Zitat Zitat von Wencke Beitrag anzeigen
wo damals eigentlich Frauen nur im Haushalt gehalten wurden
Sorry für das Klugscheissen, aber das ist historisch nicht ganz korrekt: Natürlich waren Frauen im Hochmittelalter alles andere als gleichberechtigt und sie hatten auch Arbeiten im Haushalt zu machen, aber dieses Klischée von der Frau am Herd und dem Mann am Arbeiten ist erst einige Jahrhundert später entstanden. Tatsächlich waren Frauen in der mittelalterlichen Gesellschaft sehr stark beim Beruf des Mannes eingebunden, so haben Handwerkerfrauen durchaus auch im Laden ihres Mannes gearbeitet, Bäuerinnen haben ihrem Mann geholfen etc. Die einzigen die es sich leisten konnten, nicht hart zu arbeiten waren natürlich adelige Frauen. Leider habe ich jetzt spontan keine Quelle dafür, aber irgendein Professor hat das in irgendeiner Vorlesung mal gesagt (ja ich weiss, das ist jetzt sehr genau^^)

On Topic:

Ich weiss nicht genau wieso, aber ich mag dieses Projekt. Wieso genau kann ich nicht sagen, vielleicht einfach schon deswegen, weil hier eine historische Epoche behandelt wird (vermutlich ziemlich grosszügig interpretiert) die ansonsten nicht häufig vorkommt. Auch dieser Fokus auf Frauenfiguren, was natürlich tatsächlich ahistorisch ist, gefällt mir. Das erinnert mich etwas an die unzähligen Animes die zur Zeit laufen, in denen die Helden des mittelalterliche Japan (genau genommen der Sengoku-Zeit) als Frauen dargestellt werden (z.B. Hideyoshi oder Tokugawa). Dennoch würde ich dir zu ein paar Kleinigkeiten raten:

1. Überlege dir, ob du nicht wohlmöglich den Namen von Schloss Rabenstein ändern möchtest, nicht weil das ein schlechter Name ist, sondern weil der Name in der Makercommunity fest mit "Unterwegs in Düsterburg" verbunden ist. Das ist nicht dramatisch, aber damit baust du automatisch eine Parallele zu UiD auf, die vielleicht gar nicht beabsichtigt war.

2. Ich würde die Göttin Leandra und auch alle anderen Fabelwesen etwas stärker historisch verordnen. D.H. liess dich mal etwas in die mittelalterichen Heidenvorstellungen ein, es gibt sicher eine keltische oder germanische Gottheit, die Leandra einigermassen ähnlich ist. Wenn du schon eine historisch angehauchte Geschichte erzählen willst, dann solltest du auch die Glaubensvorstellungen aus dieser Zeit verwenden und nicht eine moderne Tolkien-Interpretation.

3. Es ist durchaus legitim, die Geschichte etwas grosszügiger zu interpretieren, aber meistens gewinnen solche Geschichten noch mehr an Substanz, wenn du Ereignisse und Konflikte einbaust, die es damals tatsächlich gegeben hast. Lege also ein konkretes Jahr (oder zumindest einen Zeitraum) fest, in dem deine Geschichte spielt (immerhin gab es das HRRdN offiziell bis 1806) und überlege dir zusätzlich Probleme, wie die Pest, der Einfall der Mongolen etc. Das ist jetzt natürlich nur als Anregung gemeint, aber dadurch könntest du der Geschichte vielleicht noch mehr Profil verleihen.