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Thema: Missgunst und Anfeindungen

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  1. #1
    Sowas ist dann natürlich nicht so toll
    Gerade im Netz ist es einfach seinen Frust rauszulassen, wenn man zu hause im RL keinen dafür hat. Oder sich da nicht traut. Hier kommt wieder der Punkt mit der Anonymität zu tragen. Außerdem kann man so auch gewisse Größen in der Spieleentwicklung (wie eben du, csg oder Lachsen) direkt "ein's auszuwischen". Das ist dann gleich dreimal befriedigender als irgendeinen No-Name runterzumachen. So sind wir Menschen nun mal leider gestrickt. Aber dann ist es auch Aufgabe der Community gegen sowas vorzugehen und es zu unterbinden und harsch zu kritisieren. Auch hier sollte man sich menschlich korrekt verhalten, trotz verhältnismäßiger Anonymität.

  2. #2
    @Kelven: Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist. Die Leute werden immer das kritisieren, was sie nicht gut finden und sagen, was sie sehen wollen. Da wird der Ton auch mal rauer und unangenehmer. Und die Leute, die etwas persönlich gegen dich haben, wollen auch nicht, dass du dich verbesserst, sondern dich nur emotional belasten.
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.

    Geändert von Pinguin mit Brille (26.11.2015 um 21:17 Uhr)

  3. #3
    @Pinguin mit Brille
    Dass Kritik immer subjektiv ist steht außer Frage. Ich mag das Wort "Kritiker" - hier in der Makercommunity - auch gar nicht so sehr, weil es den Anschein erweckt, als ob die Meinung bedeutender wäre als die jedes anderen Spielers. Egal wie lange jemand schon Reviews schreibt oder wie redegewandt er ist, eine Meinung bleibt stets eine Meinung.

    "Sehen wollen, was man sehen will" heißt für mich mehr als "sagen, was einem gefallen hat und nicht gefallen hat". Denn das kann und sollte man natürlich niemandem absprechen. Der Pedant sieht Mängel, wo er eigentlich gar keine sehen würde, wenn es ihm nicht darum ginge, Spiel oder Entwickler besonders schlecht aussehen zu lassen. Er schaltet jedes Verständnis für den Entwickler ab, er stellt sich bewusst dumm, um noch mehr Fehler bei Handlung und Charakteren finden zu können und er legt einen Maßstab an, den er schnell wieder vergisst, wenn er seine Lieblingsspiele spielt (oder selbst Spiele macht). Natürlich kann man das nicht verhindern, aber man sollte es zumindest nicht gutheißen. Owly hat es ja schon gesagt - hinter solchen Meinungen stecken selten gute Absichten.

    Ich weiß, dass es nicht unbedingt ein persönlicher Groll sein muss, der jemanden dazu treibt, einen maßlos übertriebenen Verriss zu schreiben. Aber wenn jemand es macht, dann ist es wie gesagt menschlich besonders enttäuschend und für mich auch nicht mehr nachvollziehbar, weil es bei uns letztendlich "nur" um Spiele geht.

  4. #4
    @Kelven: Das ist, als würdest du sagen, man kann einen Film nicht kritisieren, weil es "nur ein Film" ist. Spiele sind genauso wie Filme und Bücher eine Kunstform und genau wie diese interprätier- und kritisierbar. Sicher wird nicht jeder seine Kritik in Watte einpacken, aber wenn du das Gefühl hast, dass die "Kritik" nur ein Angriff auf dich als Person sein soll, dann ist es auch keine Kritik.

  5. #5
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    Sicher wird nicht jeder seine Kritik in Watte einpacken, aber wenn du das Gefühl hast, dass die "Kritik" nur ein Angriff auf dich als Person sein soll, dann ist es auch keine Kritik.
    Sag das mal den "Kritikern", die trotzallem überzeugt sind, dass ihre "Kritik" voll wichtig wäre und sich dann echauffieren, wenn die "Kritik" vom Entwickler nicht so umgesetzt (oder überhaupt verstanden) wurde, wie sie es gerne hätten. xD

    MfG Sorata

  6. #6
    @sorata:
    Zwei Posts zuvor:
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    @Kelven: Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist. Die Leute werden immer das kritisieren, was sie nicht gut finden und sagen, was sie sehen wollen. Da wird der Ton auch mal rauer und unangenehmer. Und die Leute, die etwas persönlich gegen dich haben, wollen auch nicht, dass du dich verbesserst, sondern dich nur emotional belasten.
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.

