problem zu klären.Der Chef war die ganze Zeit beschäftigt und seit kaum 5 Minuten im Büro. Er hat im Leben nicht mit Herrn X reden können, der auch bereits nicht mehr anwesend war.

"Nochmal wegen vorhin. Wie viel verdienen sie denn momentan? Sie hatten doch erst Erhöhung erhalten. Dann hat es eh keinen Sinn dieses Jahr. Das kann ich ihnen schon sagen."

Ahm?

1.Mein Chef geht mit mir in der Mitarbeitergespräch ohne zu wissen wieviel ich verdiene?????
2.Und ob und wann es ne Erhöhng gab?
3.Es spielt vor allem eine Rolle wie hoch die war (7%).

Und am schlimmsten:

4. Er hat mich 90Minuten im Glauben gelassen, dass ich höchstwahrscheinlich eine moderate Erhöhung erhalten werde.

Er hat also einfach irgendwas gelabbert ohne überhaupt die Zahlen zu kennen und mir dann falsche Hoffnungen gemacht.
Was ist denn das für Umgang mit den Mitarbeitern?
Also schön ist das nicht. Es geht hier längst nicht mehr ums Geld. Aber das Vertrauensverhältnis ist hiermit zerstört.

Eisbaer
13.02.2018, 06:32
7% sind aus Chefsicht eine Menge. 5% sind meist normal, wenn du nicht tausend Argumente hast oder der Firma gerade das Geld aus den Fenstern rausfällt.
Hab das selbe Problem wie du und auch vor 2 Jahren erst 400 Euro mehr bekommen. Nun krieg ich trotz guter Argumente höchstens die Möglichkeit auf Weihnachts- und Urlaubsgeld, wo ich bisher leer ausgegangen bin. Das wären im Idealfall auch nur 5% mehr umgerechnet aufs Jahr.
Wirklich mehr werde ich wohl erst in 4.5 Jahren kriegen, wenn ich IT-Leiter werde hier.

Zugegeben, sein Argument, dass mein Vorgesetzter kaum mehr verdient als ich, das zieht. Daran kann ich nichts ändern. :/

Daen vom Clan
13.02.2018, 07:40
1.Mein Chef geht mit mir in der Mitarbeitergespräch ohne zu wissen wieviel ich verdiene?????
2.Und ob und wann es ne Erhöhng gab?
3.Es spielt vor allem eine Rolle wie hoch die war (7%).

Und am schlimmsten:

4. Er hat mich 90Minuten im Glauben gelassen, dass ich höchstwahrscheinlich eine moderate Erhöhung erhalten werde.


Das ist schon schlechte Vorbereitung seinerseits, das stimmt. Aber wenn es nicht gehäuft vorkommt, würde ich davon das Verhältnis nicht kaputtmachen lassen, man weiß ja nicht, an was der gerade gearbeitet hat und wie voll sein Kopf war.
In Sachen Gehalt verfolge ich immer den Ansatz, dass man in einer sehr entspannten Position der Verhandlung ist, wenn man mich mehr braucht als ich die Firma. Wenn das gegeben ist, dann kann man im vernünftigen Rahmen eigentlich immer seine eigene Vorstellung durchsetzen.

Ich weiß jetzt nicht genau was du machst, aber 7% sind auf den ersten Blick doch gar nicht so schlecht und auf jeden Fall mehr als ein Inflationsausgleich. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ein bisschen enttäuschend ist, wenn es im Vorfeld anders kommuniziert wurde.

Was wirst du nun tun?

noRkia
13.02.2018, 21:32
In Sachen Gehalt verfolge ich immer den Ansatz, dass man in einer sehr entspannten Position der Verhandlung ist, wenn man mich mehr braucht als ich die Firma. Wenn das gegeben ist, dann kann man im vernünftigen Rahmen eigentlich immer seine eigene Vorstellung durchsetzen.

Ich weiß jetzt nicht genau was du machst, aber 7% sind auf den ersten Blick doch gar nicht so schlecht und auf jeden Fall mehr als ein Inflationsausgleich. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ein bisschen enttäuschend ist, wenn es im Vorfeld anders kommuniziert wurde.

Was wirst du nun tun?

Wir haben immensen Personalmangel, finden keine Leute, vor allem keine gescheiten und haben rund 30% Fluktuation alle paar Jahre. Also es ist wirklich heftig.

Um die Höhe geht es längst nicht mehr. Ich meine die IG Metall hat nur 6% :)
Es geht um die Behandlung. Denn es ist ja klar, dass ich das nicht in einem weiteren Gespräch kritisieren kann, denn aus Sicht des Chefs, gab es ja gar kein Problem. Oder anders: Dem ist ja gar nicht aufgefallen, wie das auf mich gewirkt hat.

Nun gut, ich bereits vor einigen Gespräche geführt heute auf einem tollen Event, wo ich sehr viele Leute gesprochen habe Kontakte geknüpft habe.
Ich mach jetzt den Dr. fertig und dann tschüsssy.

Pacebook
20.02.2018, 19:49
Hallo,

bei mir wurde gerade versucht einzubrechen per türaufbruch. Die ritzer sind noch da. ich glaube ich weiß wer es war aber es war eine "freundin". ich glaube ich habe ihre stimme gehört. als ich hey gerufen und düe tür aufgerissen hab ist die person weggestürmt. was mach ich denn jetzt? die kommen vielleicht wieder. ich will nicht unbedingt die polizei sofort rufen.

Daen vom Clan
20.02.2018, 21:28
Ruf die Freundin doch einfach an und sprich mit ihr. :)

Pacebook
20.02.2018, 21:33
Sie wars nicht. Habe bildbeweise bekommen. das ist schön, aber auch doof, weil es jemand fremdes war und von fremden eher gefahr ausgeht. mir ist sowas noch nicht passiert, darum bin ich etwas nervös haha. Morgen erstatte ich im revier anzeige., ein freund sagt es ist unwahrscheinlich dass diese gauner nochmal herkommen. hoffentlich haha. heute nacht kann ich wohl nicht schlafen.

Euch noch einen schönen abend

Einheit092
16.04.2018, 18:10
Meine Oma ist im Krankenhaus. Immerhin nicht intensiv, aber in dem Alter, ist jeder Krankenhausbesuch bedrohlich.

Haudrauf
20.04.2018, 20:43
Ich weiß, dass solche Krankenhausbesuche in dieser Generation kein Selbstläufer sind und den betroffenen Menschenleben vor allem Willen und Mut abverlangen. Ich hoffe daher, dass sie es schafft. So wie Du schreibst, scheinst Du ein gutes Verhältnis zu ihr zu haben. Vielleicht sieht sie ja gerade in Dir jemanden, an dem sie sich aufrichten kann. Sie wird es definitiv schaffen. Gute Genesung unbekannter Weise! :)

Cuzco
23.04.2018, 12:04
Ich weiß, das Elend in der Welt ist groß und es gibt jeden Tag tausende Menschen, denen nicht geholfen wird.

Trotzdem macht mich jetzt gerade das Schicksal des kleinen Alfie Evans unendlich traurig. Der Junge ist knapp zwei Jahre alt und liegt seit über einem Jahr auf der Intensivstation eines Kinderkrankenhauses in Liverpool. Sein Gehirn sei durch einen Gendefekt zu stark angegriffen. Die Eltern wollen dem Sohn dennoch eine Behandlung im Ausland ermöglichen - es gibt sogar die Möglichkeit, Das Kind in das Kinderkrankenhauses des Vatikans zu verlegen. Das hat dieses auch zugesichert. Zudem wollen einige Spezialisten, sogar aus Deutschland, dem Fall annehmen. Es ist zwar so, dass das kleine Kind, das im Koma liegt, durch seine (bisher unerforschte) Erbkrankheit wahrscheinlich keine Chance mehr hat, ein normales Leben führen zu können, geschweige denn, dass sich der Zustand bessert.

ABER: Eltern spüren doch das Band zum eigenen Kind. Und was bitte vertut man sich, wenn trotz wiederholtem Appell von Papst Franziskus man den kleinen Patienten mithilfe eines freiwillig gespendeten Überführungsflugzeugs direkt nach Rom fliegt, um ihn dort - vielleicht sogar nach technisch höheren Maßstäben - weiter betreuen möchte? Die behandelten Ärzte in England wollen das Kind sterben lassen, weil sie keine Hoffnung mehr sehen und eine weitere Behandlung nicht im Sinne des Kindes erachten.

Der Fall ging etliche Male vor Gericht, da die Eltern ihr Kind nicht eigenmächtig verlegen durften z.B. nach München oder eben nach Rom ohne Zustimmung des Krankenhauses. Doch jedes Gericht entschied immer im Sinne der Ärzte. Und es wurde sogar ein detaillierter Plan erstellt, wie die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden sollten. Jede weitere Instanz lehnte die Prüfung ab. Der Termin wurde schließlich auf den heutigen Tag um 14 Uhr verschoben - so lese ich es zumindest heraus. Sogar die Chefärztin des Vatikan-Kinderkrankenhauses ist nach England angereist.

Die Eltern kämpfen seit Monaten. Auf den Pressefotos sehen die beiden auch nicht mehr gesund aus. Sie versuchen alles, damit die Behandlung in Rom fortgesetzt wird. Sie veröffentlichen sogar "streng geheime" Dokumente, wie den Ablaufplan der Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen. Als dieser bekannt wurde (das war irgendwann gestern oder heute), äußern sich plötzlich auch weltweit mehr Ärzte bedenklich. Anscheinend sollen dem Kind Substanzen verabreicht werden, die das Prozedere beschleunigen. Das geht schon sehr in Richtung aktive Sterbehilfe. Diese Tatsache gibt mir nun die Gewissheit, das irgendwas nicht stimmt. Anstelle nur das Beatmungsgerät abzustellen, verabreicht man dem Patienten noch ein Medikament, das die Atmung beeinträchtigen soll...

Warum entscheidet überhaupt ein Gericht so gegen den Willen der Eltern und weiß angeblich besser, was für das Kind ist? Wohlgemerkt: Die Eltern haben nichts verbrochen, was ihr Sorgerecht gefährden würde. Die Unterstellung, sie klammerten sich verzweifelt an einen Strohhalm und könnten nicht loslassen würde ihr Urteilsvermögen der Fürsorge einschränken, kann ich mir zwar vorstellen, ABER: Wieso lässt man keine zweite Meinung von anderen Ärzten gelten? Was schadet es, das Kind mit modernster Technik in ein anderes Krankenhaus zu überführen? Warum vertraut man nicht auf die Fürsorge der Eltern? Ich traue es den Eltern - wenn sie auch verzweifelt sein mögen - sehr zu, dass sie am besten wissen, was gut für das Wohl des Kindes ist. Und was doch wirklich merkwürdig ist: Wieso enthält das "streng geheime" Protokoll eine aktive Gabe eines atemlähmenden Mittels? Ist das nicht was faul, da sogar andere Ärzte sagen, so solle das aber nicht sein? Ich kann mir auch gut vorstellen, dass so etwas in Deutschland gar nicht möglich ist, selbst wenn die Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sein sollten.

In ca. einer Stunde soll mit der Prozedur begonnen werden. Wird nicht in letzter Sekunde einem Eilantrag an den Europäischen Gerichtshofs der Menschenrechte stattgegeben, dann wird das Unvermeidliche wohl passieren.

Und das macht mich unendlich traurig.

Cuzco
24.04.2018, 18:33
Das ganze geht mittlerweile ziemlich chaotisch weiter. Ich verfolge den Fall ja schon seit Wochen. Mittlerweile hat sich Italien eingeschaltet und den Kleinen eingebürgert - dennoch wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen gestern Nacht eingestellt. Dabei geschah ein kleines Wunder: Denn das Kind atmete selbstständig und ist bis jetzt noch am Leben - ohne künstliche Beatmung.

Es scheint sogar ein Hubschrauber auf das Kind zu warten, um es endlich nach Italien auszufliegen, wo es weiter behandelt wird. Anscheinend sieht das britische Gericht trotz dieser Ereignisse keine Veranlassung, die Verlegung nach Rom zu erlauben. Das Verfahren läuft aber noch. Anscheinend möchte der Richter nun, dass das Krankenhaus die Entlassung des Kindes prüft, damit die gebeutelte Familie es zumindest noch mit nach Hause nehmen kann. Aber die Weiterbehandlung in Rom scheint das Gericht den Eltern verbieten zu wollen. Vor Ort sind einige italienische Diplomaten und die Leiterin des Kinderkrankenhauses im Vatikan, die sich alle für das Kind einsetzen.

Alleine, dass Italien das Kind im Eilverfahren eingebürgert hat, wirft nun wirklich Fragen auf. Wenn doch die halbe Welt dafür ist, das Kind weiterzubehandeln, wieso weigern sich dann Krankenhaus und Justiz so. Irgendwie bin auch ich erleichtert, dass das Kind sein geplantes Sterbenlassen überlebt hat. Aber wie lange das ohne Weiterbehandlung gut geht, steht auf einem anderen Blatt. Das Kind sollte schleunigst samt Eltern nach Italien gebracht werden, um weiter behandelt werden zu können. Ich nehme mal an, dass die Ärzte dort den Fall wohl nicht so leicht aufgeben. Hoffen wir, dass das mit der Ausreise nach Italien klappt!

p.s.: Momentan hat der Fall eine Tragweite erreicht, dass nun auch die deutschen Medien und nicht nur explizit katholische Nachrichtenseiten in aller Ausführlichkeit darüber berichten.

Gendrek
24.04.2018, 20:26
Ich würde es begrüßen wenn dieses Thema eventuell, etwas weniger einseitig, im Politik Forum besprochen werden könnte.

Ich verstehe, dir das Thema und auch die Perspektive der Eltern emotional nahe zu gehen scheint. Doch es gibt durchaus noch eine andere Seite der Geschichte und ich fände es unpassend, wenn diese komplett unter den Tisch fallen würde.

Ich würde liebend gern eine Diskussion zu dem Thema verfolgen, doch der Kummerkasten ist bei weitem nicht der geeignete Ort dafür.

Alles in allem wünsche ich den Eltern jedoch auch alle Kraft der Welt. Ich will mir gar nicht vorstellen müssen welche psychologischen Folgen es für die Eltern haben muss, Ihrem Kind effektiv beim sterben zusehen zu müssen.

Cuzco
24.04.2018, 22:31
Ich dachte, so einseitig hätte ich das Thema jetzt auch nicht dargestellt. Wo ich doch auch geschrieben habe, dass sich der Zustand wahrscheinlich nicht verbessern würde und das auch die italienischen Ärzte nicht glauben. Aber da gibt es auch eigentlich nichts zu diskutieren. Ich wollte nur loswerden, dass mich diese Sache unendlich traurig macht. Man kann an der ganzen Sache auch leider nichts ändern. Ich nehme nur sehr stark an, dass in anderen Ländern solche Fälle wie bei Alfie oder Charlie nicht passieren würden.

Im Politikforum möchte ich lieber sehr vorsichtig über Sachen wie dieses Polizei-/Psychisch-Kranken-/Landes-Trojaner-Gesetz von Herrn Söder diskutieren.

Ich bin nur angesichts der Tatsache, dass jetzt - trotz des Überlebenskampfes des Kindes, was die Ärzte nachweislich falsch eingeschätzt haben, es nicht doch zu einer Entscheidung zu Gunsten der Weiterbehandlung in Italien kommt. Damit meine ich nicht nur die Intervention der katholischen Kirche, die ich sehr angemessen finde. Sogar der italienische Staat hat sich eingemischt und wenn mich nicht alles täuscht auch Politiker aus verschiedenen Ländern. U.a. hat sich sogar ein Münchener Krankenhaus für eine Weiterbehandlung angeboten. Das Nicht-Ausreisen-Lassen wirkt auf mich stur und borniert. Die Eltern, die gekämpft haben wie Löwen, werden auch vor den Kopf gestoßen. Obwohl doch der Wille von so vielen Menschen da ist zu helfen. Und das macht mich sehr traurig. Ich kann nichts daran ändern.

Mordechaj
25.04.2018, 10:25
Die Eltern kämpfen um die Idee der bedingungslosen Hoffnung. Sie haben bei dem Leid, das ihnen widerfahren ist, alles Recht dazu. Ich kann mir nichts Schrecklicheres vorstellen, als dem eigenen Kind beim Sterben zuschauen zu müssen. Aber dass der Junge in Bälde stirbt und auch aktuell noch höchstens am Leben erhalten wird, aber auch in seinen letzten Tagen und Stunden keine menschenwürdige Existenz führen kann, sind unausstreichbare Tatsachen. In Großbritannien gibt es in Ansätzen die Idee eines Rechts zu Sterben. Dieses Recht hat Alfie in seinem Zustand, und sowohl Ärzte als auch Juristen tun gut daran, dieses Recht zu verteidigen. Ja, auch gegen die Eltern. Und wenn der ewiglange Rechtsprozess nur dazu gedient hat, dass diese beiden Menschen keinen Moment ihres Lebens glauben müssen, sie hätten nicht alles getan, um ihren Sohn zu retten, und ihnen keinen Moment ihres Lebens der Gedanke begegnet, sie hätten ihrem Sohn das Leben genommen, weil sie irgendwann die Geräte abgestellt hatten, dann ist das Teil eines würdevollen Umgangs dieser Gesellschaft mit dem Wert von Leben und den menschlichen Schicksalen, denen dieses Rechtssystem dienen muss. Nichts davon hindert die Tatsache, dass das Kind einen würdevollen Tod verdient hat.

Und den kriegt es nicht, wenn es nach Italien verflogen wird, um dann dort noch weiter allerlei Prozedere unterzogen zu werden, die -- und selbst das wage ich anzuzweifeln -- seine Vitalfunktionen vielleicht verlängern; sein Leid aber in jedem Fall steigern. Und zwar dann nicht mehr um seines Rechts auf Leben willen, wie es seine Eltern sich wünschen, und nicht mehr um den Anspruch der Eltern willen, sondern um eines politischen Prinzips willen, um der katholischen Doktrin willen. Das schlimmste, was man diesem Kind jetzt noch antun kann, ist es für ideologische Augenwischerei zu instrumentalisieren -- was übrigens sogar schon geschehen ist. Ich bin dabei überzeugt davon, dass auch diese Kräfte nur am Wohl Alfies interessiert sind. Aber die Gemeinschaft, die für Alfie Verantwortung übernommen hat, das ist die Gemeinschaft, die gerade verordnet, ihn in Ruhe sterben zu lassen.


Diese Situation ist herzzerreißend. Sie es vor allem deshalb, weil sie etwas in uns anspricht, nämlich die Gewissheit, dass wir Himmel und Erde in Bewegung versetzen würden, um die Menschen, die wir lieben, nicht zu verlieren. Jeder, der in seinem Leben schon einmal mehr als nur das eigene Körpergewicht gegen den Boden gespürt hat, wird nichts anderes können als tiefes Anteil an diesem Schicksal zu nehmen. Aber gerade all das macht es so wichtig, dass die Gemeinschaft -- in diesem Fall vertreten von Ärzten und Juristen -- Alfies Rechte auch gegen die eigenen Eltern durchsetzt: Denen ist nicht zuzumuten, aus dieser Situation heraus den Tod ihres Kindes hinzunehmen. Und gerade all das macht die politische Einmischung besonders Italiens ausgesprochen gefährlich.

