Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 108

Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #38

    Solitude, Skyrim

    „Met“, dachte sich Ferrendes und nahm noch einen Schluck des süßen Gebräus. „Gutes Beispiel für Nordkultur.“ Auf die Idee, aus Honig Alkohol herzustellen, kam man auch nur, wenn man mehrere Monate im Jahr eingeschneit auf seinem Hof verbringen musste. Und natürlich stritten sich die Nords über Met. Es gab regelmäßige Wettkämpfe, in denen die Hünen und Hüninnen- Ferrendes runzelte die Stirn. Gab es das Wort Hüninnen überhaupt?
    Wie dem auch sei, die Nords verteidigten beim Baumstammwerfen, Tauziehen und beim Ringen die Ehre ihres Lieblingsgesöffs. Und er hatte Leute sagen hören, dass man so manches Lokal nicht mehr lebend verlies, wenn man beim Barmann nach der falschen Sorte verlangte.
    Er stellte den Humpen ab und seufzte entspannt. Nach tagelanger Reise durch die Berge taten ihm nicht nur die Füße weh, denn der Trip hatte seinen ganzen Körper stärker belastet, als er es gewohnt war. Doch jetzt konnte er sich zurücklehnen und seine müden Knochen bei kühlem Met, der angenehmen Wärme eines geschlossenen Raumes und der gemütlichen Atmosphäre einer gut besuchten Taverne ausruhen. Und er hatte davor endlich Zeit gefunden, sich zu rasieren.
    Zum Schuster konnte er später noch gehen. Hier in Solitude spielte es keine Rolle, dass nur noch guter Wille und Gewohnheit seine Stiefel davor bewahrten, einfach auseinander zu fallen. Blieb nur noch, seine weitere Reise zu planen, denn seiner Suche fehlte noch eine Schlüsselkomponente: Das Ziel.
    Der Bretone winkte den Barmann zu sich und bestellte einen weiteren Humpen Met. Er machte beim Bezahlen eine mentale Notiz davon, dass er fast pleite war, und hob dann die Stimme, um die Musik des Barden im Hintergrund zu übertönen.
    „Bin neu in Skyrim. Gibt’s hier sowas wie eine Magiergilde?“
    Der Gastwirt musterte Ferrendes für einen Moment und sagte dann: „Magier auf der Suche nach Arbeit, eh? Ja. Es gibt die Akademie in Winterhold, sonst fällt mir gerade nichts ein. Die Jarls suchen manchmal Hofmagier, aber…“ Er deutete auf die abgenutzte Robe, die der Bretone trug, und Ferrendes strengte sich an, sich nicht davon beleidigen zu fühlen. „Normalerweise sind dass besser gekleidete Zauberer, und enge Vertraute. Ne, Winterhold ist Eure beste Chance. Oh, und passt auf, wen ihr hier in Skyrim nach Magie fragt. Nicht jeder ist so offen wie wir hier in Solitude.“
    Ferren nickte. „Und… was praktizieren die Arkanisten dort?“, fragte er vorsichtig. Er hatte bisher nur einmal den Fehler begannen, offen nach Nekromantie zu fragen. Zu seinem Glück lernte er aus Fehlern genauso schnell, wie er laufen konnte.
    Der Barmann zuckte mit den Schultern und schnaufte beim Wort „Arkanisten“ amüsiert. „Das weiß keiner so genau. Die „Arkanisten“ dort sind nicht die Sorte, die was immer sie auch machen mit der Außenwelt teilen, und es ist auch nicht so, als ob die Leute mit ihnen sprechen wollen würden. Angeblich haben die von der Akademie nämlich so gut wie die gesamte Stadt Winterhold im Meer versengt.“
    „Wirklich?“
    „Yep, konnte aber nie nachgewiesen werden. Aber wie denn auch? Ist ja nicht so, als ob ein kaiserlicher Inspektor vom Amt für totale Stadtverwüstung dort hingereist ist, um nach dem Rechten zu sehen.“
    „Sie sind also recht zurückgezogen?“
    „Könnte man so sagen, ja.“
    „Perfekt“, dachte sich Ferren. Wenn die Magier von Winterhold zurückgezogen lebten, dann hatten sie bestimmt Gründe dafür. Gründe wie das offene Praktizieren von Nekromantie, vielleicht? Hoffentlich waren sie aber nicht so widerlich unheimlich wie die verdammten Flüsterer. Anscheinend war es sowieso der einzige Ort in Skyrim, zu dem er gehen konnte. „Danke für die Information“, sagte der Bretone und wand sich wieder seinem Met zu.
    Der Wirt nickte zurück, bevor er sich aufmachte, um sich um einen wartenden Gast zu kümmern.

