Robert Ebert ist eben ein Mensch wie jeder andere auch und nicht der Kritik-Guru schlechthin. Seine Filmkommentare sind auch nicht verbindlicher als Reich-Ranickis Buchbesprechungen. Die beiden sind genauso wenig neutral und unvoreingenommen wie jeder Hobby-Kritiker. Unter dem Gesichtspunkt ist das was er schreibt wohl einfach eine Meinung von vielen (hab sie nicht gelesen). Ich denke, man kann Spiele in ihrer Gesamtheit aber auch nicht direkt mit bildender oder darstellender Kunst vergleichen. Spiele sind eher so was wie ... Unterhaltungskunst?

Das was Jim Sterling schreibt sehe ich aber im Prinzip ähnlich. Übrigens auch das was er über dieses Edmund schreibt, "to shock for the sake of shocking". Das ist so wie ein Theaterstück über das ich las, in dem sich der Darsteller selbst in den Mund pinkeln soll. Natürlich sind solche Schockwerke jetzt nicht der Inbegriff von "Art Games", das ist mir klar. Aber sie verdeutlichen gut das im Artikel angesprochene Problem. Man muss aufpassen, dass man nicht etwas schafft, dass nur dazu da ist, um eben des Schockierens wegen zu schockieren oder um des Andersseins wegen anders zu sein. Wenn sich jemand an ein Spiel setzt und sagt: "Ich möchte jetzt ein Spiel machen, das anders ist, damit alle darüber jubeln, dass es anders ist", dann kann dabei schnell etwas sehr Fades herauskommen. Ich selbst hab das auch versucht. Es hat nie funktioniert. Man konzentriert sich zu sehr auf die Andersartigkeit, baut die Spiele dabei nicht auf etwas Etablierten auf, wodurch ihnen dann spielerisch und/oder erzählerisch etwas Wichtiges fehlt. Dann gibt es vielleicht wirklich Leute, die sagen "Oh, das ist aber anders", doch die Mehrheit wird wohl sagen "Aber es ist trotzdem ein schlechtes Spiel".