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Thema: Allgemeine Game-Design-Diskussionen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Debuffs im Stil von Dark Souls
    Die herkömmlichen Debuffs mag ich aus zwei Gründen nicht: Sie wirken zufällig und die Gegner setzen sie zufällig ein. Man kann sich auf sie nicht verlassen und man weiß nie, wann der Gegner sie als nächstes einsetzt. Ich hab über eine Alternative nachgedacht und bin dann bei Debuffs gelandet, die immer wirken, und ihre Stärke hängt von der Anfälligkeit des Opfers ab. Dadurch werden die Debuffs aber natürlich sehr häufig und schnell ausgelöst. Und dann hab ich an Dark Souls gedacht. Ich geb allen Figuren einen Widerstand gegen den Debuff und dieser Wert wird reduziert, wenn sie mit dem Debuff angegriffen werden. Erreicht der Widerstand 0, wird der Debuff ausgelöst. Je anfälliger die Figur ist, desto niedriger ist der Widerstand. Das stell ich mir ganz interessant vor und die einzige Voraussetzung ist, dass die Kämpfe eine gewisse Länge haben müssen, sonst werden die Debuffs ja nie ausgelöst (solche Debuffs hab ich übrigens schon in Calm Falls R eingesetzt).
    Ich mag das von der Idee her.

    Die Variante den Widerstand als Zahlenwert zu haben finde ich insofern clever, dass man damit kontrollieren kann, wie oft Debuff-Zustände auftreten auf eine Art die verlässlicher und besser einschätzbar als reiner Zufall. Kann man in deiner Idee den aktuellen Widerstandswert sehen? Falls nicht, kann man die Debuffmöglichkeit auch an Abklingzeiten binden. Ich bin ja kein Fan von, Debuffs durch als Chance bei Angriffen zu haben, sondern eher zu 100% bei Angriffen, die halt dann seltener vorkommen, dadurch kann der Spieler Effekt und Ursache besser in Verbindung bringen.

    Ich hab einen ähnlichen Mechanismus in einem Grandia-ATB Prototypen für das Zurückstoßen auf der Zeitleiste angewendet, da aber um nach einer gewissen Menge Rückstoß eine temporäre Immunität zu gewähren. Auch möglich wäre es, derartige Effekte mit Diminishing Returns zu belegen. Diablo 3 macht das mit z.B. Betäubungen und Einfrieren so.

    Für Dark Sword haben wir uns dafür entschieden, die Quellen von Debuffs in ihrer Häufigkeit zu beschränken, durch Abklingzeiten und Ressourcennotwendigkeit.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Schnellreise
    Entdecken ist toll, aber ausgetretene Pfade immer wieder zu gehen ist nicht so toll. Deswegen haben die großen Spiele die Schnellreise erfunden. Doch bei uns ist sie ziemlich verpönt. Daran möchte ich etwas ändern: Direkt über das Menü kann man, falls die Handlung es zulässt, jeden schon mal besuchten Ort ansteuern. Dadurch spart man sich gerade die Laufarbeit, die nicht so viel Spaß macht.
    Finde ich praktisch. Hat aber den Nebeneffekt, dass die Welt kleiner wirken lässt, und Reisen und geografischer Abstand weniger Bedeutung haben. Das kann je nach Spiel so oder so wirken. Ich selbst kann Wirkung des Szenarios und die Mechaniken recht gut trennen, ich weiss aber auch dass für einige Spieler Schnellreisen recht abtörnend sein können.

    Gibt ja auch den Kompromiss, nur von bestimmten Orten an andere Reiseziele wechseln zu können.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Tolle Schätze
    Beim Erforschen eines Verlieses stößt man ja öfters auf Truhen, die man natürlich sofort öffnet, in freudiger Erwartung einen tollen Schatz zu finden. Aber es ist nur ein Heiltrank, den man sowieso schon im Überfluss hat. Das find ich immer wieder ernüchternd. Ich möchte stattdessen, dass der Spieler nur noch tolle Schätze finden kann - oder Geld, mit dem er kaufen kann, was er will (auch den Heiltrank). Da es etwas langweilig ist, immer nur Geld zu finden, möchte ich stattdessen lieber richtige Schätze, nämlich Wertgegenstände, verstecken, die man in der Stadt gewinnbringend verkaufen kann.
    Ich kann verstehen, welcher Gedanke dahinter steckt. Was die Wertgegenstände angeht, für mich ist zB ein Goldenes Ei in der Truhe, dass ich verkaufen kann, wie 25 Sorten Tierfelle/Zähne/Körperteile als Loot erstmal nur Geld mit Umtauschschritt und nicht etwas, wo ich mega begeistert bin, wenn ich es finde.

    Auch das Thema hatten wir in Dark Sword schon. Auch wir wollten, dass die Map erkunden spassiger ist als ab und an eine Truhe mit zwei Tränken. Es ist schwierig, Beute spannend zu machen, wenn man diese häufig antrifft.
    Wenn man sie selten vergibt und die Beute echt hilfreich ist, also etwas über das sich der Spieler freut, muss man auch immer mit einberechnen, wie das auf Spieler wirkt, die nicht so stark erkunden gehen. Je cooler und nützlicher die Beute, desto vorteilhafter ist es, sie zu bekommen, und desto suboptimaler ist es, sie nicht zu haben. Wollen wir einen Erkundungszwang oder wie hilfreich soll es sein, gründlich alles zu erkunden? Wie passt das überhaupt zu unserem Kerngameplay.

    Crafting und Ressourcen sind ein gern gesehenes Mittel, um zum Erkunden zu animieren. Ich persönlich finde Crafting sehr häufig in RPGs echt mega scheisse, vor allem die MMO Variante in der man rumrennt und farmt. Dazu dann die Art wie Rezepte verwaltet werden und manchmal reicht schon das, damit ich persönlich so null Bock mehr darauf habe, dass ich es ignoriere soweit es mir nur möglich ist.

    Wir haben uns in Dark Sword für ein "Crafting Super-Light" in Form von Alchemie entschieden. Ich zitiere mich selbst:
    Zitat Zitat von Corti
    Die Alchemie ist recht einfach. Die Komponenten bereichern das Erkunden der Gebiete und die Wahl der Tränke fügt den Kämpfen ein paar weitere Überlegungen hinzu. Es ist die einfachste Form das zu erreichen, ohne durch Fummeligkeit oder Grindnotwendigkeit das Tempo aus der Inszenierung der Geschichte zu nehmen.

  2. #2
    Zitat Zitat von Corti
    Kann man in deiner Idee den aktuellen Widerstandswert sehen?
    Ich hab mich dagegen entschieden.

    Das System funktioniert ungefähr so: Der Widerstand kann entweder durch Waffen bzw. Waffenzauber, die im Kampf auf Waffen angwendet werden können, (kleine Wirkung) oder Magie (große Wirkung) gesenkt werden. Solange der Gegner nicht gegen den Debuff geschützt ist, reichen normalerweise ungefähr 2 Treffer mit Magie aus, um ihn auszulösen. Das bedeutet aber nicht, dass der Debuff unter normalen Umständen innerhalb von zwei Runden ausgelöst werden kann, weil die Charaktere mit Energie zaubern, die sich erst aufladen muss, und jeder Debuff nur von einem Charakter beherrscht wird. Mit verzauberten Waffen + Magie könnte man den Debuff aber schon innerhalb von einer Runde auslösen. Die Gegner sind deterministisch: Ist ein Gegner sehr gut gegen Schaden geschützt, kann man seine Rüstung brechen. Macht ein Gegner ungewöhnlich viel Schaden, kann man ihn schwächen.

    Eine Art Abklingzeit gibt es auch, weil der Widerstand, nachdem der Debuff aufgehört hat zu wirken, wieder auf das Maximum gesetzt wird.

    Mich würde ein goldenes Ei auch nicht so sehr begeistern. Die tollen Schätze sind bei mir einzigartige Ausrüstungstücke und - ja - Crafting-Material. Wobei das Crafting bei mir nur sehr eingeschränkt möglich ist. Man kann dem Schmied seltene Rohstoffe bringen, aus dem er verzauberte Waffen, die z. B. mit einem Element angreifen, herstellen kann. Und dann gibt es noch Material für besondere Tränke, die stärker als die üblichen sind. Hinter den Wertgegenständen steckt ein anderer Gedanke, nämlich der, dass sie etwas glaubwürdiger als Schatztruhen oder hundert verlorene Geldbeutel sind.

  3. #3
    Zitat Zitat von Kelven
    Die Gegner sind deterministisch: Ist ein Gegner sehr gut gegen Schaden geschützt, kann man seine Rüstung brechen. Macht ein Gegner ungewöhnlich viel Schaden, kann man ihn schwächen.
    Auf die Gefahr hin, mich hier zu blamieren:

    deterministisch:

    • den Determinismus betreffend
    • [Willens]freiheit verneinend

    Determinismus

    • Lehre, Auffassung von der kausalen [Vor]bestimmtheit allen Geschehens bzw. Handelns
    • (Ethik) die der Willensfreiheit widersprechende Lehre von der Bestimmung des Willens durch innere oder äußere Ursachen


    Quelle: http://www.duden.de/rechtschreibung/deterministisch

    So richtig verstehe ich nicht, wie das Wort in den Kontext des Satzes passen soll ._.

    Zitat Zitat
    Mich würde ein goldenes Ei auch nicht so sehr begeistern. Die tollen Schätze sind bei mir einzigartige Ausrüstungstücke und - ja - Crafting-Material. Wobei das Crafting bei mir nur sehr eingeschränkt möglich ist. Man kann dem Schmied seltene Rohstoffe bringen, aus dem er verzauberte Waffen, die z. B. mit einem Element angreifen, herstellen kann. Und dann gibt es noch Material für besondere Tränke, die stärker als die üblichen sind. Hinter den Wertgegenständen steckt ein anderer Gedanke, nämlich der, dass sie etwas glaubwürdiger als Schatztruhen oder hundert verlorene Geldbeutel sind.
    Was ist da beim Crafting denn "sehr eingeschränkt"? Ich denke, dass das die Standardausführung ist. Das Craftingsystem in manchen MMORPGs wie WoW sind dann schon extrem umfangreich. Zumindest hab ich es so in Erinnerung, dass man für einige Dinge jede Komponente einzeln herstellen musste.
    Generell finde ich die Idee, aus wenigen, dafür aber eben nicht all zu leicht beschaffbaren Materialien, eine Waffe schmieden zu können, schon optimal.

    Die Idee, Wertgegenstände zu verwenden anstelle von Geld, ist ganz nett, würde mich als Spieler jetzt aber auch nicht mehr begeistern als den Loot direkt in Bar zu bekommen, ganz im Gegenteil. Ich finde einen goldenen Teller oder was auch immer und habe absolut keinen Schimmer, was der jetzt noch gleich wert ist. Wenn ich statdessten 100 Goldmünzen finde, weiß ich, was ich habe und bin wohl eher motiviert, noch tiefer ins ungewisse einzutauchen, um eventuell mehr zu bekommen.
    Das mit den Wertgegenständen würde mMn dann mehr Sinn machen (auch Gameplaymäßig) wenn es im Spiel einen Wert fürs Feilschen gäbe, was Sachgütern generell einen erhöhten Wert verleiht.

  4. #4
    Das ist eine saloppe Adaption von diesem Determinismus (die ich nicht erfunden hab). In diesem Fall meine ich damit, dass die Gegner ein vorhersehbares, eindeutiges Abwehr-/Angriffsverhalten haben oder allgemeiner berechenbar sind.

    Zitat Zitat
    Was ist da beim Crafting denn "sehr eingeschränkt"?
    Im Vergleich mit anderen Spielen, die ich kenne, ist mein System auf jeden Fall simpler. Oft kann/muss man alle Waffen und Rüstungen craften, es gibt Crafting-Ketten (a + b = c, c + d = e usw.) und man findet Tonnen an Crafting-Material. Nicht nur in MMORPGs, sondern auch in vielen Open-World-RPGs oder selbst in linearen JRPGs (Star Ocean). Bei mir kann nur ausgewählte Ausrüstung gecrafted werden (die meiste Ausrüstung kann man regulär kaufen).

    Zitat Zitat
    Ich finde einen goldenen Teller oder was auch immer und habe absolut keinen Schimmer, was der jetzt noch gleich wert ist. Wenn ich statdessten 100 Goldmünzen finde, weiß ich, was ich habe und bin wohl eher motiviert, noch tiefer ins ungewisse einzutauchen, um eventuell mehr zu bekommen.
    In meinem Spiel lässt sich der Wert ganz gut am Material erahnen und da die Schätze sowieso Seltenheitswert haben, lohnt sich das Tiefer-Tauchen eigentlich immer.

  5. #5
    Zitat Zitat von Kelven
    Im Vergleich mit anderen Spielen, die ich kenne, ist mein System auf jeden Fall simpler. Oft kann/muss man alle Waffen und Rüstungen craften, es gibt Crafting-Ketten (a + b = c, c + d = e usw.) und man findet Tonnen an Crafting-Material. Nicht nur in MMORPGs, sondern auch in vielen Open-World-RPGs oder selbst in linearen JRPGs (Star Ocean). Bei mir kann nur ausgewählte Ausrüstung gecrafted werden (die meiste Ausrüstung kann man regulär kaufen).
    Hm, ok. Wenn man das Berücksichtigt, ist dein System schon etwas weniger Umfangreich, aber hier gilt wohl das Prinzip: "Lieber so viel wie nötig, als so viel wie möglich"
    Dass man ALLE Waffen und Rüstungen selbst Craften kann/muss, kenne ich persönlich jetzt nur aus der Agarest- und der Hyperdimension- Reihe,
    -es folgt seichtes Offtoppic-
    wobei das bei Agarest extrem nervig gelöst wurde, da man oft recht spezifisches Material braucht, von dem man nicht weiß, wo man es bekommt und oft auch andere (schwächere) Waffen benötigt werden, die man sich ebenfalls craften muss. Bei Hyperdimension gibt es zumindest eine Monster-Datenbank (mit aufenthaltsort der jeweiligen Gegner) und sofern das Item mal gedroppt ist, taucht es in der Lootliste des jeweiligen Gegners auch auf. Obendrein ist allein schon beim Itemnamen ersichtlich, welche Gegnerart es droppt (Gegner sind in der DB nach Typen unterteilt) Insektenflügel droppen demnach von Insekten etc
    Ein anderes Beispiel ist The Elder Scrolls Online, wo man die jeweiligen Materialien für eine Waffe eines spezifischen Levelbereiches meist im Questgebiet abbauen kann oder bekommt, indem man andere Waffen und Rüstungen auseinander nimmt.
    -Offtoppic Ende-
    Was mich im Grunde an diesen ganzen "komplexen" Craftingsystemen stört ist, dass man viel zu viel Material hat, von dem man nie weiß, ob man es jemals brauchen wird und wenn man es braucht, keine Ahnung hat, wo man es herbekommt

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