    Ferrendes genoss den gemütlichen Platz an der Theke, und die Stunden zogen vorbei, in denen er in Gedanken vertieft mit einem Ohr der Musik der Barden lauschte. Gäste kamen und gingen, und der Tag fing an, sich seinem Ende zu zuneigen. Schließlich schreckte er auf, als er merkte, dass jemand ihn angesprochen hatte.
    „Was? Wie bitte?“
    „Ob ihr zufällig ein Magier seid“, fragte die Frau, die sich neben ihn gesetzt hatte, ohne, dass er es gemerkt hatte. Wie lange sie schon da saß konnte er nicht sagen.
    „Könnte man sagen. Hat‘s die Robe verraten?“, sagte er und musterte sein Gegenüber.
    Rabenschwarze, etwa kinnlange Haare, blasser Teint, Gesicht attraktiv, dunkle Augen, spitze Ohren, elfisch (Alter also nicht auf dem ersten Blick erfassbar), Lederharnisch. Mehr konnte der Bretone im warmen Zwielicht des Schankraums und der gemütlichen Metwolke in seinem Kopf nicht erkennen. Und doch war es genug: Der Alkohol überredete sein Hirn, eine kurze Pause zu machen, und andere Teile seines Körpers übernahmen das Denken.
    „Und Ihr seid?“ fragte er etwas benommen.
    „Ariel Oakhollow.“ Sie reichte ihm die Hand und er schüttelte sie, während er sich wunderte, warum ihr Name ihn so sehr an Fisch erinnerte.
    „Ferrendes Maraude. Warum wolltet-„
    „Wie gut kennt Ihr Euch mit Magie aus, Ferrendes? Welche Disziplinen?“
    Kurz von der Frage überrumpelt redeten ihm animalische Teile seines Geistes ein, dass er sie beeindrucken musste. Mit einem Fingerschnippen ließ er kleine Lichter und Blitze um seine Hand tanzen. Es war ein einfacher Illusionszauber, aber er hatte auf seinen Reisen genügend Tavernengäste damit zum Staunen gebracht.
    „Oh, ich kann ein bisschen von jeder, dies und das“, sagte er wahrheitsgemäß, jedoch mit einer Stimmlage, die auf falsche Bescheidenheit hindeutete.
    „Perfekt!“ Sie lächelte ihn erleichtert an, und sein Herz machte einen Satz. Er wollte, dass das Lächeln blieb.
    „Und… Ihr kennt Euch nicht zufällig mit altnordischer Kultur aus, oder?“
    Er musste sie beeindrucken, damit das Lächeln blieb.
    „Könnte man sagen. Ich will nicht angeben, aber ich bin sowas wie ein begabter Amateur“, log er angeberisch.
    „Wunderbar, fantastisch! Ich war schon davor, die Suche aufzugeben. Magier und Experte für Altnords.“
    „Ja, das bin ich“, sagte er grinsend. „Hey, wie währe es, wenn-“
    „Seid Ihr zufällig auf der Suche nach Arbeit? Ich gehör zu ner Gruppe von Abenteurern, und wir suchen noch jemanden wie Euch.“
    „Wirklich?“ fragte er etwas verdutzt. Das Gespräch nahm nicht die Richtung, die er erwartet hatte.
    „Yep. Ne Ruinenausgrabung südlich von Dawnstar. Die Bezahlung ist gut, und Verpflegung und alles regelt der alte Solleiv, das ist der Expeditionsleiter, und wir brauchten noch einen Experten für Magie und einen für nordische Kultur. Zum Glück seid Ihr ja beides!“
    Ferrendes brauchte in seinem Zustand einen Moment, um die spontane Entladung an Information zu verarbeiten.
    „Bin ich?“
    „Habt Ihr doch selbst gesagt! Wie dem auch sei, wenn Ihr Lust habt, auf Abenteuerreise zu gehen und gut zu verdienen, und Euch vielleicht ne neue Robe leisten zu können, dann trefft mich morgen, so kurz vor Mittag, etwas nach elf vielleicht, an den Ställen unten bei der Farm mit der Windmühle. N‘abend noch!“
    „Aber-“
    Aber die Elfin war bereits aufgesprungen und in der Menge aus Gästen verschwunden. Ferrendes senkte den Arm wieder, den er nach ihr ausgestreckt hatte, als sie sich plötzlich davon gemacht hatte.
    „Ha!“ sagte der Barmann, als sich der verdrossene Bretone wieder zur Theke umgedreht hatte. „Frauen, was?“
    „Was? Wie bitte?“
    „Seit froh, dass die kein schwarzes Leder getragen hat. Und dass man sie erst doppelt sieht, wenn man zu tief ins Glas schaut.“
    „Wovon redet Ihr?“ fragte Ferrendes, dessen vom Alkohol vernebelte Welt immer weniger Sinn ergab.
    „Lange Geschichte…“

