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Provinzheld
Also ich persönlich habe dein Spiel nur bis zur Stelle bis nach dem Vampir angetestet, einen weiteren Teil habe ich mir gerade über Dekays sehr ausführliches Review zu Gemüte geführt, wodurch ich es mir dann erstmal sparen kann, es selbst noch ein Stück weiterzuspielen, bevor ich auch etwas dazu sagen kann.
Zu der Technik wurde ja bereits von Dekay viel gesagt. Vor allem mich stören absolute Standard Kampfsysteme, bei denen oft Enter Gekloppe bzw. enter Gekloppe plus einmal oder zweimal Pfeil nach unten für Magie oder Items ausreichen, um die Kämpfe zu bestehen. Das Standard KS vom 2003 macht mir persönlich auch von allen Standard KS am wenigsten Laune und die Missraten sowie die Schadensvarianz sind ziemlich extrem zum Teil.
Kampfsysteme empfinde ich als eine Art Möglichkeit, einem Spiel gameplaytechnische Tiefe zu verleihen und einen Weg zu schaffen, diese mit der Handlung und Interaktionen von Charakteren, seien sie Protagonisten oder Antagonisten, zu verknüpfen. Dass Garland zum Beispiel innerhalb eines Kampfes plötzlich Magie "erlernt" ist ein Element, dass gut umgesetzt bestimmt gut rüberkommen könnte, aber auf die Art und Weise wie es gemacht wurde, erweckt es wohl bei den meisten Leuten eher eine Art Stirnrunzeln.
Zugegeben dachte ich zuerst, dass sich das Spiel um eine Art Slapstick handeln würde, da ich gehört habe, dass du bis heute an ziemlich vielen "Trash-Spielen" gearbeitet hast und wollte deshalb eigentlich auch keine besondere Kritik dazu abgeben, aber mit der Erkenntnis, dass das Spiel eine ernste Story entwickeln soll, möchte ich hier doch das ein oder andere sagen.
Manche Charaktere wirken unglaubwürdig und einige zu aufgedreht. Zunächst ist wichtig, was denkt Garland? Scheinbar leidet er unter Gedächtnisverlust. Aber warum weiß er nicht mehr, was er ist? Ich glaube, so etwas hatte MG auch mal in einem seiner Reviews angesprochen. Wenn wir ins Weltall fliegen würden, dann unser Gedächtnis verlieren würden und dann von Aliens gefunden werden, glauben wir dann, wir wären Aliens? Nein. Es gibt Dinge, die man durchaus vergessen kann, aber wenn ich einer bestimmten Rasse angehöre und in dem Fall ein Horn und einen Schwanz (höhö) habe, glaube ich sicherlich selbst nach Amnesie nicht, dass ich ein Mensch bin, weil ich noch nie einer gewesen bin und auch nie sein werde. Sein Gedächtnisverlust macht daher so wie er derzeit ist überhaupt keinen Sinn. Was auch keinen Sinn macht ist, dass er sich so wenig damit auseinandersetzt.
Nach einem kurzen hö, wo bin ich befolgt er erst einmal brav jeglichen Befehl der Söldner ohne auch nur grobe Dinge zu hinterfragen.
Die beiden weiteren Gruppenmitglieder sind von ihrer Persönlichkeit her absolut unwichtig und es wirkt nicht einmal glaubwürdig, dass sie auch Rekruten sind. Das Mädel kennt sich später was die Ruinen und so weiter angeht, ziemlich gut aus und dafür dass sie Rekruten sind, haben sie auch außergewöhnlich wenig Angst vor Kämpfen mit Supervampiren udg.
Bisher dienen sie lediglich einem Zweck: Dem Aufstellen einer 3-er Gruppe für das Kampfsystem.
Die anfängliche Entwicklung des Plots wirkt zudem mehr als random. Dieser Vampir, der in einem Kellergewölbe eingeschlossen ist, ist irgendwie fehl am Platz. Warum hat der überhaupt einen Goldring? Auch nur aus einem einfachen Grund. Damit Andy auf den vampir implizieren kann ohne Garland direkt zu sagen, dass er gegen einen Vampir kämpfen soll. Dieser Goldring wirkt daher genauso random. Und zumal: Wenn dieser Vampir so stark ist, warum könnte er diese lose Gittertür zur Festung nicht einfach einschlagen und die ganzen Söldner massakrieren? Und noch viel wichtiger eigentlich: Warum zum Teufel ist da überhaupt ein Vampir? Das wird zwar einmal hinterfragt, dann aber mit einer Slapstick Abspeise von Alex abgetan: "Vielleicht wollte sich ja Andy einen zähmen!" und alle sind zufrieden und glücklich damit und fragen Andy selbst deshalb auch gar nicht weiter danach.
