@Lord of Riva
Eine sogenannte Präferenzstörung ist etwas ja nur dann, wenn jemand ausschließlich bzw. hauptsächlich darauf abfährt und dann macht es mMn auch keinen Unterschied, ob es sich um Fiktion oder Realität handelt, denn letztendlich sehen wir in den Figuren schon Stellvertreter für echte Menschen, sonst würde sich niemand zu Animes & Co die Palme schrubben. Aber gut, das entfernt sich jetzt wieder zu weit vom Thema. Um wieder den Bogen zu schlagen: Warum akzeptieren wir die brutalste Gewalt ohne mit der Wimper zu zucken, während wir bei anderen Themen sofort auf die Barrikaden gehen?
Ein Spiel, in dem rassistische Figuren auftauchen und das sich mit Rassismus auseinandersetzt, ist noch etwas anderes. Ich meinte schon ein Spiel, das offen rassistisch ist. Vielleicht sitzen alle Schwarzen nackt auf Bäumen und essen Bananen. Das ist bei uns in Deutschland natürlich verboten. Aber wenn man das mal außer Acht lässt, stellt sich für mich die Frage, ob man hier auch sagen kann: Ist Fiktion, also sollte es erlaubt sein. Ich seh das nicht so, denn es macht mMn keinen Unterschied, ob jemand durch ein Buch etc. Rassismus propagiert oder direkt. Das Problem ist nur, dass man so schnell vor einem moralischen Dilemma steht. Untersagt man das eine, muss man dann nicht auch alles andere untersagen?Zitat
@Sabaku
Es ist ja vor allem die Gewaltdarstellung - Splatter, Gore usw. - die (ein wenig) umstritten ist, nicht das Töten als solches. Ich will nicht sagen, dass Gewalt(darstellung) nur eine einzige Funktion hat. Ein Bösewicht wird auch dadurch charakterisiert, dass er anderen Leid zufügt - das stimmt (wobei es natürlich immer einen Punkt gibt, ab dem die Gewalt nur noch voyeuristisch ist). Trotzdem ist es so, das haben die Filmemacher damals erkannt, dass viele Zuschauer die Gewalt bejubeln, die eigentlich abstoßen soll. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass ein gewaltkritischer Film etc. niemals Gewalt so darstellen sollte, wie es ein Gewaltfilm machen würde, weil das sonst eher die Gewaltfans begeistern würde. Gewaltkritik funktioniert mMn nur, wenn man sich auf das Leid der Opfer konzentriert.
Was die Spiele natürlich nicht wollen, wie du schon sagtest, und so wissen Millionen Kinder auf der Welt nicht, dass sie mit Mario in Wirklichkeit unzählige arme Goombas und Schildkröten grausam zu Tode gestampft haben. Auch das wird von einigen ja kritisiert, die Verharmlosung von Gewalt (ich gehöre nicht dazu).