Und ich glaub, es war in etwa diese Verwicklung, die Gendrek mit der Einseitigkeit ansprach. Ein guter Mensch, wie du, Cuzco, nimmt Anteil am Schicksal der Eltern, am Schicksal Alfies. Manchmal vergisst man bei dieser Anteilnahme das große Ganze mit einzudenken; das kann man auch nicht immer; da liegt ein kleiner Junge im Sterben, da ist die Weltpolitik erstmal völlig egal. Aber unsere Gesellschaften haben Institutionen und Prozesse eingerichtet, die das für uns übernehmen, damit wir als gute Menschen trauern und Anteilnehmen können. Auch Alfie hat salomonisches Recht verdient.

Ich wünsche den Eltern, dass sie in ihrem Kampf irgendeinen Trost gefunden haben. Ich kann mir vorstellen, dass zwei so starke Seelen ein wunderbares Kind in die Welt geliebt hätten.

Ben
30.07.2018, 13:37
Einer meiner besten Freunde, der mir in den letzten drei Jahren wie ein kleiner Bruder wurde, hat heute Nacht sein Leben selbst beendet.
Ich bin fassungslos, es kam wie aus dem Nichts.

Ave
30.07.2018, 15:09
Einer meiner besten Freunde, der mir in den letzten drei Jahren wie ein kleiner Bruder wurde, hat heute Nacht sein Leben selbst beendet.
Ich bin fassungslos, es kam wie aus dem Nichts.

Mein tiefstes Beileid an dich und die Beteiligten. Es tut mir leid, dass dein Freund diesen Weg genommen hat, aber es ist jetzt wichtig, dass du und die anderen sich nicht die Schuld dafür geben. In so einer Situation tendiert man dazu, Gründe zu suchen, oder sich an Dinge falsch zurückzuerinnern. "Hätte ich früher was gemerkt, dann..." darf jetzt nicht zum Hauptaugenmerk werden, denn es trifft keinen eine Schuld. Viel Kraft an euch.

Mordechaj
20.08.2018, 10:01
Hey Satyras. Das sind ja turbulente Zeiten, die du da durchmachst. Zuallererst: Es ist richtig und wichtig, dass du dir von selbst bewusst machst, wie du deine Gefühlssituation gegen deinen Körper gerichtet hast, und entschlossen bist, das wieder rückgängig zu machen. Das wird vielleicht nicht alles so wie geplant klappen, und unter Umständen solltest du, wenn du die Möglichkeit dazu hast, diesen Plan auch mit jemandem durchsprechen, der sich mit diesen Themen noch besser auskennt (es muss nicht gleich ein/e ErnährungswissenschaftlerIn oder ein Arzt bzw. ne Ärztin sein sein). Rauchen als Gewichtskontrolle ist beispielsweise immer noch ein sehr ungesunder Weg -- nicht, weil alle Raucher nach der zweiten Zigarette offenbar tot umfallen und in die Hölle kommen, sondern weil du deinen Ernährungswandel dann in gewisser Weise um's Rauchen herumbaust. Je nach deinem Rauchverhalten und nach dem Sport, den du so betreibst, könnte auch der Sport das Rauchen substituieren. In jedem Fall dürfen Essen und Rauchen und Rauchen und dein Körpergewicht nicht miteinander verknüpft sein. Ich würde deshalb beispielsweise empfehlen, dass du gleich mit dem Rauchen aufhörst (und, weil man das weiter oben liest, weiter unten aber nicht mehr: möglichst auch mit dem Kiffen wenigstens für ne Weile) und dich gleich wieder in den Sport stürzt. Wie gesagt aber solltest du dich hier nach Möglichkeit auch nochmal professionell(er) beraten lassen.

Und ganz ehrlich, ich weiß, dass sich das aus der Außenperspektive immer voll leicht sagt, und letztlich ist das einzig wichtige erstmal, dass du dich in deinem Körper wohl fühlst. Aber: Scheiß drauf, wenn du in der kommenden Zeit jetzt ein bisschen stärker zunimmst. Wenn du ein bisschen auf deine Ernährung achtest, wird sich das in Grenzen halten. Das hieße nämlich Normalisieren in diesem Kontext: Du futterst dir jetzt nicht 15 Kilo wieder an, sondern du arbeitest an einem normalen Essverhalten. Du hast offenbar (und ich sage mal: trotz allem) eine starke Selbstkontrolle und bist in der Lage, deine Routinen umzustellen. Was dir deshalb in die Quere kommen könnte, wären Entmutigungen (à la "Jetzt bin ich dicker als zuvor, hat alles nur schlimmer gemacht") und Scheiternsängste (à la "Jetzt hab ich dieses oder jenes nicht so geschafft, wie ich wollte, hat also alles keinen Sinn"). Jemand, der innerhalb von zwei Monaten stur 15 Kilo abnimmt und dann sich selbst gegenüber so ehrlich ist zu sagen "Das war Mist", dem fehlt es nicht an Willenskraft und Selbstreflexion -- und auf die kommt es jetzt weiter an.

Apropos Selbstreflexion, die ganze Sache hat ja einen/mehrere Auslöser: Und ich muss dir echt sagen, dass Steffi* deine Zuneigung für was missbraucht hat, das manche Leute mit selbstdestruktiven psychischen Problemen tun (und das deshalb Teil ihrer Krankheit und nur manchmal wirklich ihre eigene Schuld ist). Man sucht sich da oft "Heiler", die nicht aus dem direkten Umfeld stammen, die man dann mit den Problemen belasten kann und die einem auf die Beine helfen. Das heißt, die werden auf diese Fürsorgerolle verpflichtet und tragen dann stark die negativen psychischen Folgen, die anderen erspart bleiben. Und manche Leute gehen in dieser "Heiler"-Rolle sehr auf und verbinden die Fürsorge, die sie geben können, mit romantischer Zuneigung -- was oft sogar Teil des Kalküls (das kein echtes Kalkül, sondern Teil der Krankheit ist) dahinter ist, sich diese Leute als "Heiler" rauszusuchen. Das hat selbst wiederum was Toxisches. Ich schwurbel um diese Sache eigentlich nur deshalb rum, um dir klar zu machen: Einerseits wird sie aus ihrer eigenen persönlichen Krise, schätze ich mal, selbst noch nicht vollständig raus sein. Andererseits bist du momentan auch nicht an einem Punkt in deinem Leben, wo du eine ohnehin schon vorbelastete Beziehung führen willst. Bei alledem, was dich daran hindert, den Kontakt zu ihr abzubrechen: Stell dir mal vor, was passieren würde, wenn ihr ne Beziehung (unter, nochmal, aktuell einem sehr schlechten Stern) anfinget und die dann in ein paar Monaten zerbrechen würde.

Mir scheint das ganze abgesehen von den psychischen Schwierigkeiten und den damit einhergehenden Entgleisungen im Lebenswandel, die sowohl ihr als auch dir passiert sind, eine ganz gute und vielleicht sogar gesunde Freundschaft zu sein. Wenn ich das richtig sehe, versteht ihr euch gut, könnt Dinge miteinander unternehmen, euch miteinander und mit anderen organisieren, ohne dass das zu Reibereien führt. Du scheinst ihr keine Vorwürfe zu machen weder für ihre Inanspruchnahme noch für ihre Zurückweisung (für nichts von beidem, finde ich, solltest du ihr Vorwürfe machen). Gleichzeitig hast du dich ihr gegenüber als wirklich, wirklich guter Freund erwiesen, du warst (bis auf deine selbstdestruktive Überzeugungsstrategie) ehrlich zu ihr, was deine Gefühle angeht. Wenn du meinst, dass du auf dieser Basis mit ihr reden kannst, dann solltest du ihr auch sagen, dass dich deine Gefühle für sie immer noch belasten und du momentan daran arbeitest, dass sie das nicht mehr tun; sag ihr um Himmelswillen nicht, dass du unter anderem ihretwegen an deinem Körper rumgeschunden hast. Bitte sie darum, dass sie im Rahmen des Machbaren etwas Rücksicht nimmt und Verständnis dafür hat, wenn du dich hier und da mal rausnimmst oder auch mal komisch verhältst. Wenn eure Freundschaft so viel Ehrlichkeit hergibt, glaub mir, dann wird es das sowohl für dich als auch für sie einfacher machen.

Gleichzeitig, würde ich empfehlen, solltest du zwei Dinge für die nächste Zeit versuchen zu tun und zwei Dinge für die nächste Zeit unbedingt unterlassen:
(1) Versuch Situationen zu meiden, in denen "zu viel" an Intimität mit Steffi* entsteht. So begehrenswert und gut sich solche Momente auch anfühlen mögen, sie wecken immer den Wunsch nach mehr und führen eigentlich auch immer dazu, dass man sich einbildet, da wär eigentlich auch noch mehr. Selbst, wenn da mehr wäre: Ich bin überzeugt davon, dass keiner von euch beiden viel von einer gemeinsamen Beziehung hätte. Das gilt übrigens auch, wenn sie sich morgen urplötzlich von ihrem Freund trennte und dir in die Arme fiele: Das kann sowohl ihr als auch dir momentan nur schaden. Gleichzeitig solltest du Situationen, in der ihr beide als Teil eures Freundeskreises eingebettet seid (gemeinsame Abende in der WG-Küche, mit der Clique was unternehmen, die Band ...), ganz normal und wie üblich wahrnehmen. Du kannst und solltest dich vor allem auch darüber freuen, dass Sie Teil dieser Situationen ist, wie man sich über gute Freunde halt freut (und manchmal freut man sich über manche halt etwas mehr). Du wirst sicher auch da weiterhin manchmal mit deinen Gefühlen konfrontiert werden, aber Gefühle hat man nunmal, ausstellen hilft da nix. Und du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nie an dem Punkt ankommen, wo Steffi* halt nur eine Kumpeline unter vielen ist, aber das ist auch nicht das Ziel: Wo du ankommen willst, ist eine stabile Situation (und übrigens klingt mir dein Umfeld eigentlich ganz stabil so, wie es ist), in der es dich nicht unglücklich macht, dass dass da nicht mehr zwischen euch beiden ist.

(2) Such dir -- wenn du das nicht schon getan hast -- jemanden in diesem Umfeld, der oder dem du dich so weit anvertrauen kannst, dass sie oder er Bescheid weiß über deine Situation. Das heißt, dass du im günstigsten Fall in der WG, im Freundeskreis, bei möglichst allem Gemeinschaftlichen halt, eine/n Verbündete/n bei der Seite hast gegen jeden Anflug von Ärger, Zweifel und Illusionen, die/der vielleicht sogar im richtigen Moment fragen kann "Willst du dir diesen einen Abend mit Steffi und ihrem Freund wirklich antun?" oder dir im richtigen Moment besorgte Blicke zuwirft. Du musst diese Person nicht in alles einweihen, was dir in den letzten Monaten und Jahren so passiert ist (wenngleich dir zu wünschen wäre, dass du jemanden hast, der/dem du das alles sagen könntest), aber irgendwer sollte dir dabei helfen, das Minenfeld, auf dem du in Sachen Steffi* wahrscheinlich grad läufst, zu sondieren.

(3) Und da sind wir beim Vermeiden: Dating, um von jemandem loszukommen, ist ne denkbar schlechte Idee. Das ist im Prinzip Rauchen, um keinen Hunger zu haben, nur dass dich so ne Zigarette nicht zusätzlich auch noch abblitzen lassen kann und auch ansonsten sozial recht konsequenzarm ist. Du solltest dich ohnehin fragen, in wie weit du momentan eine gesunde Beziehung führen kannst. Du sagst selbst "wenn du wieder ein bisschen Eigenwürde gewonnen hast"; ich glaub, die hast du gar nicht eingebüßt, sondern etwas seltsame Ansprüche an dich und an Beziehungen entwickelt. Ich meine das nicht als Verdikt à la "Schau dich mal an, wie kaputt du bist", sondern vor allem, um den Druck rauszunehmen, der da offenbar ein bisschen für dich mitschwingt: Brauchst du dringend ne Beziehung aktuell? Wär's ne Rebound-Beziehung, um über Steffi* hinwegzukommen? Wär's ne "Heilerin", die du dir suchst, um mit deinen Schwierigkeiten umzugehen? Wär's ein neues Fürsorgeprojekt für dich? All die Liebe und Fürsorge, die du geben kannst, musst und vor allem darfst du jetzt erstmal dir selber widmen. Dein Körper, deine körperliche Gesundheit, dein Selbstwertgefühl und überhaupt deine ganze soziale Situation sind das absolut wert. Und du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit sehen, wie schnell das geht, wenn du dich erstmal ne Weile auf dich selbst konzentrierst, dass du schlagartig echte, und nicht nur irgendwie bedürftige Kapazitäten für eine Partnerschaft hast. Eine Beziehung kann auch in solchen Phasen sehr helfen, das will ich nicht bestreiten. Aber das meistens um den Preis, dass eine Person mehr von sich abgibt als die andere; und grade denke ich, solltest du einerseits mit deinen Ressourcen haushalten und andererseits nicht in eine Situation geraten, wo du auf eine Fürsorgebeziehung angewiesen bist. Wenn indes in der nächsten Zeit die Liebe um die Ecke läuft: Ja, dann schnapp sie dir. Aber such jetzt erstmal nicht danach, das bringt dir grad wenig und benimmt dir viel Energie, die du dir selber widmen solltest.

(4) Wir sind hier immer noch beim Vermeiden, diesmal gar doppelt: Vermeide Gefühlsvermeidung. Wirklich, ich spreche hier aus tiefster persönlicher Erfahrung, die vor allem deinen Cannabis-Konsum zur riesigen roten Alarmleuchte macht. Wenn du deinen Konsum gut kontrollieren kannst (und frag dich bitte richtig, richtig ehrlich selbst, ob du das kannst), dann schadet das sicher nicht, um hin und wieder mal den Kopf frei zu bekommen. Wenn nicht, dann lass det. Mach Yoga oder so nen Scheiß, mach Musik bis dir die Ohren bluten, hau eine Büste von Cobain aus einem Mamorblock. Mach Dinge, die dir nicht die Fähigkeit und Möglichkeit nehmen, dich mit deinen Gefühlen auseinanderzusetzen, sondern mach Dinge, die dir Ausdrucksmöglichkeiten geben. Und das Kiffen wird wahrscheinlich nur eine Strategie der Vermeidung (gewesen?) sein, schau dir wirklich mal ganz selbstkritisch auf die Finger, was du sonst noch so machst, um dich nicht mit diesen oder jenen Dingen auseinandersetzen zu müssen. Dass und wie du deine Lage hier schilderst, beweist definitiv, dass du dazu in der Lage bist, dich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen, und das ja offenbar auch aktiv tust. Dazu gehört aber auch, deine Gefühle zuzulassen, auch wenn sich das manchmal ein bisschen wie Selbstfolter anfühlt. Und du solltest jetzt wiederum auch nicht alles auf Teufel komm raus "zwangsfühlen", bis deine Finger taub werden. Aber deine Psyche weiß schon ganz gut, wann sie sich mit dunklen Gedanken rumplagen muss, wann sie auch mal Kummer hat, wann sie mal unnötig euphorisch wird. Und wenn sie es dir doch zu bunt treibt, dann darfst du natürlich auch mal trotzig entgegen wirken und dich mindestens ablenken. Aber du darfst dich halt nicht komplett von dir selbst ablenken, und Kummer und Schmerz gehören nunmal auch zu dir dazu.



Alles in allem: Kümmer dich jetzt erstmal komplett um dich, tu dir selbst gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele der scheinbaren Unwegbarkeiten von selbst in Luft auflösen, sobald du wieder mit dir selbst im Reinen bist. Das wird länger dauern, als dein Essverhalten, den Sport und das Rauchen/Kiffen-Aufhören auf die Reihe zu bekommen. Es wird sicherlich auch nicht immer was mit Steffi* zu tun haben, sondern ganz viel mit dir selbst (was gut ist, es geht hier nämlich um dich!). Und wenn's dich doch irgendwo zurückwirft: Das fühlt sich doof an, aber das passiert und heißt nur, dass du offenbar genug Abstand geschaffen hat, um überhaupt zurückgeworfen werden zu können. Schlimm ist's erst, wenn gar nichts mehr passiert und du dir selbst nicht mehr wichtig genug bist. Ich glaub, mit deiner Willenskraft, deiner Gabe zur Selbstreflexion und einer gehörigen Portion sehr angebrachter Selbstachtung meisterst du das. Und behalt vor allem eins weiter im Hinterkopf: Dein Körper ist dein Körper. Und nur du musst damit zufrieden sein; das heißt: im Höchstfall du musst damit zufrieden sein; vor allem musst du eine gesunde, selbstbewusste Beziehung zu deinem Körper haben.

Ich wünsch dir für die nächste Zeit alles Gute und starke Nerven. Und nochmal: Kleine Rückschläge gibt es immer mal. Sisyphus' Stein kann aber nur den Berg wieder runterrollen, weil er ihn vorher hochgerollt hat.

Lux
29.10.2018, 16:56
Eigentlich ist die Sache im Ganzen eher eine Geschichte für das ominöse Gold Member-Forum. Ohne also zu sehr ins Detail zu gehen, wollte ich hier mal weniger meinen Kummer loswerden, als um Rat oder Meinung zu fragen. Im Laufe des letzten Jahres habe ich meine Kollegin - sagen wir mal - recht liebgewonnen. Wir haben beide ähnliche Probleme, ihr Mann ist ein ziemliches Arschloch, unterstützt sie nicht, bla bla bla - und seit letzter Woche haben wir ein Problem. Im Moment geht es ihr darum extreeeemst beschissen, und wir haben das Thema jetzt schon zur Genüge durchgekaut. So sehr, dass wir beide nichts mehr dazu sagen können. Aber ihr geht's noch immer scheiße. Das will ich eigentlich nicht - aber ich habe das Gefühl, dass alles, was ich jetzt sage, einfach zu viel ist und dass ich eh nicht helfen kann. Ich bin gerade ziemlich ratlos - ich würde gerne helfen, aber es ist unmöglich, und das macht mich irre. Soll ich einfach abwarten, bis es besser wird? Eine andere Option sehe ich gerade nicht, aber ich kann andererseits auch nicht einfach zugucken, wie sie sich selber in die Beinahedepression manövriert. :confused:

Ave
29.10.2018, 17:05
Wenn du das Gefühl hast, dass weitere Hilfestellungen eher schaden würden, dann würde ich es auch lassen. Aber du solltest vielleicht dennoch kommunizieren, dass du ihr bei Bedarf gerne hilfst und sie sich an dich wenden kann. Ist natürlich schwer zu sagen, ohne die Situation zu kennen, aber je nach dem ist allein die Gewissheit, dass man sich an jemanden wenden kann schon ein großer Trost. Wenn es sich hier aber wirklich um potenzielle Depressionen o.Ä. handelt, dann würde ich ihr professionelle Hilfe raten. (Zumindest mal bei einer Hotline oder so anrufen? Arzttermin?)

