Zitat Zitat von WeTa Beitrag anzeigen
Da steht erstmal ein ganz großes Fragezeichen im Raum, nicht? Das Kernargument, was komplett ungesourct bleibt außer "we talked with a real dev, dude trust me ", geht erstmal von einer Agenda aus, die stark nach Verschwörungstheorie klingt und dabei dem Author verdächtig gut in die Karten spielt. Beinahe so, als hätte er sich das aus der Nase gezogen. Aber ok, wir haben also in dem Meer an Spielen mit Frauen mit dicken Hupen jetzt ein Studio, welches das nicht mehr macht (entweder weil sie keinen Bock drauf haben, oder weil die Spielenden das tatsächlich wollen, scheint sich ja nicht so schlecht zu verkaufen, oder wegen der SJW Agenda (sorry)). Du merkst worauf ich hinaus will? Man kann dein Argument nehmen, die Variablen tauschen und es würde unter der Prämisse genau so viel (oder wenig) Sinn ergeben.
Wurden früher (tm) mit bildhübschen Playmates Menschen ausgegrenzt, die dem Bild nicht entsprechen? Falls ja liefert das ein ganz gutes Argument, da ein bisschen mehr Abwechslung reinzubringen, falls nein scheint es ja kein Problem zu sein, Charaktere mit einer bestimmten Norm zu designen.

Und der letzte Spoiler da, come on. In fast jedem Spiel sind Männers BÖSE, kommunistisch, untot, faschistoide Soldaten oder ballern ohne Grund auf den Spieler. Wenn das jetzt plötzlich ein Kriterium für Misandrie in Spielen ist, dann wird deine Bibliothek aber sehr, sehr schlank.
Natürlich wirft der Artikel Fragezeichen auf, er passt aber inhaltlich zu dem, was geleaked wurde. Du findest aktuell dutzende Berichte zu dem Thema, die in einer ähnlichen Tonalität die problembehafteten Inhalte der Leaks und deren Hintergründe besprechen.

Es geht auch nicht darum, ein Konterprodukt zu weiblichen Frauen oder heterosexuellen Hauptcharakteren zu erstellen, sondern dass man basierend auf Stereotypen Charaktere als gut oder böse klassifiziert.
Ist das denn realisitsch? Mal abgesehen von Identifikation (wo ND - wenn sie denn Deiner Argumentation folgen - sich beim whataboutism bedienen: "Ihr habt Böses getan, dann darf man uns nicht vorwerfen, wenn wir anderes Böses tun"): Kannst Du im echten Leben anhand von Äußerlichkeiten, Gender, Sexualität etc. Menschen in gut und böse einkategorisieren?
Inwiefern findest Du es denn normal, dass in den letzten Spielen immer wieder Homosexualität, Feminismus etc. in den Vordergrund gestellt werden?
Wäre es nicht die realistischste und fairste Gangart, die Schauspieler, die den Figuren im Spiel Attribute und Stimme leihen, möglichst real zu skizzieren? Dann wäre Ellies Freundin eben kurvig und mit Brüsten. So sieht der Mensch nun mal aus. Die Charaktere werden aber so ummodelliert, dass bestimmte Attribute denen der Vorlage entsprechen (Gesichter z.B.), die Körper werden aber "entweiblicht", weil es nicht in das Weltbild der Verantwortlichen passt bzw. für bestimmte Gruppen die Idenitifikation minimiert? Was ist denn mit kräftigen Frauen, das war doch auch lange Zeit unterrepräsentiert - hier hätte man die Möglichkeit gehabt, ein solches Attribut darzustellen. Stattdessen macht man aus allen Frauen 40kg Gräten, die keine Brüste haben dürfen.
Das ganze Thema bietet so viel Angriffsfläche und ist so von Doppelmoral durchzogen, dass ich gar nicht weiß, welchen Aspekt ich zuerst auseinander nehmen möchte

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Naughty Dog forciert, dass positiv behaftete Charaktere mutmaßliche Randgruppen darstellen: Dunkelhäutige, Frauen, Homosexuelle, Transgender etc. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin weder homophob, noch xenophob, noch Chauvinist, noch heiße ich irgend eine Art der Ausgrenzung gut. Hier werden aber diese Attribute als Stilmittel genommen vor dem fadenscheinigen Vorwand, realistisch oder besonders feinfühlig zu sein. Es entspricht aber weder einem angepeilten Realismus, noch ist es feinfühlig, da es wie mit dem Vorschlaghammer in das Spiel geprügelt wurde. Ob es Sinn macht oder nicht, ob es realistisch ist oder nicht. Hauptsache es wird die Fantasie von Druckmann bedient, dass transsexuelle und androgyne Charaktere die böse, weiße, christliche Männerwelt abschlachtet und alle Frauen auf sexueller Ebene einander zugetan sind. Das Ganze ist so unfassbar plakativ und heuchlerisch, dass es nicht mal mehr genügt einen oder zwei Charakter(e) pro Spiel in dieser Form einzubauen, sondern dass durch die Bank die Charaktere anhand dieser Merkmale durchstrukturiert und einer guten/bösen Gesinnung zugeordnet werden.

Man könnte da wirklich mal in die Tiefe gehen und analysieren, wo Frauen (um mal bei diesem einfachen Beispiel zu bleiben) Männern inzwischen gesellschaftlich bevorzugt werden. Sei es im professionellen Kontext ("Bei gleicher Eignung werden Frauen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz besonders berücksichtigt"), Sorgerecht, Anspruch auf Meinungsäußerung (beispielsweise wenn im Kontext von Musik "frauenfeindlich" agiert wird, wo aber bei der Verunglimpfung von Charlie Hebdo Opfern oder Mohammed Karikaturen die künstlerische Freiheit hochgehoben wird"). Pauschal eine Benachteiligung von Frauen zu adressieren und dementsprechend diese "Randgruppe" so eindimensional positiv und die andere Seite der Medallie so eindimensional negativ darzustellen, ist eine Farce.

Und wenn ich mich da Deiner Argumente bedienen darf: Du sagst, dass lange genug wohlproportionierte, weibliche Frauen das Klischeeabziehbild in den meisten Spielen waren und es deshalb ok sei, jetzt auch mal die Sache anders aufzuziehen. Im gleichen Kommentar verteidigst Du aber die Darstellung der Männer als Feindbild in tLoU2 mit dem Argument, das sei ja immer schon so gewesen. Woran sollen wir uns jetzt orientieren?