@Alexis Hiemis
Ich finde es gut, dass du dir Zeit für einen ausführlichen Kommentar nimmst, aber du klingst für meinen Geschmack etwas zu voreingenommen, als würdest du nicht nur deswegen kritisieren, weil dir das Spiel nicht so gefallen hat, sondern aus persönlicheren Gründen. Was hat dich beim Schreiben denn so beschäftigt?

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Ein langes Intro läuft schnell Gefahr, den Spieler zu langweilen und vom Spielen abzuhalten. Ich wollte mich mit der (für die eigentliche Handlung nicht so wichtigen Ausgangslage) nicht lange aufhalten, hauptsächlich die Figuren einführen und dann gleich ins Spiel einsteigen, obwohl ich meine, dass meine Dialoge schon ausführlicher sind als beim durchschnittlichen Maker-RPG. Davon mal abgesehen solltest du sie nicht so ernst nehmen, ich schreibe gerne ironisch und mag Geschichten, die sich nicht ganz ernst nehmen. Maja ist übrigens unangenehm (nur ein wenig, wie gesagt, nicht zu ernst nehmen), dass sie, eine Diebin, selbst bestohlen wurde. Wie gesagt, wichtig, mir geht es nicht darum, eine besonders glaubwürdige Geschichte zu erzählen: Das Spiel ist überzeichnet, so wie auch z. B. Zauberer & Prinzessin überzeichnet gewesen ist.

Ich finde nicht, dass Lichteffekte eine Höhle atmosphärischer machen, deswegen verzichte ich auf sie. Warum ist es denn so wichtig, was genau der "Wächter" ist? Im Grunde ist das so was wie vielleicht "Element beschwören" von D&D, nur dass man Kontrolle über das beschworene Wesen hat. Die Kristalle im Wasser können ja wie du sagst kein Eis sein, vielleicht handelt es sich um ein hellblaues Mineral. Eine Vorwarnung bei den Orks (oder eher was ihre Stärke angeht) wäre etwas zu einfach, dann weiß ja man, dass man einen anderen Weg suchen muss.

Theresa macht sich nicht über Homosexuelle lustig, sondern nutzt das Klischee, dass sich Männer beleidigt fühlen, wenn man sie als homosexuell bezeichnet. Das ist albern und deswegen bietet es sich als Beleidigung besonders an, trotz Themas des Spiels. Nun werft mir dafür bitte nicht vor, homophob zu sein. ^^"

Hat Maja denn gesagt, dass sie den Dieb sah? Sie kennt ihn nicht, also kann sie ihn auch nicht beschreiben. Später folgen aber noch zwei Szenen im Dungeon, zu viele Gespräche würden den Spielfluss zu sehr unterbrechen.

Übermächtig soll der Golem nicht sein, sonst könnte man ihn nicht besiegen. Es ist schließlich eine Nebenaufgabe, die man direkt am Anfang schon machen kann. Wobei ich ja in der Vorstellung schon sagte, dass das Spiel leicht ist.

Es wäre mit meinem System recht aufwändig, wenn man bei den Gegenständen die zu verkaufende Zahl eingeben könnte. Dafür müsste ich eine Fallunterscheidung für jeden Gegenstand machen. Da man relativ wenig verkauft, hab ich mich dagegen entschieden. Der Schmied interessiert sich nicht für gebrauchte Ausrüstung, zumal der Händler nur einen Steinwurf entfernt ist.

Würde man bei den Orks einen Hinweis bekommen, dass man sich verstecken kann, dann würde man sich ja gleich dort verstecken. Zumindest deutet die Form der Einsparung in der Höhlenwand (ich meine nicht den dunklen Fleck hinten an der Wand, sondern die gesamte Nische) schon an, dass man sich dort reinstellen kann, das gibt es ja in vielen Spielen, ich könnte das Verstecken aber vielleicht automatisieren, weil nicht jeder bis ganz zur Wand durchläuft. Wobei es auch möglich ist, die Orks vorbeilaufen zu lassen und dann im nötigen Abstand hinter ihnen zu laufen.

Der Wächter ist schwächer als die beiden Heldinnen und soll es auch sein. Er ist kein vollwertiger Charakter (und nicht empfindungsfähig), dafür bringt er Magie mit, die die beiden nicht haben.

Die Mitteilung beim Endkampf kommt deswegen, weil der Spieler sich auf diesen Kampf vorbereiten soll, während die Orks ganz überraschend kommen müssen.

Man soll Maja nicht abnehmen, dass sie Theresa alleine lassen will. Sie foppt sie nur ein wenig, gerade wegen Theresas herrischer Persönlichkeit. Wenn sie ernsthaft keine Lust hätte, dann hätte ich das anders dargestellt. Meinen Stil muss man nicht mögen, aber ich schreibe die Dialoge schon mit Bedacht. Der Rückblick ist auch so eine Sache. Ist es so ungewöhnlich, dass ein Kind, besonders mit dieser Persönlichkeit, sich Flausen in den Kopf gesetzt hat? Vielleicht liest sie gerne Heldengeschichten, selbst in der Realität lernen sicher viele Menschen Kampfsport, weil sie Bruce Lee toll finden und Fans von Rambo werden Mitglied der NRA. Bisher wurde nicht gesagt, dass der Vater konservativ ist, die Szene zeigt ja gerade, dass er es offenbar nicht ist. Vielleicht kennt er seine Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie sowieso nicht kleinbei gibt und er weiß natürlich nicht, dass sie später ihre Fähigkeiten wirklich einsetzen will. Gegenüber anderen Fürstenfamilien würde so eine (mehr oder weniger) kampferprobte Tochter auch einiges hermachen, das gibt es nicht oft, da freut sich das Elternherz.