Cuzco
29.10.2018, 17:19
...und seit letzter Woche haben wir ein Problem.
Wenn es das "Problem" ist, was ich denke, ist es verständlich, wenn sie entsprechend Deiner Schilderungen reagiert - das hängt auch mit dem körperlichen Zustand zusammen. Und natürlich mit den sehr schwierigen Umständen. Diese Beinahe-Depression kommt in diesem Zusammenhang häufiger vor. Wäre es daher möglich, aus der Not eine Tugend zu machen? Ich würde versuchen, für sie da zu sein, wann immer sie mich braucht. Natürlich solltest Du Dich nicht zu sehr aufdrängen. Dennoch ist es gut, wenn Du sie evtl. zu allen Untersuchungen begleitest und ihr das Gefühl gibst, dass sie nicht alleine ist und Du Deine Verantwortung ernst nimmst. Schließlich hast Du geschrieben, dass Ihr Mann sie nicht unterstützt, woraus ich schließe, dass die beiden getrennt leben. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, dass Ihr Euch über Euer gemeinsames "Problem" freuen könnt. Wenn Ihr Beide Euch leibgewonnen habt, ist das doch sogar schön. Vorausgesetzt natürlich, ich habe das mit dem Problem richtig verstanden. Ich wünsche Euch Beiden auf jeden Fall das Beste in Eurer Beziehung.

Lux
29.10.2018, 17:26
Wenn es das "Problem" ist, was ich denke, ist es verständlich, wenn sie entsprechend Deiner Schilderungen reagiert - das hängt auch mit dem körperlichen Zustand zusammen. Und natürlich mit den sehr schwierigen Umständen. Diese Beinahe-Depression kommt in diesem Zusammenhang häufiger vor. Wäre es daher möglich, aus der Not eine Tugend zu machen? Ich würde versuchen, für sie da zu sein, wann immer sie mich braucht. Natürlich solltest Du Dich nicht zu sehr aufdrängen. Dennoch ist es gut, wenn Du sie evtl. zu allen Untersuchungen begleitest und ihr das Gefühl gibst, dass sie nicht alleine ist und Du Deine Verantwortung ernst nimmst. Schließlich hast Du geschrieben, dass Ihr Mann sie nicht unterstützt, woraus ich schließe, dass die beiden getrennt leben. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, dass Ihr Euch über Euer gemeinsames "Problem" freuen könnt. Wenn Ihr Beide Euch leibgewonnen habt, ist das doch sogar schön. Vorausgesetzt natürlich, ich habe das mit dem Problem richtig verstanden. Ich wünsche Euch Beiden auf jeden Fall das Beste in Eurer Beziehung.
Ist super lieb gemeint, aber slow down there, cowboy. Hatte schon einen Grund, dass ich nicht näher auf die Sache eingegangen bin. :p:D

Wenn du das Gefühl hast, dass weitere Hilfestellungen eher schaden würden, dann würde ich es auch lassen. Aber du solltest vielleicht dennoch kommunizieren, dass du ihr bei Bedarf gerne hilfst und sie sich an dich wenden kann. Ist natürlich schwer zu sagen, ohne die Situation zu kennen, aber je nach dem ist allein die Gewissheit, dass man sich an jemanden wenden kann schon ein großer Trost. Wenn es sich hier aber wirklich um potenzielle Depressionen o.Ä. handelt, dann würde ich ihr professionelle Hilfe raten. (Zumindest mal bei einer Hotline oder so anrufen? Arzttermin?)
Solid advice. So mach ich das. Fällt mir zwar schwer, weil ich ein notorischer Gutmensch bin - aber da muss ich durch. :A

Mordechaj
29.10.2018, 21:02
Ganz wichtig noch zu den guten Ratschlägen hinzugefügt: Du musst nicht "hilfreich" sein, um ihrem Wohlbefinden beizutragen. Formen der Normalität und der Wertschätzung reichen bereits, sind arguably sogar wichtiger. Ist schwierig, konkrete Ratschläge zu geben in der vermutbaren Situation und in der gerechtfertigten Unspezifik. Aber dieses "zu viel des Gesagten" und das "zu viel an Hilfe" lässt sich in der Regel zumindest teilweise damit abfangen, die andere Person in ihrem Selbstwertgefühl zu bestärken. Bei anständigen Menschen ist das das Selbstwertgefühl das erste, was leidet, und das einfachste, das man befördern kann. Meist durch kleine, schweigsame Gesten.

Unabhängig davon steht Aves Ratschlag definitiv: Wenn auch nur der Verdacht auf irgendwas, das einer depressiven Verstimmung oder schlimmerem ähnelt, besteht, ist der behutsame Rat zu professioneller Hilfe allem anderen vorzuziehen. Dabei ist absolut aufzupassen, dass das nicht stigmatisierend wirkt. So ein Hinweis ist immer mit der Unterstellung zu paaren, dass professionelle Hilfe ein Weg ist, den eine Person nehmen kann, um sich selbst zu helfen.

Und ja, was du ja auch schon selbst erahnst: Nicht übertreiben. Unterstützung ist wichtig und notwendig, aber Unterstützung kann auch lähmend und fordernd sein; an allen Problemen gibt es Anteile, die man nur mit sich selbst lösen kann. Das sollte man immer zugestehen.

noRkia
10.11.2018, 21:35
Alter Vadder ich bin schockiert. Mein bester Kumpel ist hocken gelassen worden, während er im Krankenhaus liegt. Das Kind kommt nächstes Jahr in die Schule, war mein erster Gedanke.
Offenbar hat die Frau mit 29 ne Midlifecrisis :(

Defc
12.11.2018, 14:41
Gab es dafür irgendeinen Anlass oder Anzeichen?

noRkia
12.11.2018, 19:44
Naja die Frau war meiner Ansicht nach nicht mit sich selbst im Reinen, arbeitet als Krankenschwester und versorgt täglich todkranke Leute und hat dann nochn Kind und das ist der halt zu viel geworden.

MacArthur
14.11.2018, 09:30
Ich wollte nur sagen ich hoffe, dass alle die grade Kummer haben, diesen wenigstens an Weihnachten für kurze Zeit vergessen können und wünche allen ein besinnliches und erholsames Weihnachtsfest ohne Kummer.
Lasst Euch reich beschenken

Epigoni72
28.11.2018, 14:20
Yep Eisbaer, das ist Nonsense.

Sich ne Frau suchen könnte eh ne sehr gute Idee sein, nicht nur zum Umstyling.
Ehrenamt, super Idee. Ich kann aus eigener Erfahrung die Tafel empfehlen.Hat mir gut getan, als ich so verdammt lange "ausbildungssuchend" war, zu wissen, dass man doch zu irgendwas nütze und fähig ist...und vor allem gebraucht wird.
Und du solltest vielleicht mehr Metal und Rock hören - laut einer Studie der Universität von Jerusalem im Jahre 2013. Durch "aggressive Musik" entstehe "konstruktive Wut", dies würde helfen, die Aggressionen, die jeder hat, auszugleichen. Such dir ein paar Bands aus

LittleChoco
18.01.2019, 16:55
Wurde mal wieder vom Leben respektive dem Arbeitsamt mit dem Gesicht voran in den Dreck geschubst - inklusive genüsslichem Nachtreten vonseiten meines 'Betreuers'.

Meine Motivation irgendwas zu tun ist gerade im absoluten Minusbereich. Ich könnte einfach nur permanent heulen und schreien!
Dabei hatte ich mich so darauf gefreut nach dem Auskurieren meiner Erkältung wieder ein wenig zu daddeln und an meiner nächsten Rezi zu basteln (nein, nicht Brave Battle Saga). Puff, alles weg!
Ich hasse diese *ZENSIERT*!

snikerfreak83
19.01.2019, 12:46
Hi
ich könnte heulen,meiner Schwester hat mir ein Handy bestellt,das sollte zu Weihnachten, bzw. zu Heiligabend da sein.
Die Handytasche hab ich schon, fehlt aber das Handy...die Person meldet sich auch nicht mehr...


@LittleChoco
Kopf hoch!!! Das Leben geht weiter, es gibt solche Tage und solche Tage, jeder Tag ein neues Glück.^^

mfg snikerfreak83

Mordechaj
20.03.2019, 20:46
Hi, ich bin der Mordechaj. Sie kennen mich aus Filmen wie "Deine Zukunft hängt maßgeblich von dieser Deadline ab und sie ist übermorgen, volume 346" und dem Thriller "Was ist eigentlich Thema deiner Diss?" Mein nächstes Projekt ist der Arthousefilm "Dissertationsskizze bis übermorgen" (ich kann einfach alles spielen, ich bin so wandelbar wie Streep!). :hehe: :hehe:

:) :)


:|




:(

BDraw
20.03.2019, 21:33
Gut, dass du's sagst, ich hab letztens noch überlegt mal genau danach zu fragen :hehe:

Ich fand es schon furchtbar, mich auf ein M.A.-Thema festzulegen; ich darf mir das nicht bei ner Diss vorstellen. Ich fühle mit dir und beide Daumen sind gedrückt!
Und eventuell frage ich in nem Monat mal nach, weil ich ein so unangenehm neugieriger Mensch bin. *hust*

Wencke
14.06.2019, 10:41
Mein geliebter Katerich ist vor zwei-drei Tagen mit 5 Jahren im Nachbargarten gestorben. Ich hatte großes Glück, das er mich viereinhalb Jahre lang durchs Leben begleitet hat. Vorgestern haben wir ihn gefunden. Gestern konnten wir ihn beerdigen. ich bin durch den Tag gegangen wie fremdgesteuert. Hab einfach funktioniert. Dennoch trauere ich sehr. Ich habe gestern das erste Mal, seit er bei uns lebte, die Zimmertür geschlossen und bin direkt dahinter zusammengebrochen. Ich bin das erste Mal, seit Luke bei uns eingezogen war, plötzlich und unerwartet allein.
Never felt like that. </3

R.F.
06.07.2019, 16:42
Manchmal frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt zu existieren.

Ich habe schon so mache Fragen überdacht. Viele davon sind solcher Art, dass jeder normale Mensch einen weiten Bogen von nimmt. Trotzdem ist die Frage meiner Existenz eine, auf die ich nie eine positive Anwort finden kann.

Schonmal ein paar Jahre in ferner Isolation verbracht, eingesperrt im eigenen Kopf? Das ganze Leben vielleicht? So fern von der Gesellschaft, dass man keinerlei Gefühl entwickeln kann, zu irgendeiner Gruppe dazuzugehören? Es ist nichts, was einen erfüllt, das kann ich euch sagen.

Naja, letztlich muss man eh einsehen, dass nicht jedem Menschen ein "Happy End" zusteht. Es muss auch Menschen geben, die der tragik des Lebens erliegen.

Ken der Kot
20.08.2019, 00:23
Ich hatte einen Traum. In diesem Traum hat meine Freundin mich verlassen. Sie hat mir gesagt, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sein kann. Ich beschwere mich zu oft, anstatt Lösungen für meine Probleme zu finden. Ich bringe fremden Menschen zu wenig Wertschätzung entgegen und bin verbittert. Sie sagte mir, dass sie mich liebt, aber dass diese Charaktereigenschaften nicht der Grund sind, weswegen sie mich zum Freund genommen hat. Dieser Traum hat mich traurig gemacht. Aber er hat mich auch nachdenklich gemacht. Es besteht im wahren Leben kein Anlass für eine Trennung. Die Beziehung läuft gut. Aber ich denke, dass mir der Traum etwas sagen sollte. Zu oft bin ich im Supermarkt innerlich genervt, wenn jemand vor dem Regal steht, zu dem ich auch will. Zu oft bin ich genervt, wenn ich nicht die Straße überqueren kann, weil diese eine Person noch kurz mal schnell über den Zebrastreifen rasen muss. Zu oft sehe ich die Menschen, die mir auf dem Bürgersteig entgegenkommen nur als das Hindernis, dem ich ausweichen muss, damit wir nicht zusammenstoßen. Ich sehe den Menschen nur als das Objekt, das im Weg ist. Ich sehe nicht den Menschen. Zu oft lese ich Kommentare in den sozialen Medien. Kommentare, die meist von Hass so zersetzt sind, dass sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und selbst auch bei denen, die sie lesen, langsam Spuren hinterlassen. Das sind nur einige Beispiele für Frust im eigenen Kopf, für den es keinen Anlass gibt. Der Frust existiert nur im Kopf und je öfter man diesen Frust durchlebt, desto eher ergibt man sich ihm, desto eher neigt man wieder und wieder dazu, diesem Frust zu erliegen, der automatisch kommt, in Situationen, die keinen Anlass dafür bieten. Ja, ich schätze, der Traum sollte mir etwas sagen. Ich muss aufhören, im Inneren stets frustriert und verbittert zu sein. Ich muss das Leben wieder als das sehen, was es ist. Lass ich zu viel Frust in mein Leben wird er mich irgendwann Dinge kosten, die ich liebe. Dinge von denen ich nicht gemerkt hab, dass ich sie liebe, weil ich zu beschäftigt damit war, frustriert zu sein.

Eisbaer
20.08.2019, 09:00
Wenn man es nüchtern betrachtet, ist der Sinn des Lebens auch einfach nur, dass man sein Erbmaterial an die nächste Generation weitergibt. Moderner betrachtet wäre es wohl so, dass jeder selbst seinem Leben einen Sinn geben muss und nicht danach sucht. Gib deinem Leben einen Sinn und erwarte nicht, dass die Gesellschaft oder irgendwelche Personen das für dich tun. Höre z.B. so oft, dass Leute unglücklich mit ihrem Leben voller Arbeit sind, aber im Grunde sucht man sich das selbst aus. Wenn man Luxus haben will, dann braucht man viel Geld, für das man arbeiten muss. Will man dann noch Kinder, braucht man noch mehr Geld und noch mehr Arbeit, wodurch dann wieder die Freizeit und Zeit mit Ehepartner und Kindern fehlt. Das ist eine Spirale, in der sich viele heutzutage befinden. Darum haben meine Frau und ich uns auch gesagt, dass wir keine Kinder wollen. So können wir ein glückliches Leben mit Haus und unserer Art von "Luxus" führen, ohne dafür bis zum umfallen zu buckeln, mit Jobs, die uns Spaß machen und nicht die große Kohle einfahren. Jeder muss für sich einen Mittelweg finden. Alles auf einmal gibt es nur mit Money-Cheat aka Lotto-Gewinn.

Mobitz
05.10.2019, 19:33
Ja, ich schätze, der Traum sollte mir etwas sagen. Ich muss aufhören, im Inneren stets frustriert und verbittert zu sein. Ich muss das Leben wieder als das sehen, was es ist. Lass ich zu viel Frust in mein Leben wird er mich irgendwann Dinge kosten, die ich liebe. Dinge von denen ich nicht gemerkt hab, dass ich sie liebe, weil ich zu beschäftigt damit war, frustriert zu sein.

Ja du musst damit aufhören, deinen Frust die Oberhand gewinnen zu lassen.

Hier ein video zur Gedankenhygiene: https://www.youtube.com/watch?v=H_vsha8pL1c

Ich meins nur gut, vielleicht lernst du noch was.

Evermore Secret
14.10.2019, 09:54
„Das Licht glaubt, es wäre schneller als alles andere, aber egal wie schnell es sich bewegt, die Dunkelheit ist immer schon vorher da und erwartet das Licht bereits.“, Terry Pratchett

Ken der Kot
19.10.2019, 01:37
„Das Licht glaubt, es wäre schneller als alles andere, aber egal wie schnell es sich bewegt, die Dunkelheit ist immer schon vorher da und erwartet das Licht bereits.“, Terry Pratchett

Im Prinzip ist Dunkelheit die Abwesenheit von Licht und Licht ist sehr schnell (>300.000 m/s), und daher ist es schnell da, weswegen es öfter hell ist als dunkel. q.e.d. ;p

Eisbaer
21.10.2019, 06:42
Im Prinzip ist Dunkelheit die Abwesenheit von Licht und Licht ist sehr schnell (>300.000 m/s), und daher ist es schnell da, weswegen es öfter hell ist als dunkel. q.e.d. ;p

Und wenn man bedenkt, dass der natürliche Zustand des Universums einfach nur pure Dunkelheit ist und wir das Licht nur einigen gewaltigen brennenden Himmelskörpern zu verdanken haben, macht einen das nachdenklich. :D

Ken der Kot
21.10.2019, 12:51
Und wenn man bedenkt, dass der natürliche Zustand des Universums einfach nur pure Dunkelheit ist und wir das Licht nur einigen gewaltigen brennenden Himmelskörpern zu verdanken haben, macht einen das nachdenklich. :D

Selbst der Mind eines Astronomen wäre durch diesen Gedanken vermutlich geblowt... :D

Mordechaj
16.12.2019, 20:29
Nachtgebet (Eichendorff, 1841)

Es rauschte leise in den Bäumen,
Ich hörte nur der Ströme Lauf,
Und Berg und Gründe, wie aus Träumen,
Sie sahn so fremd zu mir herauf.

Drin aber in der stillen Halle
Ruht' Sang und Plaudern müde aus,
Es schliefen meine Lieben alle,
Kaum wieder kannt ich nun mein Haus.

Mir war's, als lägen sie zur Stunde
Gestorben, bleich im Mondenschein,
Und schauernd in der weiten Runde
Fühlt ich auf einmal mich allein.

So blickt in Meeres öden Reichen
Ein Schiffer einsam himmelan –
O Herr, wenn einst die Ufer weichen,
Sei gnädig du dem Steuermann!

Mehr hab ich nicht. Nur das.

Ken der Kot
17.12.2019, 16:04
Ich muss gerade 2 Monate irgendwie ohne Geld und mit sehr wenig Rücklagen überbrücken. Der perfekte Moment für das Sozialamt, um Beiträge neu zu berechnen und mir eine Rückforderung in Höhe von mehr als 1000 € postalisch zukommen zu lassen. :'( Wie auch immer ich damit nun klar kommen soll...

@Morde: Was ist da los?

Mobitz
17.12.2019, 19:59
Oh shit. Kommen die Rücklagen wenigstens hin, um deine Ausgaben zu decken ?

Ken der Kot
17.12.2019, 20:08
Oh shit. Kommen die Rücklagen wenigstens hin, um deine Ausgaben zu decken ?

Wenn wir von der Rückforderung absehen: Ja. Knapp. Nach Deckung der Fixkosten komm ich nächsten Monat aber ziemlich genau auf 0 raus, vielleicht ein bisschen weniger.

Mobitz
17.12.2019, 20:10
Erkundige dich ob du, mit Rücksicht auf deine derzeitige finanzielle Lage, die Rückforderung stunden oder zumindest in Raten zahlen kannst.
Du bist derzeit ohne Job/Ausbildung ?

