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Thema: Über die Qualität von Makerspielen

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  1. #1
    Hi,

    wie du bereits richtig festgestellt hast, sind wir alle Amateure - es ist nicht unser Beruf, wir haben es nicht gelernt, sondern - zumindest die meisten hier - von Grund auf "selbst beigebracht"
    Das allerdings führt aus meiner Sicht zu der Tatsache, dass man hier nicht mal Ansatzweise von "handwerklicher Qualität" sprechen kann. Das wäre aus meiner Sicht eine Anmaßung an das Handwerk (welches auch immer) an sich

    Ich denke viele die sich dem Maker zuwenden, träumen den Traum vom eigenen Spiel, werden aber schnell durch gewünschten/ geforderten Perfektionismus gebremst. Ich konnte das ganz gut bei mir selbst feststellen: Ich erstellte 2001 mein erstes Spiel, ein
    Erstlingsprojekt, das sich - bis auf den letzten Akt - sauber durchspielen ließ. Sicherlich hatte es Ecken und Kanten, war aber letzten Endes doch ein Spiel. Als ich nun kurz darauf begann mich im Netz umzuschauen und auch die ein oder Andere Community besuchte,
    stellte ich fest, dass viele schon damals einen relativ gesunden Anspruch an die vorgestellten Werke hatten. Dies hat sich gemäß meiner stillen Beobachtung in den letzten (omg o.O) 15 Jahren stetig gesteigert. Mittlerweile ist der Anspruch - aus meiner Sicht - dermaßen
    hoch, dass ich mich nicht trauen würde, eines meiner Projekte vorzustellen.
    Sicher könnte man jetzt fragen: Warum zur Hölle liest du dann noch jeden Tag hier im Forum bzw. warum beschäftigst du dich noch damit? Antwort: Es macht Spaß und es entspannt mich.
    Viele - gerade die Jüngeren unter euch - werden das vielleicht noch nicht nachvollziehen können (oder vllt. gerade doch ) aber es ist unheimlich entspannend wenn man neben dem Alltagsstress noch einen Rückzugsort hat.
    Ich bin nun an einem Punkt, wo mir die Ansprüche anderer völlig egal sind. Ich arbeite an meinem Projekt und wenn es irgendwann fertig ist, ist es da, damit ich es spielen kann (hauptsächlich), denn es ist meine visualisierte Version einer Geschichte, die in meinem
    Kopf entstanden und gereift ist.
    Wenn ich dann entschließen sollte andere daran teilhaben zu lassen, werde ich dies tun - werde aber keinesfalls auf unberechtigte Kritiken (oder wie du sie genannt hast: Schaumschlägereien ^^) eingehen. Etwas anderes ist da natürlich ernst gemeinte und konstruktive
    Kritik. Diese kann man meiner Meinung nach dann berücksichtigen, wenn es dem Spielerlebnis das man erzeugen möchte zu Gute kommt.

    So, nun aber genug geschwafelt - that's my shit for this

    Schönes Thema übrigens - hat sogar mich aus meinem "Lesemodus" rausgezogen ^^" Danke dafür.

    So Far
    ~Link

  2. #2
    Ich finde schon, das es qualitativ hochwertige Maker-Spiele gibt, die im Gesamtpaket überzeugen können.
    Klar ist der Schnitt der Spiele hier schlechter als es bei den - bewusst wahrgenommenen! - "großen" Spielen der Fall ist.
    Dennoch würde ich einige der Spiele die mit einem Maker entstanden sind einigen kommerziellen Spielen vorziehen.
    Wenn man mir die Wahl zwischen einer Vollversion Velsarbor und GTA V (meinetwegen auch VI) geben würde, wäre Velsarbor definitiv mein Favorit.
    Und das nicht, weil ich GTA nicht mag (Ist ne tolle Spielereieh seit meiner Kindheit ).
    Sondern weil Velsarbor einfach mit einer tollen Story und vielen spaßigen Gameplay-Elementen überzeugen kann.
    GTA wird irgendwann (viel zu schnell) langweilig.
    Und ich mag schicke Pixelgraphik

    Aussehen ist gut und schön, aber das wichtigste ist für mich immer noch die Story und/oder die Spielmechanik; je nach Genre/Anforderungen an das Spiel.
    Und eine tolle Story ist eine tolle Story, egal in welchem Gewand sie sich kleidet.
    Ob sich die Story dabei ein Spiele-Studio ausgedacht hat oder sie dem Hirn eines Hobby-Möchtegern-Spieleentwicklers entsprungen ist, ist dabei recht egal, solange sie nur gut erzählt wird.
    Und gerade bei RPGs kommt es ja vor allem auf die Story an.

    Aber ich denke ein wichtiger Punkt ist auch das, was Linksawakening geschrieben hat:
    Ich bin mir vollauf bewusst, dass es eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass mein Spiel nie veröffentlicht wird und es bestenfalls einen Bruchteil so gut wird, wie ich es gerne hätte.
    Dennoch bastle ich fleißig weiter, weil es einfach Spaß macht und unheimlich entspannend sein kann.

