Das MoMA ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. Insofern fänd ich es verkehrt, würde es sich auf historische Bedeutung und Designästhetik von Videospielen versteifen. Die Sims sind ein Produkt von Marktforschung. Eine beliebig interpretierbare Spielwiese des Kapitalismus, insofern künstlerisch imo wertvoll. Geht es nach dem, was das Spiel begründet hat, hätte man sich auch für Little Computer People entscheiden können. Das ist quasi prototypisch für die Art Spiele. Und auf Animal Crossing kann man sicher verzichten. Wofür sie das aufnehmen wollen, kein Plan.

Es gibt so einiges, was mich an der Sache stört. Z.B., das die scheinbar erste große Kunstausstellung zum Thema vom Aussteller ausgeht und nicht von den Ausgestellten. Klar, bei größeren Spielen steckt in der Regel kein einzelner Visionär dahinter (was den Kunstgedanken schwierig macht), aber fast alle Titel auf der Liste sind mit Namen verknüpft. Die Branche wird sich vermutlich kein Stück positionieren, sondern das MoMA machen lassen.
Die Auswahl ist zudem zusammengewürfelt. Die meisten Spiele sind reines Design. Hinter Vib Ribbon steckt sicherlich ein künstlerischer Gedanke und Jason Rohrer, der Entwickler von Passage, ist als Künstler ausgewiesen. Passage hat einen künstlerischen Anspruch, den so ziemlich kein anderes Spiel auf der Liste und auf der Kandidatenliste erhebt. Videospiel finde ich als gemeinsamen Nenner nicht ausreichend.

Die Spiele findet man in jedem Buch über Videospielgeschichte. Sie sind wie schöne Möbelstücke.

Ach, und ihr lest den Artikel nicht. Minecraft wollen sie aufnehmen. :>