@ Sabaku
Spielmechanische Abstraktion deklariert ja nicht automatisch einen Defekt der Spielfigur - ob das nun die Helden eines Action- oder die Städte eines Strategiespiels betrifft. Andernfalls zählte jedes Spiel, das keine vollständige Weltnachahmung anstrebt, zum Kunstgenre des "Behindertensimulators". Oder möchtest du darauf hinaus, dass Spielhelden in ihren Interaktionsmöglichkeiten ohnehin nie vollständig sind, weil man als Spieler, der sein Alltagswissen an die Spielsituation anlegt, immer mehr Optionen zur Verfügung hätte, als die Spielmechanik ermöglicht und daher der Behinderte gerade wegen seiner Einschränkungen der plausiblere Spielheld wäre?
Für die Freunde streng simulativer Spielabläufe, die abstrahierte Abkürzungen nicht verzeihen mögen, wäre das dann eine durchaus interessante Interpretation. Es gibt gerade in Rollenspielforen eine ebenso kleine wie laute Gruppe, die bereits erbost ist, weil man die Spielfigur auf ihren Abenteuern nicht ständig füttern und tränken muss. Diesen Klagen schafft auch der behinderte Held noch keine Abhilfe, aber er wäre schon mal ein möglicher Schritt auf die Simulationisten zu. Für mich ist die Überlegung allerdings nur ein ansprechendes Gedankenspiel ohne nachhängende Absichten.