Die bisherigen
Stärken von Ahnentraum sehe ich persönlich
1. In der durch die Platte super gewählten, unbekannten und stimmigen Musik, man merkt wirklich dass du hier Wert drauf gelegt hast.
2. In der wirklich interessanten Grundidee und dem andersartigen Setting
(Realistisches Fantasy)
3. Teilweise Präsentation und Aufmachung. Die erste Hälfte des Intros war super, sie hatte Atmosphäre, brachte infotechnisch etwas und stimmte mich auf die Story ein. Die Burg hatte tolle Lightmaps und eine schön einsam-verlassene Stimmung, weswegen sie mir von der Demo definitiv am besten gefällt. (Und weil hier die einzigen Charaktere waren, die diese Bezeichnung auch verdienen.) Insofern, du hast hier definitiv Stärken.
Äh genau. Wie ich also sagte, ist die Idee und die Lage deines Spiels ansich spannend, da steckt eine Menge Potential drin, das du bisher nur leider nicht so wirklich nutzt. Damit komme ich zu den
Schwächen, die in meinen Augen existieren.
1. Die Umgebung und die Dialoge. Sorry, ich kann wirklich noch nicht genau fest machen, worans liegt, aber deine erste Stadt und eigentlich auch mehr oder weniger alles davor und danach kam mir trotz dem guten Design und der vielen NPCS unsäglich unlebendig vor, die Dialoge sind auch außerhalb dieser... ja...
langweilig. Ich habe weder ein Mittelalter noch ein Fantasy-Flair dabei, und was man daran nun machen kann, weiß ich auch nicht. Viele Gespräche sind eben relativ inhalts und sinnlos, genau wie die Choices hier nicht wirklich was zu bewirken scheinen.
2. Stimmigkeit und Dramaturgie. Wenn die Stadt eine Map vom Haus entfernt ist, ist das kein Botengang und es wirkt unfreiwillig komisch, wenn das Haus dann plötzlich brennt, was man nicht einmal im Ansatz gezeigt bekommt. Stattdessen sieht man, wie Mina auf dem Rand einer Map kniet, irgendwas mit Schwarzhaar faselt und zwei Minuten später mit Letzterem mitgeht. Nicht zu vergessen, dass der obligatorische Family-kill stattfindet, wenn man als Spieler noch zu garnichts eine Verbindung aufgebaut hat - Nicht zur Welt, nicht zur Protagonistin und nicht zur
(Bis hierhin hauchdünnen) Handlung. Insofern, das ist an der Stelle leider wenig berührend, auch weil Minas Familie persönlichkeitstechnisch irgendwo zwischen Baumrinde und Endmoräne einzuordnen ist. Und sie selbst ist bisher auch noch...
etwas blass. Wobei sich das in Grenzen hält, ich finde sie dezent sympathisch und mag sie erstmal.
Ankreiden würde ich dir auch noch den Faceset-Stilmix. Sowas
kann funktionieren und gut sein, hier wirkt es allerdings doch eher unpassend und einfach zu wild durcheinandergeknallt. Nimm am besten den Stil von Minas Faceset und 1-2 weitere Ähnliche, das würde schon reichen. Muss ja auch nicht jeder ein Faceset haben.