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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Weißlauf

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    »Da seid ihr ja«, grüßte sie Vilkas im warmen, schummrigen Inneren Jorrvaskrs. Eine milde Note von Rauch füllte die Luft, der Duft gebratenen Fleisches schwang in ihr mit und lautes Stimmengewirr, das an der Tafel seinen Ursprung nahm, brandete über Vesana und Kodlak hinweg. Das befreundete Zirkelmitglied mit den dunkel umrandeten Augen, gekleidet in eine einfache, braune Tunika, winkte die beiden Neuankömmlinge zu sich und Farkas. An der Seite des Alten leistete die Kaiserliche humpelnd Folge und schaute sich derweil in der großen Halle um.
    Es herrschte zwar nicht mehr Betrieb als sonst, aber die Stimmung schien ausgelassener zu sein. Unzweifelhaft mochte das wohl an dem von Tilma unter Hilfe von Vignar über dem Feuer gedrehten Ferkel liegen. Wo sonst der große Eintopfkessel baumelte, drehte sich der knusprig braungebratene Leib des kleinen Schweins. Irritiert zog Vesa eine Augenbraue hoch und schaute zu Kodlak, während er sie zum Tisch führte. »Gibt es etwas zu feiern?«
    »Ria hat morgen Geburtstag und aus irgendeinem Grund fanden es die anderen unterhaltsamer rein- anstatt rauszufeiern«, erklärte der Graue. »Unter uns Kriegern ist ein neues Lebensjahr ja durchaus etwas Besonderes.« Sie nickte nur und schob damit direkt zur Seite, dass sie im Grunde genommen keinen der Geburtstage der anderen Gefährten kannte. Zumindest der einfachen Mitglieder und Welpen. Im Zirkel kannte sie sich besser aus, aber das spielte nun keine Rolle. Stattdessen bemühte sie sich um eine möglichst freundliche Miene, auch wenn es ihr reichlich schwer fiel nach dem schwermütigen Gespräch mit dem Herold.
    »Schön Dich wieder auf den Beinen zu sehen«, empfing sie Vilkas flüsternd, als sie sich neben ihn in einen Stuhl sinken ließ.
    »Danke.« Vesa schenkte ihm ein Lächeln und ließ sich Wasser in einen Becher gießen.
    »Hab‘ gehört Du und Farkas wart heute Lastenesel für Eorlund?«
    Der Nord lachte auf. »Ja, waren wir. Eorlund hat dieser Tage einiges zu tun, da wird das Eisen schnell knapp.«
    »Hm. Ich hoffe er hat noch ein bisschen Stahl und Silber übrig, ich brauche immerhin ein neues Schwert.« Vilkas reichte ihr derweil ein Stück Brot und Käse. »Danke.«
    »Für Dich hat er ganz sicher noch was.«
    »Ja, werde ich morgen rausfinden. Bis dahin ist getrost noch Zeit.« Obgleich ihr Magen noch immer knurrte und rumorte, wirklich großen Appetit auf die Mahlzeit verspürte sie nicht. Das Schwein mochte köstlich duften, aber alles, was es bewirkte, war die Sehnsucht sich gehen zu lassen zu verstärken. Sie wollte frisches Fleisch, kein zerkochtes, verbranntes oder anderweitig ausgetrocknetes und matt gewordenes. Allein der Gedanke, die Fänge in ein noch schlagendes Herz zu vergraben … Nein, in diesem Moment durfte sie nicht daran denken. Dafür fiel ihr die große Sanduhr am langen Ende der Tafel in der Nähe von Ria auf, die erst vor kurzem umgedreht worden sein musste. Eine kleine Orientierungshilfe, um festzustellen, wann es endlich soweit war und richtig angestoßen werden musste. Reichlich lange würde es noch dauern, wenn sich das Befinden der Jägerin nicht bald verbesserte und das sollte wohl nur passieren können, wenn sie sich wenigstens ein paar Bissen des üppigen Angebots hineinzwang.
    »He Vesa, wann übernimmst Du?« Es war Athis, der ihr von einigen Stühlen entfernt zu ihrer Rechten seine Worte hinüber warf.
    »Mal schauen. Womöglich morgen.« Die Kaiserliche trank einen Schluck und biss vom mit Käse belegten Brot ab. Erst danach setzte sie fort. »Wird er Dir langsam zu anstrengend?«
    »Pah«, entgegnete er bloß. Offenbar entpuppte sich das Blondchen als durchaus zäh. Sie schmunzelte.
    Vilkas stupste sie von der Seite an und sie wandte ihm das Gesicht zu, Njadas spitzfindige Bemerkung auf Athis Wortlosigkeit hin nur noch am Rande registrierend. »Er hat’s satt, dass er ihn nicht kleinkriegt«, flüsterte er und lächelte spitz.