  7. #7
    @Pinguin mit Brille
    Ich meine damit, dass ein Spiel - und das gilt auch für alle anderen Medien - keinen Anlass bieten sollte, sich darüber zu ärgern. Erst recht nicht, es zu verachten, es sei denn, es enthält wirklich verachtenswerte Inhalte, weil es vielleicht rassistisch ist oder so. Meistens wird sich aber darüber geärgert, dass die Handlung langweilig/unplausibel ist, die Figuren unsympathisch/unglaubwürdig sind oder dass das Gameplay keinen Spaß macht. Das hat einem nicht gefallen, das sollte man natürlich auch ansprechen, aber für den Ärger gibt es keinen Grund. Der Entwickler hat das Spiel ja nicht absichtlich "schlecht" gemacht, um einem den Spaß zu verderben. Das, was ich anprangere, ist die allgegenwärtige Aggressivität. Jeder von uns hat sich sicher schon mal über ein im Zorn geschriebenes Review geärgert oder über die Leute, die an jeder geeigneten Stelle immer wieder erwähnen müssen, wie sehr sie doch ein Spiel verachten. Ja, ich schreibe manchmal auch noch so und trotzdem weiß ich, dass es eigentlich falsch ist. Um nichts anderes geht es mir hier. Es ist für mich ein elementarer Unterschied, ob jemand sagt, was ihm nicht gefällt oder ob jemand über ein Spiel übertrieben herzieht, weil er es nicht ausstehen kann. Natürlich hat Eddy recht, dass man hinter Worten manchmal auch mehr vermutet als da ist, aber ich meine schon die Fälle, bei denen (etwas übertrieben) der Hass offensichtlich ist. Schau dir nur an, wie das damals mit Marlex und Vampires Dawn gewesen ist. Ich finde das Spiel auch nicht gut, aber über diese Feststellung hinaus sollte es dann auch nicht gehen. Man kann allenfalls darüber diskutieren, warum man das so sieht, aber dann bemerkt man schnell, dass viele andere gerade das, was man nicht mag, am Spiel mögen. Ich hab selbst auch schon einiges Dummes über Vampires Dawn gesagt und heute ist mir bewusst, dass es falsch war. Ich mein, das bleibt doch nicht ohne Konsequenzen. Ich kann verstehen, dass Marlex die Community verlassen hat, was wurde nicht alles über seine Spiele und auch über ihn gesagt. Wer weiß, wie viele ihm heute noch die Spiele übel nehmen und sich insgeheim gefreut haben, als seine Crowdfunding-Kampagne für den dritten Teil gescheitert ist. Es ist dieser Hass, den ich nicht verstehe. Es geht eben nur um Spiele.

  8. #8
    So, dann klink ich mich mal ein.

    Warum sollte man sich nicht über Spiele oder andere Medien ärgern? Ich finde, es ist ganz natürlich und man kann es nicht verhindern. Es sind Emotionen, es gibt nicht wirklich etwas daran auszusetzen. Und in manchem Kontext kann ich wirklich verstehen, wenn man als Liebhaber von guten Spielen nicht begeistert ist, wenn einem da ein leerer Karton hingestellt wird, auf dem "tolles Spiel" steht, aber nur gähnende Leere (oder schlimmeres) vorzufinden ist.

    Der Punkt ist eigentlich, dass die meisten Menschen ihren Kopf ausschalten, sobald sie das Internet betreten. Dann wird in Großbuchstaben geschrieben, wüste Ausdrücke verwendet. Man steht ja nicht vor einem echten Menschen, man schreibt irgendeinem komischen gesichtslosen User einen Kommentar. Zumindest denke ich, dass es daran liegt. "Ich kenne diese Person nicht, ich nehme keine Rücksicht."
    Ich ignoriere grundsätzlich Kommentare/Reviews, die sich zu sehr von der sachlichen Ebene lösen und in den Abgründen des Hasses verschwinden. Was sich nicht auf der Realität stützt und gute Argumente bringt, ist für mich irrelevant. Warum sollte ich mich von Unwahrheiten angegriffen fühlen? In diesem Fall weiß ich es ja besser. Haters gonna hate, da muss man nicht nach dem Grund suchen oder es hinterfragen.

    Zitat Zitat
    Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist.
    Meh. Es gibt immer "Subjektiv" und "Subjektiv". Klar, es gibt unterschiedliche Spielertypen, dem einen macht dies Spaß dem anderen macht das Spaß. Aber da endet es halt nicht. Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist. Auch, weil es einem ja letztendlich nur hilft, sein geliebtes Spiel zu verbessern! Und ich gehe einfach mal davon aus, dass einem Entwickler das eigene Spiel am Herzen liegt.

