Dass man irgendwie was total eigenes macht das vom Mainstream abweicht und dann trotzdem zufällig noch auch aufm Markt ankommt ist doch eher selten.
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Macht man im TIGsource auf ner daily basis. Weiß gar nicht woher dieses seltsame Halbwissen stammt, hab ich hier jetzt aber schon 2 oder 3 mal gelesen, dabei ist das unabhängigen Entwicklern ziemlich Lachs, was der Mainstream tut. Die machen ihre Devlogs auf, zeigen den Leuten dass ihr Spiel trotzdem geil ist und hauen es in den Kickstarter. Problem solved.
@Jean Claude
Auch beim Hobby macht man das, was andere wollen, nur nicht so stark wie bei der Arbeit. Kein Mensch ist frei von Einfluss. Die Avantgarde hat sich ja auch nicht aus dem Nichts entwickelt.
Ich glaube aber nicht mal, dass Spiele von Aldorlea das sind, was alle wollen, genauso wie schräge Indie-Spiele nicht das sind, was alle wollen. Wobei es auch nicht schlimm wäre, das zu machen, was alle wollen. Ich halte nichts davon, Mainstream oder Nicht-Mainstream gegeneinander auszuspielen.
Ich verstehe das ja schon, dass man von kostenpflichtigen Maker-Spielen eine gewisse Einzigartigkeit verlangt, aber ob man jemals auf einen Nenner kommt, ab wann sich ein Spiel stark genug vom Gros abhebt?
Ich glaube aber nicht mal, dass Spiele von Aldorlea das sind, was alle wollen, genauso wie schräge Indie-Spiele nicht das sind, was alle wollen. Wobei es auch nicht schlimm wäre, das zu machen, was alle wollen. Ich halte nichts davon, Mainstream oder Nicht-Mainstream gegeneinander auszuspielen.
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Richtig, es wollen halt auch nicht alle graubraune Shooter spielen oder quicktimeeventmonster wie Heavy Rain oder JRPGs mit Stachelfrisuren wie Final Fantasy. Ich glaube es geht mehr darum, dass was man machen möchte, gut zu machen und Spieler zu überzeugen, statt darauf zu setzen dass man sich an ein eingefahrenes Fandom anhängt, siehe diese ganzen Minecraftklone, diese brainfart-Simulatoren die an Surgeon Simulator und Goat Simulator anknüpfen wollen, jegliche Zombieshooter, die langsam aber sicher selbst zu einer ausgewachsenen Epidemie anwachsen. Denn wenn man etwas kopiert und Erfolg damit haben möchte, muss man es besser machen. In mindestens eine Richtung.
Davon abgesehen sollte man mal in dieses Video kucken für eine mögliche Antwort zum Thema :"What gamer want". Ist vielleicht nicht DIE ANTWORT, aber interessant trotz allem.
@Jean Claude
Mir werden die Hobbyentwickler manchmal doch zu sehr romantisiert und die kommerziellen Entwickler zu sehr dämonisiert. Die kommerziellen Entwickler denken sicher genauso oft "das kommt rein, weil ich es cool finde" wie Hobbyentwickler "das baue ich ein, damit die Leute mein Spiel cool finden". Niemand von uns weiß wirklich, warum etwas den Weg ins Spiel gefunden hat. Außerdem gibt es selbst in der kommerziellen Entwicklung kein Patentrezept für den maximalen Profit, deswegen bauen die Entwickler letztendlich doch das ein, was sie wollen und nicht das, was sie müssen.
Wie hoch sind denn die Verkaufszahlen der Spiele von Aldorlea? Bedienen die nur eine Nische oder erreichen sie viele Spieler? Man kann ja nicht ganz ausschließen, dass deren Klientel gerade solche Dungeon-Crawler-Grinder mit 1000 gleichen Quests spielen wollen. Die würden dann z. B. "Story-RPGs" vielleicht gar nicht spielen.
@Sabaku
Ich sehe das eigentliche Problem eher darin, dass viele Spieler viel zu düster sind. ^^ Ich hab seit der PS2-Ära (bei mir fing die ungefähr 2002 an) kein schlechtes Konsolenspiel mehr gespielt. Klar gefällt mir nicht immer jedes Spielelement, aber insgesamt gesehen bin ich mit den Spielen sehr zufrieden (und ich hab auf der PS2/PS3 sicher >= 50 Spiele gespielt). Das gilt aber z. B. auch für die "brandneuen" (ist eine Kategorie dort) Spiele von Kongregate. Wenn man zu viele Klone eines Spielprinzips hintereinander spielt, dann nutzt sich das natürlich ab, aber daran ist ja nicht nur das Klonen schuld.
Was wollen die Spieler? Das kann ich auch ohne das Video beantworten: Vieles. Es gibt "die Spieler" gar nicht und Menschen sind sowieso launisch. Wenn sich jemand darüber beschwert, dass die Entwickler an den Spielern vorbei entwickeln, dann heißt das doch nur, dass man persönlich unzufrieden ist. Ich glaube nicht, dass irgendein Mensch für "die Spieler" sprechen kann und sollte. Und wie gesagt, vielen würde ich am liebsten sagen: Seid doch nicht immer so düster. Ich bekomme die Diskussionen aber auch alle nur am Rande mit und wundere mich über die Aggressionen.
Eine Bekannte von mir arbeitet in einer Bank, ist Privat aber eine passionierte Fotografin und super gut, in dem, was sie tut. Auch wenn das Fotografieren "nur" ihr Hobby ist, wird sie durchschnittlich jede zweite Woche für irgend eine Hochzeit, Konfirmation, Jubiläum oder Gott-weiß-was gebucht und kassiert dann locker einen dreistelligen Betrag für eine Dienstleistung, die sie als Hobby betreibt. Und noch NIE ist irgend jemand in unserem Umfeld auf die Idee gekommen, ihr vorzuwerfen, dass sie sich für ihre erbrachte leistung bezahlen lässt.
10.000e Leute in Deutschland bieten jedes Jahr in ihrer Freizeit VHS-Kurse zu "ihrem Hobby" an, egal ob Joga, Kochen, Breakdance oder Bildbearbeitung am PC. Und die bekommen da auch Geld für.
Wenn ICH eine Leistung erbringe, von Leute profitieren, die mir vollkommen Fremd sind, dann habe ich jedes recht der Welt, mir diese Leistung vergüten zu lassen, wenn ich das will. Mit der Weigerung das zu akzeptieren, schaden die Leute der Maker-Community eher, als ihr zu nutzen. Wir sollten uns darüber freuen, dass der Maker dank einer verbesserten unterstützung des Marktes heute kein illegales Nischenprodukt in Deutschland mehr ist, sondern damit erstellte Spiele so legal sein können, wie es nur möglich ist. Stattdessen zerfasern sich die Leute hier den Mund darüber, ob man sich leistung bezahlen lassen darf. Alleine dieser Thread wäre für mich Anreiz genug, selber mal ein kommerzielles Projekt in Angriff zu nehmen.
Ich glaube, das Bild von Anbieter und Nutznießer ist in dieser Community total verdreht. Man muss sich eigentlich nur mal diverse Themen durchschauen und bekommt dann ganz stark den Eindruck, das hier nicht die "Entwickler" diejenigen sind, die als Leistungsbringer gesehen werden, sondern die Spieler, die den Entwicklern den "Gefallen" tun, ihre Spiele zu spielen.
Ich glaube, das Bild von Anbieter und Nutznießer ist in dieser Community total verdreht. Man muss sich eigentlich nur mal diverse Themen durchschauen und bekommt dann ganz stark den Eindruck, das hier nicht die "Entwickler" diejenigen sind, die als Leistungsbringer gesehen werden, sondern die Spieler, die den Entwicklern den "Gefallen" tun, ihre Spiele zu spielen.
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Soviele User die hier rumidlen und mit stolzgeschwellter Brust verkünden dass sie gar keine Zeit haben für diese ganzen uninnovativen Makerspiele, wärend sie den trölftausendsten Versuch starten irgendein anderes Spiel außer Final Fantasy zu kopieren und dabei scheitern, muss man als Entwickler auch echt um sein Publikum betteln. Mir blutet jedes Mal das Herz, wenn ich sehe dass ich im Game Jam Thread eine Liste voller spielbarer Konzepte habe, Und.Kein.Horst.äußert.Sich.Dazu.
Bring mal ne Demo raus um Feedback für den weiteren Entwicklungsprozess zu sammeln und les dir innem anderen Thread durch dass hier keiner Demos spielt, weil das Spiel ja logischerweise noch kein Endprodukt ist. Paradox!
Vermutlich wird "Innovation" auch wieder unterschiedlich interpretiert und selbst den Entwicklern (Spieler sprechen davon weitaus seltener) geht es gar nicht so sehr darum, etwas anderes zu machen. Das kann ich sogar verstehen. Wenn ich ein JRPG machen möchte, dann orientiere ich mich ja erst mal daran, was ein JRPG ist. Der Spruch "Maker-Spiele sind alle gleich" wird also nur so dahergesagt, man pauschalisiert, weil man vielleicht selbst gar nicht so genau weiß, was wirklich stört. Und wenn man dann über das Game Design und neue Möglichkeiten diskutieren will - kleiner Seitenhieb - wird das als Nerverei abgetan. Vermutlich fließt dabei auch das ein, was Corti in einem anderen Thread ansprach, dieses "Es gibt ein anderes Konzept als meines. Ich muss sagen, dass das andere Konzept schlecht ist, weil meines sonst schlecht wird".
Das ist alles schon etwas komisch und ich frage mich manchmal, was nun eigentlich gewünscht und erwartet wird, von den eigenen Spielen, von denen der anderen und ob nicht viel zu sehr auf Kleinigkeiten herumgeritten wird. Das Thema dieses Threads ist z. B. so eines, weil ich nicht verstehe, was daran überhaupt so kontrovers ist. Oder wenn jemand wegen der (RTP)Grafik keine Spiele auf dem XP/VX/Ace spielt und damit impliziert, dass die Grafik wichtiger als Handlung und Gameplay ist. Ob die Leute das ernst meinen? Wie gesagt, alles sehr komisch.
Vermutlich wird "Innovation" auch wieder unterschiedlich interpretiert und selbst den Entwicklern (Spieler sprechen davon weitaus seltener) geht es gar nicht so sehr darum, etwas anderes zu machen. Das kann ich sogar verstehen. Wenn ich ein JRPG machen möchte, dann orientiere ich mich ja erst mal daran, was ein JRPG ist. Der Spruch "Maker-Spiele sind alle gleich" wird also nur so dahergesagt, man pauschalisiert, weil man vielleicht selbst gar nicht so genau weiß, was wirklich stört. Und wenn man dann über das Game Design und neue Möglichkeiten diskutieren will - kleiner Seitenhieb - wird das als Nerverei abgetan. Vermutlich fließt dabei auch das ein, was Corti in einem anderen Thread ansprach, dieses "Es gibt ein anderes Konzept als meines. Ich muss sagen, dass das andere Konzept schlecht ist, weil meines sonst schlecht wird".
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Innovation um der Innovation willen ist mMn eines der Schlimmsten Dinge, die man einem Spiel antun kann. Man siehe einfach mal FF und Uncarted im direkten vergleich. Uncharted3 ist spielerisch fast identisch mit uncharted1, macht deswegen aber nicht weniger viel Spaß. Demgegenüber wird bei FF in jeder neuen Version das System total umgekrempelt wobei dann außer dem Materiasystem und dem Sphärobrett eigentlich fast jedes System Schrott war. Die beste Methode, Innovationen zu etablieren besteht darin, Probleme zu lösen.
Aber wo kein Problem existiert, kranken Innovationen an dem Problem, das die Chance, das Spiel dadurch zu verbessern, ebendso groß ist, wie die gefahr, es zu verschlechtern.