    »Dachte ich mir schon.« Sie biss vom Brot ab und spülte es mit etwas Wasser hinab. Tilma und Vignar begannen unterdessen damit, das Ferkel zu zerlegen und Scheiben dampfenden Fleisches auf große Platten aus Messing zu schichten. Ein üppiges Festmahl verglichen mit den sonst üblichen Eintöpfen. Aber Vesa sprach es der zweiten Kaiserlichen in den Reihen der Gefährten, die verglichen mit der Jägerin noch nicht allzu lange Mitglied dieser war, keinesfalls ab. Sie hatte sich durchaus verdient gemacht, lernte schnell und bildete so etwas wie das tolerante, umgängliche Zentrum der Nicht-Zirkelmitglieder. Während Njada und Athis ständig miteinander rangelten, viele der ganz Neuen sich noch zierten oder ob ihrer zu ungestümen Art teilweise auch wieder abgestoßen wurden, schien Ria recht vernünftig und vor allem dankbar für ihre Aufnahme bei den Gefährten. Dass sie sich trotz ihrer Abstammung gut mit Vignar verstand, gab dann nur noch die Krönung.
    Abgesehen davon freuten sich ohnehin alle darüber, mal etwas anderes auf dem Teller zu haben. Zumindest alle, die nicht gerade Hunger auf Rohkost verspürten. Trotz dessen nahm sich Vesana eine Scheibe vom Schwein – etwas anderes hätte auch sie als eher unhöflich empfunden. »Hm, also die Weststraße nach Falkenring und Markarth ist seit dem Verlust des Wachturms unsicherer geworden?«, nahm sie nach einer Weile des stillen Essens das Thema von Skjors und Aelas Auftrag auf.
    »Scheint so, ja. Der Jarl hat einen Teil seiner Männer nach Flusswald geschickt, um das Gebiet dort abzusichern und ihm fehlen dafür jetzt hier Soldaten. Dass sich in dem Turm niemand mehr unterbringen lässt – schon gar nicht im aufkommenden Winter – macht es nur noch schwieriger, die Straße zu sichern«, erwiderte Vilkas daraufhin.
    »Drachen sind definitiv ein größeres Problem als Banditen«, murrte Farkas, der an der anderen Seite seines Bruders saß.
    »Hm. Das sind also keine Gerüchte?«
    »Was auch immer die Leute außerhalb von Weißlauf reden, die Wachen die am Westturm waren und überlebt haben, sind vermutlich eine verlässige Quelle«, meinte Vilkas.
    »Macht Sinn«, bestätigte Vesa. Sie hatte sich zum Zeitpunkt, als der Turm zerstört worden war, nicht in Weißlauf sondern auf ihrer Reise nach Solstheim befunden und erst nach ihrer Rückkehr wirklich davon erfahren – mit nicht gerade großem Glauben an die Wahrheit der Geschichte, musste sie einräumen. Vielleicht redeten die Leute auf den Straßen zur Abwechseln aber tatsächlich mal weniger Unsinn. Wenn sogar der Jarl ihnen – oder welchen Informationen auch immer – seinen Glauben schenkte, musste wohl vielleicht doch etwas Wahres an ihnen sein.
    »Jedenfalls dürfte auf diesem Wege in Zukunft häufiger Arbeit für uns anfallen. Balgruuf braucht derzeit fähige Leute«, fügte der Nord an ihrer Seite noch an.
    »Und die Nervosität des Bürgerkrieges schlägt sich auch auf ihn nieder«, mischte sich Kodlak mit düsteren Worten ein. Farkas und die anderen Beiden nickten lediglich zur Bestätigung. Keine einfachen Zeiten, um Jarl zu sein, das stand fest. »Aber lassen wir diese mürrischen Gedanken, wir trüben nur die Stimmung des Anlasses«, setzte der Herold mit deutlich heiterer Miene fort, wenngleich Vesa glaubte, einen Rest Trübsinn in seinen grauen Augen zu sehen. Ob der sich auf die politischen Entwicklungen oder doch vielmehr das Gespräch, das sie zuvor alleine miteinander hatten, richtete, wusste sie nicht zu sagen.
    »Aye, stoßen wir an«, Farkas hob seinen von einer Schaumkrone gezierten Tonkrug. Der Rest der Anwesenden folgte der Aufforderung, als hätten sie sich untereinander gar nicht unterhalten sondern lediglich ihrem Gespräch gelauscht. Das stimmte zwar nicht, aber die meisten Krieger und Söldner ließen sich in der Regel nicht lange lumpen, wenn ein Humpen zum Tost erhoben wurde.
