Ich habe das Spiel jetzt auch mal angespielt, hauptsächlich wegen der Rätsel.
Auch wenn ich mich zugegebenermaßen ein bis zweimal wirklich erschrocken habe würde ich Das Heim nicht
unbedingt als Horror-Game beschreiben. Dafür ist mir die Stimmung nicht gruselig genug.
Was ich auch nicht ganz verstanden habe ist warum der Protagonist nicht sprechen kann, dafür aber immer
das Gesprochene aufschreibt was normalem Sprechen fast schon gleichkommt. Den Sinn der Stummheit
ist mir daher noch nicht so ganz klar...
Die Rätsel selbst sind wirklich gut gemacht.
Besonders bei dem Zahlenrätsel (Shakespeare etc.) musste ich Blatt und Stift zur Hand nehmen ;-)
Eine Sache gibt es noch die mich wirklich stört:
Dieses dauerhafte Enter-Gedrücke an jeder Tür - und es gibt so viele davon...
Was ich auch nicht ganz verstanden habe ist warum der Protagonist nicht sprechen kann, dafür aber immer
das Gesprochene aufschreibt was normalem Sprechen fast schon gleichkommt. Den Sinn der Stummheit
ist mir daher noch nicht so ganz klar...
[/spoiler]
...
Hä? Stummsein aufgrund einer Krankheit oder einer Störung hat doch nichts mit dem generellen Unwillen zur Kommunikation zu tun. Logischerweise schreibt er den Kram dann halt, sonst könnte er sich ja gar nicht verständlich machen, was ziemlich scheiße wäre- für ihn und für den Spieler.
Ansonsten gibt es später im Spiel noch einen Hinweis darauf, wo bei Adrian die Ursache liegt.
@Sabaku:
Ja, das ist mir schon bewusst. Ich meine das vom gameplay technischen Punkt.
Ob ich jetzt einen Sprechenden oder Schreibenden spiele macht bei einer Textdarstellung keinen Unterschied.
Ich hatte mit Stummheit einfach angenommen er würde gar keine Reaktion zeigen.
Das hätte dann vielleicht etwas Beklemmendes beim Spieler bewirken können...
Hatte es mir jedenfalls anders vorgestellt
@Sabaku:
Memorazer geht es nicht darum, dass er nicht kommunizieren soll.
Ihm geht es darum, wenn er anstatt dem geschrieben Wort das einfach ausspricht, was er aufschreibt, ändert sich an dem Spiel nichts.
Ihm geht es darum, wenn er anstatt dem geschrieben Wort das einfach ausspricht, was er aufschreibt, ändert sich an dem Spiel nichts.
...
Ja, außer dass der Charakter nicht der trölfzigtausendste, langweilige, 08/15 Teenieheld ist, nichts, das stimmt. Aber dass es kein Gameplaymittel wird, hat Kelven ja voher schon klar gestellt.
@Memorazer
Über das Thema "Was ist Horror?" wurde ja schon öfters diskutiert und ich bin immer noch der Meinung, dass ausbleibender Grusel das Genre nicht aufhebt. Sonst wäre ja auch eine unlustige Komödie keine Komödie mehr. Horror ist heutzutage ein sehr breitgefächertes Genre. Gerade den ganzen Gore-Kram oder Teenie-Slasher usw. kann man kaum mehr als gruselig bezeichnen. Psycholocial Horror soll auch nicht wirklich gruselig sein. Aber gut, Das Heim soll schon in Richtung Gruselgeschichte gehen. Was natürlich nicht bedeutet, dass die Spieler das Spiel dann auch gruselig finden müssen.
Zitat
Was ich auch nicht ganz verstanden habe ist warum der Protagonist nicht sprechen kann, dafür aber immer das Gesprochene aufschreibt was normalem Sprechen fast schon gleichkommt.
...