Die Frage nach Garlands Herkunft bzw. seinem Äußeren wird auf die selbe Weise von Alex abgespeist.
Ich frage mich zum Beispiel auch, warum Andy die Gruppe erstmal in die Bibliothek schickt, damit sie ein Buch über die Geschichte der Geister lesen müssen, wenn er ihnen diese Geschichte auch kurz hätte selbst erklären können.
Ein anderes Problem ist, dass man diese ganze Söldnergruppe irgendwie nicht ernst nehmen kann. Da wären wir bei dem Punkt, weshalb ich mitunter dachte, dass das Ganze eher als eine Art Slapstick aufgezogen wäre.
Diese ganzen Phrasen, die viele der Söldner herumwerfen, lassen sie eher wie eine überzogene klischeehafte Darstellung ihres Daseins wirken.
Hey du, mitkommen!
Da rein!
Was ich sage wird gemacht!
Und jetzt tempo!
Das alles wirkt wie ein Verein, der aus wirklich allem besteht, nur nicht aus Söldnern. Durch diese überzogenen klischeehaften Aüßerungen wirken sie eher so, als würden sie Söldner spielen oder vielleicht sein wollen, aber nicht so als wären sie tatsächlich welche. Klar, es kann den ein oder anderen Söldner in der Festung geben, der sich so aufführt, aber im Großen und Ganzen sollten diese Leute etwas ausstrahlen, wovor man auch Respekt haben sollte, wenn sie tatsächlich für eine wichtige Sache kämpfen.
Dazu kommt, dass es schon eine merkwürdige Auffassung dieser Gruppierung ist, dass Garland bei ihnen etwas ableisten müsse nur weil sie ihm das leben scheinbar gerettet haben. Und selbst wenn sie es nicht so sehen ist es doch verwunderlich, dass Garland das nicht hinterfragt, nicht zuletzt wenn sie doch für die gute Sache kämpfen, wie sie sagen. Dass Andy Garland noch mit dem Tod droht, wenn er ihnen nicht hilft, unterstützt die Thematik der guten Jungs dazu auch noch recht wenig.
Bisher wirken alle Charakte bis auf Garland unsymphatisch (und Garland selbst wirkt nur weniger unsymphathisch weil er bisher eigentlich noch gar keine großen charakterlichen Züge gezeigt hat). Alex und Helen mal außen vor, ist Andy einfach ein A****loch, der gerne Söldneranführer spielt, der Kampfmeister hat da irgendwie die selbe Persönlichkeit, die Söldner die man anspricht sind stets nur unfreundlich und haben einen sarkastischen Spruch auf den Lippen wie: Ah, bist ja doch noch nicht tot und die gute Tränkemischerin ist irgendwie verrückt oder schizophren. Sie glaubt sie ist nett weil sie... unter der Wirkung eines Gemütselixiers steht... das gerade seine Wirkung verloren hat... was also bedeutet dass sie nicht unter dem Einfluss des Elixiers steht, weil es gerade seine Wirkung verloren hat? Arghhhhhhhhhh...
Die Krankenschwester war ja ganz nett, hat uns aber auch gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass sie eh nichts für uns getan hat, außer gelegentlich nach uns zu kucken. Der Waffenausgeber ist antürlich genauso unfreundlich wie alle anderen und droht Garland mit dem Schlimmsten, wenn er nicht tut was sie sagen. Für mich klingen die meisten da eher wie ne Gruppe von Piraten. Und wenn es tatsächlich so wäre, dass sie irgendwie alle Dreck am stecken hätten, ist es verwunderlich, dass Garland das nicht mitbekommt obwohl das selbst für den Spieler ungemein viele Fragen aufwirft.
Das wären zunächst mal die groben Sachen, die mir aufgefallen sind. Bei Fragen odg. kannst du dich ja auch an mich in Skype wenden.
MfG
Inno
Geändert von Innoxious (05.08.2013 um 14:17 Uhr)
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