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Thema: Gewalt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @Lord of Riva
    Untersagt man das eine, muss man dann nicht auch alles andere untersagen?.
    Jau das ist natürlich die gegenthese. Darauf beziehe ich mich mehr oder weniger, wenn bei uns die toleranz-grenze bei den oben gennanten sachen aufhört bei fiktionszensur dann lässt sich das natürlich auch ganz schnell in unsere bestehenden moral vorstellungen einfliess.
    Es gibt nunmal menschen die sich unglaublich vor homosexualität eckeln sollte man das jetzt verhindern?
    Was ist mit leuten die eine heftige Arachnophobie haben und in Panick geraten wenn sie eine spinne sehen müssen wir die jetzt verbieten?

    Wir selbst und auch die gesellschaft als ganzes muss irgendwo den Moralkompass einsetzen (oder etwa nicht? ) den es bleibt fraglich ob eine dieser dinge, in fiktion, etwas schlechtes ist und eine auseinander setzung mit einem thema (und ich glaub du hast mich da falsch verstanden, von allen möglichen seiten) nicht präferabel ist. Die frage bleibt halt eben bei dem rassismus beispiel oben ob einem Menschen nicht das vertrauen zugesprochen werden kann zu erkennen das dies eine ideologie ist die definitiv in einer grausamen Sackgasse endet denn schliesslich gehen wir davon aus das jeder mensch vernunft begabt ist.


    Ist und bleibt ne schwierige kiste und ich glaube eine diskussion kann dort nicht zu einem befriedigenden ende führen da wir ja schon sehr generell über freiheit, Zensur und ob spezifische ideologien inherent schlecht sind oder ob wir sie nur schlecht finden weil unser mkoralkodex so gepolt ist. Ich befürchte bei solchen diskussionen immer das man sich in eine Ecke läuft und etwas sagt das jemanden der argumentiert ins falsche licht rückt.

  2. #2
    @Kelven, Lord of Riva: Bezüglich der Pädo-Rape-Hentais; Um das ganze mal auf die Spitze zu treiben: LeFloid hatte da mal ein Video, in dem er über Kinder-Sex-Puppen berichtet, die es wohl damals in die Läden geschafft haben.
    Sin halt wie die "echten" Vorbilder in Groß, nur eben als kleine Kinder Varianten.
    Hatte mich auch ziemlich drüber aufgeregt und nur unverständig mit dem Kopf geschüttelt. Vor allem hat mich gewundert, dass die sowas wirklich verkaufen würde, gerade in Japan (oder gerade deshalb? :/ ).
    Ein paar Wochen Später hab ich mich dann mit einer Ärztin über das Thema unterhalten, und die sah das wesentlich lockerer und differenzierter. Wie Lord of Riva schrieb, sah sie diese Puppen weniger als Möglichkeit um Triebtäter hervorzubringen oder Leute mit entsprechenden Tendenzen auf den Geschmack zu bringen bzw. langsam an echte Kinder heranzuführen, sondern als Therapiemaßnahme:
    Nehmen wir mal einen Hypothetischen Kerl. Der konsumiert und steht auf diese Kindersachen. Er weiß, dass es schlecht ist, kann es aber nicht lassen. Seine "Sucht", sein Verlangen oder wie man es in solchen Fällen nennt, ist vorhanden. Offen mit anderen darüber zu reden fällt den meisten schwer. Uns hypothetischer Mann erfährt also von diesen Puppen, besorgt sich eine, versteckt sie tief im Schrank und befriedigt bei Bedarf seine Bedürfnisse.
    Fazit: Hypothetischer Mann zufrieden. Alle kleinen Kinder in seiner Gegend zufrieden.

    Ich bin zwar immer noch etwas skeptisch, ob das wirklich so klappt und es den entsprechend veranlagten irgendwann nicht nach mehr verlangt, aber so wie die Ärztin hatte ich das wirklich noch nie gesehen. Ich war immer der Meinung, wenn man etwas nicht machen soll, dann sollte man sich möglichst von allem fern halten, dass damit zu tun hat, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten.
    Wenn das dann wieder auf das Thema bezieht, kann man wohl sagen, dass sich die Leute bei den Filmen und Spielen ihre Portion Gewalt und Sexualität abholen, um in der Realität ein friedfertiges und angenehmes Miteinander zu haben.

