Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
@Tentakelgottheit
Ich möchte diese Sicht der Entwickler auch nicht gutheißen, kann mir aber schon vorstellen, dass nicht jede Figur immer auf Gegenliebe stößt und die Entwickler deswegen nicht ganz auf dem Holzweg sind. Ich hab auch schon öfters gelesen, dass 40% der Spieler Frauen sein sollen, die Gegenseite sagt dann aber immer, dass das Verhältnis nicht bei jedem Genre so ausgeglichen ist und das ist ein Argument, das - aus Sicht der Entwickler - doch wieder für die generische Figur spricht.


Anders Befähigter anstelle von Behinderter zu schreiben. Sie ist für mich vor allem Scheinheiligkeit.

Ich wollte aber nicht darauf hinaus, dass ein Entwickler, der eine behinderte Figur einbaut, political correct ist bzw. die Figur nur deswegen einbaut. Ich meinte es andersherum. Ein Entwickler sollte eine behinderte Figur nicht deswegen einbauen, um political correct zu sein.


Wobei der Einfluss der Medien geringer ist als man denkt. Ich hab erst vor kurzem eine interessante Langzeitstudie zum Thema Sexismus gelesen, die zum Ergebnis kam, dass die Behauptung "sexistische Medien machen sexistisch (oder sexistischer)" sich nicht belegen lässt. Der größte Einfluss geht vom sozialen Umfeld aus. Ab einem gewissen Zeitpunkt sind unsere Ideale so gefestigt, dass sich an ihnen kaum mehr rütteln lässt.

Es gibt z. B. Merkmale, die ich ästhetisch finde und andere, die ich unästhetisch finde, und das steht unwiderruflich fest, das ist biologisch so einprogrammiert. Das bedeutet nicht, dass ich jemanden, den ich unästhetisch finde, schlechter als andere behandeln würde, aber unästhetisch finde ich ihn trotzdem.
[QUOTE=Kelven;3270674]

Letzte mir Bekannte Studie zeigte 52 % der Frauen als Spieler. Da sind aber auch Dinge wie "Casual Gaming" also Handyspiele etc. dabei.
Allerdings ist es etwas zu einfach, das nur in männlich und weiblich zu unterteilen, schließlich sollten wir nicht nur von weißen Heteros ausgehen. Lateinamerikanische junge Männer nehmen auch einen großen Teil der Spielerschaft ein und die sieht man leider auch nicht im Stereotyp repräsentiert.

Du hast mir immer noch nicht erklärt, was für dich politisch korrekt nun ist. Negativ konnotierte Worte gegen weniger belastete zu tauschen weil es vielleicht für einen selber oder Beteiligte Angenehmer ist, ist für mich eigentlich nur korrektes Verhalten.

Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft. Bestimmte, sozial eingetrichterte Verhaltensregeln bekommt man nicht einfach aus der Gesellschaft heraus, nur weil wir plötzlich in einer "modernen" Zeit leben.
Dein Biologie Argument stimmt leider so auch nicht. Es wurde inzwischen schon häufig wiederlegt und man geht davon aus, dass die meisten menschlichen Verhaltensweisen anerzogen sind.
Das hört bei den Medien irgendwo auf, fängt aber schon mit Eltern und Erziehern in Kitas und der Schule an. Und ja, da gebe ich dir Recht das soziale Umfeld hat viel damit zu tun, aber die haben ihre Ideen auch irgendwoher.

[QUOTE=Kelven;3270674

Wenn ein Spiel in der Gegenwart spielt. In einer Fantasy-Welt, die sich entfernt am Mitteleuropa der Frühen Neuzeit anlehnt, ist es aber z. B. normal, dass einem kaum Schwarze über den Weg laufen.

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Nein ist es nicht. Unsere Geschichte ist recht weißgewaschen. Menschen anderer Hautfarbe als weiß sind keine Erfindung der heutigen Zeit.
Einige mehr Informationen zu diesem Thema fasst dieser Blog unter Kunsthistorischen Aspekten zusammen.
http://medievalpoc.tumblr.com/

Außerdem: Ist das wirklich ein Argument wenn Magie und Drachen okay sind, aber andere Leute als Weiße nicht? Finde ich etwas...blöd ehrlich gesagt? Weil Drachen und Magie sind sicherlich nicht so historisch stimmig.

Ich finde man kann eben die Wichtigkeit von Repräsentation nicht einfach abtun und man sollte auch den eigenen Werken gegenüber kritisch sein, gerade weil bestimmte Dinge anerzogen sind und man eventuell nicht sicher sein und unsere Gesellschaft ist noch weit davon entfernt jenseits der Diskriminierung zu sein.
Mehr möchte ich dazu jetzt aber auch gar nicht sagen, weil die Diskussion gerade doch etwas vom Thema abdriftet.