    Zumal kommt als Bonus eine Grandiose Community dazu!
    Ein bisschen Schleimen muss sein

  3. #3
    @Linksawakening
    Wir betreiben schon das gleiche Handwerk wie auch die professionellen Spielentwickler, d. h. wenn man bei kommerziellen Spielen von handwerklicher Qualität sprechen kann, dann auch bei unseren. Ich würds aus den oben genannten Gründen trotzdem nicht tun, selbst bei kommerziellen Spielen nicht.

    Lass dich von den vermeintlichen Ansprüchen echt nicht entmutigen. Der Eindruck täuscht. Es gibt einige wenige, die hohe Ansprüche haben oder zumindest so tun, aber die Mehrheit ist mit den Spielen, auch wie sie früher gemacht wurden, zufrieden.

    @Eddy
    Wirklich greifbar ist es trotzdem nicht. Was macht ein Spiel qualitativ hochwertig und warum? Am Ende kommt es immer darauf an, wie viel Spaß das Spiel macht und das ist kein objektiver Maßstab.

    Das hat mit dem Thema zwar wenig zu tun, aber auch wenn mir die Makerspiele Spaß machen, die kommerziellen Spiele, die ich gekauft hab, machen mir deutlich mehr Spaß. Mehr als jedes Makerspiel und das bis zur SNES-Ära zurück. Dafür gibt es natürlich einen Grund, doch ich würde ihn nicht "handwerkliche Qualität" nennen. Es gibt einfach konzeptionelle und erst recht darstellerische und technische Unterschiede. Gerade die darstellerischen Mittel (Grafik, Inszenierung, Musik, Voice Acting) haben auch eine große erzählerische Wirkung. Es geht längst nicht nur ums "schön aussehen".

    Zitat Zitat
    Und gerade bei RPGs kommt es ja vor allem auf die Story an.
    Das hab ich früher auch gesagt und das war Quatsch, natürlich nur was mich betrifft. In einem JRPG ist die Handlung sicher ein Motivator, aber ich hätte jedes Spiel abgebrochen, wenn das Gameplay nicht mindestens in Ordnung gewesen wäre. Mit dem Gameplay verbringt man auch in einem RPG immer noch die meiste Zeit. Keine noch so gute Handlung kann schlechtes Gameplay kompensieren, aber gutes Gameplay kann selbst die schlechteste Handlung ausgleichen. Bei einem Spiel geht es also schon ums Gameplay. Wer primär eine Geschichte erzählen will, ist mit einem Buch oder Film vielleicht besser beraten.

    Das war jetzt ziemlich viel OT, so schnell sollten wir nicht vom Thema abkommen.

  4. #4
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @Eddy
    Wirklich greifbar ist es trotzdem nicht. Was macht ein Spiel qualitativ hochwertig und warum? Am Ende kommt es immer darauf an, wie viel Spaß das Spiel macht und das ist kein objektiver Maßstab.
    Da geb ich dir völlig.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Das hat mit dem Thema zwar wenig zu tun, aber auch wenn mir die Makerspiele Spaß machen, die kommerziellen Spiele, die ich gekauft hab, machen mir deutlich mehr Spaß. Mehr als jedes Makerspiel und das bis zur SNES-Ära zurück. Dafür gibt es natürlich einen Grund, doch ich würde ihn nicht "handwerkliche Qualität" nennen. Es gibt einfach konzeptionelle und erst recht darstellerische und technische Unterschiede. Gerade die darstellerischen Mittel (Grafik, Inszenierung, Musik, Voice Acting) haben auch eine große erzählerische Wirkung. Es geht längst nicht nur ums "schön aussehen".
    Auch da gebe ich dir völlig recht, aber auch mit minimalistischen Mitteln kann man die Richtige Atmosphäre schaffen.
    Und wie gesagt: das Gesamtpaket muss überzeugen.
    Und das tut es nur, wenn alle Teile zusammenpassen bzw. die Fehler (bzw störenden Elemente) nicht zu gravierend sind.

    Und das Makerspiele durchweg schlechter sind (d.h. deutlich weniger Spaß machen), ist zwar deine legitime Meinung, aber ich sagt oben ja schon, das es ein paar Makerspiele gibt, die ich sofort gegen die meisten kommerziellen Spiele tauschen würde.
    Im Schnitt magst du recht haben, allein wegen der wesentlich größeren Auswahl an kauf-Spielen, aber dennoch finde ich dein Urteil etwas zu ungerechtfertigt.
    Gerade auch einige deiner Titel würde ich zu denen zählen, die sich nicht vor den "großen" Brüdern verstecken müssen.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Das hab ich früher auch gesagt und das war Quatsch, natürlich nur was mich betrifft. In einem JRPG ist die Handlung sicher ein Motivator, aber ich hätte jedes Spiel abgebrochen, wenn das Gameplay nicht mindestens in Ordnung gewesen wäre. Mit dem Gameplay verbringt man auch in einem RPG immer noch die meiste Zeit. Keine noch so gute Handlung kann schlechtes Gameplay kompensieren, aber gutes Gameplay kann selbst die schlechteste Handlung ausgleichen. Bei einem Spiel geht es also schon ums Gameplay. Wer primär eine Geschichte erzählen will, ist mit einem Buch oder Film vielleicht besser beraten.
    Das mag auf das ein oder andere Spiel zutreffen, aber anders finde ich es passender: Ich würde kein RPG spielen, wenn die Story nicht wenigstens in Ordnung ist
    Das meine ich nicht provokativ, mir ist die Story einfach wichtiger, die Kämpfe sind einfach nettes und spaßiges Beiwerk, aber die Geschichte trägt mich da durch.
    Um ein Alleinstellungsmerkmal zu sein sind die Kämpfe gerade in RPGs einfach nicht genug.
    Ich glaube, den Punkt hatte wir in einer anderen Diskussion schon mal:
    Würde ein Spiel nur aus Kampf an Kampf bestehen wäre es nach einer gewissen Zeit langweilig.
    Nur Story wäre dann praktisch ein (interaktiver) Film, würde aber dennoch zu unterhalten wissen