    @Sabaku: Danke für das Zitat; das schlägt wieder genau in die Kerbe, was ich vorhin mit dem Blut meinte.
    Effektvolle Gewaltdarstellung: ja.
    Zu realistisch (in jeglicher Hinsicht): Nein.
    Blut muss rot leuchtend, schreie übertrieben laut sein. Auch die Darstellung von Toten hat Grenzen.

    Um es mal zu verdeutlichen: Ich hab mal ein Video gesehen, wo eine Zauberaufführung schief gelaufen ist (Magier sägt mit Kettensäge Kastenbereich ab, wo der Kopf der Frau ist, die sollte den Kopf vorher runter ziehen und gegen einen unechten Kopf austauschen, hat es aber nicht geschafft. Klopfen gegen das Holz und schreie hat der Magier nicht mitbekommen, da die Kettensäge zu laut war). Ich hab keine schwachen Nerven, und ich schaue mir gerne auch mal härtere Horrorfilme an ohne davon Albträume zu bekommen.
    Das Video aber hat mich mehr mitgenommen als die gestellten Horrorfilme, obwohl es nicht mal Blut oder sonstwas eindeutiges gab. Einfach wegen der zu realistischen Reaktionen der Frau (ihr Kopf und Gesichtsausdruck war die ganze Zeit von der Seite zu sehen), des Magiers und des Publikums.
    Mir wird jetzt noch ganz mulmig und meine Hände fangen an zu zittern, wenn ich nur daran denke.

    Was wie Menschen also wirklich wollen ist weniger die Gewalt, sondern viel mehr die Idee von Gewalt, wir wollen unsere Vorstellungskraft befriedigt sehen.
    Ähnliches konnte man wohl bei den Leuten beobachten, die in den Krieg zogen (ist ja in genug Filmen dargestellt worden): Vorher euphorisch und es wird geprahlt, wie viele Feinde man besiegen wird und nach dem Krieg steigen die Überlebenden schweigend und als andere Menschen aus den Zügen.

  3. #3
    @Lord of Riva
    Zitat Zitat
    Die frage bleibt halt eben bei dem rassismus beispiel oben ob einem Menschen nicht das vertrauen zugesprochen werden kann zu erkennen das dies eine ideologie ist die definitiv in einer grausamen Sackgasse endet denn schliesslich gehen wir davon aus das jeder mensch vernunft begabt ist.
    Das wird jeder so sehen, der nicht vorher selbst schon ideologisch verblendet gewesen ist. Ich glaube aber auch nicht, dass menschenverachtende Inhalte gesetzlich deswegen verboten wurden, um Menschen davor zu bewahren, menschenverachtend zu werden.

    Zitat Zitat
    Ich befürchte bei solchen diskussionen immer das man sich in eine Ecke läuft und etwas sagt das jemanden der argumentiert ins falsche licht rückt.
    Ja, die Gefahr besteht leider immer, vor allem wenn jemand auf diese Weise die Diskussion "gewinnen" will, also indem er persönlich wird. Wobei ich auch ehrlich zugebe, dass ich, wenn jemand anfängt scheinheilig zu werden (hab ich vor allem in der Anime-Community schon öfters erlebt), schon mal mit Sarkasmus reagiere.

    @Eddy
    Ich kann mir vorstellen, dass solche Puppen als Therapiemaßnahme genutzt werden, aber ich geh davon aus, dass die meisten ihrer Käufer keine Therapie machen, sondern wirklich nur ihre Triebe damit befriedigen wollen. Gar nicht mal unbedingt, um nicht zum Triebtäter zu werden (das sind afaik sowieso meistens eher sexuelle Sadisten), sondern weil es sonst keine andere Möglichkeit gibt.

