@Eddy131:
Das war meinerseits etwas missverständlich ausgedrückt. Auch wenn Bioshock (1) teilweise sehr verdrehte Personen darstellt, gehört es je nach Meinung nicht unbedingt in ein Horrorsetting. Ich meinte an dem Punkt eher, dass es für mich ein gutes Beispiel dafür ist, wie man letztendlich in einem Horrorspiel die Hintergründe beleuchten kann.

@Kelven:
Das meinte ich auch. Je nach Toleranzschwelle, eigenen Erfahrungen und Persönlichkeit kann verdammt Vieles als Horror empfunden werden. Vermutlich sollte man schon bei der Konzeption seines Spieles überlegen, welche Art an Horrorfan man ansprechen möchte/selber ist, da eine eierlegende Wollmilchsau selbst für Profis nur extrem schwer umsetzbar sein dürfte.

Was die Frage betrifft, ob Horror mehr eine Stimmung oder ein Setting ist, würde ich wohl eher auf die Stimmung gehen. Ich bevorzuge es, wenn ein Spiel einen düsteren Grundton hat, aber der Spieler nicht ständig denselben Phänomenen ausgesetzt wird, sondern etwas Vielfalt genießen kann. Gut portionierter Horror in einzelnen Spielabschnitten kann das Spielgefühl dank der düsteren Grundstimmung nochmal ordentlich kippen und danach wieder in die vorherigen Fahrwasser zurückkehren. Konkret würde ich jetzt wieder an mein Lieblings-RPG "Vampire: The Masquerade - Bloodlines" denken, wo es eben besagtes Hotellevel oder später auch noch einzelne andere Level gibt, zwischendurch aber immer wieder mehr der "Vampiralltag" und das "Pflegen von Beziehungen" im Vordergrund stehen. So stellen sich "außergewöhnliche" Momente ein, welche sich durch das "normale" Gampeplay zwischendurch nochmal etwas abheben können und an Bedeutung gewinnen. Das könnte man auch ganz grob darunter verstehen, was ich gestern mit dem Spannungsbogen meinte.

Horror sollte für mich auf jeden Fall intelligent umgesetzt werden, indem beispielsweise durch das Handeln von NPCs in der Vergangenheit oder dem Spieler aus einer Notlage heraus etwas mit moralischen Tabus gespielt wird und die Handlung stets nachvollziehbar/gut geschrieben bleibt. "Warum kann der Protagonist nicht einfach ein Fenster einschlagen und aus dem verfluchten Haus verschwinden?" "Warum geht dieser Narr tatsächlich alleine in diesen düsteren Keller?" "War dieser NPC nicht schon vorher zwielichtig genug, um ihm zu misstrauen? Die Falle war doch absehbar!" usw.