Ich selbst schließe mich der Fraktion an, die dafür plädiert, dass ein exakt ausgearbeiteter Hintergrund für einen tollen Plot nicht zwingend notwendig ist.
JA, wenn du ein Spiel machst, dass eine offene Welt bietet (Skyrim/ Dragon Age/ etc.) ist es NATÜRLICH wichtig, dass alle teile der Welt die man zu Gesicht
bekommt einen ausgearbeiteten und logisch in die Welt passenden Hintergrund haben, und im kleineren Maße gilt das auch für Plot basierte Geschichten.
ABER: In einer Plot- oder Charakterbasierten Geschichte sind eben jene DEUTLICH wichtiger als die Welt um sie her. Das sieht man deutlich daran, dass
in ihnen die Hintergrundwelt nahezu komplett austauschbar ist.
Der berühmte Western "Die glorreichen Sieben" übernimmt z.B. den kompletten Plot des japanischen Historienfilmes "Die sieben Samurai", und das teils
sogar bis hin zu einer Übernahme kompletter Dialoge (Die aber auch im neuen Setting noch funktionieren. )
Disneys "Der Schatzplanet" verlegt den bekannten Plot von "Die Schatzinsel" in den Weltraum; "Avatar" macht ähnliches im Hinblick auf "Pocahontas".
etc.
Unsinn. Das müsste nur so sein, wenn Gott schon immer in der Zeit war; also im Raum; In der Welt. Diese Vorstellung wird aber aus gutem Grund (eben deinem Paradoxon) von den meisten Religionen unserer Welt negiert.
Gott ist in der Regel transzendent, sprich er steht außerhalb der Welt, und damit außerhalb der Zeit. Er "wartete" also nicht einfach, bis er die Welt schuf, er schuf sie einfach. Und erst dann als er sie schuf, wurde mit ihr die
Zeit. Man kann das sich nun verschieden Vorstellen.:
Möglichkeit 3 ist indes sogar ganz gut mit unserem modernen Weltbild vereinbar, da ja auch etliche Wissenschaftler davon ausgehen,
dass unser im Moment expandierendes Universum irgend wann beginnt wieder in sich zusammen zu fallen, evtl sogar bis zu dem Punkt,
an dem es einen neuen Urknall gibt.
Gott wird in der Regel als allwissend gedacht. Das führt dazu, dass er alles möglich erreichbare Wissen in sich inne hat.
Zudem wüsste er als Zeitlos-ImmerZeitliches Wesen schon was alles geschehen wird, bzw. durchlebt alle geschehenden,
geschehenen, und geschehen werdenden Ereignisse gleichzeitig.
Grund genug für Motive, wenn du mich fragst.
Es könnte sein, dass er aus Gnade und Liebe schuf, denn welche großere Gnade gibt es als etwas möglich existierendem Existenz zu verleihen.
Es könnte sein, dass er aus Sehnsucht nach einem Gegenüber schuf; Nicht allein sein wollte.
Es könnte sein, dass er aus Macht- oder Geltungs-sucht schuf; Verehrung und Dienerschaft haben wollte.
Es kann sogar sein, dass ihm schlicht langweilig war (Minecraft Phänomen)
Aber da hast du (so lange du deine Welten nicht zyklisch anlegst, oder einen Gott an den Start stellst) doch GENAUSO das Problem des ungeklärten Ursprungs;
Der Ursprungswelt, aus welcher alles wurde, wenn du so willst.
Ich persönlich würde SEHR davon abraten, Magie oder Religion allzu logisch zu gestalten. Magie LEBT davon,
dass sie nicht erklärlich; dass sie unlogisch wirkt. Kann man sie erklären, ist sie nicht mehr magisch.
Ein Zaubertrick verkommt zur Simplen Fingerfertigkeit; Zur stumpfen Prästidigitation, sobald man den Trick hinter der Routine kennt. Deshalb verrät
ein Zauberer seine Tricks nicht. (Falls dich die Hintergründe hinter diesem psychologischen Phänomen interessieren, so kann ich dir nur "Vom
Jenseits der Seele" und "Psychologische Skizzen: Zur Psychologie der Taschenspielerkunst" von Prof. Dr. Max Dessoir, sowie zu "Sleights of Mind"
von Stephen L. Macknik und Susana Martinez-Conde raten.) - Im LARP kommt ein hexerisch-intuitives, schamanisch meditatives Ritual idr. bei den
Mitspielern deutlich besser an, als ein hermeneutisch logischer Spruchzauber mit Wurfkomponente. - In der Religion erweist sich, dass ein liturgisch
schön durchritualisierter, auf Perfomanz getrimmter Gottesdienst idr. ein tieferes religiöses Gefühl verursacht, als ein auf den Intellekt fokusierter
Predigtgottesdienst, etc.
Dass sie dann epischer ist, streitet ja niemand ab, zumindest nicht bei einer Geschichte die sich nicht nur auf Charakterentwicklung stützt.
Aber muss den jeder wie du die Methode nutzen sich all diese Details AUF EIN MAL auszudenken? Ist ja schön wenn dir diese Methode liegt.
Andere gehen aber halt anders vor. Lerne das zu akzeptieren.
Muss denn eine Welt immer wie unsere sein? Sagt dir denn nicht der Begriff Eskapismus etwas?
Im übrigen ist selbst der von dir so geschätzte HdR unlogisch bzw. nicht immer authentisch.
Gandalf (der als einer der Maiar von Valar speziell zur Bekämpfung Saurons auf die Erde geschickt wurde) z.B; bzw. wie er oftmals immer außgerechnet im rechten, letzten Moment
handelt, oder auch z.B. das eingreifen der Adler Manwes am Schluss des HdR sind afaik Deus Ex Machina Elemente, die der Lösung des Plots dienen ...
Oder auch Tom Bombadil, der bewusst nicht in die Restliche Schöpfung Mittelerdes passend, primär als Analogie auf die Schönheit
der Landschaften um Oxford eingebaut wurde.