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Thema: Der Tod eines Hauptcharakters

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Kurz OT:
    Zitat Zitat
    Der Tod eines Charakters muss ja spielerisch nicht gleich mit einem Verlust für den Spieler bestraft werden, also dadurch, dass getragene Items, Waffen, Angriffe etc. verloren gehen. Klar, dass sowas den Spieler dann ankotzt, aber nicht deswegen, weil der Char tot ist, und das überemotional war und voll schade und weil er mega der coole Kerl war, sondern deswegen, weil das ganze Erspielte schwupp-di-flutsch fort ist. Ungeil und kann man besser lösen.
    Fand ich gut gelöst bei Grandia, Teammitglieder verlassen bei ihrem Verschwinden Items, die ihre Waffen-/ Zaubertalente beinhalten und auf andere Charaktere angewendet werden können.
    War zwar afaik keine 1 zu 1 Übertragung (wäre ja auch unpraktikabel), aber zumindest ärgert es einen dann nicht, stundenlang mit diesem Char in der Gruppe gegrindet zu haben..
    Das zur technischen Seite, sowas lässt sich leicht umsetzen.

    Zum eigentlichen Thema bleibt ergänzend zu sagen, dass man den Tod eines Charakters zwar von Faktoren wie Entscheidungen des Spielers bis zur betreffenden Szene mit dem möglichen Tod des Charakters abhängig machen KANN, aber ganz ehrlich, sowas hasse ich. Wenn in einem Spiel ein Charakter stirbt, nur weil ich an bestimmten Stellen die falsche Antwort gegeben habe oder nicht schnell genug was gedrückt habe. Suikoden ist da ein sehr gutes Beispiel für. In VD gibt es das afaik auch. Besonders toll ist es, das später z.B. in Walkthroughs nachzulesen "Ach, da hätte ich das machen müssen...".
    Generell aber hab ich nichts dagegen, auch einen wichtigen Charakter um die Ecke zu bringen, genug Beispiele auch aus Maker- Spielen wurden ja schon genannt und ich für meinen Teil plane so etwas auch mit ein. Man sollte eben viele Dinge beachten, wie Zeitpunkt, Darstellung, Atmosphäre und Notwendigkeit.
    Wirklich notwendig ist der Tod eines Hauptcharakters nämlich meistens nicht und so denke ich wird da meistens auch drauf verzichtet. Und genug Makerspiele haben, wie Burrito schon schrieb, überhaupt weniger als 4 Charaktere und nicht gefühlte 120 wie Game of Thrones.

    Zitat Zitat
    Ich finde, Final Fantasy V hat es da ganz gut gelöst, dass man vorher schon die Neffin von dem einen Typen kannte, der dann letztenendes stirbt und diese ihn dann ersetzt.
    Ich glaube, das nennt man dann Nichte

    Geändert von Tiro&Millet (06.06.2013 um 23:28 Uhr)

  2. #2
    Leute sterben lassen ist nichts ungewöhnliches. Spielbare Charaktere sterben lassen ist aus nachvollziehbarem Grund selten. In einem Rollenspiel übernimmt man die Rolle von jemandem ( einer oder mehrere ) und wenn die Rolle die man verkörpert stirbt, kann man diese nicht mehr spielen, simple as that. Neben dieser für das Medium Spiel einzigartigen Eigenschaft tätigt der Spieler besonders in Rollenspielen eine stetige Investition in seine/n Helden. Dem Spieler etwas wegnehmen, dass er sich erspielt hat ist frustrierend.

    Ich halte btw. absolut nichts davon Leute nur fürs "Shock Value" oder weil es so ungewöhnlich ist, sterben zu lassen. Gleichzeitig finde ich nicht, dass eine hohe emotionale Bindung zu einem Charakter dessen Tod verhindern sollte. Ich sehe Charaktere aber auch nicht als meine "Kinder" sondern ihre Geschichte als mein Geschöpf, und wenn es die Geschichte bereichert, wenn jemand stirbt dann ist mir das lieb und recht, es ist ja zum besten der Geschichte.

    "Kloncharaktere" mag ich nicht. Wenn ich mich zwischen Zelos und Kratos (ToS) entscheiden müsste würd ich immer den erstgespielten nehmen, einfach weil mir an dem schon mehr hängt, ausser er ist ein Unsympath, dann freu ich mich.

  3. #3
    Solange der Hauptcharakter nicht durch eine blau, grün oder rot gefärbte Explosion stirbt, die durch ein nicht näher erklärtes Godchild erzeugt wird, bin ich cool damit.

    Aber im Ernst: Manchmal glaube ich sogar, dass den (augenscheinlichen) Hauptcharakter sterben zu lassen sogar recht sinnvoll ist, z.B. wenn man gar nicht ihn, sondern einen anderen, einen Sekundärcharakter interessanter findet und sich für ihn ein Character Arc mehr lohnt als für den Ersthelden, den man ggf. zu badass oder zu cool gemacht hat, der quasi jedem anderen Charakter die Show stehlen würde.

