-
~
Der Grund, dass To The Moon bekannter ist als wohl so ziemlich alle RPG-Maker-Projekte, liegt mit Sicherheit daran, dass es niemals für die Szene als Zielgruppe entwickelt wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, das ein RPG-Maker-Spiel, das nur in dieser vergleichsweise kleinen Community bleibt, kaum die Möglichkeit hat, wirklich bekannt zu werden. Die Herausforderung für Reives war es, Leute zu überzeugen, sich das Spiel zu kaufen, und nach dem ersten Trailer, der eine unerwartet große Presseflut ausgelöst hat, gab es eine Resonanz nie erwarteten Ausmaßes, die dazu noch überaus positiv war. Das wäre sicherlich niemals möglich gewesen, wenn Reives sein Projekt für die RPG-Maker-Szene entwickelt hätte.
Darüber hinaus sind die Schwerpunktsetzungen der verschiedenen Zielgruppen wohl auch anders, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sich die Resonanz von Leuten aus der Szene so stark von der Resonanz der Leute außerhalb der Szene unterscheidet. Viele Leute waren sehr stark emotional von To The Moon gerührt, was hier aber weniger der Fall gewesen zu sein scheint. Der Grund dafür muss, wie gesagt, nicht im Spiel allein gesucht werden, sondern vor allem auch in der Zielgruppe. Die Geschichte To The Moons liegt zugegebenermaßen auch etwas außerhalb der Norm für RPGs oder Videospiele allgemein. Deshalb können viele hier vermutlich mit etwas „klassischem“ mehr anfangen, bzw. werden durch To The Moon weniger angesprochen als viele der Leute außerhalb der Szene, die das Spiel als besonderes Erlebnis empfanden. Deshalb finde ich jegliche Art von ehrlichem Feedback gerechtfertigt, von wem auch immer es stammen mag. Wenn meine Mutter sagen würde, dass sie Final Fantasy IX nicht genießen konnte, während ich das Spiel in dem Himmel lobe, dann ist keine von beiden Meinungen an sich weniger oder mehr Wert als die andere. Leute, die sich an diesen Meinungen orientieren, müssen halt nur schauen, welche Meinung sie aufgrund welcher Kriterien stärker gewichten.
Ich sage nicht, dass andere RPG-Maker-Spiele nicht das Zeug hätten, kommerziellen Erfolg zu haben, aber es gibt nun mal keinen Vergleich (es gibt zwar noch andere kommerzielle RM-Spiele, aber die meisten davon sind wenig bis gar nicht bekannt), deshalb kann man das nicht sagen. Ich halte es aber für sehr wohl möglich.
Es wäre für die meisten übrigens gar nicht möglich, ihre RPG-Maker-Spiele für Geld an den Mann zu bringen, nur so nebenbei. Nicht nur muss alles rechtlich einwandfrei sein, sondern man sollte dafür auch ein angemeldetes Kleingewerbe besitzen, ein Patent auf das Spiel haben (nicht notwendigerweise) und so weiter und so fort. All diejenigen, die denken, dass die Entwicklung des Spiels der einzige Teil ist, der viel Arbeit erfordert, der irrt. Allein deshalb sind die Befürchtungen, die gesamte Szene würde nun kommerziell werden, unbegründet, also keine Sorge.
Geändert von Narcissu (13.02.2012 um 16:18 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln