Ich nehme mal an, dass du jetzt vom generellen Fall sprichst, nicht konkret von deinem Spiel (da kann ich nichts zu sagen).
Das Argument hinkt, da es auf ALLES anwendbar ist, angefangen bei den Kommentaren zum Mobiliar bis hin zu den Dialogen mit NPCs. Auf die Spitze getrieben: Ist es glaubhaft, dass dein Held ernsthaft Nebenquests im Kopf hat, wenn ihm gerade der beste Freund hopps gegangen ist? Oder dass er sich anhört, wie die Oma aus dem Tränkladen über ihre Katze schwafelt? Aber macht es denn dann Sinn, dass der Spieler überhaupt zurück kann oder Quests annehmen kann außer zu fixen Zeitpunkten, wo der Gemütszustand des MCs klar berechenbar ist? (n.B.: rhetorische Frage)
Der Einwand als solcher ist durchaus berechtigt, aber als Thema für sich, nicht als Kritikpunkt daran, den MC die Umgebung kommentieren zu lassen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, im Gegenteil, du könntest das wieder sogar nutzen. Das ist zwar ein Heidenaufwand, da du sehr fix dann für jede Quest zig Seiten brauchst, würde aber ganz enorm zur Immersion beitragen.
Andererseits behaupte ich jetzt mal, dass der 0815-Spieler es wirklich maximal mit einem Schulterzucken zur Kenntniss nehmen würde, wäre da eine Inkonsistenz. Aktuelle, kommerzielle Titel erlauben sich da ganz andere Klopper ("Oh, der Feind will mein gekidnapptes Partymitglied töten! Ich muss sofort in die Hauptstadt zurück! ...aber erst bereise ich noch drei Dörfer und zwei Tempel, die Hauptstadt nehme ich auf dem Rückweg mit.")
Aus dem Maker kenne ich es auch nicht, aber einige DS-Titel haben das super gemacht. Spontan fallen mir vor allem die beiden Hotel Dusk-Titel ein. Da ist auch nicht alles anwählbar, aber fast alles. Und du wärst erstaunt, wie unterschiedlich man die 0815-Küchenzeile beschreiben kann, die in allen Apartments eines Wohnhauses steht, und zwar so, dass man etwas über den jeweiligen Mieter UND über den MC erfährt.
Spontanes Beispiel: Wenn mir jemand beschreibt, in welchen Farben der Müllbeutel schimmelt, wie dick die Staubschicht auf der Anrichte ist und dass im Bücherregal ein extrem abgegriffener Groschenroman steht, der Brockhaus aber aussieht wie noch eingeschweißt, habe ich ein deutlicheres Bild von der Wohnung (bzw. dem Bewohner) und der Atmosphäre als die Map alleine es je vermitteln könnte. Klar sollte sich beides ergänzen, aber das sind Sachen, die die grafisch nicht gut dargestellt bekommst mit dem Maker. Selbst wenn es noch so gerade pixelbar wäre bietet sich da das berühmte Kopfkino deutlich besser an.
Gerade Detektiv- und Horrorspiele können von soetwas unglaublich gewinnen. Es zwingt dich ja niemand, da Slapstick draus zu machen, da ist deine Kreativität gefragt.