Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Und nein ich reduziere sie nicht darauf zumal die beiden Sachen auch getrennt von einander nicht funktionieren.
Da habe ich tatsächlich den Inhalt zweier Klammern übersehen, tut mir Leid.

Zitat Zitat von KingPaddy
Wir haben Entwickler die sich Sorgen darum machen, dass ihre Spiele Käufer verlieren, wenn Lets Player sie öffentlich spielen, weil das Gameplay stark reduziert ist und die Entwickler offenbar davon ausgehen, sobald die Leute die Story kennen, würde das Spiel uninteressant werden. Was kann dabei für den Zuschauer aber höchstens verloren gehen? Die Story. Wenn es aber eine Spiel sein soll, dann bleibt das Gameplay und das kann einem das Zuschauen nicht ersetzen. Wir sehen Gameplay und wir sehen wie es funktioniert, aber erfahren müssen wir das selbst und das ist was der Reiz von Spielen ausmacht.
Ein vollständiges Let's Play zu einem Exploration-Titel macht das Spielen in der Tat überflüssig, da bereits alles was es zu erkunden galt bekannt ist. Das Gameplay ist in einem Exploration-Game das Erforschen des Unbekannten, was nicht möglich ist, sobald es bekannt ist. Weiß ich erstmal, dass der Bocca della Verità mir nicht die Hand abbeißt, brauch ich sie auch nicht mehr reinstecken.

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Und der Reiz, um jetzt etwas komplexer zu werden, ist die Art und Weise wie ich mir in den genannten Spielen mit den reduzierten Gameplay-Möglichkeiten die Story erschließe, wie sie mir grafisch und akkustisch präsentiert wird wie Grafik und Akkustik selbst das Storytelling mit übernehmen oder Feedback des Gameplays sind. Und diese interaktive Erfahrung ist der Reiz, den Videospiele ausmachen.
Weswegen sie nicht vorweggenommen werden sollte.

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Es gibt vergleichbare Reize auch in den Erzählmedien wie Film und Buch. Da kann ich auch jemandem die komplette Geschichte eines Buches spoilern aber was ich ihm nicht vorgeben kann ist der Schreibstil, die sprachliche Qualität, der Witz und Humor von Dialogen usw. das muss er selbst lesen.
Oder du gibst ihm HarryPotterUndDieKammerDesSchreckens.epub, dann muss er das Buch auch nicht mehr kaufen. Dasselbe bei den Filmen.

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Wenn ich etwas raubkopiere, muss dadurch überflüssig werden, dass ich selbst noch bereit bin dafür Geld auszugeben. Im Fall von Aufzeichnungen von spielen müssten die also für mich das eigene Spielen überflüssig machen, entsprechend all die oben genannten Dinge der Wirkung für mich transportieren können

Aber ich kann durch ein Lets Play das wie ein Film/ Serie funktioniert und eben der Spielinteraktivität (es gibt vllt. Interaktivität durch Publikumseinbeziehung aber das ist mehr Interaktion mit dem Entertainer, dem man zuschaut weniger mit dem Medium) entbehrt, einem Spieler die eigene Spielerfahrung nicht überflüssig machen.
Das ist so lange wahr, wie wir ausschließlich klassische Spiele betrachten. Hier mal der absolute Edge-Case: Mein Spiel besteht aus zwei sehr langen Videosequenzen und einer Entscheidung dazwischen. es ist offensichtlich kein Film, da Filme nicht interaktiv sind. Nun landet das auf Youtube. Ist das auch noch gucci? Wenn nicht, ab wie vielen Entscheidungen die zu treffen sind wird’s okay?
Von Kinetic Novels, über klassische Visual Novels, über Exploration-Games hin zu Covershootern im Actionschlauch und Spielen die graduell mehr Interaktion fordern verläuft die Grenze zum Film oder Buch offensichtlich fließend, also können wir hier meiner Meinung nach nicht einfach sagen "Spiele haben ja noch Gameplay, also ist das ok".

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Daher der Umkehrschluss. Wenn Leute nach dem Lets Play dann wirklich sagen, ich hab alles gesehen und brauch das nicht mehr selbst spielen, dann ist das, was er gesehen hat, für ihn als Medium Spiel an und für sich bereits uninteressant gewesen und der hätte dann vermutlich keine 10 - 20 Euro dafür ausgegeben. Und das kann verschiedene Gründe haben, weil er von vornherein vllt. nur seinen Entertainer sehen wollte und ihm das Spiel als solches schon egal ist, ihm das Gameplay nicht zusagt oder die Story nicht seinen Geschmack trifft, die Grafik zu schlecht ist, ihn der Protagonist nervt, da kann es viele Gründe geben.

Um mal ein persönliches Beispiel zu bringen. The Order 1886. Hat Gronkh damals zum Release gespielt. Ich hatte davon gehört mehr auch nicht, hatte das Lets Play nebenbei beim Minecraft-Spielen laufen. Ich hab Rohstoffe gefarmt und da hab ich gerne was nebenbei an, mache ich auch bei anderen Spielen beim Grinden oder beim Sortieren oder so, also immer wenn irgendwas langwieriges ansteht, wo ich keine Story oder was Spannendes verpasse. Es war dieses Spiel weil es gerade auf seinem Kanal lief und alles andere schon weggeguckt war. Ich habs schlussendlich auf die art und weise in Gänze gesehen. Die Story war relativ flach, es war linear und Shooterpassagen obwohl sie Gameplay anbieten, fand ich immer schon langweilig. Das Spiel hat für mich nicht funktioniert, also konnte ich mir da den Kauf sparen. Das Gegenbeispiel Bioshock Infinite. Habs bei ihm angeschaut, auch weil ich Teil 1 und Teil 2 sehr gerne mochte aber leider kein Geld für Teil 3 hatte. Wollte dann auch wissen, wie es mit der Story zu Ende geht und habs mir danach trotzdem noch gekauft (und es auch nicht bereut) einfach weil das Spiel beim Selberspielen und Erleben einen auch noch einmal ganz anders anfässt, vor allem weil man auch noch vieles anders macht, als der Vorspieler. Dasselbe bei Gone Home. Ich hab bei ihm mal reingeschaut und als die Story noch der dritten Folge an Fahrt aufnahm, hatte ich zum Beispiel auch keinen Bock mehr auf neue Folgen zu warten und hab es mir selbst geholt, auch weil ich es wert finde, Entwickler guter Spiele zu unterstützen, weshalb ich mit gutem Gewissen meistens auch die Spiele von Daedalic, wenn ich es mir leisten kann, meist releasenah zum Vollpreis hole anstatt zu warten. angefangen habe ich mit Edna und das war seinerzeit eine Empfehlung der GameStar


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Ansonsten über die Monetarisierung von Lets Plays können wir gerne reden, dass sehe ich selbst kritisch.
Prima, denn unter anderem genau darum ging es im diskutierten Video und Blogpost. Hast du den überhaupt gelesen?