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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Das überwältigende Chaos der Gefühle, dass sie seit dem Ende des Verhörs zwischen dem Bedürfnis laut zu schreien, sich weinend auf ihr Zimmer zu verkriechen oder irgendetwas in Stücke zu zerschlagen pendeln ließ, hielt Vesana noch immer in festem Griff, als sie vor dem Eingang Jorrvaskrs angelangte. Obwohl die Alchemistin einen langen Teil ihres Weges geteilt hatte, tauschten sie keine Worte aus. Es gab nichts, das sie sich hätten sagen können. Sie wollten beide einfach nur vergessen oder zumindest verdrängen.
    Ihre Rechte lag auf der Klinke der Pforte, übte jedoch noch keinen Druck aus. Wollte sie tatsächlich bereits zur Gemeinschaft zurückkehren? Ihr war nicht nach Gesellschaft und die Gedanken kreisten zu weit, um sie tatsächlich leicht wieder einfangen zu können. Weder stand ihr der Sinn danach, von den Vorfällen zu erzählen, noch sah sie sich dazu in der Lage. So nahm sie letztlich die schlanken Finger vom spröden Eisen und umrundete stattdessen das Gildenhaus. Dumpfe Schläge hallten von dort durch den windigen Nachmittag. Stumpf und zu regelmäßig, um von einem Übungskampf zu stammen. Gelegentliches Grollen, das eher unmenschlich und für den unbedarften Beobachter sehr bedrohlich klang, verriet noch bevor sie es sah, was vor sich ging. Farkas musste noch immer auf die Übungspuppe einprügeln und als die Kaiserliche auf den Platz hinter der Halle trat, bestätigte sich die Vermutung.
    Der kräftige Nord bemerkte sie erst gar nicht, drosch unverblümt brachial weiter mit seinem Zweihänder auf das stark ramponierte Holz. Große Stücken des Kopfes und des Schildes fehlten, auch an den Schultern mangelte es der Puppe an Substanz. Nur tiefe Schläge schien der Kämpfer nicht sonderlich zu mögen. Der hölzerne Rock wirkte weitestgehend unbeschadet. Ganz im Gegensatz zum von Stichen zerschlissenen Torso.
    Erst als die Kaiserliche sich nach kurzem Beobachten auf die Terrasse zubewegte, hielt der Nord inne und bedachte sie mit langen Blicken. »Du siehst aus, als hättest Du gerade Molag Bal persönlich gegenübergestanden.« Mit langsamen Schritten begann Farkas, ihr zu folgen. Derweil nahm sie auf einem Stuhl unter dem Vordach Platz. »So in der Art.«
    »Was‘ los?« Metallisch schabend und scheppernd setzte sich der Nord ihr gegenüber, seine silbergrauen Augen auf ihr ruhen lassend. Knarzend ächzte sein Stuhl unter der Belastung.
    Vesa winkte ab. »Lass gut sein.« Sie schloss die Augen und strich sich mit den Händen über das Gesicht, klatschte sich kurz auf die Wangen und versuchte die verkrampften Gedanken wegzurütteln. Mit einigen tiefen Atemzügen brachte sie wenigstens einen Anflug von Ruhe in ihren ungeordneten Geist. »Später«, bekräftigte sie, als ihr Blick auf Farkas wenig beeindrucktes Antlitz fiel.
    Er schwieg und betrachtete sie einige weitere Augenblicke lang. »Na von mir aus.« Schnaufend stand er auf, nahm sein langes Schwert als Stütze, um sich hochzuhieven, und kehrte ihr den Rücken zu.
    »Ist das Blondchen schon wieder da?«, warf sie ihm hinter her und rang dabei die Schuldgefühle nieder, den Freund so kühl abgeblockt zu haben.
    Das Zirkelmitglied hielt inne und schaute über die gepanzerte Schulter zu ihr zurück. »Keine Ahnung, aber wenn, wartet er wohl drinnen.« Gleich darauf setzte er seinen Weg fort und drosch von neuem auf die Übungspuppe ein. Die Kaiserliche harrte noch einen Moment im kalten Wind aus, bevor es ihr die Gänsehaut auf die Arme trieb. Kopfschüttelnd stand sie auf und betrat das Gildenhaus.