    Zudem finde ich, dass es - wenn gut gemacht - ein guter Aufhänger für den Spieler sein kann, weiter durchzuziehen, um ebenjenen Charakter zu "rächen", bzw. sich mit den anderen zu identifizieren, wenn man sieht wie diese mit dem Tod des Erstchars umgehen. Es gibt da echt verdammt viele Möglichkeiten, abgesehen natürlich vom Actionfilm-Klischee Nummer 2089098 - "Hey, ich bin der Zwillingsbruder des Mainchars und rein zufällig bin ich genauso badass wie er!" So richtig schön stumpf A Better Tomorrow 2-mäßig halt

  4. #4
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    Solange der Hauptcharakter nicht durch eine blau, grün oder rot gefärbte Explosion stirbt, die durch ein nicht näher erklärtes Godchild erzeugt wird, bin ich cool damit.
    Ach Mass Effect... Made my day


    Also ich finde es auch sehr schwierig den Hauptdarsteller in einem Spiel sterben zu lassen. Auch wenn eine solche Aktion natürlich das Spiel aus der MEnge heraushebt und einem sicherlich in Gedanken bleibt.
    Viele wollen halt auch einfach ein Happy End, wenn sie vieleicht auch schon Stunden mit diesem Charakter verbracht haben. Man will einfach dass das Ziel von diesem Erfolg hat.
    Sowas wie aber, Held opfert sich am Ende um seine Freunde zu retten halte ich noch plausibelsten und einfachsten einzubauen. Sowas mit Held stirbt und wird auf "magische" Weise wieder zum Leben erweckt nach einer langen Reise der verbliebenden Freunde würde ich aber auf jeden Fall auch sehr interessant finden. Dann hat man zumindest wieder ein Ziel im Spiel, seinen "geliebten" Hauptcharakter wieder ins Leben zu holen.

  5. #5
    Zuerst einmal sollte man nicht "Hauptcharakter" und "Spielbarer Charakter" miteinander verwechseln. Es gibt zahlreiche prominente Hauptcharaktere, die das zeitliche Segnen ... in fast jeder epischen Erzählung nähmlich der Antagonist am Ende. Genau so sehe ich auch kein Problem darin, andere prominente Charaktere sterben zu lassen, wenn die Handlung dadurch weiter gebracht wird.

    Das sterben lassen eines Spielbaren Charakters ist für mich hingegen ein absolutes No-Go. Das kann man in der Edsequenz machen, wenn der Spieler diesen Charakter definitiv nicht mehr braucht weil das SPiel zuende ist, aber auf keinen Fall vorher. Das hat auch nichts mit irgendwelchem Mut zum ungewohnten tun, sondern einfach mit Fairness des Spieler gegenüber. Ich habe damals bei meinem ersten FF7 Run stunden über Stunden im Gold-Saucer rumgehangen, um diese tolle Waffe für Aerith zu erspielen. Und wofür? Nur damit sie zwei Stunden später abkratzt, ohne das ich irgendwie in der lage wäre irgendwas daran zu ändern. Dem Spieler gegenüber ist so etwas extrem unfair.
    Und ich kenne persönlich auch keinen Spieler, der Aerith oft gespielt hätte, und der sich nicht über ihren Tod geärgert hätte. Im Gegenzug haben aber alle Spieler, die ich kenne, denen der Tod von Aerith bekannt war, sie nie wieder regelmäßig in der Gruppe gehabt, sondern die EXP auf die anderen Gruppenmitglieder verteilt. Ganz so unwesentlich kann das also nicht sein.



    Dazu kommt, dass der Tod eines Charakters schwer einzubauen ist. Das ganze hängt nicht nur an der Inszenierung und der emotionalen Bindung, sondern auch an den Folgen für die Handlung. Damit der Tod eines wichtigen Charakters nicht aufgesetzt und erzwungen wirkt, muss er für die folgende Handlung Änderungen initiieren, die ohne seinen Tod nicht eingetreten wären. Einfach um des Schocks wegen einen wichtigen Charakter zu töten, wird beim Spieler fast immer die Frage aufkommen lassen, was das denn nun sollte. Stirbt ein wichtiger Charakter, muss sich dieser Tod in der sozialen oder emotionalen Entwicklung seines umfeldes wiederspiegeln. Wer sich als Autor nicht zutraut, mit den Veränderungen umzugehen, die der Tod eines wichtigen Charakters auf das Seelenleben der hinterbliebenen hat, sollte tunlichst die Finger davon lassen, derartige Szenen einzubauen.

    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    Aber im Ernst: Manchmal glaube ich sogar, dass den (augenscheinlichen) Hauptcharakter sterben zu lassen sogar recht sinnvoll ist, z.B. wenn man gar nicht ihn, sondern einen anderen, einen Sekundärcharakter interessanter findet und sich für ihn ein Character Arc mehr lohnt als für den Ersthelden, den man ggf. zu badass oder zu cool gemacht hat, der quasi jedem anderen Charakter die Show stehlen würde.
    Also mal Hand auf's Herz: Wenn ich im Entwicklungsprozess eines Spiels jemals an den Punkt käme, an dem ich den Protagonisten sterben lassen will, weil er mir nicht mehr gefällt und ich einen anderen Protagonisten will, dann würde ich aber das komplette Spiel in die Tonne treten und gleich neu Anfangen ...

    Geändert von caesa_andy (07.06.2013 um 09:08 Uhr)

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