Es fühlt sich aber schon anders an, als wenn die Dialoge gesprochen werden und würde Adrian sprechen, hätte er viel mehr gesagt. Ich fand das bei Ib wie gesagt interessant, dass die Heldin gar nicht gesprochen hat (die war übrigens nicht stumm, ihre Dialoge wurden nur nicht gezeigt), nur wollte ich erstens keine Figur, die gar nichts sagt und zweites auch keine rezitierenden Begleiter (wie Ib sie hat). Adrian ist in erster Linie aus "ästhetischen" Gründen stumm und außerdem noch, damit er eher wie ein Avatar wirkt. Ich finde, dass nichts dagegen spricht. Das erinnert mich an die Diskussion über homosexuelle Charaktere. Man kann eine homosexuelle Figur auch dann einbauen, wenn die Homosexualität selbst keine große Rolle spielt. Man baut die Figur deswegen ein, weil man sich sagt, dass man mal eine homosexuelle haben will.
Zitat
Dieses dauerhafte Enter-Gedrücke an jeder Tür - und es gibt so viele davon...
...
Hehe, bei mir war das genau andersherum. Ich fragte mich: Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass man Türen per Gegenlaufen öffnet? In kommerziellen Spielen hab ich das noch nicht gesehen. Die Tür ist ein Interaktionsobjekt und man interagiert mit Enter.
Dort wo du nicht weiterkommst: Hast du auch schon im Keller gesucht? Unten in der Eingangshalle sind noch zwei Durchgänge (s. Lichtschein). Du findest am Ende von jedem der vier Abschnitte einen Zettel.
Ich habe das Spiel gerade in knapp einer Stunde durchgespielt (und damit das erste Mal seit Jahren wieder in Kevel-Spiel angefasst ), aber wirklich begeistert hat es mich nicht.
Zum einen finde ich, dass Adrian dank seiner Stummheit ein furchtbar langweiliger Charakter ist. Und das er nicht redet wirkt so als hättest du es dir leicht machen wollen. So muss er immerhin nicht wirklich auf das reagieren was um ihn herum passiert. Bereichern tut es die Story jedenfalls nicht. Und bei der Rückblende wo er vielleicht seine Stimme verlor konnte ich dann auch nur mit den Schultern zucken. Und ich fand sein Verhalten auch nicht sonderlich glaubhaft.
"Ich soll beweisen das ich mutig bin? Na gut, warum nicht?"
"Hey, hier gehen merkwürdige Dinge vor sich! Denen sollte ich mal auf den Grund gehen. Habe eh nichts Besseres zu tun. Und das ich dabei sterben könnte ist ja egal. Immerhin kann ich vielleicht Leute retten die ich eh nicht kenne."
Und eine wirkliche Beziehung zu den Heimbewohnern konnte ich dank seines langweiligem Charakter auch nicht aufbauen, wenngleich die ganz okay schienen.
Ich habe dann auch noch ein Ende erreicht bei dem Adrian sich entscheidet, dass er direkt nach Erreichen seines Ziels direkt einen Rückzieher macht ohne zu ergründen was nun eigentlich vor sich geht. Und wenn was in den andern Endings erklärt wird muss ich wohl im Unklarem bleiben, denn die Motivation das Spiel nochmal zu spielen habe ich nicht.
Das beste am Spiel ist vermutlich das Gameplay, allerdings wirkt es so als hättest du dir die Rätsel und alles drum und dran zuerst ausgedacht und dann ne eher dürftige Story drum gewickelt.
Gruselig war das Spiel leider auch nicht. Hier und da war die Atmosphäre zwar nicht schlecht, aber außer ein paar Jumpscares gab es nicht viel zu sehen. Die paar subtilen Effekte waren zwar gut inszeniert, haben auf mich aber nicht gewirkt. Allerdings erwarte ich das bei 2D-Spielen gar nicht. Für ein Heim das mit einer anderen Welt verbunden ist wirkte der Horror auf jeden Fall recht zahm. Und den "Endkampf" hättest du dir auch sparen können. Der hat nämlich überhaupt nicht zum restlichen Spiel gepasst.
Von daher würde ich Das Heim als nett bezeichnen, mehr aber auch nicht. Das vollständige Review ist jetzt auch fertig. Kommt aber erst am Mittwoch.