    Das Sonnenlicht kitzelte mit seiner Wärme Ferrendes‘ Zehen. Seine Füße waren neben seinem Kopf das Einzige, was vom Bretonen aus seinem wunderbar kuscheligen Deckenkokon hervor lugte. Er hatte das Schlafen in einer Stadt vermisst: Keine Sorge um nächtliche Banditenangriffe, keine Wegelagerer, keine garstigen Monster, die durch die Wälder zogen, auf der Suche, nach was Passendem, um einen nächtlichen Heißhunger zu stillen. Und sogar die städtischen Bettwanzen waren zivilisierter. In den Gasthäusern auf dem Lande wuchsen die Dinger manchmal groß genug, um selbst Zimmer zu beziehen und Steuern an den Kaiser zu zahlen. Ferrendes war egal, was die anderen Gäste der Herberge dazu gesagt hatten. Er wusste, was er gesehen hatte.
    Die Klänge der Zivilisation drangen durch das Fenster in seinem Raum, und er streckte sich, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Vielleicht sollte er irgendwann Wurzeln schlagen und jeden Tag in einem gemütlichen Bett aufwachen, und bis in den Tag hinein schlafen.
    Draußen klangen die Glocken der Stadt, und verkündeten die elfte Stunde.
    Sogar die Tageszeit wurde einem in der Stadt auf einem Silbertablett geliefert. Keine Sanduhren, kein lästiges und ungenaues Ablesen des Sonnenstands.
    Die Erinnerung an den letzten Abend drang in sein Gedächtnis.
    Er schlug die Augen auf und sprang aus dem Bett.

    Einige Minuten später schreckte Kolfinna, Buchhändlering, auf, als ein zerzauster Mann in abgetragener Robe plötzlich die Tür zu ihrem Laden aufstieß und sich halb laufend zum Tresen begab.
    „Gu-guten Tag, Herr! Wie kann-„
    Der Mann ließ einen Beutel mit Münzen auf die Theke fallen.
    „Ich brauche alle Eure Bücher zu antiker Nordkultur und zu den Ländereien um Dawnstar!“

    Er tat es natürlich nur für sich, dachte Ferrendes sich, als er mit klimperndem Rucksack die Straße aus Solitude nach Südwesten entlanglief, um noch mit dem Wagen aufzuholen. Der Stallbursche hatte ihm genug erzählt, um die richtigen Reisenden zu erkennen.
    Diese Abenteurer reisten in die richtige Richtung, näher an Winterhold heran. Die Straßen waren im wilden Skyrim nicht sicher, vor allem nicht mit diesem neuen Bürgerkrieg, den die Nords hatten. Und er würde Abenteurer als persönliche Leibwächter haben, selbst wenn sie es nicht wussten! Abenteurer waren so gut wie unzerstörbar, vollbrachten im Alleingang das, was eine ganze Armee aus Legionären nicht zustande brachte. Und zwar andauernd!
    Und er würde sogar bezahlt werden. Er hatte das Geld nötig, jetzt wo er sein letztes für Bücher ausgegeben hatte. Würde Reichtum in Haufen aus Goldmünzen dargestellt werden, wäre seiner jetzt eine Grube. Ferrendes hatte der überrumpelten Händlerin neben seinen Septimen noch einen Haufen Zutaten für Hausmittel im Tausch für die Folianten andrehen können. Sie wollte ihn wohl nur noch aus ihrem Laden raus haben, aber das war ihm nur recht.
    Denn das Stadtleben brauchte er nicht. Das machte einen nur weich, und stumpfte den Geist ab, nicht so, wie die wilde Schönheit der… schönen Wildnis. Auf der Straße gab es keine Taschendiebe. Wegelagerer hatten den Anstand, mit Klingen und Pfeilen deutlich zu machen, was sie von einem wollten. Und keiner kritisierte seinen Kleidungsstil.
    Er tat es also natürlich nur für sich, dachte Ferrendes sich, als er den langsam fahrenden Wagen in der Ferne erblickte. Diese Ariel hatte nichts damit zu tun. Er war nicht die Sorte von Mann, die für ein hübsches Gesicht alles stehen und liegen lies. Garantiert.
    Geändert von Kampfkatze2 (28.03.2017 um 23:22 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •