Ich habe seit Anfang dieses Jahres versucht, einige abgebrochene Rollenspiele wieder aufzunehmen und mit neuem Elan endlich zu beenden. Ich hatte sie samt und sonders wegen ihres Gameplays zur Seite gelegt. Das störte:

Dragon Age
Ich kämpfe gern, das Kampfsystem macht mir Spaß, aber es wird derart inflationär eingesetzt, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte. Dank der eingelegten Mehrmonatspause war ich wieder frohgemut dabei und spielte es neulich also letzten Endes durch. Spaßiges Gameplay heißt für mich, nicht wieder und wieder ein und dieselbe Sache immer wieder durchnudeln zu müssen.

Oblivion
Ich habe es tapfer versucht, aber das Spiel ist einfach nichts für mich. Die mitlevelnden Gegner saugen den Sinn aus dem Stufenaufstieg, berauben mich des Gefühls, nach all dem Geklicke tatsächlich stärker, besser, fitter geworden zu sein und machen mir Oblivion als RPG dauerhaft reizlos. Ich halte diese Spielmechanik für verkorkst.

Baldur's Gate 2
Wieder versucht, wieder gelassen. Das Spiel hat eigentlich alles, was ich mag. Der Abwechslungsreichtum ist ungeheuer, der Entdeckungsreiz wird allerorten mit schmackhaften Ködern stimuliert, die Kämpfe sind teilweise richtig spannend, meine Begleiter gefallen mir ausnehmend gut. Alles ist fein, sogar sehr gut, nur ist mir das Spiel viel zu lang. Zwar werde ich gut unterhalten, doch wenn ich allmählich bemerke, nun müsse es langsam auch mal gut sein, sagt mir das Spiel, nee, nee, es ziehe sich noch weiter hin. Und weiter und weiter. Viele haben das als Einladung verstanden, nun so richtig im Märchenland abzutauchen, auf mich wirkt es hingegen abschreckend. Selbst die schönste Spielmechanik verliert für mich an Unterhaltungswert, wenn sie zu keinem Ende findet.