Ken der Kot
17.12.2019, 20:37
Erkundige dich ob du, mit Rücksicht auf deine derzeitige finanzielle Lage, die Rückforderung stunden oder zumindest in Raten zahlen kannst.
Du bist derzeit ohne Job/Ausbildung ?

Meine Ausbildung wird sich im Januar fortsetzen, allerdings kann ich erst Ende des Monats mit einem Gehalt rechnen. Ein Stundungsantrag ist auf jeden Fall eine gute Idee. Bin ich in der ganzen verzwickten Situation so jetzt gar nicht drauf gekommen - das ist wohl das Problem, wenn man den Kopf verliert. Jedenfalls: Danke für den Tipp. Das könnte sich mir noch als sehr nützlich erweisen.

Mobitz
17.12.2019, 20:40
Keine Ursache, ich denke mal das machen die auch mit der Stundung.

Cuzco
06.01.2020, 11:52
Wenn man sich irgendwie in der falschen Zeit fühlt...

Ich weiß nicht, ob es einigen im Forum genau so geht wie mir. Aber ich habe jetzt einige Anhaltspunkte, warum es bei mir so extrem scheiße läuft. Ich bin Mitte der 1980er geboren - hatte eine analoge Kindheit... Social Media kam erst, als ich schon erwachsen war - Studi VZ hatte ich noch, dann ein paar Jahre Facebook... Die Zeiten haben sich extrem geändert.

Ich hatte vor Weihnachten allen ernstes geplant einen YouTube-Kanal hochzuziehen: Vor allem Comedy (ich habe früher mal (leider ziemlich unerfolgreich) Kabarett gemacht) zusammen mit einem guten Kumpel. Auch wollte ich eventuell noch einen informativen Kanal machen, aber erst mal Comedy. Ich kann nämlich von meiner Freiberuflichkeit einfach nicht leben. Jetzt kommt schon wieder eine Nachzahlforderung vom Finanzamt, weil die mir nicht glauben, dass ich von meinem Einkommen leben kann. Natürlich lebe ich auch von dem Einkommen meiner Eltern... aber erkläre dich mal als über 30jähriger...

Egal: Eventuell mal mit YouTube versuchen - Tipp vom Career Coach: Vermittlung zu einer Influencer-Marketing-Firma in einer größeren Stadt am Rhein. Das Konzept vorgestellt, etc.

DANN DIE KLATSCHE: MEIN HUMOR IST ZU GUT! Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn richtig verstanden hab. ZU gut? Ja, zu gut. Loriot hätte heutzutage auch keinen Erfolg mehr. Die Zeiten haben sich gewandelt. Der Humor muss einfacher zugänglich sein. Ich solle mir doch Felix Lobrecht ansehen. Das wäre so der Humor, den ich bräuchte. Ich meine, ich kenne Stand-Up Comedians: Trevor Noah, Monika Gruber, Vince Ebert... Die sind auch ziemlich lustig...

Ich weiß noch, wie damals bei meinem Kabarett in Nürnberg meine Verwandten gemeint haben, dass unser Humor viel zu plump sei und so. Überhaupt nicht raffiniert und auch nicht lustig. Und jetzt - 10 Jahre später - soll es das Gegenteil sein?

Ich habe mir dann mal was von Felix Lobrecht auf YouTube angesehen (so'n Live-Auftritt) in einer ausverkauften 4000-Gäste-Halle. Ich habe kein einziges Mal gelacht. Danach habe ich aber dann geweint!

Mobitz
06.01.2020, 17:15
Drauf geschissen, mach einfach deinen Kanal. Frag nicht erst nen Marketingfuzzi ob es reicht.

Ken der Kot
06.01.2020, 19:31
seh ich wie Mo

Lord Nobunaga
06.01.2020, 20:10
Wenn man sich irgendwie in der falschen Zeit fühlt...



Klingt als machst du das Leben zu kompliziert. Mach deinen Kanal und gut ist.

Cuzco
07.01.2020, 11:24
Ne, das bringt mir nix. Ich wollte eigentlich gar keinen YouTube-Kanal starten. Mein Karriereberater hat nur gemeint, dass es mit meinen "Fähigkeiten" und vor allem meinem Werdegang so etwas wahrscheinlich gar nicht schlecht ist. Da er mit der Influencer-Marketing-Firma vernetzt ist, hat er quasi dem dortigen HR Bescheid gesagt, dass es überhaupt zum Bewerbungsgespräch gekommen ist. Da geht es vor allem darum, überhaupt Geld generieren zu können. Wenn Du nämlich selbst - ohne fremde professionelle Hilfe - einen YouTube-Kanal schaltest, wirst Du untergehn. Wenn Du es professionell machen möchtest, ist der Vertrag mit einer Influencer-Marketing-Firma Pflicht. Nicht nur wegen Werbeverträgen sondern auch wegen Algorithmus-Optimierung.

Wie es aussieht, bin ich aber doch nicht der Typ dafür. Wie immer kam die Aussage: "Vor 10 Jahren hätten wir es probieren können", aber ich "schaue angeblich zu wenige YouTuber". Wenn ich mir angesagte YouTuber tatsächlich ansehe, merke ich schnell, dass die einfach i.d.R. keine besondere Qualität bieten, sondern einfach nur irgendwas labern. Dennoch ziehen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen diese reihenweise rein.

Natürlich gibt es auch hochwertige YouTuber. Diese gehören aber meist zu der Gruppe der öffentlich-rechtlichen "Funk". Um da reinzukommen, muss man schon der uneheliche Bastard zweier Intendanten sein oder so ähnlich.

Keine Chance. Außerdem will ich gar nicht vor die Kamera. Ich finde es nur beschissen, wie das momentan alles läuft! *kotzendes Gesicht*

p.s.: Meine Eltern setzen mir die Pistole auf die Brust. Und ich versinke momentan in Angst-Stress und Nevrosität!

Mobitz
07.01.2020, 15:22
Was machst du eigentlich freiberuflich, also welche Ausbildung hast du ?

Mach trotzdem deinen YT Kanal und probier dein Konzept mal aus, besser scheitern als es gar nicht erst zu versuchen, würde ich sagen.

Blamieren kannst du dich da nicht.......pass nur auf, dass du nicht der nächste Drachenlord oder Mimon Baraka wirst....

Icetongue
14.01.2020, 13:37
Hey Cuzco, ich bin 31 und habe Mitte letztes Jahr meine erste kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Die Zeit davor habe ich mich hauptsächlich durch 400 Euro Jobs, Callcenter und Zeitarbeit über Wasser gehalten. Jobsuche ist fürchterlich anstrengend und unbefriedigend und ich bin auch eher durch Zufall in meine Ausbildung reingerutscht als geplant. Außerdem habe ich Ende letzten Jahres meine Stelle verloren, aufgrund von gesundheitlichen Problemen (war also nur 4 Monate "richtig" im Beruf). Ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst.

Lass dich nicht fertig machen und such einfach weiter. Wie Mobitz schon fragt, was machst du momentan freiberuflich und hast du eine Ausbildung? Zur Überbrückung können Zeitarbeitsfirmen ganz okay sein, gerade wenn man eine Ausbildung vorzuweisen hat und entsprechende Tätigkeiten ausüben kann. Ich hatte damals nichts und habe hauptsächlich Regale eingeräumt, auf Baustellen ausgeholfen, Müll gesammelt und weggeschmissen und so. Die Arbeit war unbefriedigend und meine damalige Zeitarbeitsfirma war furchtbar, aber von Bekannten weiß ich, dass es auch gute gibt, in der Regel die, die sich auf die Vermittlung von bestimmten Berufen spezialisieren. Hier können deine bisherigen Berufserfahrungen helfen und dir zumindest den finanziellen Druck nehmen.

Das mit dem Youtube-Kanal musst du einfach probieren (mal ganz davon abgesehen dass Humor sehr subjektiv ist, auch auf Youtube). Kein Youtuber den ich aktiv folge hat als Vollzeit-Content-Creator angefangen, sondern eher als Hobby/Nebenbeschäftigung und irgendwann den Schritt gewagt, sich Vollzeit auf Youtube und/oder Twitch zu zeigen, sobald ihre Kanäle groß genug geworden sind. Du kannst da schlecht von ausgehen, dass du Videos produzierst und sofort Geld damit verdienst. Könnte dir aber helfen, dich mental wieder aufzubauen. Quasi bei Sinnen zu halten.

Ich wünsch dir auf jeden Fall noch viel Erfolg bei deinen nächsten Schritten.

Wencke
14.01.2020, 14:17
[...]
"Ich hatte vor Weihnachten allen ernstes geplant einen YouTube-Kanal hochzuziehen" und "Ich wollte eigentlich gar keinen YouTube-Kanal starten." finde ich etwas verwirrend.
Was ist denn das, was du machen willst?

Wolltest du Comedy auf einer Bühne machen? In dem Fall lies den spoiler. Wenn nicht, dann kann ich generell nichts besonderes mehr dazu sagen, weil dein Problem sehr individuell ist.. ausser: mach einfach dein ding, leb deinen Traum, sowas eben. Eine gute Freundin macht seit einigen Jahren Comedy.Sie reist regelmäßig nach Berlin um dort sämtliche offenen Bühnen abzuklappern, kriegt dann und wann auch Auftritte gegen Gage, zieht ihre eigene Show groß, und das ist alles eine Wahnsinnsarbeit, die sie da leistet. Andere wären schon hundertmal zerbrochen, aber sie macht weiter, obwohl ihr das Amt immer wieder auf den Fersen ist und ihr die Hölle heiß macht. Ausserdem gewinnt sie immer mehr an Erfahrung und hängt sich da echt rein. Bei deinen Posts muss ich irgendwie an sie denken, weil sie wirklich auch manchmal verzweifelt ist. Ich kann nicht rauslesen, wie sehr du in der hinsicht aktiv bist, die offenen Bühnen sind auf jeden Fall empfehlenswert - und Berlin in der hinsicht auch, weil man da JEDEN TAG eine offene Bühne findet, manchmal sogar mehrere, und dadurch massiv an erfahrung gewinnt und Leute kennen lernt die den gleichen Weg gehen, von denen man lernen und ggf profitieren kann. Vielleicht würde es dir helfen, dich mit meiner Freundin auszutauschen. Wenn du Interesse hast, schreibe mir doch mal eine PN, dann kann ich möglicherweise connecten. Ich muss sie zwar dann immer noch fragen, aber ich behellige sie nur damit, wenn du interesse hast. :)

Eisbaer
14.01.2020, 15:36
Ich würde fast behaupten, dass dieser Marketing-Fuzzi vollkommen Recht hat. Bestimmte Arten von Humor ziehen heute einfach nicht mehr. Loriot ist ein sehr gutes Beispiel. Das versteht keiner heutzutage. Mario Barth zieht hingegen Massen an. Traurig, aber wahr. Satire ist ja schon ein ungeheuer schwieriges Pflaster. Die Masse findet es meistens lustig, dann aber plötzlich nicht mehr und es gibt einen Shit Storm, weil kaum einer versteht, was Satire ist und sein soll.
Zumindest mal Deutschland ist in dieser Hinsicht extrem abgestumpft.

Wenn man einen YouTube-Kanal erfolgreich machen will, darf man nicht gut oder intelligent sein, sondern man muss die leider dumme Masse ansprechen, sonst endet man als Nischenprodukt.

Aber ich kenne deinen Humor auch nicht. Persönlich würde ich gerne mal wieder was in der Richtung sehen, was den ganzen Einheitsbrei hinter sich lässt.

Cuzco
14.01.2020, 19:42
Danke liebe Leute für die netten Worte... :herz:

Wo soll ich anfangen?

Im Moment bricht mal wieder alles über mich herein. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Problem ist einfach, dass ich schon viel zu lange suche und dieses Jahr 35 werde. Ich denke, ich werde einigen hier übrigens auch per PN antworten, das kann aber etwas dauern. Heute schaffe ich es wahrscheinlich nicht mehr.

Wegen dem YT-Kanal: Also ich hatte das nie geplant. Aber mein Career Coach hat einen guten Kontakt zu einer Agentur in Köln. Mit einer Agentur kannst Du als Influencer Geld verdienen - eine einigermaßen große Followerschaft aufbauen und sie investieren in Dich, nehmen Dir dann aber wieder einen Teil weg (was an sich ja okay ist). Ich hätte quasi einen Kanal gemacht, der entweder Comedy oder Science ist und wurde erstmal - wegen dem Kontakt meines Career Coaches - zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Dafür sollte ich auch zwei Konzepte entwerfen. Da ich schon seit 30 Jahren kreativ arbeite (kein Witz!) wäre das schon cool, Content zu createn. Als Kind habe ich das in der Nachbarschaft gemacht. Mit Super-8-Kamera und Videorekorder. Ich bin also noch ein Kind des Vor-Informationszeitalters. Wenn ich zurückdenke, hatten meine Eltern erst Internet zu Hause als ich 20 wurde. Handy gab's auch erst in dem Zeitraum...

Auf alle Fälle hatte ich als Jugendlicher nicht die Möglichkeiten. Einmal haben wir einen Filmabend für die Nachbarschaft organisiert - im Sommer mit Super-8-Projektor auf Laken. Da habe ich dann für 5 Mark etliche Beta-Kassetten verkauft, doch die Hälfte wurde mir wieder zurückgebracht, weil sich VHS durchgesetzt hat. Aber als 10jähriger OHNE INTERNET weiß man sowas halt noch nicht. Genau die Zeit war das.

Da ich sehr konservativ aufgewachsen bin, habe ich auch nie daran gedacht, irgendwann mal mit dem YouTube oder so zu starten. Ich hab zwar am Computer Videos geschnitten, diese wurden jedoch meist vereinsintern an Mitglieder auf DVD vergeben. Später landete ich dann einige Monate beim Fernsehen - allerdings ohne Bezahlung. Aber ich konnte eigenverantwortlich Nachrichtenbeiträge erstellen.

Das Wort "Influencer" hörte ich hingegen erst 2017. Das ganze ging vollkommen an mir vorbei. Ich kannte zwar Let's Plays, habe aber nie verstanden, wieso die Leute das kucken und es ging quasi alles an mir vorbei. Das Kabarett, was ich damals gemacht habe war regional und wir verkauften halt auf den Veranstaltungen CDs. Haben dafür extra einen Verein gegründet und so... Nichts mit Internet. Mal auf Facebook Werbung gemacht, das meiste jedoch über Plakate und Handzettel.

Die Rechnung für meine Ignoranz bekomme ich jetzt: Schon längst ersetzen YouTube, Mediatheken und Netflix das Fernsehen und die meisten ÖR-Sendungen finden sich sogar auf YouTube. Die ÖR haben sogar eine eigene Influencer-Agentur namens FUNK, die aber nicht interessiert an meinen Konzepten sind. Tja, auf alle Fälle bin ich mit den - wirklich gut vorbereiteten Konzepten und einem Video, das sogar eine (aufwendige) Animation enthält, für die ich zwei Tage gebraucht habe, zu dem Marketing-Typi hin. Er fand die Vorbereitung exzellent und hat auch gesagt, dass sich noch kein Bewerber sooooo gut auf die Sache vorbereitet hatte. Aber er hat aufgrund der Inhalte abgelehnt. Und ja: Comedy ist mehr Mario Barth gewünscht oder ein Felix Lobrecht, der seinen Sch***z immer noch in der Hand hält...

Mein Humor: Loriot war ja herrlich klamaukig und hintersinnig zugleich. Das schöne war das Absurde mit dem offensichtlich seriösen zu verbinden. Mein Humor ist in gewisser Weise dennoch ganz anders. Allerdings baue ich die Pointen auch situationskomisch auf und nicht einfach *zack. Das heißt, dass sich auch in meinen "Geschichten" die Pointen aus der Handlung ergeben. Allerdings bin ich auch ziemlich böse. Ich habe einen unfassbar bösen Humor. Das hat der nämlich auch noch gesagt: Er findet diese fiese Seite gut, allerdings müsste man Pointen einfacher stricken. Teilweise bin ich auch nicht politisch korrekt, was er witzigerweise aber NICHT bemängelt hat. Er meinte aber, einige Sachen wären wirklich sehr raffiniert.

Ich habe eine komplett andere Wahrnehmung meines Humors: Ich finde eher, ich bin ein wenig wie beim Postillon. Im Kabarett haben wir beispielsweise die Geschichte, als dieser See im Allgäu wegen der angeblichen Alligatorschildkröte ausgepumpt wurde, auf die Schippe genommen. Nach dem Motto: "Alligatorschildkröte aus Weiher Richtung Bodensee geflohen! Bodensee wird in einer Jahrhundertaktion der Feuerwehren trockengelegt!" Dann haben wir quasi im "Meersburg" aufgebrachte Anwohner und Fährbetreiber "interviewt", während im Hintergrund der Bodensee tatsächlich ausgepumpt wird.

Was ich auch ziemlich witzig finde, ist, Sachen einfach ins Unermessliche zu übertreiben. Das ist eigentlich auch ziemlich einfach zu verstehen. Wir haben eine David Copperfield-Aktion als Video-Clip gemacht mit unserer Jahrhundert-Magierin Beatricks Whiteglover. Sie wird gefesselt einen Wasserfall heruntergestoßen und muss sich entfesseln, wenn sie es überleben will. Aber so einfach machen wir es ihr natürlich nicht: Zuerst wird sie gefesselt in den Kofferraum eines Autos gesperrt. Dabei wird sie noch in eine Zwangsjacke gesteckt, dann kommt das Seil. Nach dem Seil noch Ketten. Dann der Kofferraum. Dieser wird nicht nur abgesperrt, sondern ebenfalls mit einer Kette gesichert. Und mit Klebeband. Der ganze Wagen wird verklebt und verkettet. Dann wird dieser in einen Fracht-Container gehoben. Dieser wird ebenfalls verkettet. Dieser kommt auf einen LKW. Dieser wird verkettet und kommt in einen Frachthubschrauber. Dieser wird ebenfalls wieder verkettet. Dann wird dieser endlich den Abgrund hinuntergestürzt. Die Magiern überlebt leider dann doch nicht: Sie ist an der letzten Kette vom Hubschrauber gescheitert...

Das findet bestimmt nicht jeder lustig. Ich denke auch man muss es sehen, aber dennoch ist glaube ich klar, dass solche Dinge wie das hier oder der Österreich-Deutsch-Übersetzer oder das Pfandhaus für Ingame-Währung nicht ganz so brachial sind wie ein Sch***z, den ich während des Auftrittes immer noch in der Hand halte. Böse sind die Sachen dann auch noch: So wie die Märchenaufführung Frau Holle, wo ein echter Teermischer zum Einsatz kam und die Pechmarie naja wirklich Pech hatte...

R.F.
15.01.2020, 07:52
@Cuzco
Mit Verlaub und bei allem nötigen Respekt: du denkst zu viel nach.

Die Zeit und Energie die du aufgewendet hast, um einen derartig langen Post zu verfassen in dem du verzweifelt danach suchst Begründungen zu finden, warum du anderst bist als die anderen und alles nicht klappt, sind Zeit und Energie die du hättest anderweitig aufbringen können.

Allen ernstes: es liest sich wie "ich bin anders, deshalb gehts nicht".
Tatsache ist: du bist sehr wahrscheinlich nicht sehr viel anders als die anderen. Der einzige Unterschied ist, dass die anderen einfach machen.

Es wird nur allzu gerne vergessen, dass diejenigen, die jetzt Ruhm ernten einst selbst nicht viel mehr als ein Nieschenprodukt waren. Der Mainstream ist sehr langsam wenn es darum geht, seinen Geschmack zu ändern. Aber er ist auch sehr beständig darin, seinen Geschmack zu verändern. Irgendwann haben es die Leute auch mal satt, sich mit Kartoffelchipqualität zufriedenzugeben. Wenn das der Fall ist, werden sie von selbst nach Alternativen suchen. Du könntest eine solche Alternative sein!

Bis es soweit ist, würde dich sowas aber zumindest auf andere Gedanken bringen. Was hast du letztlich zu verlieren? Deinen Job, oder dein Einkommen? Deine geistige Gesundheit?

Ὀρφεύς
15.01.2020, 11:56
Mal ganz doof gefragt, ohne jetzt jeden Beitrag auf'n Schirm zu haben: Was wäre wenn man zuerst irgendeinen Job annimmt?
Sei es in Voll- oder Teilzeit, egal.
Denn seinen Traum leben wollen, 1000 Ideen haben usw. gut und schön, doch aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, es interessiert den gesamten Rest nicht.
Entweder man funktioniert in der heutigen Zeit oder man fällt durchs Netz.
Bevor ich also von der Hand in den Mund lebe und finanzielle Unterstützung von meinen Eltern oder vom Amt benötige, würde ich lieber irgendwo irgendwas arbeiten und mich nebenbei anderweitig umschauen.
Muss ja nicht gleich die größte Drecksfirma sein, aber in der Produktion oder im Lager kommt man (wenn auch über Zeitarbeit) meist gut unter, selbst wenn man im diesen Bereich nichts vorzuweisen hat.
Dann wärst du wenigstens unabhängig, selbst wenn es keinen Spaß macht.

Rusk
15.01.2020, 12:21
Ich muss ehrlich sagen, wäre ich Mitte 35 und würde in einer ähnlichen Situation wie du stecken, würde ich mir ernsthafte Gedanken machen, ob ich das richtige gerade tue. Immerhin gehst du auf die 40 zu, es wird Zeit, dass du einen festen Job in der Hand hältst und deine Existenz sicherst. Evtl. willst du sogar mal Kinder und hast/willst eine Partnerin. Nicht, dass du mit 40 dastehst, ohne Job u. Perspektive mit einer beginnenden Depression. Ich an deiner Stelle würde mir einen sattelfesten Job suchen, auch wenns nicht das ist, was man für den Moment will. Aber du musst Geld verdienen und unabhängig werden. Du kannst ja nebenbei deinen YouTube- Kanal hochziehen. Muss ja nicht professionell sein, aber wenn du es als Hobby startest, hast du keinen Druck von jemanden und kannst Erfahrung sammeln. Und sollte dieser Plan irgendwann aufgehen und du kannst davon leben, dann kannst du ja deinen Beruf wechseln. Aber ohne einen "normalen" Job, deinen Wunsch nachgehen, wo du eh weißt, es wird verdammt schwer, ist ziemlich risikoreich. Du bist zu fokussiert auf deine YouTube Laufbahn, die nicht einmal begonnen hat und schnell scheitern kann. Auch die anderen großen YouTuber haben klein angefangen, sogar als deren Inhalt damals unpopulär war.

Lord Nobunaga
15.01.2020, 14:51
Bewerb dich als Lagerarbeiter, die nehmen fast jeden sogar ohne Ausbildung. Dann kannst du deinen Youtube Kanal in deiner Freizeit machen. Easy GG

Eisbaer
15.01.2020, 15:02
Bewerb dich als Lagerarbeiter, die nehmen fast jeden sogar ohne Ausbildung. Dann kannst du deinen Youtube Kanal in deiner Freizeit machen. Easy GG

Ob das eine Besserung eine Besserung seiner finanziellen Situation darstellen würde? :D
Nichts gegen Lagerarbeit, aber das sind ja quasi Hungerlöhne, die da gezahlt werden. Mein bester Kumpel macht das und was er Brutto verdient, kriege ich netto.

Cuzco
15.01.2020, 15:13
Ich glaube, Ihr habt da etwas ein bisschen falsch verstanden. Ich habe NICHT vor, YouTube zu machen. Ich bin nur traurig deswegen, dass ich immer und immer wieder als nicht geeignet hingestellt werde. Daher der Eingangspost von mir vor ein paar Tagen.

Bevor ich also von der Hand in den Mund lebe und finanzielle Unterstützung von meinen Eltern oder vom Amt benötige, würde ich lieber irgendwo irgendwas arbeiten und mich nebenbei anderweitig umschauen.
Das habe ich ja versucht. Das mit YouTube war ja nur eine Möglichkeit - ich hatte mich ja bei dieser Influencer-Marketing-Firma beworben und dann doch diese Absage kassiert.
Ich habe mich mittlerweile seit letztem Jahr rund 200mal beworben - auf die verschiedensten Stellen. Natürlich bin ich größtenteils irgendwie in meinem Bereich geblieben - das was ich mit meinen Ausbildungen weitestgehend halt leisten kann. Von Lehrer über Journalist über Cutter über Kabelträger über Lektorat über Sachbearbeiter über Marketing über Toningenieur über Arrangeur über Grafik-Designer über Nachhilfelehrer etc.

Ich habe viele Dinge abseits meines Faches probiert. Zeitarbeitsfirmen haben mich abgelehnt, weil sie gemeint haben, dass sie eine Vermittlung vor ihren Kunden mit mir nicht rechtfertigen können, das Jobcenter hilft mir nicht, obwohl oder (gerade) weil ich einen akademischen Abschluss mit 1,0 habe und im akademischen Bereich betrachtet man mich für einen Berufseinsteiger auch als zu alt.

Dann habe ich mich auch bei Paketdiensten beworben, bei Edeka an der Kasse oder als Verkäufer in der Bäckerei. Zudem als Kellner und als Barmann. Diese Edeka-an-der-Kasse-Sache war nicht geregelt, sondern nur auf Abruf. Ich bin ja momentan noch als Freelancer unterwegs und mache einige verschiedene Dinge, um mich über Wasser zu halten. Leider ist mein Hauptauftraggeber (Tonstudio) letztes Jahr abgewickelt worden. Auf alle Fälle ruft mich halt Edeka an, als ich gerade Mikrofone für eine Orchesterproduktion am anderen Ende in Deutschland aufgebaut habe und wollten, dass ich spontan in zwei Stunden anfange. Ging natürlich nicht, also entlassen worden. Eine andere Stelle an der Tankstelle war für mich eine Stunde S-Bahn-Fahrt entfernt und die Fahrerei kostete mich mit dem Sonderticket insgesamt 31 Euro - pro Schicht. Da ich ungefähr 74 Euro pro Schicht verdient habe, hat sich das auch nicht mehr gerechnet. Genau so diese Sache mit diesen dummen Rollern. Hab ich sogar draufgezahlt.

Der Career Coach meinte, ich solle mich auf jeden Fall auf die Stellen bewerben, auf die ich qualifiziert bin. Und nicht einfach mich zerstreuen. Leider merkt man das sehr schnell, dass ich mich in alle möglichen Richtungen beworben habe - das sieht kein Arbeitgeber gerne. Dadurch habe ich auch meine Kernkompetenzen verlassen und komme immer weiter weg von dem, was ich eigentlich professionell können sollte - Audioproduktionen (mit Musik). Also versuche ich seit November wieder mehr in meinem eigentlich Berufsfeld, in dem ich meine Ausbildungen habe. YouTube war tatsächlich nur eine (Schnaps-)Idee meines Career-Coaches, weil der einfach den Influencer-Agentur-Fuzzi kannte.


Ich muss ehrlich sagen, wäre ich Mitte 35 und würde in einer ähnlichen Situation wie du stecken, würde ich mir ernsthafte Gedanken machen, ob ich das richtige gerade tue.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir ernsthafte Gedanken mache, ob ich überhaupt das richtige studiert und gelernt habe. Ich hatte noch einmal einen Höhenflug als ich den Master gemacht habe, da ich plötzlich Anerkennung für mein kreatives Handeln bekommen habe, was bei mir früher immer als Blödsinn und Quatsch verschrien wurde. Aber da ich jetzt - trotz tollem Abschluss - keinen Fuß auf den Boden bekomme, bereue ich, damals nicht dem Rat meiner Familie gefolgt zu sein und BWL studiert zu haben. Ich hatte es zwar versucht, aber die Hochschule hat mir im Auswahlverfahren unmissverständlich klar gemacht, dass ich nicht der Typ bin für BWL und mir doch einen kreativeren Job suchen solle. Zudem war mein Abi schlecht genug, dass mein Traumfach Psychologie mir immer verwehrt blieb und eine Ausbildung zum Mediengestalter Print (Bild und Ton gab es da noch nicht so) habe ich auch nicht gefunden. Da es damals hieß, im Medienbereich würden voll die Fachkräfte fehlen (als alle auch auf Digital umgestellt haben), habe ich mich nach langem Hin- und Her für ein Studium in der Fachrichtung Medien eingeschrieben. Leider wollte mich die Filmhochschule nicht, also bin ich den privaten Weg gegangen und auch dann - aufgrund meiner musikalischen Ausrichtung - in Richtung Ton. Als ich dann fertig war, konnte ich nichts finden. Gar nichts! Die Leute waren mir immer reserviert und ablehnend gegenüber. Der Wechsel nach NRW versprach Besserung, allerdings ist der Arbeitsmarkt im Bereich Medien mittlerweile soooo kaputt und in NRW gibt es südspanische Verhältnisse, was die Arbeitslosigkeit betrifft, dass ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter weiß.

In einem alten Post hab ich mich schon mehrfach über diese argen Probleme beklagt - ich bekomme halt auch nie eine Chance. Einmal bin ich fast so einem Video-Ident-Verfahren-Bewerbungs-Scam auf den Leim gegangen und musste sogar Anzeige erstatten...

Oft sind Leute in Medien-Jobs, die gar nicht die Qualifikationen mitbringen und ich merke, dass ich mir die ganzen Ausbildungen eigentlich hätte sparen können. Weil ich allerdings von allen Seiten abgelehnt werde und nichtmal (bezahlte) Praktika bekomme, bin ich momentan wirklich traurig. Daher ärgert es mich besonders, dass der Mainstream solche Vollpfosten wie besagte Comedians hochhält. >:(

EDIT:

Bewerb dich als Lagerarbeiter, die nehmen fast jeden sogar ohne Ausbildung. Dann kannst du deinen Youtube Kanal in deiner Freizeit machen. Easy GG
Ich will ja eigentlich gar keinen YouTube-Kanal machen. Nur wenn ich dafür bezahlt würde. Das Ding ist Arbeit und bringt mir so nix. Lagerarbeiter könnte ich mal schauen. DHL hatte mich damals zwar abgelehnt, aber ich kann mich ja noch mal umschauen.


Ob das eine Besserung eine Besserung seiner finanziellen Situation darstellen würde?
Nichts gegen Lagerarbeit, aber das sind ja quasi Hungerlöhne, die da gezahlt werden. Mein bester Kumpel macht das und was er Brutto verdient, kriege ich netto.
Ich verdiene stundensatztechnisch gar nicht so schlecht. Ich habe einfach zu wenige Aufträge. Die Gefahr ist, wenn ich so einen Job annehme, dass ich in meiner Branche nicht mehr arbeiten kann. Ich habe einige Aufträge, da kriege ich 100 Euro in der Stunde - halt nur zweimal im Jahr. Wenn ich jetzt etwas fachfremdes mache, was zudem noch schlecht bezahlt wird und mich hindert, meine regulären Aufträge in meiner Branche zu machen, dann werde ich wohl nie darin Fuß fassen. Allerdings wäre mir Lagerarbeiter trotzdem noch 1000mal lieber als die vom Jobcenter angedrohten "Spüler", "Frittieren" oder "Kanalreiniger". Daher ist es eine echte Überlegung wert. Ich möchte dann nur fair bezahlt werden.

EDIT 2: Ich bin einfach schlecht im Timing. Daher fühle ich mich in der falschen Zeit. In den letzten fünf Jahren hat sich die Medienlandschaft so krass verändert wie in den 50 Jahren davor. Und ich bin tatsächlich einfach noch in der alten Zeit hängengeblieben. Jeder der nach 1995 geboren ist, gehört zu den sog. "Digital Natives". Ich hatte eine analoge Kindheit, habe ausgerechnet was mit Medien studiert und werde jetzt in die digitale Ära reingestoßen, in der ich mich zwar mit Mühe zurechtfinde, aber in der mir keine Beachtung mehr entgegengebracht wird. Damals habe ich mich halb verkrampft, wenn ich ein Video drehen wollte. Mittlerweile kann es das iPhone in der 16fachen Auflösung inklusive Nachbearbeitung und instant Publikation auf YouTube.

BIT
15.01.2020, 16:26
Der Wechsel nach NRW versprach Besserung, allerdings ist der Arbeitsmarkt im Bereich Medien mittlerweile soooo kaputt und in NRW gibt es südspanische Verhältnisse, was die Arbeitslosigkeit betrifft, dass ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter weiß.

Jain, in den Großstädten ist der Medienbereich in der Tat ziemlich abgegrast, dazu gehören dann logischerweise auch Bochum und das Ruhrgebiet. Aber beispielsweise bei uns in Südwestfalen (also der Bereich Märkischer Kreis, Olpe und Hochsauerlandkreis) weiß ich, dass es durchaus (Medien-) Unternehmen gibt, die auf der Suche nach Mediengestaltern und ähnlichen sind. Vorteil ist dabei, dass die Stellen dann relativ fest sind und es nicht viele Bewerber gibt, da das Randlage ist und die Städte und Gemeinden einen eher "rustikalen" Charme haben. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist es aber ein netter Menschenschlag, mit dem man zu tun hat und es ist immerhin auch die Gegend mit den meisten "hidden champions" in ganz Deutschland. Nachteil ist allerdings, dass man da auch eine ganze Ecke Mobilität mitbringen muss. Der Nahverkehr hier ist eher eine Katastrophe, wenn man nicht direkt im Arbeitsort wohnt. ;)

Auch das westliche und nördliche Münsterland bieten da durchaus Möglichkeiten unterzukommen, wenn man nicht zwangsweise auf eine Großstadt angewiesen ist.

Ὀρφεύς
15.01.2020, 17:49
Ob das eine Besserung eine Besserung seiner finanziellen Situation darstellen würde? :D
Nichts gegen Lagerarbeit, aber das sind ja quasi Hungerlöhne, die da gezahlt werden. Mein bester Kumpel macht das und was er Brutto verdient, kriege ich netto.

Was für Cuzco dennoch ein Fortschritt wäre, oder?
Und für eine gewisse Zeit besser als von den Eltern zu leben.


Wenn ich jetzt etwas fachfremdes mache, was zudem noch schlecht bezahlt wird und mich hindert, meine regulären Aufträge in meiner Branche zu machen, dann werde ich wohl nie darin Fuß fassen. Allerdings wäre mir Lagerarbeiter trotzdem noch 1000mal lieber als die vom Jobcenter angedrohten "Spüler", "Frittieren" oder "Kanalreiniger". Daher ist es eine echte Überlegung wert. Ich möchte dann nur fair bezahlt werden.

Was wäre schlimmer?
Vielleicht nie darin Fuß fassen oder so weitermachen wie bisher?
Und was wäre für dich dann eine faire Bezahlung?
Sorry, doch ich an deiner Stelle würde einfach in den sauren Apfel beißen und gerade Zeitarbeitsfirmen sind so durchtrieben, die nehmen eigentlich alles.
Hast du denn eine eigene Wohnung oder ist das finanziell nicht drin?

Cuzco
15.01.2020, 18:27
Jain, in den Großstädten ist der Medienbereich in der Tat ziemlich abgegrast, dazu gehören dann logischerweise auch Bochum und das Ruhrgebiet. Aber beispielsweise bei uns in Südwestfalen (also der Bereich Märkischer Kreis, Olpe und Hochsauerlandkreis) weiß ich, dass es durchaus (Medien-) Unternehmen gibt, die auf der Suche nach Mediengestaltern und ähnlichen sind. Vorteil ist dabei, dass die Stellen dann relativ fest sind und es nicht viele Bewerber gibt, da das Randlage ist und die Städte und Gemeinden einen eher "rustikalen" Charme haben. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist es aber ein netter Menschenschlag, mit dem man zu tun hat und es ist immerhin auch die Gegend mit den meisten "hidden champions" in ganz Deutschland. Nachteil ist allerdings, dass man da auch eine ganze Ecke Mobilität mitbringen muss. Der Nahverkehr hier ist eher eine Katastrophe, wenn man nicht direkt im Arbeitsort wohnt.

Auch das westliche und nördliche Münsterland bieten da durchaus Möglichkeiten unterzukommen, wenn man nicht zwangsweise auf eine Großstadt angewiesen ist.
Ich schau auch da mal. Münsterland wäre von mir aus mit dem Auto zu erreichen. Ostwestfalen wäre aber jetzt etwas schwer pendelbar.


Was wäre schlimmer?
Vielleicht nie darin Fuß fassen oder so weitermachen wie bisher?
Und was wäre für dich dann eine faire Bezahlung?
Sorry, doch ich an deiner Stelle würde einfach in den sauren Apfel beißen und gerade Zeitarbeitsfirmen sind so durchtrieben, die nehmen eigentlich alles.
Hast du denn eine eigene Wohnung oder ist das finanziell nicht drin?
Natürlich habe ich eine eigene Wohnung. Ich wohne seit fast 20 Jahren nicht mehr bei meinen Eltern und bin auch schon sieben Mal umgezogen. Außerdem wohnen meine Eltern 500 Kilometer weit weg.

Natürlich möchte ich nicht den Rest meines Lebens eine unterbezahlte Arbeit machen, die nichts mit dem zu tun hat, was ich gelernt habe. Dazu kommt mein Bandscheibenvorfall und dass ich tatsächlich körperlich nur eingeschränkt arbeiten kann. Aber gerade übergangsweise wäre irgendetwas auch in Zeitarbeitsdingens nicht schlecht. Aber ich wurde von beiden Firmen, wo ich mich beworben habe, abgelehnt. Der eine meinte, es wäre abschreckend, mich als Masterabsolvent für solche Sachen zu bewerben und dass man es ja vor den Kunden niemals rechtfertigen könne, so jemanden zu vermitteln.

Zusätzlich kommen halt manchmal dann doch Praktika oder eben freiberufliche Aufträge in meinem eigentlichen Berufsfeld rein, die ich gerne annehmen würde, um nicht vollständig in der Versenkung zu verschwinden. So was das eben mit dieser EDEKA-an-der-Kasse-GEschichte. Ich fand das aber ziemlich beschissen von denen. Als Minijob ausgelobt, nur 8,75 Euro die Stunde und auf Abruf. Die ersten beiden Monate haben sie mich gar nicht angerufen (und ich hab natürlich auch kein Geld bekommen), obwohl ich sogar öfter nachgefragt habe. Dann plötzlich der Anruf, als ich mitten in einem Auftrag war, der mich schon wieder zwei bis drei Monate über Wasser hält.

Wie schon gesagt, ich habe verzweifelt auch wirklich schon sehr viele Stellen auch in der Zeitarbeitsfirma gesucht. Ich möchte eigentlich schon in meinem Berufsfeld bleiben - ich bin auch sehr breit aufgestellt: Vom Grafik-Design bis hin zum eingespielten Filmmusik-Arrangement ist alles drin, wobei in letzterem eher meine Kompetenzen liegen. Mein Career-Coach hat gemeint, ich soll mich auf das konzentrieren und mich nicht so breit aufstellen, das würde viele verschrecken. Doch in einem engen begrenzten Rahmen kann ich nicht so viele Bewerbungen raushauen. Daher habe ich mich auf "Irgendwas-mit-Medien" festgelegt. Und da das nicht funktioniert, wäre auch übergangsweise ein Logistik-Job sehr willkommen - nur ich hätte halt gerne mindestens 2600 bis 2700 brutto für 40 Stunden. Bei EDEKA wären es nur rund 1480 Euro gewesen, wenn ich dort 40 Stunden hätte arbeiten können. Irgendwie glaubt man gar nicht, dass das deutsche Durchschnittsgehalt bei 3700 Euro liegt. Ich bin einfach so unverschämt, dass ich mindestens 1000 Euro weniger möchte... Wenn ich darunter liege, muss ich wieder schauen, wie es weiter geht. Ich komme momentan aber mit einem Drittel aus (allerdings netto). Allerdings brauche ich regelmäßig Unterstützung - wenn wieder irgendwas daherkommt oder mit dem Auto was ist.

EDIT: Ich habe übrigens eine Zeit lang diese blöden Roller geladen. Ich rate jedem davon ab: Da habe ich letztendlich draufgezahlt. Ich habe circa drei Stunden gebraucht, um 10 Roller zu finden. In mein Auto passen auch nicht mehr rein. Dann muss ich sie Roller für Roller in den dritten Stock Hochschleppen (diese dummen Teile wiegen um die 30 Kilo) und dort laden. Am nächsten morgen müssen die vor 9 wieder bei Sammelpunkten sein. Ich habe teilweise auch viele volle Sammelpunkte gefunden. Dann musst Du zum nächsten. Manchmal habe ich es mit meinen Steckdosen und der ausgeliehenen Ladestation nicht geschafft, alle Roller komplett zu laden. Nicht komplett aufgeladene Roller bringen kein Geld. Nicht rechtzeitig an Sammelpunkten ausgefahrene Roller bringen kein Geld. Letztendlich musste ich zum Orthopäden, der mich als ziemlich dumm bezeichnet hat. "Da können Sie genau so gut Flaschen sammeln gehen!"

Aber das ist Deutschland. Ein Arbeitsmarkt wie in Süd-Griechenland.

BIT
15.01.2020, 19:17
Ich schau auch da mal. Münsterland wäre von mir aus mit dem Auto zu erreichen. Ostwestfalen wäre aber jetzt etwas schwer pendelbar.

Südwestfalen. ;)

Das ist von Bochum über die Sauerlandlinie (A45) eigentlich ganz gut erreichbar. Mehrere Kolleginnen von mir pendeln die Strecke in Richtung Lüdenscheid sowohl von Bochum als auch Dortmund auch jeden Tag.

snikerfreak83
09.04.2020, 23:38
Hey na wie geht's euch?!
Hoffe doch gut^^

#Singeldassein#

Naja war irgendwie voll verliebt und wahrscheinlich dadurch geblendet, wieder auf die Fresse geflogen.
Sie möchte bloss Freundschaft, inzwischen ist oki.

Aber irgendwie mache ich was falsch, die ich kennenlerne die in der Nähe Wohnen sind meist vergeben, und die mir auch gefallen wohnen dann weit weg Wohnen.

Meine Mutti hat schon angeboten, mir eine zu backen..

Naja jedenfalls fehlt mir zurzeit die Arbeit und die Menschen dort.:3

Danko für die Aufmerksamkeit.

MfG snikerfreak83

LittleChoco
09.10.2021, 15:38
Schwanke gerade ein bißchen zwischen Kummer und Frust:

Kann es sein, dass man als Nicht-Paypal-Nutzer auf Onlineportalen quasi gehörig abgewatscht wird? Dass ich mit einer Überweisung im ausländischen Raum nichts reißen kann, wenn ich etwas kaufen möchte, ist mir durchaus klar, aber dass ich als Verkäufer nichts loswerde, nur weil ich als Bezahlmöglichkeit 'Überweisung' angebe, finde ich ziemlich deprimierend und frustrierend.
Ich habe derzeit einige Sachen auf ebay Kleinanzeigen aufgelistet und erhalte auch hin und wieder eine Anfrage. Kaum erwähne ich jedoch, dass ich kein Paypal habe und die Bezahlung als Überweisung ablaufen müsste, kriege ich im besten Fall eine Absage oder - was weit häufiger vorkommt - höre nie wieder etwas von den Interessenten. Es ist ja nicht nur so, dass ich letzteres wahnsinnig unfreundlich finde (man kann wenigstens ein 'Nein.' formulieren), aber was zum Kuckuck ist so furchtbar an einer Überweisung?

Paradoxerweise habe ich selbst in den letzten Monaten vier, fünf Sachen auf eben diesem Portal von verschiedenen Leuten gekauft, die mir auf Nachfrage alle versicherten, dass eine Zahlung per Überweisung kein Problem sei. (Was sich in allen Fällen bewahrheitet hat.)

Wieso klappt das also nur bei mir nicht? Steht irgendwo geschrieben, dass man sich mit mir nicht auf diese Zahlungsart einlassen darf? Ich versteh's nicht... :'(

Mobitz
09.10.2021, 18:12
Moin,
vielleicht ist ja das Folgende eine Alternative für dich: https://wise.com/de/
Hier noch nen Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=cnv2LicrbgQ

LittleChoco
11.10.2021, 16:16
Moin,
vielleicht ist ja das Folgende eine Alternative für dich: https://wise.com/de/
Hier noch nen Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=cnv2LicrbgQ

Ist aber auch wieder etwas, wo ich extra meine Daten hinterlegen und einen Schritt in Richtung 'gläsernener Mensch' machen muss. Von daher eher nicht. Trotzdem danke.

Norpoleon
19.10.2021, 00:32
Gerade auf der Arbeit mein Smartphone angetitscht & jetzt zeigt es nur noch abstrakte Kunst. Das einzige, was mich daran wirklich aufregt, ist, dass meine ganzen Notizen futsch sind. /:

Knuckles
19.10.2021, 05:23
Sollte es ein Samsung-Telefon sein, kannst du eigentlich per Smart Switch alles noch retten. Keine Ahnung, wie das bei iOS und anderen Android-Telefonen ist.

Norpoleon
19.10.2021, 12:28
Hi, Knuckles,
ich habe ein Huawei gehabt und schon mit HiSuite versucht, auf meine Daten zu zugreifen, wofür ich die Daten auf meinem Handy hätte freigeben müssen, was ja nicht geht. Ein neues Handy habe ich bereits. Wenn jemand eine Idee hat, wie ich trotzdem an meine alten Daten komme, wäre ich sehr dankbar. C:

Ranmaru
25.10.2021, 16:59
Hi, Knuckles,
ich habe ein Huawei gehabt und schon mit HiSuite versucht, auf meine Daten zu zugreifen, wofür ich die Daten auf meinem Handy hätte freigeben müssen, was ja nicht geht. Ein neues Handy habe ich bereits. Wenn jemand eine Idee hat, wie ich trotzdem an meine alten Daten komme, wäre ich sehr dankbar. C:

Sollte auf jeden Fall mit ADB (Android Device Bridge) gehen, ist aber ein bisschen frickelig.

Du musst das Telefon dafür nur irgendwie ohne Screen in den Fastboot-Modus kriegen. Das sollte irgendwie gehen via beim Boot die Leiser-Taste für 10 Sekunden gedrückt halten. Dann musst du ohne Screen zur richtigen Option navigieren. Am besten mal online schauen, wie das bei Deinem Telefon geht und dann ausprobieren. Falsch machen kannst Du da eigentlich nicht viel. Wenn's nicht klappt, ausmachen und neu versuchen

Sobald adb das Gerät erkennt (was passieren sollte, sobald Du im Fastboot bist, kannst Du mit adb devices gucken), kannst Du mit adb shell eine Shell auf dem Gerät aufmachen und hast Zugriff auf das Dateisystem. Dann einfach die Dateien suchen, die Du runterkopieren willst, und mit adb pull /pfad/zur/datei.txt wohin/auch/immer/ runterziehen.

Haudrauf
25.10.2021, 20:34
Ich schreibe nun einfach mal in den Kummerkasten mit der Hoffnung, man möge meinen Post nicht allzu sehr in die falsche Röhre kriegen.

Ich muss irgendwie das, was ich in mir trage in möglichst klaren, aber auch lieben Worten irgendwie mal loslassen, weil ich wirklich nachhaltig traurig bin und... ja, Kummer habe. Ich habe Kummer, weil ich mich mit der Plattform, mit der Seite, auf der ich mich seit Kindertagen registriert habe, nicht mehr identifizieren kann, obwohl ich mir wünschte, dass ich es noch könnte. Ich bin einfach unfassbar enttäuscht darüber, weil ich hier viele liebe Menschen kennengelernt habe, mit denen ich teils noch bis heute in Kontakt stehe. Das BMT ist überragend organisiert und voller nicer Menschen, allesamt liebenswert und mit Freude bei der Sache, woraus sich nicht selten einige schöne Dialogwechsel in RL sowie im Postfach, später auch auf weiteren Messengern vertiefend, ergeben haben. Von dieser Liebenswürdigkeit spüre ich jedoch nichts mehr, wenn ich durchs Forum streife und diverse Beiträge lese. Ich höre desöfteren von Forenangehörigen, dass das Forum nicht nur immer lebloser, sondern auch immer unsympathischer wird, was sich leider mit meinen Erfahrungen deckt. Ich bin entsetzt, wie hier mittlerweile kommuniziert wird. Ich hab mich einfach mal heute Abend durch ein paar Spielevorstellungen gewälzt und bin entsetzt. Vor allem über diese Doppelmoral, die hier vor allem vom Staff an den Tag gelegt wird. Unglaublich! Es kann nicht sein, dass hier ein (Wenn auch in meinen Augen wirklich grandios versteckter) Troll-Account sein Unwesen treibt, mehr oder weniger unbehelligt, aber ein- und derselbe Mensch nach Jahren für das, was er damals mal gemacht hat, massiv bestraft wird, indem er immer und immer wieder gebannt wird. Ich find das nicht nur frech, sondern auch maßlos unverschämt, denn das suggeriert abgesehen von der Überheblichkeit des Staffs, die Ihresgleichen sucht auch, dass gerade der Staff ja vor Reinheit und Unschuld zu triefen scheint. Forenbezogen mag das vielleicht auch zutreffend sein, aber letztendlich sind wir alle Menschen vor dem Herrn und machen halt einfach jeden Tag auch unsere Fehler, von denen wir uns nicht freisprechen können. Natürlich kann ich es verstehen, dass da ein Nonsens, der sich das siebte oder achte Mal versucht neu zu registrieren und doch immer wieder irgendwie auffällt, gehörig auf die Nerven geht. Ich roll da auch jedes Mal mit den Augen und denk mir halt meinen Teil - andererseits bin ich mir sicher, dass dies nicht passieren würde, wenn er irgendwann als der, der er war und ist, nicht als Pacebook, nicht als Yoraiko, sondern als Nonsens einen weiteren Versuch erhält. Wenn er dann mindestens ebenso provoziert und es dann nicht besser weiß, dann bannt den von mir aus wieder, aber sieben Jahre sind auch mMn eine angemessene Zeit, bei der man Entscheidungen auch mal hinterfragen und der betroffenen Person eine Chance geben kann, zumal das Forum nach wie vor in meinen Augen lange nicht mehr das ist, was es mal war. Sieben Jahre verstrichen bedeutet halt auch, sich nach all der Zeit den Scheiß mal zu Gemüte zu führen und zu hinterfragen, ob die Entscheidungen in der Form, wie sie mal getroffen wurden, noch vertretbar sind. Ihr argumentiert, dass Nonsens ständig provoziert? Ja und? Tut das Ken der Kot etwa nicht? Der zerreißt doch gefühlt jedes Spiel in der Luft, auch wenn er das recht gut zu kaschieren weiß. Wenn man Nonsens die nächste, ehrliche Chance gibt und er sie dann gleich wieder vertüddelt - UM GOTTES WILLEN! Dann werft ihn halt wieder raus. Aber sich das nicht anzugucken und stattdessen jene gewähren lassen, die unterm Strich keinen Deut besser sind als er - also tut mir Leid, das kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Wir sind eine Gemeinschaft. Ein Forum. Wie... Brüder und Schwestern, die eine Leidenschaft, nämlich das Makern oder zumindest die Spiele, die Ergebnisse des Makers miteinander teilen. Wir sind keine Aktiengesellschaft, kein Konzern, wo man fristlos gekündigt werden kann, weil man ein Fleischkäsebrötchen aus der Auslage klaut. Dass man Trolle gewähren lässt ist schon frech genug, auch der Versuch von Nonsens, sich ständig mittels falscher Accounts den Zugang zum Forum zu erschleichen, aber Menschen nach SIEBEN Jahren den Zugang zum Forum zu verwehren finde ich noch viel frecher! Man wundert sich, warum immer mehr Menschen keine Lust mehr hier haben, weniger aktiv sind und sich zurückziehen. Dass der RPG Maker zeitlinienübergreifend irgendwo einen schweren Stand hat, trägt, wie ich finde, leider, dazu bei, allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass nicht wenige auch wegen dem Umgangston und dieser Doppelmoral fernbleibe. Und ich kenne wirklich ein paar alteingesessene User, die mir das aus erster Hand bestätigen werden. Und wenn ich lese: "Ich weiß, dass sich das nach nun über 7 Jahren sehr unfair anfühlt, vor allem weil du dich ja hier offen und kritikfreudig präsentierst, aber aus Respekt vor der Entscheidung meiner Vorgänger und den Leuten die damals viel Ärger und Stress hatten halte ich daran fest." - muss ich sagen, dass ich das auf impertinente Art und Weise lächerlich finde. "Aus Respekt vor der Entscheidung der Vorgänger und den Leuten, die damals viel Ärger und Stress hatten..." Was soll das? Haben diese "Vorgänger" und diese "Leute" etwa den Heiligenschein gepachtet? Diese "Vorgänger" und "Leute" sollten sich mal überlegen, warum heute nur noch wenige im Verhältnis zu damals Lust auf dieses Forum haben - und ich muss ehrlich sagen, dass es mir für diejenigen, die wirklich großartige Spiele entwickeln, wirklich sehr, sehr leid tut.

Okay, das musste jetzt einfach mal raus. Dennoch gehe ich nicht, ohne mit möglichst versöhnenden Worten zu schließen (Denn im Gegensatz zu anderen Menschen möchte ich als... relativ langjähriger... User... nicht wahrgenommen werden): Ich würde mir persönlich wünschen, dass man selbst nach Jahren scheinbar sattelfeste Entscheidungen hinterfragt. Und zu diesen Entscheidungen (Und den betroffenen Usern) gehört es auch, dass sich der Staff von heute und der Staff von damals hinterfragt. Vor allem um die Frage, wer hier Fehler macht und wer nicht, denn fehlerfrei ist letztendlich kein Mensch - und fehlerfrei nur in EINEM Teilbereich des Lebens zu sein - in diesem Falle fehlerfrei in diesem oder anderen Foren - ist eben trotzdem nicht fehlerfrei im restlichen Leben. Ich wünsche mir überdies mehr Vertrauen in Personen, die den Fehler vor Jahren gemacht haben, der zum Bann geführt hat, sich erneut beweisen zu dürfen. Und zwar nicht unter einem Pseudonym, sondern unter genau dem Nick, unter dem der Fehler begangen wurde. Das werte ich persönlich als starkes Zeichen auch nach außen, um zu projizieren, was wir alle doch eigentlich so sehr miteinander sein wollen: Eine Gemeinschaft die sich liebt, sich vertraut, mit der wir die Leidenschaft "Makern" und "Makerspiele spielen" teilt.

Danke Dir.

Danke Euch!

Norpoleon
25.10.2021, 20:52
Danke dir, Ranmaru,
werd' ich gleich mal ausprobieren. [:

Knuckles
25.10.2021, 21:51
@Haudrauf

Ich habe deinen Beitrag studiert und bin gerade etwas unschlüssig, wie ich das auffassen soll. Denn so wie ich das lese, ist wohl vieles mehr auf den Maker-Bereich als auf das komplette Forum bezogen. Gerade in Hinblick darauf, dass der Rest des Forum abseits des Maker-Bereichs nicht mehr so aktiv wie früher ist, kann ich die Kritik nicht für das komplette Forum gelten lassen. Und da ich im Maker-Bereich nicht aktiv bin, kann ich mich auch schwer dazu äußern was da los ist. Das war immer das "Kind" von GSandSDS und seinen Mods, weshalb wir "Außenstehenden" uns da recht oft rausgehalten haben und nur auf "Wunsch" aktiv wurden bzw. wenn niemand anderes zur Hand haben. Du kannst mich gerne per PN kontaktieren, wenn es dir um bestimmte Punkte geht.

WeTa
26.10.2021, 05:58
Wer mir einen Teller Spaghetti in den Schlafsack legt, für den ist kein Exil zu lang https://cherrytree.at/misc/smilies/057smash.gif

Kelven
26.10.2021, 09:08
@Haudrauf
Nonsense wurde vor nicht allzu langer Zeit in einem anderen Maker-Forum aus den gleichen Gründen gebannt wie hier. Er verhält sich immer noch genauso toxisch wie vor sieben Jahren.

Boandlkramer
26.10.2021, 09:24
@Haudrauf

Als Mod eines anderen Maker-Forums kann ich zum Thema Nonsens/Yoraiko nur sagen: Wenn man als User Besserung gelobt, und sich direkt mit dem Staff auch mal in Verbindung setzen würde, sagt, "ich hab mich damals falsch verhalten, ich habe mich geändert, bekomme ich bitte noch eine Chance?" => Dann könnte man als Staff darüber nachdenken.

Aber indem man Regeln umgeht, sich immer wieder neu registriert und denkt es fällt nicht auf, zeigt man zum Einen, dass man seine Fehler von damals wohl nicht einsieht, und zum Anderen, dass man die Regeln und Umgangsformen eben bewusst missachtet.

Von daher kann ich es verstehen, wenn der Staff, egal in welchem Forum, den Ban aufrecht erhält.

Mobitz
26.10.2021, 20:15
@Haudrauf
Ich finds gut das du deine Meinung in vernünftigen Worten zum besten gibst und den Staff zur Selbstreflektion einlädts.

Hut ab zu deinem kritischen denken, höre nie auf damit.

Tu dir aber den Gefallen und schwelge nicht zu sehr in der Vergangenheit dieses Forums.

Alles kommt und geht mit der Zeit.

Zu dem Nonsense kann ich nix sagen aber schlimmer als FFroschvampir früher kann der auch nicht gewesen sein.

Knuckles
27.10.2021, 08:45
@Haudrauf

Der Konsens an deiner Kritik scheint denke ich eindeutig zu sein und hat meine Vermutung untermauert, dass das wohl nur den Maker-Bereich betrifft. Ich würde dich daher auch bitten, da differenzierter zu argumentieren, denn "der Staff" sind ALLE und die hattest du nicht gemeint. Daher weiß ich auch nicht, wie man dann mit solcher Kritk umgehen soll, wenn ich keine Ahnung habe um was es eigentlich geht (und 95% des Staffs auch nicht). Das Verallgemeinerungen auch nicht unbedingt für Freude sorgen, muss ich denke ich nicht erwähnen.

Caro
27.10.2021, 14:02
https://i.imgur.com/d0peMGv.jpg

Knuckles das war wortwörtlich deine eigene anweisung wtf

Knuckles
27.10.2021, 14:11
https://i.imgur.com/d0peMGv.jpg

Knuckles das war wortwörtlich deine eigene anweisung wtf

Stimmt, da ich damals den Bann durchgeführt hatte und auch den Grund genannt habe. Letztendlich beobachte ich aber nicht alle Neuanmeldungen und was im Maker-Bereich passiert. Ist ja gut, dass man das noch im Auge behält (und schade, dass er sich mit 27 Jahren noch immer nicht gebessert hat).

Eisbaer
27.10.2021, 14:38
Es gab auch schon Trolle vor Nonsense, die dieselbe Behandlung bekommen haben. Ich bin zwar schon ewig nicht mehr im Staff, aber gerade darum kann ich sicher sagen, dass das keine Neuerfindung ist. Das war hier schon immer die Verfahrensweise und in anderen Foren hab ich das noch härter erlebt. Kurioserweise zieht gerade der Maker-Bereich immer wieder solche Trolle an, ich sag nur DeaconBatista und co. Umso erstaunlicher eigentlich, dass diese Personen abseits des Forums (Discord, etc.) scheinbar relativ normal auftreten und Freundschaften oder Beziehungen zu anderen Usern aufbauen, die sich dann hier für sie einsetzen. Das war auch früher schon so.
Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht, wieso jemand immer und immer wieder an einen Ort zurückkehrt, an dem er unerwünscht ist. Das ist für mich entweder eine sehr seltsame Eigenschaft oder schlichtweg absichtliches Trolling.

Scavenger
27.10.2021, 14:53
Ich bitte da drum den Kummerkasten nicht zu nutzen um Staffentscheidungen zu Diskutieren. Es wird immer Leute geben, die ein Problem mit Entscheidungen des Staffs haben, diese Kritik darf gerne geäussert werden, aber bitte nicht in einem Topic welches nicht dafür gedacht ist.
Es gibt die möglichkeit das mit dem Staffler direkt per PN oder anderen Kommunikationsmitteln zu klären, oder ggf. einen Administrator direkt anschreiben, damit das Thema intern in der Administration besprochen werden kann.

Bitte respektiert aber auch wenn der Staff, oder der ausführende Staffler sich dazu nicht äussern will.

Also bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema des Kummerkastens.

Stilles Seelchen
08.11.2021, 22:07
Ich muss mich auch mal ausheulen. Irgendwie geht gefühlt alles grad schief.

Meiner Mutter geht es aktuell sehr schlecht... sie kam vor einigen Wochen ins Krankenhaus und es sah längere Zeit gar nicht gut aus. Mittlerweile geht es ihr zumindest körperlich soweit besser, dass keine Lebensgefahr mehr besteht... aber dafür scheint sie psychisch gebrochen, will irgendwie Niemanden sehen und mit keinem reden. Und ich komm mir so hilflos vor, würde so gerne mehr für sie tun und kann es nicht wirklich, bin mit der Situation total überfordert, mein Stiefvater leidet auch darunter, das merkt man. Und ich wohne weit weg von meiner Familie und kann nicht mal eben so vorbeifahren zu jeder Zeit. Mittlerweile hab ich zumindest kurzzeitig mit ihr sprechen können, aber man merkt ihr einfach an, dass sie grad keinen wirklichen Lebenswillen mehr hat. Ich wünsche mir so sehr, dass das wieder kommt und es ihr bald wieder besser geht, sie bekommt jetzt noch Reha und psych. Betreuung. Hoffe das wird ihr helfen.

Meinem Freund geht es aktuell auch psychisch sehr schlecht wegen div. Umstände, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will... und es tut einfach weh grad um mich rum die Menschen, die mir am meisten bedeuten, nur noch leiden zu sehen. Ich bin jetzt kurz davor wieder in eine depressive Episode zu rutschen, weil mich das alles nur belastet, aber ich muss versuchen stark zu bleiben. Keinem ist geholfen, wenn ich jetzt auch noch einknicke. Mache mir selbst so viel Druck jetzt "funktionieren" zu müssen, für die Menschen da zu sein, die ich liebe und die mich grad brauchen.. aber ich muss doch irgendwo auch an mich denken und darf mir nicht mehr aufladen, als ich tragen kann. Hab selbst eine schwere Zeit grad hinter mir und dachte es geht langsam bergauf, aber irgendwie kommen nur noch Einbrüche und Rückschläge.

Sorry, will jetzt nicht so depressiv hier rumjammern, aber es muss einfach mal raus. Bin froh, wenn das Jahr bald rum ist und hoffe das nächste Jahr wird mal etwas besser werden, versuche jetzt optimistisch zu denken, auch wenns manchmal schwerfällt.

La Cipolla
08.11.2021, 22:44
Ohne jetzt die spezifischen Situationen und Menschen zu kennen … Oft hilft es, zu wissen, dass man gebraucht wird. Für den Fall, dass du momentan nur versuchst, zu unterstützen, und dich selbst dabei übergehst (positive Fassade und sowas), könntest du stattdessen also auch vermitteln, dass du dich schlecht fühlst, und was dir helfen würde, dich wieder besser zu fühlen. Damit nimmst du die anderen mit in die Verantwortung — was nach hinten losgehen kann, aber das gilt leider auch für jede andere Herangehensweise.

Dranbleiben! >_<

Stilles Seelchen
08.11.2021, 22:50
Ohne jetzt die spezifischen Situationen und Menschen zu kennen … Oft hilft es, zu wissen, dass man gebraucht wird. Für den Fall, dass du momentan nur versuchst, zu unterstützen, und dich selbst dabei übergehst (positive Fassade und sowas), könntest du stattdessen also auch vermitteln, dass du dich schlecht fühlst, und was dir helfen würde, dich wieder besser zu fühlen. Damit nimmst du die anderen mit in die Verantwortung — was nach hinten losgehen kann, aber das gilt nun mal auch für jede andere Herangehensweise.

Dranbleiben! >_<

Danke. Ja, das stimmt schon... ich versuche grad nach außen hin stark zu wirken, aber oft lieg ich dann Nachts im Bett und heule oder verzieh mich irgendwo hin, wo mich keiner sieht und es keiner mitbekommt, weil ich mir einrede, dass keinem geholfen ist, wenn ich auch noch rauslasse, wie sch.... es mir grad geht. Habe oft Nervenzusammenbrüche und Panikattacken. Aber das ist auch oft ein Fehler, fürchte ich, wenn man das so verbergen will vor anderen, weil man meint die haben selbst genug eigene Probleme. Damit überspielt man halt seine eigenen Gefühle und lädt sich zu viel auf. Aber ich denke immer ich belaste die anderen dann nur noch zusätzlich.

Immer verbergen kann ich es aber nicht, manchmal gelingt mir das einfach nicht... aber das muss es vielleicht auch gar nicht.

La Cipolla
08.11.2021, 23:07
Ich würde dagegenhalten, dass du Menschen damit eher hilfst als sie zusätzlich zu belasten, weil du ihnen aufzeigst, wie sie die Situation verbessern können, und dass das in ihrer Hand liegt. Dass du dich nicht gut fühlst, wenn es geliebten Menschen schlecht geht, spüren (und wissen!) diese Menschen ja sowieso — aber so gibst du ihnen Handlungsmacht und Verantwortung darüber.

Aber wie gesagt, hängt natürlich immer auch an der Situation. Und ist am Ende auch einfacher gesagt als getan. ^^‘ Viel Erfolg!

Stilles Seelchen
08.11.2021, 23:17
Danke :)

Werde auf jeden Fall mal versuchen das nicht mehr so krampfhaft zu verbergen... und ja, dass es mir in der aktuellen Situation nicht gut geht, wissen die Menschen um mich herum ja sowieso bzw. das es mir schon länger nicht gut geht und das jetzt im Prinzip nur das i-Tüpfelchen ist, welches das Fass zum überlaufen gebracht hat... eigentlich Quatsch, dass ich da versuche ihnen was anderes vorzumachen oder es mit "alles halb so wild" abzutun... damit tu ich wohl weder mir, noch den Menschen um mich herum, wirklich einen Gefallen.

Yoraiko.
26.05.2022, 20:34
Wohnungssuche in Hamburg seit bald 3 Jahren ohne Ende in Sicht. Als Erzieher mit unter 2000 Netto im Monat ein Quell niemals-versiegender Freude.

La Cipolla
26.05.2022, 21:29
Woran scheitert es denn? =( Sind WGs keine Option?
Es ist zwar "von außen" immer leicht gesagt, aber bei drei Jahren wäre es vielleicht eine Überlegung, irgendetwas am Plan zu ändern, damit es kein Dauerfrustfaktor wird.

Yoraiko.
05.04.2025, 00:11
Da der Kummerkasten offenkundig nicht mehr genutzt wird, kann ich ja hier nochmal meinen Scheiß ablassen, um ein paar Leute zu belustigen, weil ich keinen anderen Ort hab, wo ich damit hinkann, nicht aktiv auf Social Media bin und es im RL niemanden gibt der sichs anhören würde und ich zumindest weiß, dass hier intelligente Leute unterwegs sind, von denen ja vielleicht einer was Schlaues oder inspirierendes sagt.

Ich bin ganz aktuell wieder näher am Suizid als mir lieb wäre. Das des lebens müde sein und nicht mehr wollen ist jetzt nichts Neues, aber die Angst vorm Tod hat das allgemein bei mir gut im Griff, aber gerade heute habe ich wieder darüber nachgedacht wie befreiend es sein könnte einfach nicht wieder aufzuwachen und weg zu sein und die Realisation dass ich Angst davor habe zu sterben kam erst ein paar Minuten später. Dabei ist es länger her, dass es so drastisch war', zwei mal habe ichs ganz konkret versucht, zuletzt vor knapp zehn jahren, einmal mit tabletten einmal mit messer, beide male bin ich gescheitert, einmal nur knapp, aber ich bin gescheitert, weil ich offenbar selbst dafür zu blöd war, oder es nicht richtig versucht habe aus Schiss. Aber auch davor und danach hatte ich kein schönes Leben, ich glaube das letzte mal dass ich mich als glücklich bezeichnen würde war vielleicht so mit 9 oder 10. Alles danach war eigentlich eine kontinuierliche Abwärtsspirale der Freudlosigkeit, die mit 17 oder 18 in eine zunehmende und mit Anfang 20 schwere, suizidale Depression übergegangen ist, die mal mehr mal weniger bis heute anhält. Ich hatte nie nennenswert soziale Kontakte, nicht in der (Grund-)schule, nicht später, nicht als Teenager, junger Erwachsener oder jetzt, keine Freunde, kaum Familie. In der Schule war ich die seltsame stille eklige schwüchtel, als teenager war ich der manganerd, als zwanziger war ich der akademische versager und jetzt bin ich einfach nur noch langweilig und miserabel. Ich habe mir immer menschliche connections gewünscht, insbesondere romantische, aber es hat nie geklappt. Ich habe keine Talente, kann nichts, bin in nichts gut, bringe nie was zuende, schreibe seit mehr als 5 jahren an einem buch das nie fertig werden wird, habe kein charisma, keinen charme, kein gutes aussehen, bin nicht intelligent oder wohlhabend, spreche keine dritte sprache, habe von nichts Relevantem Ahnung, habe absolut gar nichts anzubieten. Selbst wenn ich viermal im jahr durch deutschland auf anime conventions, goth treffs oder musik festivals cruise bleibt davon kaum bis garnichts hängen und es ändert sich nichts. Ich habe niemanden, mit denen ich über Sorgen sprechen könnte und bin in den letzten 5 Jahren mehr und mehr so vollumfassend von Zynismus, (Selbst-)hass, Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit, Einsamkeit, Neid, Verachtung und Frust zerfressen wurden, dass ich unironisch nicht mehr weiß wie es sich anfühlt, zufrieden respektive sorglos zu sein. Nun will man vielleicht meinen 'Aha, jetzt verstehe ich vieles, darum die Reviews und Videos, that makes sense', aber für mein Dafürhalten halte ich mich vor der Kamera oder wo auch immer ich präsentabel sein muss verhältnismäßig ganz gut. Ich arbeite in einer scheiß Kita. Mit Kindern. Ich mag den Beruf nicht sonderlich, hätte lieber das Schreiben, Medienwissenschaften, sowas studiert, wofür ich nicht den nötigen Abschluss habe und mir mittlerweile finanziell kein studium mehr leisten kann, aber es ist mein Beruf, und ich mache ihn mit voller Kraft, ich bringe Kinder zum lachen und bin laut meinen Kollegen der beste darin, obwohl ich mich an den meisten tagen am liebsten im nächsten fluss ersaufen oder zumindest heulend in eine ecke setzen und einschlafen würde. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, was meine soziale Maske angeht. Depressionen muss man sich leisten können. Und das kann ich nicht.

Dennoch braucht es echt nicht viel, damit die seit 25 oder 26 kontrollierbare respektive alltagstaugliche Depression wieder hervorbricht und mir einen kompletten Tag oder wahlweise woche/Monat verdirbt und mich wieder verkrüppelt. Einmal ein attraktives Mädchen in der Bahn anschauen, kurz das Kopfkino in Gang, Realisation dass sie ein Alien in meiner Welt ist, zack, Tag gelaufen, alles ist scheiße und die Welt kann brennen. Einmal ein Meme über Einsamkeit von einem Chadwick gesehen, der seit 2 Wochen single ist und glaubt, das sei echt hart. Peng. Einmal auf einer Messe jemand charismatischen kennengelernt um auf ihrem profil als erstes Fotos von ihr und ihrem 1,80 Metal-head-boyfriend zu sehen. Bomm. Einmal einen Film mit einer unrealistischen Romanze(Also alle) gesehen und so viel Hass für diese Märchenerzählerei aufgebaut, dass der Tag durch ist. Bäng. Einmal jedes Jahr am eigenen Geburtstag aufwachen, feststellen dass niemand da und es ein Tag wie jeder andere ist während für Nickie Rick nebenan gerade eine fette Fehde zu seinem 18. von seiner Freundin und seinen ganzen gutaussehenden Freunden geschmissen wird. Er weiß es noch nicht, aber sie haben zusammengelegt, damit sie ihm endlich seinen Traum erfüllen und mit ihm einen Japanurlaub machen kann. Junge junge, wird der Augen machen. Einmal einen selbstoffenbarend-pathethischen Selbstmitleid-Text in einem kleinen halbtoten Retrospieleforum gepostet, weil man den Scheiß sonst nirgendswo los wird und die wenigen Freunde bzw. kontakte die man außerhalb des Bildschirms hat einem seit jahren maximal sagen "Das muss schwer sein/Such dir einen psychologen." Und dann? Dann sitze ich da bei einem hürensohn den ich dafür bezahle dass er sich meine Sorgen anhört obwohl er mich nicht kennt und sich garantiert nicht mal um sechs häuserecken in meine lage hineinversetzen kann weil das kein menschlicher organismus kann der nicht die letzen 20 jahre ohne soziale kontakte und menschliche nähe verbracht hat. Allein das gaze Konzept ist unserer Gesellschaft völlig fremd und geradezu grotesk. Und dann sagt er "Haben Sie schonmal versucht unter Menschen zu gehen? Sprechen Sie doch jemanden an, aber vorher müssen Sie natürlich erstmal sich selbst lieben lernen. Das ist unerlässlich. Oh, und wir könnten Ihnen antidepressiva verschrei-" und an diesem punkt hätte ich ihm bereits 27 Stiche in die Brust beigebracht bevor ich das selbe hoffentlich bei mir getan hätte. "Such dir einen Psychologen, weil mir sonst kein Ratschlag einfällt und ich es auch echt nicht mehr ertrage, mir deinen ganzen deprimierenden Scheiß anzuhören. Erstmal eine Instastory von meiner Freundin und mir am Strand posten, brb."

Ich werde 31. Ich habe niemanden und nichts, mein Leben ist leer und sinnlos, alle meine Träume sind gescheitert, meine Ziele und Wünsche zerbrochen und als unerreichbar abgestempelt, meine Zeit noch Verbindungen herzustellen läuft ab. 20 ist weird, 25 ist die magische Grenze, 30 ist das deadend. Thats it, mate. Youre old. Its over. No companionship for you.

Und diese gottverfickten, glücklichen, verliebten Menschen überall, mit ihren beschissenen, großen Freundeskreisen und ihren sie liebenden und schätzenden boyfriends und girlsfriends die ihnen zum Geburtstag eine Torte in der Form ihres lieblingsvideospielcharakters gebacken und ihnen zum Valentienstag einen Roman über den Tag an dem sie sich kennengelernt haben geschenkt haben, boah ihr seid alle so kreativ und gesegnet und beneidenswert, es ist eine Wonne. Lasst den Rest der Welt doch aber bitte damit in Ruhe, ihr Drecksnormieexistenzen.


Ich bin so müde.
Ich bin einfach so müde.

Ligiiihh
05.04.2025, 02:33
Hi Yoraiko.