Ich denke der nun aufkommende kommerzielle Vibe kommt einfach daher, da es nun für relativ kleines Geld möglich ist Lizenzen zu erwerben. Möglichkeiten sein Spiel zu verkaufen gab es damals auch keine oder war nur sehr schwer zu realisieren. Als der Maker außerdem noch neu war gab es den Gedanken sein Projekt verkaufen zu wollen noch gar nicht. Es war einfach extrem geil selber ein eigenes Spiel erschaffen zu können, nachdem man als kleines Kind vor dem Fernseher mit dem SNES Controller in der Hand Zelda gezockt hatte. Dinge ändern sich und Heute sieht es nun einmal so aus und das ist auch völlig okay. Soll jeder machen wie er will und kann. Heute geht das ja.
Macht man im TIGsource auf ner daily basis. Weiß gar nicht woher dieses seltsame Halbwissen stammt, hab ich hier jetzt aber schon 2 oder 3 mal gelesen, dabei ist das unabhängigen Entwicklern ziemlich Lachs, was der Mainstream tut. Die machen ihre Devlogs auf, zeigen den Leuten dass ihr Spiel trotzdem geil ist und hauen es in den Kickstarter. Problem solved.
Und? Sonderlich erfolgreich sehen die Dinger jetzt nicht aus. Klar kann jeder nen Kickstarter aufmachen und die Leute bei Kickstarter zahlen für alle möglichen Sachen(auch für offensichtlichen Müll). Aber als "erfolgreich auf dem Mark" würd ich damit das Spiel dann nicht automatisch bezeichnen.
Zitat von Kelven
@Jean Claude
Auch beim Hobby macht man das, was andere wollen, nur nicht so stark wie bei der Arbeit. Kein Mensch ist frei von Einfluss. Die Avantgarde hat sich ja auch nicht aus dem Nichts entwickelt.
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Einflüsse hat man immer. Das ist klar. Aber deshalb machst du nicht, was die andern wollen. Es besteht für mich ein Unterschied zwischen
"cool, das gefällt mir, lass ich mal Ideen davon in meine eigenen Projekte einfliessen(unabhängig davon, wie vielen andern das gefällt)" -> man macht das was man selber will
UND
"cool, sehr vielen Leuten gefällt das und die zahlen Millionen dafür, mach ich auch mal sowas in der Richtung, dann werd ich reich(obwohl ich selber das alles vielleicht sogar scheiße finde und gar nicht mag)" -> da macht man dann was die andern wollen.
Zitat von Kelven
Ich glaube aber nicht mal, dass Spiele von Aldorlea das sind, was alle wollen, genauso wie schräge Indie-Spiele nicht das sind, was alle wollen. Wobei es auch nicht schlimm wäre, das zu machen, was alle wollen. Ich halte nichts davon, Mainstream oder Nicht-Mainstream gegeneinander auszuspielen.
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ALLE nicht. Aber sicher viele - viele die sich auch nicht auskennen und RPG-Maker-Games nur über Steam und sonstwoher kennen(wo überwiegend nur solcher Kram gezeigt wird). Dass es sogar richtige Perlen gibt, die kostenlos sind, wissen viele dort gar nicht - man wertet gleich alles andere vorab ab, was nicht irgendwie Aldorlea(die man ja kennt und die sich mit Zweitaccounts oder gekauften Kommentaren in den Comments selber loben) oder sonstwas ist.
Problem ist, dass die nächst anspruchsvolleren Spieler die eventuell vom Gameplay und Story mal was anders spielen würden dann gleich wieder auch bessere Grafik wollen und die RPG-Maker-Spiele überhaupt gar nicht angucken. Man muss dann schon denen, die nur Aldorlea kennen auch zeigen, dass es auch bessere Sachen gibt. Nur problematisch wenn zig der älteren Perlen nicht über Steam so bekannt und verbreitet sind(eventuell wegen Copyright auch gar nicht geht, da dort nicht alles immer korrekt ist).