So was, wir hatte das nicht. Ich muss das Thema Ikonen missbrauchen, um irgendwie Manga und Anime in den Kunstunterricht zu bringen. Klingt auf jeden Fall cool.
So was, wir hatte das nicht. Ich muss das Thema Ikonen missbrauchen, um irgendwie Manga und Anime in den Kunstunterricht zu bringen. Klingt auf jeden Fall cool.
Wir hatten so etwas auch nie im Unterricht, aber dafür durften wir in den 6. Klasse in Kunst unseren eigenen Comic zeichnen. Später hat mein Philo-Lehrer uns mal angeboten, Ghost in the Shell mit uns zu gucken und in der Uni wurde uns ein Datenbank-Manga empfohlen. (Sowohl mein Philo-Lehrer als auch der Datenbank-Dozent stammen übrigens nicht aus einer Altersklasse, die damit aufgewachsen ist.)
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Bei uns waren Mangas noch verpönt, insbesondere im Kunstunterricht (O-Ton: "Du kannst ja von mir aus zuhause so zeichnen, aber hier machst du bitte was vernünftiges!").
Sachen gibt's.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es wirklich sinnvoll ist, den Kindern jetzt "den Manga-Stil" beibügeln zu wollen. Ich fand den Ansatz, erst einmal möglichst Realitätsgetreu zu zeichnen und später, wenn man kapiert wozu die Linien jetzt eigentlich gut sind, erst zu abstrahieren, eigentlich von der Theorie her immer ganz sinnvoll.
Ich war schon in Schulen, in denen Manga-Stil als Comic-Variante total im Unterricht akzeptiert waren und von älteren Schülern auch ausgestellt wurden – so überrascht bin ich davon also nicht. Schließlich kommen ja auch junge Lehrer nach und wissen, woher der Stil so ungefähr kommt.
Hier ist der Lehrplan (in der Realschule) allerdings gerade umgekehrt, da es einfach so ist, dass die Unterstufe unheimlich auf Manga/Comic-Stile abfährt, selbst wenn sie gar keine Fans der Genres sind. Es ist wirklich schwer Kinder/Jugendliche für die doch recht trockene Theorie für naturalistische Umsetzungen zu begeistern, da verpackt man sie lieber in simplifizierte Formen. Schließlich hat man Kunst auch nur 2 Stunden die Woche, wodurch die Zeit für ausgiebiges Üben einfach nicht gegeben ist.Zitat
Deshalb geht der Trend eher dahin, dass man Schülern möglichst viele Stile präsentiert, sie ausprobieren lässt und sie sich später selbst für eine Herangehensweise entscheiden können.
Erwähnt werden sie auch im Kunstunterricht, vor allem im Zusammenhang mit Populärkultur. Aber da es immer noch hauptsächlich um künstlerische Umsetzung geht, hat man selten die Zeit (und das nötige Know-How) um wirklich in die Materie zu gehen. Da finde ich es durchaus legitim es auszulassen.Zitat
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Der Kunstunterricht scheint sich ja in den letzten 20 Jahren geändert zu haben. Zu meiner Zeit (Realschule) hieß es nur: "Malt ein Bild".
Bei mir wurde nie über irgendwelche Stile diskutiert. Das höchste der Gefühle war ein Farbrad bzw. Farbkreis.
Leider nicht... Kunst/Design-Hochschulen sind eben doch recht elitär, weshalb sie sich sowas auch rausnehmen können. Ich glaube, da ist es schon fast so, dass so verdammt lange gesagt wurde, dass Manga-Stil ein No-Go ist, dass man's einfach nicht mehr ändert. Übrigens sieht es mit dem typischen amerikanischen oder karikativen Comicstil wirklich nicht besser aus.Zitat
. Wobei eine Aufnahme an solchen Hochschulen (egal mit welchem Stil) immer noch ziemlich Glückssache ist, da die Jury oftmals nicht nur aus Fachleuten besteht.
In meiner Ausbildung war's aber jedem wumpe und in der Kunstpädagogik hat man sich zum Glück geöffnet bzw. ein ganzes Stück weiterentwickelt. Zwar denken meine Dozenten immer noch, dass Comic-Stil = Manga-Stil ist, wenn die Kerle nicht vor Muskeln explodieren, aber damit kann ich leben..
Aber...
... solche Lehrer gibt es natürlich auch noch. Es ist, wie in jedem Fach, Zufall, wie der Lehrer so tickt.Zitat
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Ich denke, das kommt noch vom Anime-Craze hier irgendwann in den 90ern, wo die ganzen Pädagogen auf die Barrikaden gegangen sind, weil es nicht gecheckt haben. Das ist heute natürlich überholt, aber die meisten älteren Lehrkräfte dürften sich seitdem nicht mehr mit dem Thema beschäftigt ... und ihre Informationen damals auch schon von RTL exklusiv geholt haben.Gerade bei den Jüngeren oder Interessierteren sieht das dann natürlich anders aus.
Das der Mangastiel nicht in der Kunstmappe erwünscht scheint,verwundert mich nicht.Ich habe damals nämlich auch noch gehört,dass Graffiti und Airbrush ein absolutes No-Go sind und diese Richtungen gibt es bei uns schon viel länger.
