@Katkat
Man darf sich schon über ein Spiel ärgern, aber man sollte sich fragen, ob es notwendig ist, einen langen Rant zu verfassen oder bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, wie schlecht man das Spiel findet. Ärger ist spontan, Abneigung ist es nicht. Und dann stellt sich auch die Frage, was wirklich ein schlechtes Spiel ist. Ich red mal kurz über kommerzielle Spiele. Seit dem C64-Zeitalter (vielleicht noch dem des Gameboys) hab ich kein schlechtes Spiel mehr gekauft. Man kauft ja nicht mehr die Katze im Sack. Damals gab es Magazine, heute gibt es das Internet. Vielleicht bin ich genügsamer als andere, aber für mich es ist schon eine Kunst für sich, ein schlechtes Spiel zu machen. Alles, was ich seit Jahrzehnten in den Händen hielt, war mindestens durchschnittlich. Zurück zum Maker. Natürlich gibt es Makerspiele, die mir wenig oder gar keinen Spaß gemacht haben, Spiele mit einer großen Mängelliste. Aber sollte man den Entwicklern das vorwerfen? Wir alle sind Amateure und gerade den Anfängern sollte man schon zugestehen, selbst das nicht zu beherrschen, was in der Szene angesagt ist. Man sollte natürlich alles ansprechen, was man nicht gut fand, aber man sollte sich darüber nicht lustig machen oder es den Entwicklern eben übel nehmen, als hätten sie die Mängel absichtlich oder fahrlässig eingebaut (letzteres könnte man höchstens bei einem sehr verbuggten Spiel sagen).
Ich glaub, das geht aber gar nicht so einfach, wie das jetzt klingt. Wenn mich die Handlung nur Gähnen lässt, dann weiß ich ja nicht, warum sie das tut. Ich hab bestenfalls eine Idee davon. Gefühle sind einfach da. Und auch mein Verständnis für den Aufbau der Handlung oder für die Persönlichkeiten der Figuren fußt auf meinen Gehirnwindungen, wenn ich deren Funktionen kennen würde, wäre ich der Wissenschaft weit voraus. Was ich damit sagen will ist Folgendes: Begründungen werden nur dann allgemein akzeptiert, wenn sich alle Menschen vorher auf ein richtiges Vorgehen geeinigt haben. Die Rechtschreibung ist eindeutig oder offensichtlich falsch gesetzte Tiles oder ein Fehlverhalten des Programms, was ja auch der Entwickler nicht möchte. Viel mehr aber auch nicht. Über alles andere wird sich ständig und überall gestritten - eine Begründung akzeptiert man meistens nur dann, wenn sie der eigenen Sicht nicht widerspricht. Das ist zumindest die Erfahrung, die ich in unzähligen Diskussionen gewonnen hab.Zitat
Zu den Menschen mit derselben Meinung: Eine Meinung hat dann Gewicht, wenn sie von der großen Mehrheit stammt. Aber wann schreibt die große Mehrheit schon mal? Die Verrisse kommen ja nur von ein paar wenigen. Gerade in der Makercommunity ziehen die Kritiker oft am gleichen Strang, wenn sie nicht sogar zur gleichen Clique gehören. Was sorata schreibt kommt noch hinzu. Manche übernehmen einfach unreflektiert die Meinung ihres Peer Group Leaders.
Das ist richtig, aber du sprachst ja vom souveränen Umgang und für mich heißt das, dass man der übertriebenen Polemik und allem menschlich Fragwürdigen auch mal entschlossen entgegentreten muss. Es zu dulden wäre das falsche Signal. Selbst wenn man Gefahr läuft, dass sich die üblichen Verdächtigen über die "Kritik an der Kritik" wieder nur lustig machen, weil sie sich keiner Schuld bewusst sind.Zitat
Das lässt sich doch eigentlich ganz gut unterscheiden. Wenn jemand selbst etwas Fragwürdiges gesagt/getan hat, dann darf er sich über Polemik nicht beklagen. Kommen Spott und Polemik aber grundlos, dann ist der Kritiker ja schon unsachlich.Zitat






					
					
					
						
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 Aber gerade weil ich ein Anfänger bin, können mich schärfere Kritiken voran bringen. So seh ich das zumindest.

 Hat man da überhaupt noch irgendeine Chance sich neu einzuordnen?
						






