Ich will auch lieber den 3. Weltkrieg - gegen die USA und den Iran. Und Deutschland soll gewinnen. Aber man traut sich ja nicht mal die Soldaten für normale kleine Auslandsensätze zu nutzen.

Das mit dem Gejubel ist auch Psychologie. Aber nicht Psychologie wegen Unterstützung der Mannschaft.

Mehr Psychologie zur Aufwertung des eigenen Selbstwertgefühls der Fans. Verliert das Team redet man in der 3. Person davon und will nicht dazugehören. Gewinnt das Team, so sagt man "wir"(auch hier im Forum beobachtet). Sicher gibt es Kinder die einfach ihren Spass an sowas haben und Erwachsene, die normal feiern und mal n Bierchen trinken und sagen "toll, die Mannschaft hat gewonnen" und dann schlafen gehen. Alles okay.

Aber übertrieben ist es halt, wenn gesoffen und gegrölt und lautstark mit den Autos gehupt und Feuerwerk gemacht wird. Besonders so laute Signalpistolen. Eindeutig viele leute aus sozial schwächeren Schichten dort dabei, die in ihrem Leben noch nie was erreicht haben oder selber mit sich nicht zufrieden haben. Nicht nur solche Leute, aber ein großer Anteil halt doch. Sicher auch viele, die nur zur WM einschalten um sich aufzugeilen.

Beim Vereinsfussball übers Jahr regelmässig kann man sowas noch stärker beobachten - weil das besser beobachtbar ist, wenn die favorisierte Mannschaft verliert und dann manche Leute extrem das zu ernst nehmen und durchdrehen und Krawalle entstehen(statt es gelassen zu nehmen). Auch lustig ist der Hass auf bestimmte Mannschaften oder Länder("Holländer" als "scheiss Käsefresser" in nem andern Forum beleidigt gesehen als sich jemand freute dass sie verloren im Halbfinale).

Es sind halt einfach Leute dabei die das brauchen und offen sagen müssen "Mein Schwanz ist klein, 'Wir' haben gewonnen, also gehts mir besser trotz kleinem Schwanz, weil ich auch was geleistet hab, obwohl das eigentlich nur die Mannschaft war". So stell ich mir die Leute vor und muss innerlich teils lachen wenn ich dran denk und gedanklich das Gegröle dadurch ersetze. Besser wärs natürlich, wenn die Leute natürlich selber mal was leisten würden, worüber sie sich freuen könnten - dann hätten sie dauerhaft Freude, nicht nur alle 2 Jahre.

Das Schlimme ist halt nicht dass die Leute sich freuen(kann uns mit den großen Schwänzen ja egal sein), das Schlimme ist, wenn(und das geschieht ja leider) einem das auf die Nerven geht, da es so geschieht, dass man selber vom Lärm was mitbekommt, obwohl man keine Lust darauf hat. In den USA dürfte man wahrscheinlich solch lärmende Leute dann aus "Notwehr" erschießen(vor allem wenn die "schwarz" sind - dann sagt man von der "weißen" Jury man fühlte sich durch die lauten Kriegsrufe bedroht und dachte der geht gleich auf einem los und plant nen Anschlag und dann kommt man frei).

In den USA hat man bei Uniteams im Football das alles mal untersucht(und man kann über die USA viel Schlechtes sagen, aber bei Sozialpsychologie sind sie halt führend): http://www.units.miamioh.edu/psybersite/fans/bc.shtml