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Deus
Das Tanzspiel ist stärker als meine CPU, daher werde ich das Spiel wohl nicht weiterspielen können. So zeigt sich wieder, dass das Verschlüsseln eines Makerspieles einen hohen Preis mit sich bringt. Egal, dann ziehe ich mein Review eben vor, hab ja die Betas x Mal durchgespielt und ich gehe mal davon aus, dass nicht so viel verändert wurde - zumindest nach dem was bis jetzt in der VV gezeigt wurde.
Für alle die nicht viel lesen wollen mein Fazit in Kurzfassung: Alone sieht sehr gut aus, hat durchwachsenes Gameplay und eine Handlung, die selbst Ed Wood die Scharmesröte ins Gesicht treiben würde. Insgesamt bei weitem nicht das vielgepriesene beste Maker-Horrorspiel aller Zeiten, aber sicherlich das lustigste - wenn auch unfreiwillig.
Grafik und Musik
Wie gesagt sieht Alone sehr gut aus, auch wenn es öfter mal Stilunterschiede bei Chipsets und den gezeichneten Bildern gibt. Das kann vielleicht auch daran liegen, dass DAmore mal so mal so zeichnet, jedenfalls finde ich, dass sich die Bilder manchmal recht stark unterscheiden und auch bei der Wahl der Sets kommt es vor, dass man Tiles findet die nicht wirklich zusammen passen. Darüber lässt sich aber ohne weiteres hinwegsehen. Auch die Lichteffekte von Knumonmaster sind sehr gelungen und werden so dezent eingesetzt, dass sie nicht stören. Die Musikwahl steht der Grafik in nichts nach und passt meistens zu den Szenen, obwohl ich mir manchmal bedrohlichere Stücke gewünscht hätte.
Gameplay
Das Gameplay lässt sich grob in zwei Abschnitte einteilen. Der vor dem Schloss und der nachdem man es erreicht hat. Der erste Abschnitt ist Langeweile pur. Eine Art VD2-Brillen-Such-Sidequest in anderem Gewand. Hier könnte man schon schnell auf die Idee kommen die Flinte ins Korn zu werfen, vor allem weil es auch nicht immer klar ist wohin man als nächstes gehen muss (dank der Absurdität der Handlung ist das nicht ersichtlich). Hat man diesen Abschnitt hinter sich gebracht, fängt das Gameplay tatsächlich an interessanter zu werden. Man kriegt zwar nichts neues geboten, das typische Resi-Such-Die-Gegenstände-Für-Die-Nächste-Tür-Gameplay, aber es spielt sich ganz passabel. Auch das KS von SuperSimon und Sauron123 spielt sich ganz gut. ABER, bei Alone gibt es leider immer ein aber. Einige der Rätsel lassen sich nur mit sehr viel Glück lösen (irgendwelche unscheinbaren Gegenstände für Geheimtüren anklicken z.B.) und die Gegner stellen kaum eine wirkliche Bedrohung dar. Nicht zuletzt wegen ihrer Step-toward-wall-KI. Besonders deutlich wird das bei den Endgegnern, bei denen der Spieler eher einschläft, als dass Actionstimmung aufkommt. Wenigstens wurden sie ganz gut gezeichnet. Ach ja, spätestens wenn man die Bonuswaffe gefunden hat, wird jeder normale Gegner dank Button-Smashing besiegt ohne den Spieler erreichen zu können. Bleibt noch zu sagen, dass das Gameplay nach dem Schloss anfängt immer uninteressanter zu werden, falls Bio da nichts gravierend geändert hat. Weil ich das Spiel nicht weiterspielen kann, weiß ich nicht ob Bio den Ressourcenmangel der Beta behoben hat. Dort hatte man zumindest am Anfang ständig zu wenig Munition und Speichereinheiten (ich musste wegen der ganzen Bugs aber auch recht häufig speichern).
Handlung
Schon das Intro zeigt dem Spieler in welche Richtung die Handlung des Spieles geht. Ein kruder Mischmasch aus allen möglichen Ideen, die überhaupt nicht miteinander harmonieren und wie Pfäden ohne Anfang und Ende aussehen. Den Makerspielen wurde ja schon öfters vorgeworfen, dass die Handlungsszenen nur wahllos aneinandergereiht werden, aber kein Spiel verdeutlicht das so perfekt wie Alone. Komödiastischer Höhepunkt des Intros ist sicherlich das Rendervideo von Viet Emotion und die damit verbundenen Ereignisse - noch heute suche ich im Spiel nach einer Erklärung was das mit dem Rest der Handlung zu tun hat. Nach dem Intro setzt die Geschichte ihre Wahllosigkeit fort und konfrontiert den Spieler mit Dialogen und Szenen, die von unfreiwilliger Komik nur so strotzen. Das führt natürlich auch dazu, dass jeglicher Anflug von Horroratmosphäre sofort verloren geht, obwohl das Spiel auch ohne die handlungstechnischen Schnitzer eher in Richtung Zombie-Shooter als richtiges Horrorspiel geht.
Die Charaktere, sofern man sie überhaupt noch Charaktere nennen kann, stehen der Geschichte in Nichts nach. Na gut, eigentlich spielt sowieso nur Lio eine Rolle. Der ist ein ganz cooler, ultra-harter Polizist. Wäre das Spiel eine Parodie, wäre die Figur toll, aber das Spiel ist leider ernst gemeint. Passend zur randomness der Handlung wandelt Lio seinen Charakter nach für den Spieler nicht nachvollziehbaren Mustern.
Alles in allem kann Alone nur grafisch überzeugen. Gameplaytechnisch ist das Spiel sicherlich nicht schlecht, aber überragt auch nicht wirklich seine Konkurrenz und über die Handlung habe ich denke ich genug gesagt. Ein weiteres Spiel, das dem Hype nicht gerecht wird.
Geändert von Kelven (24.12.2007 um 22:59 Uhr)
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