    Zitat Zitat
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.
    Nochmal meh. Es stimmt zwar im Grundsatz - es ist immer die Sache der eigenen Person, was man macht - , aber für mich gibt eigentlich nur eine richtige Art, mit Kritik umzugehen: Souverän sein.

    Denn es tut mir (nicht) leid, aber wer seine Kreationen der Öffentlichkeit präsentiert, muss darauf gefasst sein, Kritik zu bekommen. Man hat die Verantwortung übernommen. Das war schon vor Zeiten des Internets so. Ob ich jetzt ein Maker-Game im Forum vorstelle, ein Youtube-Video hochlade, ein Bild hochlade oder ein Buch veröffentliche: Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer drüber stolpert und es ihm nicht gefällt, ist hoch. Und dass da dann auch negative Feedback kommen kann, wenn nicht sogar kommen muss (unabhängig von der Qualität des Produktes) ist eine unausweichliche Tatsache.

    Jeder, der mit dieser Realität nicht umgehen kann, soll seine Werke nicht veröffentlichen. Oder lernen damit umzugehen. Sich der Verantwortlichkeit zu entziehen, sich vom Spiel zu distanzieren, alles dicht zu machen und sich die Ohren zu zu halten: Das sind alles Dinge, die ich für verwerflich halte. Selbst bei harscher Kritik sollte die betroffene Person versuchen, es nicht persönlich zu nehmen, und den Kern der Kritik zu suchen: Was wird kritisiert und inwiefern trifft es zu? Was veranlasst meinen Gegenüber dazu, so darüber zu denken? Kann ich dagegen argumentieren? Oder sollte ich versuchen, von der Kritik zu profitieren, besser zu verstehen, was das Problem ist? Und dann bitte entsprechend reagieren. Wenn mein Gegenüber kein Hater ist, wird er meiner Argumentation zuhören und auf diese angemessen reagieren. Am Ende hat jeder was davon: Der Entwickler lernt dazu, die andere Person ist im besten Fall beschwichtigt. Wenn es zu keiner Einigung kommt, na, dann eben nicht. Und sobald mein Gegenüber unsachlich wird und mich beleidigt, gehe ich nicht mehr auf ihn ein. Ich finde viel zu viele Leute bezeichnen scharfe Kritik schon als "Niedermachen" oder "Hass". Zugegeben, die Grenzen verschwimmen manchmal.

    Natürlich kann man nicht von jedem erwarten, dass er erfahren, reif oder gestanden genug ist, es so zusehen oder durchzuführen. Menschen sind unterschiedlich und ich kann und will niemanden dazu zwingen - wovon man sich angegriffen fühlt, variiert ja letztendlich doch. Ich verstehe es auch durchaus, dass man - besonders wenn man jung und unerfahren ist - nicht unbedingt mit so etwas umzugehen weiß. Bis vor einigen Jahren war das bei mir ja auch der Fall. Trotzdem denke ich, dass man es letztendlich doch so sehen muss: Kritikfähigkeit ist eine löbliche und notwendige Eigenschaft, um als Person zu wachsen. Und ich kann niemanden für voll nehmen, der sich Kritik ohne einen ersichtlichen Grund entzieht.

    EDIT: Ich beziehe mich sehr auf die Allgemeinheit. Was hier in der Community los ist, kann ich leider schlecht einschätzen, da ich erst seit einer Woche mit von der Partie bin.
    (Hoppala, so viel wollt ich gar nicht raushauen. Aber das Thema liegt mehr sehr am Herzen )

    Geändert von Katkat (27.11.2015 um 22:12 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von Katkat Beitrag anzeigen
    Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist.
    Hier muss ich anmerken: Das Schlüsselwort liegt in der Begründung der Standpunkte. Ich erlebe viele Leute, die zwar ein und dieselbe (oder eine ähnliche) Meinung vertreten, aber sich diese Meinung nicht vernünftig gebildet haben und nur Dinge nachplappern, die irgendein "Experte" vorgekaut hat. So bilden sich etliche Leute ein Urteil über etwas, ohne sich selbst je damit beschäftigt zu haben (und das bezieht sich auch nicht nur auf die Indie-Game-Szene, wie man ja fast täglich in den Nachrichten sehen kann...). Das führt dann ggf. sogar dazu, dass irgendwelche verqueren Missinterpretationen weitergetragen werden, die keiner genaueren Analyse Stand halten würden. So, dass z.B. das Balancing im Spiel voll mies wäre, weil der ursprüngliche "Experte" aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen ein arges Problem damit hatte (damit aber auch ein Einzelfall wäre). Aber anstatt das selbst zu überprüfen, wird die Aussage des "Experten" als Quelle angenommen, um sie dann in die "eigene Meinung" einzubauen.

