Habe das „Heim“ mal angespielt und versuche so gut wie Möglich auf die Punkte einzugehen, die ich anspreche. Überzogen hin oder her & auch wenn ich null plan vom Makern habe. Ich gebe lediglich mein Empfinden während des Spiels preis, da ich mich sehr in das Spiel reinsteigere und ich definitiv zu den Leuten gehöre, die selbst ein RPG Maker Horrorspiel gruselig finden können.
Das Spiel ist von den Charakteren, als auch vom GRUNDGERÜST der Geschichte her sehr schön geschrieben. Allerdings fehlt mir bei vielen Szenen die Atmosphäre.
Das fängt schon mit der Musik an (und damit meine ich nicht die gruselige Musik, sobald man durch die Doppeltür schreitet):
Eins vorweg: Ich gebe sehr viel Wert auf die Geräuschkullisse und die Musik.
In meinen Augen fängt ein gutes „Horrorspiel“ damit an, indem man den Spieler in Sicherheit wiegt. Doch nachdem ich ein neues Spiel begonnen habe, habe ich mich NICHT „ sicher“ gefühlt. Was aber unglaublich wichtig ist, wenn man eine Spannung aufbauen und den Spieler am Ende heftig erschrecken möchte.
Die Musik war zwar traurig (ich mochte das leise Piano in diesem Stück), allerdings auch unheimlich, mysteriös – sehr laut und leider auch unpassend. Als Spieler hat mich die Musik schon darauf vorbereitet, dass etwas Böses auf mich zukommt und genau DAS finde ich schade. Ich konnte es gar nicht auf mich wirken lassen.
Und kommt mir nicht mit dem Argument, dass jeder Spieler weiß was auf einen zu kommt, wenn man sich bewusst für ein Horrorspiel entscheidet. Darum geht es nämlich nicht!
Ich meine, dass wenn an dieser Stelle nur ein leises und sanftes Piano zu hören wäre, was die trostlose Umgebung unterstreicht (und NUR ein Piano – wie z.b dieses hier: https://www.youtube.com/watch?v=-W63...nnel=LucasKing ) hätte ich mir in erster Linie nichts dabei gedacht und würde sagen: „Ja. Schon ziemlich traurig, ein stummer Junge in einem herunter gekommenden Heim, was gerade anderen Kindern vorgestellt wird. - Was kann da schon passieren?“
Und dann schlägt die Musik um und wird immer unheimlicher .... Haha ^^ :'D Findet ihr das nicht gruselig? Ich finde schon.
Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn die selbe traurige Musik bei den Gesprächen abgespielt wird, sobald man die Räume wechselt und man sich abwechselnd mit den Kindern unterhält. Auch erwarte ich keine Theme zu den einzelnen Charakteren. Allerdings würde ich es persönlich besser finden, wenn die traurige Musik nicht beim Verlassen den Raumes enden würde, sondern zumindest solange weiter läuft, bis man mit allen Kindern geredet hat. Oder vom Intro bis zu den Dialogen übergeht. Wie soll ich das beschreiben? Die Musik ist dadurch stimmiger, wenn diese nicht aprubt endet, sie wirkt weniger nervig und erzielt den gewünschten Effekt, nämlich die Einheitlichkeit.
Außerdem ... Was ich unglaublich vermisst habe:
Die Geräusche der Laufschritte!
Wäre es Möglich, Geräusche von leisen Schritten beim Laufen einzubauen?
Da du dich ja sehr oft auf IB und Alice Mare, als auch auf Agoraphobia beziehst:
In IB hat es mich ehrlich gesagt gestört, dass dort keine Laufschritte zu hören waren. Mochte ich dafür in Agoraphobia aber sehr.
Ein paar Sachen, die mir ebenfalls aufgefallen sind:
1. Wenn man die anderen Zimmern betritt (z.b wir stehen vor Zimmer Nr. 3 und klicken sie an) … warum fadet das Bild dann so langsam aus? Warum kann man denn nicht direkt die Zimmer betreten?
Wäre es denn nicht viel dramatischer, wenn das Bild erst langsam einfadet, wenn man schon im Zimmer drin ist und man weiß: „Aha, gleich kommt eine kleine Cutscene oder ein Dialog“?
2. Ich fand die Räume auch zu hell. Mir kommt es so vor, als wären alle Zimmer mit viel zu hellen Lampen ausgestattet. Natürlich soll jetzt nicht alles in vollkommener Dunkelheit gehüllt werden. Aber das Licht kommtm am Anfang trotzdem gar nicht so zur Geltung – auch nicht, wo gewisse Lichteffekte ziemlich gut passen würden. Wie z.b eine angeschaltete Stehlampe. Die einzige Lichtquelle in einem kleinem Zimmer, die Trost spendet . *ich übertreibe ein wenig* http://www.directupload.net/file/d/4...sg4rvh_jpg.htm
Wären dimmende Lampen / Leuchteffekte und VIIIIIIIIEL MEHR Schatten (die man ja an vielen Stellen nachpixeln könnte) nicht eine optimale Lösung für das Spiel?
