Bei meinem derzeitigen Projekt stehe ich oft vor diesem Problem. Mein Protagonist ist freundlich und schüchtern, aber ich möchte ihm zum Beispiel möglichst viele Dialogoptionen geben, die sich darauf auswirken wie er bei den anderen Partymitgliedern ankommt und mit wem er später zusammenkommt. Die Problematik hierbei ist, dass viele mögliche Entscheidungen einfach nicht zu seiner Persönlichkeit passen. Man muss sich bei diesem Thema also zwangsläufig zwischen Story und Gameplay entscheiden - storymäßig wäre es tatsächlich sehr inkonsistent dem Spieler viele Entscheidungsmöglichkeiten zu geben, wenn diese zu Unstimmigkeiten oder sogar Logikfehlern führen (das angesprochene Beispiel mit dem ermordeten Dorfältesten und den trotzdem freundlichen Dorfbewohnern...) aber was das Gameplay angeht, ist es für viele Spiele bereichernd, wenn dem Spieler viele Möglichkeiten mit verschiedenen Auswirkungen gegeben werden, ganz abgesehen davon, dass es den Wiederspielwert meiner Meinung nach enorm steigert. Stellt die Hauptfigur im Game sowieso nur den Avatar des Spielers da und hat keine festgelegte Persönlichkeit, muss man sich darüber eigentlich sowieso keine Gedanken gemachen, aber bei einer gut durchdachten Storyline, in die der Protagonist als Mensch stark eingebunden ist, dafür umso mehr. Aber auch in diesem Fall sollte es meiner Meinung nach zumindest ein paar freie Entscheidungen geben, die sich in einem logischen, nachvollziehbaren Rahmen halten. Es ist ja immer noch ein Spiel und wenn ich selbst überhaupt nichts beeinflussen kann, nicht mal ein paar Antwortmöglichkeiten in einem Dialog, kann ich genausogut auch ein Buch lesen oder einen Film gucken (es sei denn die anderen Gameplay-Elemente sind einfach zu fesselnd)