Also ich widerspreche Dir aus subjektiven Gründen in mehreren Punkten (was nicht heißt, dass ich nicht auch teilweise mit Dir übereinstimme).

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Ich hab ja schon mal einen Thread zum Thema "Spielt die Makercommunity ihre Spiele nicht mehr?" aufgemacht. Liegt es daran, dass man sich nur noch für sein eigenes Spiel interessiert? Wenn ich mal von mir selbst ausgehe, weiß ich, dass mich durchschnittliche Maker-Spiel schon unterhalten.
Also ich glaube nicht, dass sich mein Verhalten in den letzten zehn Jahren großartig verändert hat. Ich hatte immer ein sehr großes Interesse für meine eigenen Spiele und habe andere Spiele meistens gespielt um für mein eigenes zu lernen, inspiriert zu werden und mir auch einige Ideen (vor allem technischer Natur) abzuschauen. Gespielt habe ich daher meistens nur die Blockbuster der jeweiligen Zeit (Auroras Tear, VD 1+2, UiD, Mondschein, etc.) während ich um einen großteil der Spiele einen großen Bogen gemacht habe. Die letzten RTP-dominierten Makerspiele, die ich gespielt habe, waren Onyx und dunkle Schatten (beide über 10 Jahre alt). Auf den neueren Makern habe ich nur To the Moon gespielt, was ja eine gewisse Sonderrolle einnimmt. Es hat mich immer wieder in den Fingern gejuckt da auch mal über den Tellerrand zu schauen, es aber doch gelassen, weil mich irgendwas in der Spielvorstellung abgeschreckt hat (ja, ich habe hohe Ansprüche an Grafik und Gameplay :P). Ich habe leider nicht mehr so viel Zeit für mein Hobby wie früher und wenn ich schon die Zeit nicht für mein eigenes Projekt aufwende, dann überlege ich schon sehr gut, ob ich jetzt Zeit mit dem Spielen eines anderen Projektes verbringe.

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Es sollte viel mehr über Gameplay, die Geschichten und den Spielaufbau diskutiert werden.
Also ich zähle mich zu den Leuten, die aus ganz oberflächlichen Gründen ein Spiel auch wegen der Grafik nicht spielen würden. Ich glaube, das ist ganz persönliche Geschmacksfrage, worauf man Wert legt. Also da braucht es keine Richtlinien, jeder unterhält, bewertet und kritisiert an einem anderen Spiel die Parameter die einem selbst sehr wichtig sind.

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Ein besonders heikles Thema ist die Missgunst. Sicherlich konkurrieren die Entwickler miteinander, aber manchmal hab ich das Gefühl, dass es sich nicht nur um einen sportlichen Wettkampf handelt. Beispielsweise fallen mir da die Diskussionen über das Gameplay ein. Einige Reaktionen klingen für mich überspitzt formuliert ungefähr so: "Ich entwickle mein Spiel auf diese Art und alles andere ist falsch und darf nicht existieren, weil sonst nachher niemand mein Spiel mag." Außerdem kommt es mir so vor, als würde es eine unterschwellige Abneigung gegenüber beliebten Spielen und Entwicklern geben.
Habe ich auch so wahrgenommen und stimme mit Dir überein. Allerdings glaube ich, dass sich niemand bei seiner Spielentwicklung nach der Meinung anderer richten muss. Wenn man Anpassung aufgrund der Vorlieben anderer vornimmt, ist das die eigene Entscheidung. Wenn man allerdings Spiele entwickeln will, die auch bei anderen Spielern ankommen, muss man sich entweder anpassen oder man hat das Glück, dass der eigene Geschmack (bzw. das eigene Können dieses auch umzusetzen) auch mit dem anderer Spieler übereinstimmt. Wenn mir ein Spiel nicht gefällt, dann interessiere ich mich nicht dafür und halte mich aus den Diskussionen hauptsächlich raus, weil ich das sehr gut einschätzen kann, ob meine Kritik nützlich und überhaupt angebracht ist. z.B. wenn ich mit Horror nicht anfangen kann, brauche ich auch nicht in einen Horrorspielthread zu posten, dass das Genre dämlich ist, die Umsetzung auf dem Maker nicht gelingt oder der Macher doch ein anderes Genre wählen sollte.

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Als nächstes frage ich mich wie schon damals, ob die Community sich zu wenig weiterentwickelt, also für neue Spielkonzepte nicht offen genug ist. Dieser Punkt hängt mit dem vorherigen ja irgendwie zusammen. Bevor man sich über neue Konzepte Gedanken machen kann, muss man sie erst mal kennen und die alten infrage stellen. Muss sich die Community bzw. müssen sich ihre Spiele weiterentwickeln? Ich denke schon. Stillstand ist beim Medium Spiel nichts Gutes.
Ich bin im allgemeinen ein sehr progressiver Mensch, der immer meint, dass Stillstand niemandem etwas nutzt. Nur muss man dem Medium RPG-Maker zu gute halten, dass es dann doch ein rückwärtsgerichtetes Medium ist (oh, ich freu mich auf die Poster die mir widersprechen ), das in vielerlei Hinsicht das Spielgefühl vergangener Zeiten aufleben lassen möchte. Eine Notwendigkeit sehe ich da nicht. Auch alte Spiele bzw. auf alt gemachte Spiele können Spaß machen.