Dimmende Lampen vermitteln viel besser das Gefühl, dass es ein sehr altes Heim ist. Die Räume sind wärmer, vermitteln aber auch das Gefühl vom trostlosen Heim und das Grau ist dadurch auch nicht mehr so eintönig. Man muss dieses "grau" nicht unbedingt ersetzen, wenn die Schatten stimmen. Auch wenn ein morscher Boden in einem Heim in der Eingangshalle viel besser gepasst hätte, als ein grauer Teppich. Damit hätte man doch das "Kontrastproblem" gelöst?
Ich könnte mir vorstellen, dass man genau diese Effekte mit der Schattierung von Möbeln, Wänden und Gegenständen erzeugen könnte. Sonst sehen diese einfach zu sehr wie „ins Bild gesetzt“ aus.
Der Punkt mit den Schatten ist bei IB übrigens auch so.
Zu einem kannst du in vielen Stages erkennen, dass die Wände einen leichten Schatten auf den Boden werfen. (Außer bei der weißen Galerie am Anfang) http://www.directupload.net/file/d/4...vwqbyv_jpg.htm
Das Selbe gilt für die Möbel. Unter den Stühlen erkennst du einen Schatten, unter den Charakteren siehst du einen Schatten, was bei deinen Charakteren übrigens komplett fehlt. Wolltest du das nicht ohnehin einbauen oder habe ich aus den ganzen Beiträgen was falsches heraus gelesen? (die ich übrigens versucht habe aufmerksam durch zu lesen)
Und ja! IB hat zwar keine Lichteffekte in dem Sinne, dennoch sind alle Räume dunkel gehalten oder eben „gedimmt“. Weiß aber nicht, ob dieser Effekt mit einem Filter ermöglicht wurde.
Und das IB keine Schockmomente hat ist grundlegend falsch.
Ich habe mich sehr oft erschreckt in IB. Es hat mir zwar keine angst eingejagt, dafür ein paar schreckhafte Momente bereitet. Wie z.b die Hand, die auf einmal aus der Wand ragt, sobald du vorbei gehst, oder die Dame in Blau, die auf einmal aus dem anderen Zimmer durchs Fenster springt oder die Silhouette, die einmal ans Fenster vorbei zieht, zurück geht und gegen die Scheibe hämmert – die restlichen Damen, die ohne Vorwarnung aus den Rahmen springen. Sind das etwa keine Schockmomente?
Die Sache mit der tiefgründigen Story oder den Einblicken zu den Charakteren ist Geschmackssache. Da ich keine Spiele von Silent Hill gespielt habe, kann ich keinen Vergleich daraus ziehen und beurteilen, ob es aus 10 % Handlung und 90 % Horror besteht.
Ich habe aber IB gespielt.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass für MICH ein "längeres Spiel" mit einer tiefgründigen Story und vielen Sidestorys zu den Charakteren ein WICHTIGER ANGST UND GRUSEL FAKTOR für ein Horrorspiel ist, WEIL:
1. es mir ermöglich eine engere Verbindung zu den Charakteren aufzubauen - ich mich eher mit ihnen assoziieren kann.
2. ich angespannt bin!!! Warum? Weil ich mehr angst hätte, dass den Charakteren etwas schreckliches passiert, ich dies aber verhindern möchte. Solch eine Anspannung steigt in mir auf, wenn ich weiß, dass mein Charakter, der mir am Herzen liegt, verfolgt wird.
3. Ich kann mich besser in die "Situation" in der ich mich befinde hinein versetzen
Fazit:
Lieber ein storylastiges und gruseliges Spiel, als ein zu kurzes Spiel, wo mir die Charaktere am Arsch vorbei gehen.
Und ganz ehrlich:
Man muss den Hauptprotagonisten nicht reden lassen. Er kann so stumm sein, wie er nur will.
Ich persönlich würde aber angst bekommen und panisch die Gitter aufkriegen wollen, wenn ich merke, dass die Gitter hinter mir zuschlagen, nachdem ich durch die falsche Tür gerannt bin.
Und ich wäre verwirrt über die Situation, wenn ich einfach in einem Heim bin und nicht verstehe, warum ich dort eigentlich bin.
Ich möchte nachvollziehen, wie sich die anderen Charaktere fühlen.
Ich möchte nachvollziehen, wie sich der Hauptprotagonist fühlt. Ein stummer Charakter muss ja nicht gleich gefühlskalt sein. Er ist noch ein Kind. Neugierig, aber auch ängstlich. Vielleicht traumatisiert.
Als Spieler untersuche ich jede einzelne Stelle, jedes Regal etc pp. So unnötig ist das gar nicht. Wenn er ein Avatar des Spielers darstellen soll, dann passt dieser Avatar so gar nicht zu mir. xD
Soweit ich es richtig verstanden habe:
Die Idee eine "neutrale" Spielfigur zu implementieren ist zwar eine gute Idee, passt aber nicht ins Setting.
Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht ZUUU persönlich. Ebenso kann ich nicht beurteilen, ob du dich im Gegensatz zu anderen Spielen verbessert hast oder nicht. Ich möchte mich lediglich nur reinfühlen können beim Spielen.