Ich wollt jetzt gar nicht über den Sinn diskutieren,Kindern den Mangastiel beizubringen,sondern eine Verwunderung darüber kund-tun,dass die Akzeptanz von Manga so stark gewachsen ist. Da waren wir ja damals richtige Pioniere. Manga-Pioniere :P
--Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"
Hör doch bitte auf hier solche unqualifizierten Kommentare im Mangaforum abzugeben. Ich widme mich schon seit dem ich 13 bin der Mangawelt und sehe nichts schlimmes daran.
--Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"
Ich denke, wenn manche Manga nicht akzeptieren, dann fühlen sie sich nur etwas bedroht, weil sie selber einen anderen Stil verfolgen und natürlich auch irgendwie neidisch sind, wenn ihr altmodischer Stil eventuell weniger beliebt ist. In der Schule sollte man natürlich alles lernen. Literatur ist ja auch Kunst. Da lernt man alle Epochen mal kennen. Bei der Musik ja auch so. Da sollte in der Schule dann auch mal was mit Manga drankommen und nicht nur irgendwelcher anderer neumoderner Kram.
Wie es bei mir in der Schule war weiß ich gar nicht mehr. Kann mich nur an die Literatur und Musik erinnern. Das hatte ich auch bis in Klasse 13. Für Bildende Kunst bin ich nicht talentiert genug - das mochte ich nie(auch nicht die Sachen die man da im Unterricht zeichnen sollte; außerdem eine Abneigung seit Grundschule und der ungemütlichen Lehrerin die wir da in Kunst hatten). Hab ich mich dann 11-13 dagegen entschieden. (Ich hätte mal lieber Darstsellende Kunst gemacht, aber das gabs nicht an unserer Schule - wenn nur AGs für die Freizeit. Ein Religionslehrer meinte mal ich sollte zu ner Laientheatergruppe als ich so intensiv betonend irgendeinen Text vorgelesen hatte).
Weiß nur noch, dass sogar mal Japaner bei uns waren(also irgendwie japanische Lehrer - zu Gast) und geguckt hatten was wir da so machen. Irgendwelches Obst gezeichnet oder irgendwas in der Art, glaub ich. Aber die waren auch nur ganz kurz da und haben geguckt.![]()
Im Kunstunterricht auf meiner FH hat meine Lehrerin beim Wort Manga fast das Kotzen bekommen. Ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar, ist ein Zeichenstil wie jeder andere auch. Vor allem dann sehr irritierend, wenn man dann eine eins nach der anderen Einfährt mit den Worten "Das ist ein viel realistischerer Stil! Schön!" Ohne das man das geringste geändert hat...aber vielleicht liegt es daran, dass ich Augen generell nicht so groß und shiny zeichne und versuche die Proportionen nicht zuuuu krass zu überzeichnen. Spricht aber auch dafür, dass ihr wahrscheinlich die stilistische Tragweite von japanischen Comics nicht bekannt ist.
Ansonsten mag sie übrigens Terry Pratched. Also am Geschmack liegts nicht unbedingt.
Im Kunstgeschichtsunterricht hatten wir übrigens eine Lehrerin, der war das völlig Lachs. Mit der konnte ich sogar ganz gut, was meine Zwischenstundenkritzeleien angeht, und "Das Wandelnde Schloss" als Letzte-Stunde-Killer war auch drin. Läuft.
Bei den Design- und Kunsthochschulen bei mir in der Umgebung ist es übrigens ähnlich. Die ersten Worte bei der Mappenberatung waren "Jo, also Manga wollen wir hier nicht sehen.". Das wurde übrigens so oft betont, dass ein Mangaka wahrscheinlich irgendwann laut schreiend das Zimmer verlassen hätte. Generell hatte ich das Gefühl, dass Manga außerhalb meiner Realschulzeit der letzte Dreck für Pädagogen ist. Vielleicht liegt es an Bayern, ich weiß es nicht, aber ich verbeuge mich gerührt vor jedem Plakat in der Nürnberger Innenstadt, in der jemand es gewagt hat, den Mangastil in die Öffentlichkeit zu tragen.
War übrigens in einem Kunstkurs und hatte ....4 Stunden die Woche? Weniger auf jedenfall nicht. Da unsere Kunstlehrerin die Kunstgeschichte von Null bis Moderne mit zwischenzeitlichen Praxiseinlagen durchgezogen hat, haben wir mit simplen Darstellung über realistisch bis abstrakt ziemlich alles drin gehabt. In der FOS hatten wir dann gefühlt ein Jahr nur Stilleben gezeichnet, bis uns fast der Kopf explodiert ist und durften dann zu illustrativeren Geschichten übergehen. Im Innerschulischen Praktikum kamen dann 6 Wochen noch kleinere Malereispielereien ("Pinsle deine Emotionen auf dieses Blatt!") und ein Zeichenwettbewerb dazwischen, be dem ich 4 Stunden am Tag damit verbracht habe, das Tor einer Barocken Kirche bis ins letzte Detail auf Dina0 mit B6 Bleistiften zu zeichnen. Danach war ich tot, aber glücklich.
Geändert von Sabaku (21.05.2014 um 10:28 Uhr)