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Ehrengarde
Langsam ging sie vom Strand in Richtung Landesinnere. Gedankenverloren über ihre Lage sah sie abwesend den Boden an. Wie immer kreisten in ihrem Kopf viele Dinge und Fragen. Auf einmal bemerkte sie, dass Schnee unter ihren Füßen war. Erschrocken sah sie sich um. Warum lag auf einmal überall Schnee? Sie drehte sich schnell um und sah auf den Strand hinab, denn all zu weit ist sie nicht gegangen. Ebenfalls lag dort Schnee...
Yuki rannte zurück zu dem Holzkreuz und es war mit Schnee bedeckt. „Wie seltsam...“, murmelte sie und ging wieder davon. Sie wunderte sich nicht mehr wirklich darüber. Immerhin hatte sie in letzter Zeit schon genug erlebt und machte sich weiter. Es wurde immer kälter und sie begann zu frieren. Der Weg in eine Stadt kam ihr ewig vor. Erschöpft schleppte sie sich am späten Abend auf einen Hügel und hatte dann einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Hyrule wie sie sie kannte. Da sie vor einiger Zeit das alte zerstörte Hyrule auch gesehen hat, kam ihr das Lichtermeer noch prachtvoller und einladender aus. Kein Wunder, dass sie jetzt schneller auf die Stadt zuging.
Vor dem Tor waren ein paar Wachen positioniert und Yuki ging normal weiter in das innere der Stadt. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte die sie packte, fuhr sie um und löste sich schnell und geschickt. Eine der zwei Wachen mit einer Fackel in der Hand hatte sie aufgehalten und schreckte gespielt und sarkastisch zurück. Man merkte sofort an seiner Stimme, dass er unfein scherzte: „Wowowo! Nicht so stürmisch Lady! Wo geht's denn hin?“. Verwirrt sah Yuki ihn an. Meinte er diese Frage jetzt ernst? Es war schon spät, sie war müde und vor allem war ihr kalt, eine schroffe Antwort folgte...: „Wonach sieht es denn aus? Ich will zur Lon Lon Farm natürlich!“. Die Wache wurde erbost und eine zweite kam hinzu, die sofort sagte: „Du weißt wohl nicht, dass wir im Dienste des Königs stehen...“. „Was interessiert mich der König? Ich geh jetzt jedenfalls mir eine warme Bleibe suchen.“ Sie wandte sich weiter, aber eine Wache stellte sich vor sie mit einer Hand am Schwertgriff. „Niemand darf die Stadt Hyrule bei Nacht einfach so betreten! Schon gar nicht verdächtige Typen!“. Yuki verstand und lies ihre Schulter hängen und atmete tief aus: „Und WAS genau ist an mir verdächtig?“. Die erste Wache kam her und musterte sie genau: „Soll ich dir einen Spiegel bringen? Eine hübsche junge Frau, so spät in der Nacht, frech, gereizt und anscheinend kein Freund des Königs. Also wenn das nicht verdächtig ist... Was meinst du Nerd?“. Nerd, der vor Yuki stand nickte: „Da bin ich voll deiner Meinung!“. Yuki war einfach nicht in Stimmung für solche Spiele und beschloss einfach zu handeln. Sie trat mit ihrem Knie der Wache vor ihr in den Magen, der zu Boden ging und rannte in die Stadt. Die andere Wache lief ihr brüllend hinterher. Sie schloss ihre Augen zeigte mit ihrer Handfläche zurück und lies einen grellen Lichtblitz los. Der Mann windete sich am Boden und war geblendet. Mit einem eleganten Sprung über eine Mauer war sie davon und suchte sich schnell einen Unterschlupf. Vor einem Haus in dem noch Licht brannte ging sie an die Tür und klopfte.
Die Tür öffnete sich knarrend und Yuki sah bittend in die Augen einer alten runzeligen Frau, die einen netten Eindruck machte und öffnete den Mund bereits um etwas zu sagen. Jedoch kam sie nicht dazu. Während die alte Dame Yuki in ihr Haus zog, sagte sie bemutternd: „Ach du meine Güte! Mein Liebes komm rein, bevor du dich noch mehr erkältest!“. Sie zeigte Yuki einen Stuhl und auf den setzte sie sich gezwungener Maßen hin. Die alte Dame zog ihren Mantel aus und hängte ihn vor den warmen Kamin. „Oje! Da ist ja schon eine Eisschicht auf deinem Mantel! Warte! Ich hole dir eine warme Suppe aus der Küche...“. Die Dame ging davon und Yuki sah ihr hinterher...
Sie konnte nicht einmal ein Wort auf die schnelle sagen ohne die Dame zu unterbrechen. Sie nutzte die Zeit und sah sich genauer um.
Tatsächlich war auf ihrem Mantel schon eine Eisschicht, die sie aber nicht mehr spürte. Ihr war zwar kalt, aber die wärme des einladenden Kamins wärmte sie schnell. Das Haus war schlicht eingerichtet. Da war ein Bücherregal mit lauter alten Büchern und auf dem Tisch war eine Blumenvase, in der leider keine Blumen waren bedauerte Yuki. Die ganze Atmosphäre gab einem das Gefühl von Wärme.
Bald kam die alte Frau mit einer Schüssel voller Suppe zurück und stellte sie mit samt einen Löffel vor Yukis Nase. „Jetzt erzähl mal... Warum bist du bei mir?“, fragte die Frau freundlich.
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