    Natürlich gibt es da auch ausnahmen, etwa die meisten der neueren Final Fantasy Teile (ab 7 etwa, darunter kenn ich nur das Remake von 3, das aber nicht das Original Kampfsystem hatte, wenn ich mich recht entsinne).
    Wobei die gerade auch in den Kämpfen mit umwerfender Grafik dienen konnten, was das Spielen noch spaßiger gemacht hat.
    Ich verschmähe gute Grafiken nicht, Spiele auch schon mal Spiele nur deswegen, sie sind im großen und Ganzen aber nicht das Wichtigste.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Das war jetzt ziemlich viel OT, so schnell sollten wir nicht vom Thema abkommen.
    Ehrlich gesagt hab ich das Thema auf das du hinaus willst auch nicht so ganz verstanden ^^
    Ich wollte nur auf den Punkt eingehen, das Makerspiele sehr wohl sehr gut sein können
    Ich denke es kommt da auch sehr auf die Prioritäten der Spieler an.

  5. #5
    Ich finde schon, dass man sagen kann, das Spiele generell gut oder schlecht designed sind. Ja, auch Makerspiele. Sind schließlich auch nur normale Spiele. Ich bin auch der Ansicht, dass sich die Spiele seit anno dazumal weiterentwickelt haben. Es wird mehr versucht als früher, nicht nur in Sachen Grafik sondern auch Gameplay. Es gibt viel mehr Genres als früher oder eher gesagt, es gibt Untergenres. Nicht mehr einfach nur "RPG" oder "Horror". Es gibt lineare RPGs wie Velsarbor, nonlineare RPGs wie Vampires Dawn, Dungeon Crawler wie mein eigenes Hero Academia, "Fun RPGs" wie Xian auf Reisen und noch zig andere Unterkategorien. Vieles davon kam irgendwann das erste mal vor und das "klassische lineare RPG" ist nach wie vor am häufigsten vertreten, dennoch finde ich, dass es einfach viel mehr Auswahl als damals gibt, auch was neue Spiele betrifft. Also ja, unsere Community hat sich über die Jahre definitiv weiterentwickelt. Trotzdem hinken wir noch sehr stark hinter der englischen hinterher und da bin ich nichtmal so aktiv, aber heck, das sieht man einfach wenn man sich mal etwas umschaut.

    Und nochmal zur Objektivität. Ja, das geht. Du behauptest, letzten Endes kommt es auf den Spielspaß an. Dem stimme ich zu. Trotzdem kann ich sagen, XYZ ist objektiv betrachtet absolut dumm. Nimm mein "I wanna have the Wurstbrot". Wenn man stirbt kommt eine mehr oder weniger lange Sterbeanimation und dann gibts den Game Over Screen und man fliegt zurück auf den Titel. In dem Spiel stirbt man oft. Es wäre so viel besser gewesen den Spieler einfach an den Anfang der Map zurückzusetzen. Ich selber hämmer einfach sofort F12 um zum Titel zu kommen und die Sterbeanimation und den GO Screen zu skippen, das macht es aber nicht besser. Oder nimm das Finale. Bevor es richtig los geht ziehen etwa 40-45 Sekunden ins Land. Im schlimmsten Falle (die ersten paar Male sehr sicher) stirbt man sofort danach. Wieder Game Over und ab zum Titelbildschirm. Neu laden und wieder 40-45 Sekunden warten bevor man da ist wo man vorher war. Das ist objektiv betrachtet schlecht designed. Warum hab ich das gemacht? Weil danach etwa 3 Minuten lang nonstop action ist. Mein Gedankengang war, der Spieler soll sich seelisch auf das was kommt vorbereiten und es soll langsam starten. So ziemlich jeder Spieler meckert aber über diese Pause am Anfang, in der er einfach nur rumsteht und nichts tut. Und ich kann die Kritik nachvollziehen, ändern werde ich daran aber auch nichts mehr, weil das Spiel fertig ist und für einen Contest entstand. Macht es objektiv betrachtet aber nicht besser und diese Stelle ist definitiv schlecht designed.

    Also, ne, ich stimme dir da oben nicht zu. xD

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