    Olen und Vilkas saßen am Tisch. Im dunkleren Hintergrund, am Rand der Halle, erspähte sie Kodlak in einem Stuhl neben Vignar und einige andere Mitglieder der Gefährten verteilten sich in alle Ecken des Hauses. Das Zirkelmitglied neben ihrem Auszubildenden wandte gerade den Kopf, um zu sehen, wer eingetreten war, doch noch bevor seiner erleichterten Miene ein Kommentar entwischen konnte, hob sie abwehrend die Hand. Sein Mund wandelte sich zum schmalen Strich und er nickte. Anstatt aufzustehen und sie weiter in Empfang zu nehmen, klopfte er dem blonden Nord auf die Schulter, deutete mit dem Daumen auf die Kaiserliche und drückte ihm ihr Übungsschwert in die Hand.
    »Ausgeruht?«, begrüßte sie ihn.
    »Soweit möglich.« Er sah schrecklich aus. Der Dreck stand ihm noch im Gesicht, getrocknete Blutreste von seinen Stürzen zeichneten seine Hände und dunkle Flecken hoben sich von seiner hellen Tunika ab.
    »Gut.« Die Jägerin nahm ihr Schwert entgegen und gemeinsam verließen die Beiden Jorrvaskr.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Bevor wir etwas machen«, erklärte sie und band sich ihr Schwert auf den Rücken, »erzählst Du mir, was Du heute vor der Pause gelernt hast.« Vesa würdigte ihn nicht eines Blickes, während sie ihn unterhalb der Himmelsschmiede vor die Halle der Gefährten führte und von dort die Treppe zum Güldengrünbaum hinabstieg.
    Olen überlegte einen Großteil des Weges. »Dass Du schneller und geschickter bist, als ich«, antwortete er schließlich und provozierte damit ein gedehntes Seufzen ihrerseits. Bevor sie etwas erwiderte, hielt sie an der niedrigen Steinmauer an, die den kurzen Hang zwischen dem Grund und Boden der Gemeinschaft und dem weiten Platz im Zentrum der Stadt am unteren Ende abgrenzte. Ein kurzes Zucken des Sprunggelenks und sie stand auf dem schmalen Steinwall.
    »Geschickter? Ja. Schneller? Nein«, kommentierte sie seine scheinbare Lektion. »Ich suche nach grundsätzlicheren Lehren. Wir werden unser Spiel morgen wiederholen. Jetzt kümmern wir uns erst einmal um Dein Gleichgewicht.« Ihr Auszubildender blickte wie ein enttäuschter Köter zu ihr hinauf, während sie auf einem Fuß stand, mit den Zehen des zweiten direkt dahinter nur leicht auf den Stein tippte und in perfekter Balance die Arme anlegte. Eine kinderleichte Übung für sie. »Komm hoch«, forderte sie ihn auf.
    Er folgte der Anweisung, wenn auch deutlich schwerfälliger als sie, und hielt die Arme weit von sich getreckt, stets mit den flachen Händen rudernd, um Ungleichmäßigkeiten im Gleichgewicht auszugleichen. »Gleichge-« Weiter kam er nicht, bevor sie ihm mit der Faust kräftig gegen die Schulter schlug und ihn ins Taumeln brachte. Wild mit den Armen wedelnd trat der vom rückliegenden Übergewicht ausgehebelte Fuß ins Leere, als der Nord ihn nachsetzen wollte und noch im selben Augenblick lag er im feuchten Gras des Abhangs.
    »Richtig, Gleichgewicht«, bemerkte sie und blickte mitgefühlslos zu ihm hinab. Vom Schrecken geweitete, große Augen betrachteten sie und der Mund stand geöffnet. »Nochmal.« Der Frust, den sie wegen Hrothluf wie einen dicken Bauch vor sich herschob, entlud sich in ihren Kommentaren. Ungeduld, Zorn und aufgeriebene Nerven mussten ihren Ton für den Nord zweifelsohne deutlich aggressiver klingen lassen, als er von ihrer vormittäglichen Übungsrunde gewohnt war. Dass ihn das in leicht am Lippenkauen erkennbare Unsicherheit und wohl einen gewissen Anflug von Furcht versetzte, kümmerte die Kaiserliche jedoch wenig. So würde er womöglich sogar aufmerksamer sein.
    Egal was er empfand, Olen spurte wie ein treuer Hund. Erneut stand er vor ihr, die Arme weit ausgestreckt, den Torso frontal auf sie und die Füße haargenau parallel mit dem Grat der Mauer ausgerichtet. Sein volles Gewicht verteilte sich dem Anschein nach einigermaßen gleich auf beide Beine. Für einen Herzschlag schloss Vesana die Lider, um ihr Augenrollen zu verbergen, dann öffnete sie sie und schnellte mit dem hinteren Bein nach vorn. Kräftig gegen sein Schienbein tretend schlug sie ihm den Fuß zur Seite weg und brachte ihn abermals dazu ins Gras zu stürzen. »Scheiße!«, stieß er aus. »Das ist keine gerechte Übung!«
    »Ich habe Dir schon einmal gesagt, dass es hier nicht um Gerechtigkeit geht. Die Banditen in Deinem Dorf scheren sich einen Dreck darum, was Du als gerecht oder ungerecht empfindest!«, fuhr sie ihn an und nahm derweil ihre Ausgangsposition ein.
    Er schluckte deutlich an der Kehle erkennbar. »Dann verrate mir wenigstens, was wir hier machen«, lenkte er deutlich kleinlauter ein.
    »Wenn Du Deine Augen benutzen und Deinen Kopf etwas intensiver bemühen würdest, wüsstest Du das bereits«, konterte Vesa. Ahnungslos starrte er sie an. Sie schüttelte nur mit dem Kopf und gebot ihm per fahrigem Fingerzeig abermals auf die Mauer zu steigen.
    »Dann lasse mich wenigstens einen Moment länger stehen, damit ich beobachten kann«, bat er, während er aufstand.
    »Nein.« Ihm bot sich genug Zeit, das zu tun, während er im Dreck lag und sich ausruhte. Doch diesmal, noch ehe sie ihn abermals aus dem ohnehin kaum vorhandenen Gleichgewicht zu bringen vermochte, griff er Vesana mit einem unbeholfenen Fausthieb an. Im letzten Moment wich sie ihm durch eine viertel Drehung aus, packte seinen Arm am Handgelenk mit der Hand und hob ihn auf ihre andere Seite. Sich in die zu zuvor entgegengesetzte Richtung eindrehend zog sie ihn näher zu sich, hob den freien Arm und hieb ihm den Handrücken mitten ins Antlitz. Gleichzeitig zog sie ihm mit dem kaum belasteten und somit frei beweglichen Bein den vorderen Standfuß weg. Es geschah zu schnell für ihn, als dass Olen noch in irgendeiner Weise zu reagieren vermochte und so stürzte er Gesicht voran in den Dreck. Zum Abschluss nahm sie ihre Grundhaltung ein und blickte unbeeindruckt auf ihn hinab, während er sich Gras aus dem Mund fischte und angewidert Erde ausspuckte.
    »Es geht nicht darum, der erste zu sein, der angreift«, erläuterte sie. Der Nord rollte sich derweil auf den Rücken und stützte sich auf die Ellbogen hoch.
    »Um was dann?«
    »Verrate mir, was habe ich jetzt dreimal in jeweils immer deutlicherer Weise getan?« Vielleicht half es, wenn sie ihn mit Fragen versuchte auf die richtige Spur zu lenken. Erkenntnisse aus eigenem Antrieb hielten in der Regel länger, als wenn es direkt vorgekaut serviert wurde.
    »Du hast mich dreimal aus dem Gleichgewicht und somit zum Fallen gebracht.«
    »Du warst nie im Gleichgewicht, genau deswegen hat es funktioniert«, konterte sie und merkte am starken Stirnrunzeln des Nords, wie es in seinem dicken Schädel zu rattern begann.
    »Hm … Du hast mich zweimal angegriffen und einmal meinen Angriff gegen mich gedreht«, verkündete Olen nach einigen lang erscheinenden Momenten des angestrengten Schweigens.
