Hier wird nicht geterrort
Zitat von Carnys
@steel
Hab’ ich irgendwo behauptet, der Bechdel Test sei toll oder sage etwas über die Qualität der weiblichen Charaktere aus? Steht sogar in dem Artikel selber, dass auch Filme, die den Test bestehen noch sexistisches Zeug enthalten können.
...
Er wollte dich damit nicht angreifen, er hat nur hinzugefügt, dass der Bechdel-Test eventuell seinen eigentlichen Sinn verfehlt. Was widerum bedeutet, dass man das Ergebnis mit Vorsicht genießen sollte.
Ansonsten sollte man verinnerlichen, was Daen schreibt. Das Geschlecht eines Charakters sollte nicht mit seinem Beruf, seiner Stellung oder seinem Platz in der Story zusammenhängen.
Vor allem weil
- Die meisten Makerrollenspiele hier in einem Fantasysetting spielen. Es ist vielleicht ans Mittelalter angelehnt, aber das bedeutet nicht, dass die Geschlechterrollen die selben sein müssen. Genau so gut kann das Ausbrechen aus einer Geschlechterrolle thematisiert werden. So zum Beispiel in Kelvens "Sonnenschauer". Caitlin halte ich zum Beispiel für einen Charakter, der nicht auf den Kopf gefallen ist, im Gegensatz zu den anderen Partymitgliedern, die mir leider zu überzogen sind - aber vielleicht hat er auch nur nicht meinen Humor getroffen :")
-viele betonen, wie bemüht sie sind, individuelle, nachvollziehbare Charaktere zu schreiben. Trotzdem haben wir in der Überwiegenden Masse an RPG Maker Spielen Frauen als Sidekicks - am besten noch als Heilerin oder Magierin - oder sehr vorhersehbare Loveinteressts. So ein ambitioniertes Makerprojekt hat ja im Schnitt drei oder vier Kontinente mit Königen, aber keinen Königinnen, abgesehen mal von dem fiesen Overlord am Ende, der auch zu einem großen Prozentsatz männlich, ein Gott mit männlichen Merkmal oder komplett Geschlechtslos ist.
-Geschlechterrollen verändern sich in unserer modernen Gesellschaft. Hausmänner, Geschäftsfrauen, Fußballerinnen bringen Pokale nach Hause, oder sogar noch tiefergehend: Man kann im Körper des "falschen Geschlechts" stecken und sich im Laufe seines Lebens eine Schmetterlingsgleiche Verwandlung durchmachen. Heutzutage sind diese Dinge weitaus erforschter, wir besitzen einen weiten Horizont der uns erlauben könnte die verrücktesten Figuren zu schreiben und die verrücktesten Welten zu konstruieren, allein durch die ganzen psychologischen Phänomene die man heute benennen kann.
Man müsste die Gelegenheit halt am Schopfe packen. Also ihr müsst nicht unbedingt die ganze Rübe rausziehen, aber ein Stück probieren könnte man schon.
@Katii ich finde es auch langweilig, wenn die ganze fiktive Medienwelt voll von erfolgreichen, perfekten Geschäftsfrauen steckt, weil das ein völlig falsches Bild vermittelt. Interessant werden Charaktere aber eben nicht durch ihren Beruf, sondern durch die tiefergehenden Merkmale. Welche Probleme hat diese Person zu lösen? Und auf welche Art und Weise werden sie gelöst? Was macht die Person am Ende eines Arbeitstages? Ich glaube deswegen kann ich Desperate Housewives auch so unendlich oft kucken. Das sind "nur Hausfrauen" aber jede von diesen "nur Hausfrauen" hat ihre eigene Persönlichkeit, Herkunft und vor allem ihren eigenen Willen. Sie werden nicht auf ihre Geschlechterrolle reduziert.
Geändert von Sabaku (22.07.2014 um 11:39 Uhr)