    Zitat Zitat
    Wenn das dann wieder auf das Thema bezieht, kann man wohl sagen, dass sich die Leute bei den Filmen und Spielen ihre Portion Gewalt und Sexualität abholen, um in der Realität ein friedfertiges und angenehmes Miteinander zu haben.
    So einfach ist es leider nicht. Das würde ja implizieren, dass die Menschen ohne die Fiktion alle übereinander herfallen würden. Ich geh aber davon aus, dass jemand, der gerne blutrünstige Spiele spielt, auch ohne die Spiele friedfertig sein würde. Es gibt zwei Gründe, die die meisten Menschen davon abhalten, über ihre Mitmenschen herzufallen: Mitgefühl und die Angst vor Konsequenzen. Erst wenn eins von beiden nicht mehr greift, steigt das Risiko.

    Zitat Zitat
    Das Video aber hat mich mehr mitgenommen als die gestellten Horrorfilme, obwohl es nicht mal Blut oder sonstwas eindeutiges gab.
    Das ist auch verständlich. Ich könnte mir solche Videos nicht anschauen und ich finde es absolut widerlich - diesmal bin ich moralisch - wenn sich Leute an ihnen auch noch ergötzen.

    Aber um zur Gewalt zurückzukommen: Es gibt natürlich auch genug Menschen, die fiktive Gewalt widerlich finden. Die von dir angesprochenen Kriegsveteranen werden wohl nicht alle begeistert sein, wenn jemand ihnen freudestrahlend erzählt, wie viel Spaß es ihm macht, in einem Kriegs-Shooter Leute in Stücke zu schießen.

  4. #4
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    So einfach ist es leider nicht. Das würde ja implizieren, dass die Menschen ohne die Fiktion alle übereinander herfallen würden. Ich geh aber davon aus, dass jemand, der gerne blutrünstige Spiele spielt, auch ohne die Spiele friedfertig sein würde. Es gibt zwei Gründe, die die meisten Menschen davon abhalten, über ihre Mitmenschen herzufallen: Mitgefühl und die Angst vor Konsequenzen. Erst wenn eins von beiden nicht mehr greift, steigt das Risiko.
    Hast recht, das hab ich ein wenig vereinfacht wiedergegeben. Aber jede Theorie ist irgendwo eine Vereinfachung, wenn Menschen involviert sind. Wirklich alle Menschen kann man nie abdecken, man kann immer nur in Verallgemeinerungen Sprechen.
    Aber du hast ja schon die Arenakämpfe angesprochen. Die Menschen wollten und werden immer Gewalt sehen - die meisten, nicht alle, und auch nicht alle in gleichem Maße. Aber wer freut sich nicht darüber, wenn der unbeliebte weil schikanierende Chef mal eins auf den Deckel bekommt (vielleicht nicht unbedingt körperlich, aber Gewalt kann sich ja auch psychisch auswirken)? Oder wenn der Nachbar mit dem man sich über den Apfelbaum streitet sich morgens beim Zeitungholen flach legt?
    Ob die Leute Gewalt aus Rachegefühlen, aus Schadenfreude oder einfach wegen der Gewalt an sich haben wollen, lass ich mal dahingestellt, das kann gerne jemand anderes beantworten.

    Und auch bei unbefriedigten Gefühlen heißt es nicht, dass man sie unbedingt ausleben muss.
    Jeder hat verschiedene Bedürfnisse, und wenn man sie als falsch/ von der Gesellschaft/Religion/ethnischen Gruppe/... nicht akzeptiert weiß, dann werden die meisten Menschen einen Ausgleich auf andere Art und Weise suchen und oder die Bedürfnisse unterdrücken.
    Und virtuelle Gewalt ist nun mal eine von der Gesellschaft mehr oder weniger akzeptierte Art der Entfaltung des Bedürfnisses nach Gewalt.

    tl;dr: Jemand, dessen Bedürfnisse befriedigt sind, ist in der Regel ausgewogener und zufriedener.