    »Grundsätzlich richtig, aber nicht präzise genug. Wo habe ich Dich angegriffen?«
    Er setzte sich auf und nahm die Hände ans Kinn als könne er so den Fluss seiner Gedanken ordnen. »An … meiner Schulter … und am Bein.«
    »Korrekt. Was hatten diese Stellen gemeinsam?«
    Olen schaute angestrengt die Brauen zusammenziehend zu Boden und drückte die Faust gegen den Mund. Einige Herzschläge erstarrte er in dieser Pose, dann hob er seinen Blick zurück zu Vesa und schüttelte sacht das Haupt. »Ich habe keine Ahnung.«
    Sie seufzte. »Sie haben Deinen Schwerpunkt verschoben.« Zunächst verzog er das Gesicht, als verstand er nicht und wollte sie fragen, wie sie es meinte, doch dann klärte sich seine Miene auf. Offenbar ein Aha-Effekt. Gleich darauf verfinsterte sich der Ausdruck allerdings wieder und er warf abermals den Kopf hin und her. Die Kaiserliche atmete tief durch. »Steh auf, nochmal.« Umstandslos leistete er Folge und kam vor ihr auf der Mauer zum Stehen. »Was fällt Dir auf?«
    Kurz musterte er sie. »Du brauchst Deine Arme nicht, um im Gleichgewicht zu bleiben?«
    »Ja. Was noch?«
    Seine Augen wanderten an ihr hinab zu den Beinen und blieben schließlich auf ihren Füßen ruhen. »Du … stehst auf einem Bein?«
    »Fast, aber richtig. Schlag mir gegen die linke Schulter.« Olen spurte und ihr Oberkörper schnappte begleitet von einem heißen Stechen herum. Das linke, hintere Bein streckte sie von sich über den Abgrund und hob die Arme. Der Rechte zwischen sich und dem Nord, der andere parallel zur Mauer hinter ihr. Es mochte seltsam aussehen, doch sie stand noch immer. Kurz darauf nahm sie zum wiederholten Male ihre Grundstellung ein. »Jetzt die rechte Schulter.«
    Erneut traf er sie kraftvoll, doch auch dieses Mal fing sie den auf ihren Körper übertragenden Schwung ab. »Wie machst Du das?«
    »Zum Schluss mein Bein.« Er holte kräftig Schwung und mental bereitete sich die Jägerin bereits auf den bevorstehenden, heftigen Schmerz vor. Doch mehr als das heiße aufflammen im Unterschenkel und dem Knie, das die Wucht seines Tritts hervorrief, geschah letztlich nicht. Verblüfft und ahnungslos glotzte er sie anschließend an wie eine Kuh. »Die Frage, die Du zu beantworten hast, ist einfach: Warum?« Kurz pausierte sie, unschlüssig, ob der Nord verstand, worauf sie anspielte. »Zunächst: Warum es mir so leicht gefallen ist, Deine Schläge abzufedern und warum es Dir so schwer fiel. Und außerdem: Warum konnte ich, mit deutlich weniger Kraft, derart leicht Dein vorderes Standbein aushebeln während Du es mit all Deiner Masse nicht bei mir geschafft hast«, fügte sie sicherheitshalber an.
    Unvermittelt hüpfte sie von dem niedrigen Wall und begann damit den anhaltenden Schmerz aus den Muskeln im Bein herauszulaufen. Zunächst humpelnd, bald jedoch wieder mit normalen Schritten. »Ich soll sie jetzt beantworten?« Olen setzte sich auf die Mauer und beobachtete die Jägerin.
    »Nein. Das ist Deine Hausaufgabe bis morgen. Ebenso wie nochmal genau über unsere Verfolgungsjagd von vorhin nachzudenken.«
    »Und jetzt?«
    »Hast Du frei. Obwohl ich Dir nahe legen würde, das mit dem Gleichgewicht noch etwas zu üben.« Er nickte nur und sie wandte sich zum Gehen. Nach einigen Schritten hielt sie allerdings noch einmal inne und drehte sich um. »Eines noch, über das Du nachdenken solltest: Was unterscheidet einen mittelmäßigen Kämpfer von einem herausragenden?« Olen schüttelte den Kopf. »Ein Tipp: Es hat nichts mit der grundsätzlichen Fähigkeit zu tun, aus Fehlern zu lernen und sich an neue Umstände anzupassen. Die brauchen Beide.« Abermals ließ ihr Auszubildender die blonden Haare pendeln. »Es ist die Geschwindigkeit, mit der sie es tun, die sie voneinander unterscheidet«, beantwortete die Kaiserliche schließlich die Frage für ihn und erntete nur ein Gesicht wie fünf Fragezeichen als Reaktion. »Ab morgen ziehen wir das Tempo an.« Damit überließ sie ihn sich selbst und kehrte nach Jorrvaskr zurück.



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    Geändert von Bahaar (10.01.2015 um 01:34 Uhr)

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