@Tentakelgottheit
Ich möchte diese Sicht der Entwickler auch nicht gutheißen, kann mir aber schon vorstellen, dass nicht jede Figur immer auf Gegenliebe stößt und die Entwickler deswegen nicht ganz auf dem Holzweg sind. Ich hab auch schon öfters gelesen, dass 40% der Spieler Frauen sein sollen, die Gegenseite sagt dann aber immer, dass das Verhältnis nicht bei jedem Genre so ausgeglichen ist und das ist ein Argument, das - aus Sicht der Entwickler - doch wieder für die generische Figur spricht.

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Was ist für dich "political correctness"?
Anders Befähigter anstelle von Behinderter zu schreiben. Sie ist für mich vor allem Scheinheiligkeit.

Ich wollte aber nicht darauf hinaus, dass ein Entwickler, der eine behinderte Figur einbaut, political correct ist bzw. die Figur nur deswegen einbaut. Ich meinte es andersherum. Ein Entwickler sollte eine behinderte Figur nicht deswegen einbauen, um political correct zu sein.

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Sind meine Charaktere so, weil ich das so möchte oder weil ich mich an einem von den Medien projezierten "Ideal" fest halte?
Wobei der Einfluss der Medien geringer ist als man denkt. Ich hab erst vor kurzem eine interessante Langzeitstudie zum Thema Sexismus gelesen, die zum Ergebnis kam, dass die Behauptung "sexistische Medien machen sexistisch (oder sexistischer)" sich nicht belegen lässt. Der größte Einfluss geht vom sozialen Umfeld aus. Ab einem gewissen Zeitpunkt sind unsere Ideale so gefestigt, dass sich an ihnen kaum mehr rütteln lässt.

Es gibt z. B. Merkmale, die ich ästhetisch finde und andere, die ich unästhetisch finde, und das steht unwiderruflich fest, das ist biologisch so einprogrammiert. Das bedeutet nicht, dass ich jemanden, den ich unästhetisch finde, schlechter als andere behandeln würde, aber unästhetisch finde ich ihn trotzdem.

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Meiner Meinung nach ist es auch einfach unrealistisch, bestimmte Menschengruppen generell auszuschließen, obwohl unsere Gesellschaft relativ bunt ist.
Wenn ein Spiel in der Gegenwart spielt. In einer Fantasy-Welt, die sich entfernt am Mitteleuropa der Frühen Neuzeit anlehnt, ist es aber z. B. normal, dass einem kaum Schwarze über den Weg laufen.

@La Cipolla
Aber ich sehe jetzt auch wieder nicht das große Muss, vom 30-jährigen Mann mit brauen Haaren und Dreitagebart abzuweichen. Es spricht für mich nichts dagegen, von diesem Stereotyp abzuweichen, aber auch nichts zwingend dafür (wobei das nicht ganz stimmt, ich mag Heldinnen lieber und zwar ohne Bart).