    Das war eigentlich alles, was ich damit aussagen wollte

  5. #5
    Zitat Zitat von Super Joe
    The pursuit of violence in video games is long and storied, do you enjoy violence, what is the most satisfying kind of violence?
    Zitat Zitat von Phil Fish
    I am a great violence afficionado. My favorite kind of violence is the most brutal, crunchy juicy kind you can think of. I don’t think a game has pushed violence far enough yet. There’s a problem right now with violence in games, and it has to do with the quality of the graphics. We’re in what I like to call “the uncanny valley”. There’s something off about the violence. It’s not quite photo perfect yet.

    But soon, I believe we’ll finally achieve truly lifelike virtual violence of the highest caliber. Also, I don’t think there’s enough emotional and psychological violence in videogames. But the future of violence clearly lies in procedural violence.
    Zitat Zitat von Super Joe
    Do you believe combat sports are violence? Or is there an emotional and motivational requirement for a physical act to be violent?
    Zitat Zitat von Phil Fish
    No, violence is natural. Take a volcano as an example. Volcanoes are crazy violent. violent like a hurricane. We wouldn’t be here today if it wasn’t for the original act of violence; the big bang.
    ᠎​

  6. #6
    Ich glaube, es gibt für alles, sei es auch noch so abgefahren, jemanden der es irgendwie "scharf" findet. Und das ist erstmal auch okay so. Nicht mehr okay ist es, wenn es mit den Empfindungen eines anderen kollidiert. Ein Konflikt entsteht, blabla ...
    Das einzige, was ich jedoch als Maßstab heranziehen würde, ist die jeweilige Gesetzeslage in einem Land. Die ist bekanntlich nicht gottgegeben und ich gehe von dem Optimalfals aus, dass eine Gemeinschaft auch Änderungen darin auf den Weg bringen kann, wenn sie sich als Gemeinschaft entscheidet, dass zB Blut in Videospielen nicht vorkommen sollte. Vielleicht beschließt sie aber auch, dass Videospiele ausschließlich von kanibalistisch veranlagten Pädo-Kindererziehern handeln, die jeweils die Geschlechtsteile der Kinder in OPs ohne Narkose austauschen(irgendwie hat mich das Let's Play von Outlast, was ich auf Sabakus Post hin angeschaut hab, auf den Gedanken gebracht). Jedenfalls kann sie dann als Gemeinschaft danach leben.

    So bestimmt sich mMn die Obergrenze für Gewalt.

    Die Untergrenze bestimmt sich nach der Frage: Für wen mache ich das Spiel?

    Wenn ich ein Spiel nur für mich mache, kann ich die Gewalt genau so dosieren wie ich es richtig finde. Sobald 10 Leute das Spiel spielen und sagen es ist zu brutal, bin ich evtl im Zwiespalt. Entweder ich scheiße drauf weil ich es ja eh nur für mich gemacht hab. Aber das ist eher unwahrscheinlich. Die meisten von uns würden wahrscheinlich zumindest einen Kompromiss eingehen weil wir unter dem Druck leiden wenn jemand uns/unser Spiel komplett scheiße findet.
    Wenn Geld ins Spiel kommt, sieht die Sache nochmals anders aus. Eine unmittelbare Abhängigkeit vom Publikum entsteht. Wenn es um viel Geld geht, um Arbeitsplätze, um Existenz, dann sind wir bei Sabakus Beispiel. Dann geht es um Gewinnmaximierung. Dann geht es darum, das Publikum auf keinen Fall abzutörnen, dann arbeitet man mit Test-Publikum. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde.

    Jedenfalls sind das so meine entscheidenden Punkte. Die natürlich auch auf ein RM Spiel anzuwenden sind.


    Ich finde es übrigens sehr sympathisch, dass hier von vorn herein Sexualität und Gewalt als natürlich und tief in menschlichen Trieben verwurzelt deklariert werden, auch mit dem Hinweis auf die damit oft verbundene Scheinheiligkeit.

  7. #7
    Spec Ops: The Line hat mir alles zu Gewalt in Videospielen beigebracht was ich wissen muss.

    "I didn't mean to hurt anybody."
    "Nobody ever does."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (30.04.2016 um 17:30 Uhr)

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