Interessant, dass du das Heldentum mit der Armee und damit dem Adel verbindest, was im Mittelalter ja durchaus gleichzusetzen war. Das macht durchaus Sinn, medienhistorisch betrachtet (der Adel war nun mal die einzige Schicht, die ihre Geschichten im große Maßstab aufgeschrieben hat), aber es gibt definitiv heldenhafte Geschichten mit nicht-adligen Protagonisten. Man denke beispielsweise an die ganze mündliche Tradition der Märchen, die naheliegenderweise auch eine hochgradig interessante Geschlechtergeschichte in alle möglichen Richtungen haben. Oder an Eulenspiegel. Oder an Possenspiele. Oder an die unzähligen geistlichen Heldengeschichten (die Iren haben da eine schöne Imramma-Kultur, oder einfach die halbe verdammte Bibel) - auch wenn die natürlich üblicherweise auch männlich waren. Ich denke jedenfalls nicht, dass die Armee die einzige Möglichkeit ist, ein klassischer Held zu sein, auch wenn diese martialische Kultur definitiv mit dem Wort des "Helden" verbunden wird.

Zitat Zitat
Die stellung der Frau in der Vergangenheit ist genau genommen nicht historisch, sondern genetisch bedingt. Das Bilden patriarchalischer Gesellschaftsordnungen zeigt sich im kompletten Tierreich. Matriarchale gesellschaften sind sehr selten.
Das ist so nicht richtig, weil ein "Patriarchat" allem voran ein Machtgefälle bedeutet, NICHT bloß einen Unterschied! Damit lässt sich das Wort bei Tieren wirklich nur schlecht verwenden, weil Tiere unter ganz anderen Vorzeichen interagieren als Menschen. Und das ist auch nicht nur linguistisches Klugscheißen, sondern ein Unterschied mit weit reichenden Implikationen. Wenn man bspw. den Alphalöwen im Rudel mit dem fetten Freier vergleicht, der nackte ••••n um sich sammelt, läuft irgendwas falsch.
Ich sehe natürlich trotzdem den Punkt, und der ist auch nicht unwichtig. Aber er übergeht, dass a) der Mensch das einzige metasprachlich begabte Tier ist -- was GEWALTIGE Konsequenzen für das soziale Zusammenleben hat! -- und b) die ganzen Unterschiede, die es sowohl bei menschlichen Kulturen, als auch bei Tieren gibt.
Dass es heute noch mal ganz anders aussieht, ist ja sowieso klar, aber darum ging es ja auch nicht.