Dein ehrlicher Beitrag hat mich sehr bewegt, sodass ich mich dazu veranlasst sah, meine intimen Gedanken zu Suizid zusammenzufassen und hier zu teilen. Entschuldigung schon mal dafür, dass er sich zu großen Teilen nicht direkt auf deinen Post bezieht – bei einem solch persönlichen Thema ließ sich das meiner Meinung nach nicht vermeiden. Zudem kämen mir konkrete, situationsspezifische Ratschläge angesichts dieser äußerst sensiblen Angelegenheit sehr unbesonnen vor. Ich hoffe, du schämst dich nicht für deine Gefühle und erkennst irgendwann, wie stark du eigentlich tatsächlich bist.

[Hier standen mal unverhüllte Gedanken zum Thema Suizid]

Eins noch: Ich werde den Spoiler voraussichtlich im Laufe des Sonntags wieder entfernen.

Ben
05.04.2025, 10:24
Wow.
Yoraiko, das ist... Ich find das ultramutig.

Kann mir nicht vorstellen wie du dich fühlst.
Der Post macht betroffen.

Ich hab keine Lösungen.

Ich hoffe einfach nur, du gibst nicht an dieser Stelle auf.

Kann nur für mich sprechen.
Mein Leben war auf andere Art und Weise im Keller, 6mal Sanatorium, weniger Depression, eher... "andere" psychische Erkrankungen, frühkindlich missbrauch erfahren, ohne Vaterfigur aufgewachsen. Ich kenne zumindest das Gefühl, dass man sich um sein Leben betrogen fühlt- ich fühlte mich um die Kindheit und komplette Jugend betrogen.

Was mir half, war mein Glaube. Als alles in sich zusammenfiel, Freunde und Familie mich verließen, hab ich mich da dran gehangen, es war das letzte, was mich im Diesseits hielt.
Es war eine seltsame Hoffnung, daß da irgendwo ein Licht am Ende des Tunnels geben muss. Der Rest ist Geschichte.

Was auch immer dir hilft und dein Weg ist- ich hoffe du findest es.

Caro
05.04.2025, 12:18
Hey. Ich bin wahrscheinlich solide in der Bottom Ten der Leute, von denen du schlaue Ratschläge hören willst. Ebenso wie Ligiiihh will ich dir nichts Konkretes um die Ohren hauen, weil du "Geh zum Psychologen!" nicht mehr hören kannst und ich meine Brust unbemessert etwas netter finde.

Aber ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn du mir auch in 10 Jahren noch online auf den Sack gehst.

Es gibt ja einen Grund, warum wir uns alle als Teenager im schlechtesten Online-Forum diesseits des Rheins versammelt haben und wir unsere Energie in diese Community investiert haben – und es war sicher nicht, weil unser Offline-Leben so geil war. Ich habe meine Erfahrungen schon ausgetippt, aber weil ich genau die Art von Person bin, die du in deinem Text beschreibst, werde ich dich nicht damit langweilen. Nur so viel: Partnerschaft, "Traumjob", Freunde, whatever, bringen jack shit in Sachen Selbstmordgedanken. Außer vielleicht noch mehr Schuldgefühle. Sorry.

Ich halte dich für intelligent genug um zu wissen, dass eine romantische Beziehung nicht alle deine Probleme lösen wird (und das auch ein unfairer Anspruch der anderen Person gegenüber wäre). Aber Dinge zu WISSEN und Dinge zu FÜHLEN ist ein Unterschied. Die Lösung liegt irgendwo in dir drin und muss rausgehämmert werden, und dein Selbstkonzept ist dabei eher hinderlich als hilfreich. Das mit dem Selbsthass, den ich aus deinen Worten herauslese, ne? Das tut dir nicht gut. Große Erkenntnis, ich weiß.

Dein ganzer Text ist eine endlose Herabwertung deiner Person. Selbst ich habe trotz all unserer Konflikte mehr Mitgefühl mit dir als du selbst. Kein Mitleid – Mitgefühl. Du hast es verdient, geliebt und geachtet und respektiert zu werden. Nanana, kein Augenverdrehen! Ich meine das komplett ernst. Du bist gut in deinem Job mit den Kids, du bist eine Konstante in diesem Forum, viele Menschen sprechen positiv über dich. Ich habe noch NIE gehört "Yoraiko sollte verrecken gehen, yo!", sondern immer nur "Himmel, was Yoraiko tun könnte, wenn er Frieden findet!"

Der Selbsthass ist keine Naturgewalt und keine ewige Konstante. Du darfst nett zu dir sein.

Und weil ich keinen Post ohne Klugscheissen schreiben kann:

Dein erster Versuch mit Therapie war scheisse, verstehe ich. Ich kann dich nur ermutigen, es nochmal zu versuchen und dabei zu bleiben. Die Person auf der anderen Seite der Taschentücherbox kann auch nur mit dem arbeiten, was du ihr erzählst. Aber ja, Therapie macht keinen Spaß und ist keine endlose Party der Selbstermächtigung. Ich schreibe diesen Post gerade, um mich vor meiner eigenen Therapie-Hausaufgabe zur Selbstfindung zu drücken. "Wer bist du, wenn niemand hinschaut". Bin mir unsicher, ob ich in so einem Fall überhaupt existiere, tbh.
Meine Therapeutin wird nicht müde, mir das Tierheim oder die Tafel als Orte der sozialen Vernetzung andrehen zu wollen. Weil mein Hauptmotivator im Leben Trotz ist, habe ich mich dagegen entschieden und bin in eine Partei eingetreten. (Außerdem könnte das mit dem Tierheim in meiner aktuellen Lebenssituation als massiv passiv-aggressiv wahrgenommen werden.) Hat Wunder gewirkt, ngl. Wenn du Zeit und Energie hast: Ehrenamtliches Engagement bringt dich mit Menschen zusammen. Auch süßen Girls, meinetwegen. Und sobald du einmal in irgendeiner dummen Kommission bist, verhindert allein das Verantwortungsbewusstsein den Suiziddrang.
Du bist 31. Dein Leben ist nicht vorbei. Dein Selbstkonzept als pickeliger Drecksnerd ist kein unbrechbarer Fluch und nicht dein ewiges Joch. Mein Selbstkonzept als rollenspielende Selbstständige ist im Januar auch aus dem Fenster geflogen und ich habs überlebt. Ziemlich gut sogar. Dinge können sich ändern. Manchmal sogar zum Guten.

T.U.F.K.A.S.
05.04.2025, 19:36
Hi Nonsense.

Ich bin ähnlich wie Caro wahrscheinlich unter den Bottom 50 von denen Du gute Ratschläge annehmen würdest aber was soll's, ich schätze als jemand der Dich als Internetperson seit längerem kennt und der selbst seine Erlebnisse hatte mit Depression, Selbstreflexion und der immer wiederkehrenden Frage nach dem Lebenssinn habe ich mir gedacht ich gebe dir eine Antwort, mit der Du vielleicht was anfangen kannst.

Zum einen finde ich es echt beachtlich, dass Du einen Job gefunden hast, in dem Du offenbar gut bist und aufzugehen scheinst. Kindergärtner/Pädagoge ist ein harter Job und ich bewundere Dich dafür, dass Du ihn machst. Dass Du Lob bekommst und Dich offenbar da gut anstellst ist eine super Sache und die Kinder scheinen Dich sehr zu mögen wenn ich das richtig lese. Dass Du einen handfesten Job hast den Du trotz Deiner psychischen Probleme gut zu meistern scheinst ist etwas, was vielen Leuten in Deiner Situation sehr schwer fällt. Nicht nur das, ich hätte Dir vor zehn Jahren nicht mal zugetraut einen Job zu halten mit Deinem ganzen Kopf-Gepäck. Allerdings hätte *mir* jemand vor zehn Jahren auch nicht zugetraut Vater zu werden, ich schätze manchmal läuft das Leben in lustige Bahnen.

Was mich leider zu dem Part bringt, den Du entweder ignorieren oder falsch verstehen wirst weil Du gerade in Deinem "Hilfe hilfe die Welt ist kacke"-Film fest zu stecken scheinst (anders kann ich mir Deinen Post nicht erklären) und das nicht das erste Mal ist, dass Du im Kummerkasten/MMX allgemein suicide baitest weil Du mit irgendwas nicht klarkommst was *niemand* außer Dir selbst ändern kann.

Du sagst, dass mit 30 das Leben vorbei zu sein scheint und dass all Deine Träume für den Arsch sind weil alles in Deinem Leben gegen Dich arbeitet. Und Therapeuten haben ja eh keine Ahnung, weil sie sind ja fremde Leute, die Dich eventuell kritisieren könnten für Verhalten das Dich immer wieder in die Bredoullie bringt.

Erstens:
Lebensträume sind was schönes und man sollte welche haben, aber ab ein gewissen Punkt sollte man halt auch gelernt haben von Träumen loszulassen. Ich meine, sorry, von allen Menschen auf diesem Weltallfelsen wird ein Bruchteil eines Bruchteils erfolgreich als Autor. Du monierst dass Du niemals diesen Traum erfüllen wirst - nun, willkommen im Club, ich musste meine Vision eines Lebens als Youtuber bis auf weiteres auch an den Nagel hängen weil mein Leben mit den Sachen die ich jetzt um die Ohren habe gut ausgefüllt ist. Ich bin nämlich auch nicht mehr 20 und habe übelst viel Zeit um My Imortal zu Ende zu übersetzen oder mein dusseliges Buch so umzuschreiben dass es nicht mehr brutaler Depri-Weeaboo-Cringe ist. Meine Prioritäten liegen bei Dingen, die mich irgendwie im Gleichgewicht halten ohne zu viel Zeit oder Energie in Anspruch zu nehmen, weil besagte Zeit und Energie in andere Dinge fließen die meinen täglichen Betrieb hier am Laufen halten.

Zweitens:
Du monierst dass Du keine sozialen Kontakte hättest und Therapie nicht in Frage käme. Ich kann soviel sagen: ich habe meine Ehefrau unverhofft per Internetdating kennen gelernt, weil sowas halt passiert wenn es passiert. Ich war da übrigens auch schon fast 30, also Deiner Ansicht nach quasi tot. Meine Schwägerin hat ihren aktuellen Lebenspartner (drei Jahre zusammen mittlerweile) in der psychiatrischen Tagesklinik kennen gelernt. Ich will nicht sagen, dass Du durch einen Klinikaufenthalt sofort ein big tiddy goth girlfriend finden wirst, aber dass ein Klinikaufenthalt ggf. Dein massiv überblähtes Ego etwas zurück auf den Boden bringen würde. Du bist nicht besser als alle anderen und Du bist nicht zu schlau für eine Gesprächstherapie. Wenn Du einen auf Black Pill machen und rumheulen willst, wie ach so wenig die Welt Dich versteht, dann bitte - ich halte Dich nicht auf. Aber, siehe Punkt 1: Deine Erwartungen an Dich selbst und die Welt sind bestenfalls unrealistisch und schlimmstenfalls ein klares Anzeichen für ein narzisstisch angehauchtes Weltbild.

Drittens:
Um wieder auf das Thema Alter zurück zu kommen: meinst Du nicht dass diese ganze "ICH WERDE SOWAS VON VIELLEICHT SUIZID BEGEHEN YOU GUYS BITTE WASCHT MICH ABER MACHT MICH NICHTS NASS"-Kacke eine Bart hat? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was Du jetzt von uns willst - so wie ich Dich kenne wirst Du alles ignorieren, Opferrolle einnehmen und in einem Jahr wieder über genau dieselben Sachen bitchen wie jetzt. Auf der einen Seite hast Du offensichtlich etwas Struktur in Dein Leben gebracht, auf der anderen Seite findest Du es kacke dass Dein Leben eine weitestgehend normal-ishe Struktur hat und willst am liebsten ein oberkrasser RPG Maker mit einem big tiddy goth girlfriend sein der so cool ist, dass er gar keinen normalen Job oder so braucht dank all dem Maker Money.

Mal ehrlich, Nonsense: Youtube ist als Hobby total toll und was Schönes, aber die Wenigsten verdienen damit genug um davon leben zu können. Dein Leben scheint ganz okay so zu sein wie es jetzt ist, mach es nicht kaputt weil Du denkst dass im Jahre des Herren 2025 RPG Maker-Youtube der heiße Scheiß ist mit dem Du alle Bitches klarmachen kannst. Und Dein Leben sei ruiniert weil Du kein krasser Youtuber bist mit einem Millionen-MLP-Bestseller, sondern jemand mit einem normalen Job der Youtube als Hobby betreiben kann.

Nonsense: Du bist 30. Du hast ein einwandfrei normales Leben für 30. Wen kümmert es wie gemein die Leute zu Dir in Deiner Schulzeit waren, außer ggf. einen Therapeuten den Du nicht aufsuchen willst? Warum hängst Du so daran - scheiß drauf, wortwörtlich niemanden interessiert es wie man in der Schulzeit gehänselt wurde wenn man erwachsen ist. Benimm Dich auch so. Übernimm Verantwortung, wie Du es in Deinem Job auch offenbar gut tust. Jeder Mensch hat das Recht, zu verwahlosen, aber ist das ein Leben worauf man Bock hat? Man arbeitet sich durch, man sucht Alternativen oder Lösungen, man vertraut sich ggf. den Kollegen auf der Arbeit an, whatever - aber man regelt es weil man ein erwachsener Mensch ist.

Du denkst dass mir mit diesen großen Kackphrasen alles leicht fällt, aber dem ist nicht so. Ich hatte im MMX-Discord harte Crashouts als ich mit meiner Vaterrolle gekämpft habe, aber ich musste mir irgendwann selbst da durch helfen weil es mir wahnsinnig unangenehm war so einen Trauma Dump mitten in den Discordchat zu knallen obwohl ich in Therapie bin wegen BPD und es besser wissen müsste. Mein Leben ist manchmal richtig hart kacke, ich bin in meinem MMX-Bekanntenkreis einer von drei Leuten mit Kindern und ich fühle mich deswegen auch häufig wie ein Alien unter normalen Menschen. Aber ich lebe damit, weil ich alles in allem versuche meine Lebensziele realistisch zu stecken um nicht ständig von mir selbst enttäuscht zu sein. Denn das hat auch was mit Verantwortung übernehmen zu tun.

So, sorry für die Textwand. Ich geh wieder zurück in die Versenkung.

Daen vom Clan
05.04.2025, 20:33
Nonsense, dass mit meinen Vorrednern und mir nun so viele Menschen dir geschrieben haben mit denen du bereits angeeckt bist, sagt viel mehr über dich aus als du denkst oder im Moment wahrscheinlich sehen kannst.
Auch ich will dich weiterhin unter uns haben, daran wird sich niemals etwas ändern.

Caro hat es perfekt beschrieben: Auch ich bin eine dieser Personen mit Liebe, großem Freundeskreis, gutem Job und es tut wahrhaftig "jack shit" außer sich noch mehr zu wundern, woher diese Gefühle kommen!
Auch ich bin Zeit meines Lebens von solchen Gedanken und Problemen nicht verschont geblieben aufgrund meiner Kindheit. Und jetzt etwas sehr wichtiges: ICH hätte mir in meiner Kindheit extrem gewünscht, dass mich jemand zum Lachen bringt. Dieser Jemand wäre mein persönlicher Held gewesen und du tust das jetzt für andere Kinder - das ist einfach heldenhaft und wahrscheinlich weißt du nicht mal, wie gut es so manchem dieser Kinder tut und wie wichtig das ist.

Ich setze sogar noch eines drauf und spiele auf unser beider altes (haha) Reizthema "altern" an: Ich werde dieses Jahr 44 und weder war mein Leben mit 24 vorbei, noch mit 34 und es wird es auch nicht mit 44 vorbei sein, ganz im Gegenteil: Im Alter fallen einige Dinge sogar leichter, insofern sehe ich nicht, warum du nicht noch "aufholen" könntest, wenn du es als eine Liste von Erfolgen oder Fortschritten siehst.

Und von Caro stammt sogar der beste Satz aus dieser Folge in einer Reihe von extrem vielen, extrem guten Sätzen: "Himmel, was Yoraiko tun könnte, wenn er Frieden findet!"
Denn genau das ist es: In so vielen deiner Posts steckt so viel Selbsthass und das fast mühsam wirkende Aufrechterhalten einer "Persona" drin, erinnere dich nur mal als ich wir über SKS sprachen und du deinen Satz mit etwas Ähnlichemn anfingst wie: "Da regt sich selbst ihn mir einsamen Wolf so ein Rest von schlechtem Gewissen...". Das war edgy as hell und als absoluter Laie interpretiere ich das als deinen Coping Mechanismus: Selbsthass und Bissigkeit.

Das ist so präsent, dass du es vielleicht sogar nutzen kannst wenn du das tust, was ich dir nur ans Herz legen kann: Dir professionelle Hilfe zu suchen.
Und auch hier stimme ich meinen VorrednerInnen zu - mein erster Therapiebesuch war ebenfalls eine absolute Katastrophe und es hat menschlich überhaupt nicht gepasst. Ich habe weitergesucht und eine Therpeutin gefunden, mit der ich komplett auf einer Wellenlänge bin.
Und wie immer wenn man mit Profis zusammenarbeitet, ist so vieles erreichbar.

kate@net
05.04.2025, 22:01
Bei mir hat eigentlich erst der sechste Therapie-Versuch was gebracht. (Meinen ersten Therapeuten hatte ich im Kindergartenalter). Als ich mit Burnout, Depressionen und ein paar anderen Problemen 5 Monate in der Klinik gelandet bin und ich mir mal endlich Zeit genommen hatte, alles ehrlich anzusprechen. Es hat bestimmt fast zwei Monate gedauert bevor ich die letzte Maske abgelegt habe und die Kisten mal aufgerissen habe. Meine Therapeuten sagten mir. Gut, dass sie endlich darüber reden, sonst hätten wir die Therapie demnächst beendet.

Denn es kommt vorallem darauf an, ob man Leute findet, denen man sich ehrlich geben kann, um sich dann mit Unterstützung verantwortlich seinen eigenen Problemen mit offenen Augen zu stellen, um Maßnahmen zu ergreifen, dass das Leben in Zukunft ein bisschen weniger Scheisse ist.

Ich empfehle allen die über Jahre hinweg die gleichen Probleme haben, dass sie auch mal mit Psychatern sprechen und sich medikamentös einstellen lassen. Bei Langzeitdepressionen können es durchaus aus körperliche Probleme sein. Zum Beispiel starker Vitiminmangel durch kaputte Darmflora. (Es gab da eine Doku von Arte, die man sich auf youtube ansehen kann) Von daher Vitamin D Mangel ist bei uns Nerds echt ein Ding. Wer Probleme mit Antrieb hat, sollte das mal ansehen lassen. Und mir persönlich geht es deutlich besser, seit ich Antidepressiva nehme. Ja, ich habe auch Dinge in meinem Alltag geändert, damit es mir besser geht. Aber so Medikamente als Krücke können unglaublich helfen, damit man auch die Kraft hat daran zu denken, was einem gut tut und das dann auch zu machen.

ps: Ja, ich habe gerade meinen Account nach Fünf Jahren Dornröschenschlaf reaktiviert, weils mir nicht egal ist.

Yoraiko.
06.04.2025, 09:16
weiß die mühe zu schätzen, danke