    »Auf Ria, auch wenn es noch etwas Zeit ist«, schmunzelte Vilkas und ließ einen deutlichen Blick lange auf der Sanduhr verharren. Der Stimmung tat es keinen Abbruch und so ziemlich jeder nahm einen kräftigen Schluck seines Mets. Vesa, die nur ihren Becher mit Wasser vor sich stehen hatte, hielt sich dabei etwas zurück. Weder wollte sie etwas trinken, noch sah sie sich in der Lage das derbe Gebräu der Nordmänner wirklich zu genießen.
    »Eine Frage noch«, wandte sich die Jägerin letztlich an die Zirkelmitglieder zu ihrer Linken. »Hat von uns hier überhaupt schon einmal jemand einen Drachen gesehen?« Sie beschrieb einen Kreis mit der Rechten, um auch den Rest der Gefährten in ihrer Frage mit einzuschließen.
    Kurzes Schweigen hielt zwischen den Brüdern und Kodlak Einzug. »Nein, ich glaube nicht«, antwortete schließlich der Herold. »Nicht, dass es jemand gesagt hätte, zumindest.« Es war nicht so, dass Vesana den Nord nicht glauben wollte, wenn sie von Drachen sprachen, aber andererseits sträubten sich ihr die Nackenhaare beim Gedanken an fliegende Echsen. Vielleicht handelte es sich schlicht um die Idee, dass es plötzlich in den Lüften Kreaturen gab, die ihr gefährlich werden mochten, die ihr nicht gefiel und gegen die sich ihr Geist reflexartig wehrte. Oder womöglich weckte der Gedanke an Drachen auch tiefer liegende Ängste. Nicht zuletzt war ein Drache – wenn auch ein besonderer – das Symbol des Kaiserreichs, dessen Kernprovinz sie vor lagen Jahren den Rücken gekehrt hatte und die sie zu vergessen versuchte. Eine sicherlich sehr irrationale Analogie, das wusste sie, aber sie schien sich auch nicht wirklich dagegen wehren zu können.
    Kaum merklich schüttelte sie den Kopf und versuchte die Überlegungen wenigstens vorrübergehend abzuschütteln. »Gibt es eigentlich Überreste des Drachens, der den Turm angegriffen hat?«
    Abermals schwiegen die Männer zu ihrer Linken und sie biss derweil in ihr Brot und Fleisch. »Es soll nicht mehr viel übrig gewesen sein, nachdem der Drache erlegt war«, erklärte Vilkas.
    »Wieso das?«
    »Es hat mit einer alten Legende der Nord zu tun«, kam ihm Kodlak zu Hilfe. Für Vesa erledigte sich die Geschichte damit an dieser Stelle von selbst. Sie würde die Männer sicherlich nicht von ihrem Glauben abbringen können und beschloss, es somit auch gar nicht erst zu versuchen. Inzwischen wusste sie es besser, als sich mit dem sturen Nordvolk in derartiger Weise anzulegen.
    »Nun gut … Dann lassen wir den Drachen ruhen und verrotten, wo er ist«, brach sie das Thema deutlich ab. Die anderen Zirkelmitglieder mussten ohne Zweifel wissen, dass die Kaiserliche ihren Ausführungen sehr skeptisch gesonnen war, aber auch sie hielten sich zurück. Zum Wohle des Abends, denn eine echte Diskussion würde sicherlich die Stimmung ruinieren, und weil sie es bei Vesa ähnlich schwer hätten, sie umzustimmen, wie diese bei ihnen.
    »Gut, wer will noch mehr Met?«, fragte Farkas in die Runde und leerte, während er auf Antwort wartete, seinen Humpen mit in den Nacken gelegtem Kopf. Vilkas hielt seinem Bruder stillschweigend den eigenen Krug hin, als sich der weit kräftigere Nord erhob. »Vesa? Hätten auch Wein, falls das mehr Deinen Geschmack trifft.«
    »Danke, aber passt. Ich trink zum Anstoßen dann was.«
    »Wie Du meinst.«
    Kurz schaute sie dem hochgeschossenen Mann nach, dann lenkte eine melodischere Stimme zu ihrer Rechten ihre Aufmerksamkeit auf sich. Vignar stimmte im ersten Moment nur summend ein Lied an. Brill stieg ein und kurz darauf erhoben die Beiden gemeinsam die tiefen Stimmen. Vesana kannte das Lied nicht, aber trotz der eher düsteren Tonlage entpuppte es sich als munterer im Text – wenn auch typisch für das Nordvolk. Met, Kampf, Ruhm und Ehre, und all das für Ria an diesem Abend. Die Jägerin beobachtete und lauschte nur, aber auch auf sie sprang wenigstens ein Funken der Heiterkeit über und so schmunzelte sie deutlich, klopfte sogar sacht mit auf den Tisch wie die anderen, als die Nord den letzten Ton verklingen ließen. Vielleicht würde die Zeit doch schneller vergehen, als befürchtet.



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    Geändert von Bahaar (21.11.2014 um 06:53 Uhr)

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