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Thema: Typische Klischees und Features die keine Features sind

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  1. #1
    Zitat Zitat von caesa_andy
    in dieser Hexenjagd auf Klischees
    Wo siehst du die in diesem Thread? Ich habe ihn nur quergelesen, doch man scheint sich einigermaßen einig zu sein, dass Klischees nicht die Übeltäter sind.

    Zitat Zitat
    Das eigene Anspruchsdenken sollte reichen.
    Das hätte ich ausführen sollen. Anspruchsdenken muss entwickelt werden indem Handwerk erlernt und gefördert wird. Das Problem der Kritik ist, dass sie meistens ebenso wenig vom Handwerk versteht und sich deshalb auf das floskelhafte Abkanzeln von Klischees versteift. Klischees sind der offensichtlichste Auswuchs von Inhaltslosigkeit.
    Mal als Beispiel ein grober Handlungsfaden, der hier definitiv abgefeiert werden würde:
    Zitat Zitat
    Ein russischer Tanzbär wird als Junges von seinem Dompteur seinen Eltern entrissen. Die Jahre vergehen, der Bär wird älter. Er tanzt ganz ausgezeichnet, doch seine tierischen Instinkte gehen verloren. Als sein Dompteur stirbt, der ihn sein Leben lang gequält hat, aber auch seine einzige Bezugsperson war, fasst der Bär einen Plan: Ab in die Wildnis, zurück zu den Eltern. Ein Abenteuer voller Freundschaft, Liebe und Intrigen nimmt seinen Lauf!
    Das ist die ganz typische Disney-Schule, bedient deren Zielgruppe. Alle Klischees werden bedient, aber niemanden würde es interessieren/niemandem würde es auffallen.

    Die gleiche Story in der Version, die hier (vermutlich) nicht so gut wegkommen würde:
    Zitat Zitat
    Ein Wunderknabe mit Zauberkräften wird vom Militär einer großen Nation seinen Eltern entrissen. Die Jahre vergehen, der Junge wird älter. Er ist ein ganz ausgezeichneter Kampfmagier, doch seine menschliche Seite ist verkümmert. Als sein Stützpunkt angegriffen wird und er als einziger überlebt, fasst der nun junge Mann, der gleichermaßen Pflichtgefühl wie Zorn auf seine Entführer spürt, einen Plan: Ab in die Zivilisation, zurück zu den Eltern/den Wurzeln. Ein Abenteuer voller Freundschaft, Liebe und Intrigen nimmt seinen Lauf!
    So wird die Story für männliche Teenager interessanter sein, aber das ist schwer vermittelbar, wenn der Autor nicht den Eindruck macht, als könne er schreiben. Die Vorwürfe kommen in der Regel nur bei Leuten, die wirklich keinen geraden Satz herausbringen oder vielleicht zu faul dafür sind. Da werden inhaltliche Kriterien mit handwerklichen zusammengeschmissen. Es fehlt also die nötige Differenzierung seitens der Kritik.

    Zitat Zitat
    Wie viele Makergames von "Gestandenen Männern" (Oder Frauen) kennst du denn, in denen 13 jährige Girlys mit riesen schwertern Untote umbringen?
    Das einzig gute seiner Art, das mir auf Anhieb einfällt, ist von einem gestandenen Mann (Starlancer Six, einen Download-Link finde ich nicht mehr). Eine Aussage lässt sich dazu nicht treffen, weil die demographische Lage in der Szene unklar ist.

    Zitat Zitat
    Das ist exakt das, was ich gesagt habe.
    Ist mir bewusst, aber irgendwie musste ich ja meine Kernaussage einleiten (die im nächsten Satz folgte).


    Zitat Zitat von real Troll
    denn ich kann mich dann nicht mehr auf die feine Insel, auf der doch alles nur eine Frage des Geschmacks sei, zurückziehen.
    Mir scheint, dass zumindest ich unter dem "nicht ansprechen einer Zielgruppe" etwas anderes verstehe, als du. Wenn ich etwas mache, dann hoffe ich, dass es seine Freunde findet. Ich kalkuliere das nicht ein (natürlich tue ich das - nach 72 Stunden Schlafentzug sähe das vielleicht anders aus). Vorwürfe mache ich mir nur bei handwerklichen Mängeln und dahingehend nehme ich Ratschläge dankend an.
    Als ob jeder sein hohes Ross im Rücken stehen hätte, auf dass er springt, wenn es brenzlig wird.

    Geändert von Owly (07.08.2012 um 22:18 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler

  2. #2
    @ Sabaku
    Versteifen wäre natürlich schlecht, denn wie du schon schreibst, ginge damit ja die Ablehnung aller anderen einher. Ich verstehe "Zielgruppe" ganz schlicht im Wortsinn, also als die spezifische Art von Geschmack, auf die ich abziele. Sprängen unverhofft noch andere Geschmäcker ins Boot, die ich gar nicht vorrangig bedachte, wäre mir das natürlich auch Recht.

    Ich meine es beispielsweise so: Ein Spielprinzip, das auf Versuch und Irrtum aufbaut, ist nicht jedermanns Sache. Trotzdem muss mich das nicht davon abhalten, genau so ein Spiel zu erstellen. Kommt anschließend jemand und sagt, das Spiel sei schlecht, weil man andauernd genötigt ist, zu probieren, muss mich das nicht bekümmern. Er war nie als Adressat geplant. Kommt aber einer und sagt, das Spiel sei langweilig, weil das Probieren keinen Spaß mache, gibt es gute Gründe, deretwegen ich darüber nachdenken sollte. Bestenfalls hätte ich schon während des Bastelns darüber nachgedacht und das Problem vorauseilend aus der Welt gemakert. Mit einer Zielgruppe vor Augen sehe ich manche Klippen deutlicher.

    @ Owly
    Ich weiß nicht, ob wir etwas komplett Gegensätzliches darunter verstehen. Falls dir "Zielgruppe" zu kalkulierend, zu technisch, zu ökonomisch und zu berechnend aufstößt, ersetze es einfach durch ein weicheres Wort. Solange es nur eine Idee mitschwingen lässt, die dann im Bewusstsein, dass am Ende ein Spieler das Ding in den Händen halten wird, gezielt umgesetzt wird, wird es schon passen. Nur wenn du auch da nicht mitgehen magst, meinen wir beide tatsächlich etwas anderes.

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