    Kurzum: Nur weil viele einer Meinung sind, muss das ihre Gewichtigkeit nicht automatisch erhöhen, weil entscheidend ist, wie sie zu der Meinung gekommen sind.
    Und das ist auch ein wichtiger Leitsatz für Kritiker: Beschäftigt euch auch wirklich selbst mit den Dingen, die ihr kritisiert!
    Es bedarf da keiner Doktorarbeit, die die Gründe des Standpunktes darlegen, aber es wirkt doch schon weit überzeugender, wenn man eigene Worte finden kann, als wenn mitschwingt: "Ich finde das doof, weil XYZ das so gesagt hat und der hat ja Ahnung!"

    Nur mal so als kleine Anmerkung von meiner Seite. °^°

    MfG Sorata

  10. #10
    @Katkat
    Man darf sich schon über ein Spiel ärgern, aber man sollte sich fragen, ob es notwendig ist, einen langen Rant zu verfassen oder bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, wie schlecht man das Spiel findet. Ärger ist spontan, Abneigung ist es nicht. Und dann stellt sich auch die Frage, was wirklich ein schlechtes Spiel ist. Ich red mal kurz über kommerzielle Spiele. Seit dem C64-Zeitalter (vielleicht noch dem des Gameboys) hab ich kein schlechtes Spiel mehr gekauft. Man kauft ja nicht mehr die Katze im Sack. Damals gab es Magazine, heute gibt es das Internet. Vielleicht bin ich genügsamer als andere, aber für mich es ist schon eine Kunst für sich, ein schlechtes Spiel zu machen. Alles, was ich seit Jahrzehnten in den Händen hielt, war mindestens durchschnittlich. Zurück zum Maker. Natürlich gibt es Makerspiele, die mir wenig oder gar keinen Spaß gemacht haben, Spiele mit einer großen Mängelliste. Aber sollte man den Entwicklern das vorwerfen? Wir alle sind Amateure und gerade den Anfängern sollte man schon zugestehen, selbst das nicht zu beherrschen, was in der Szene angesagt ist. Man sollte natürlich alles ansprechen, was man nicht gut fand, aber man sollte sich darüber nicht lustig machen oder es den Entwicklern eben übel nehmen, als hätten sie die Mängel absichtlich oder fahrlässig eingebaut (letzteres könnte man höchstens bei einem sehr verbuggten Spiel sagen).

    Zitat Zitat
    Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist.
    Ich glaub, das geht aber gar nicht so einfach, wie das jetzt klingt. Wenn mich die Handlung nur Gähnen lässt, dann weiß ich ja nicht, warum sie das tut. Ich hab bestenfalls eine Idee davon. Gefühle sind einfach da. Und auch mein Verständnis für den Aufbau der Handlung oder für die Persönlichkeiten der Figuren fußt auf meinen Gehirnwindungen, wenn ich deren Funktionen kennen würde, wäre ich der Wissenschaft weit voraus. Was ich damit sagen will ist Folgendes: Begründungen werden nur dann allgemein akzeptiert, wenn sich alle Menschen vorher auf ein richtiges Vorgehen geeinigt haben. Die Rechtschreibung ist eindeutig oder offensichtlich falsch gesetzte Tiles oder ein Fehlverhalten des Programms, was ja auch der Entwickler nicht möchte. Viel mehr aber auch nicht. Über alles andere wird sich ständig und überall gestritten - eine Begründung akzeptiert man meistens nur dann, wenn sie der eigenen Sicht nicht widerspricht. Das ist zumindest die Erfahrung, die ich in unzähligen Diskussionen gewonnen hab.

    Zu den Menschen mit derselben Meinung: Eine Meinung hat dann Gewicht, wenn sie von der großen Mehrheit stammt. Aber wann schreibt die große Mehrheit schon mal? Die Verrisse kommen ja nur von ein paar wenigen. Gerade in der Makercommunity ziehen die Kritiker oft am gleichen Strang, wenn sie nicht sogar zur gleichen Clique gehören. Was sorata schreibt kommt noch hinzu. Manche übernehmen einfach unreflektiert die Meinung ihres Peer Group Leaders.

    Zitat Zitat
    Und dass da dann auch negative Feedback kommen kann, wenn nicht sogar kommen muss (unabhängig von der Qualität des Produktes) ist eine unausweichliche Tatsache.
    Das ist richtig, aber du sprachst ja vom souveränen Umgang und für mich heißt das, dass man der übertriebenen Polemik und allem menschlich Fragwürdigen auch mal entschlossen entgegentreten muss. Es zu dulden wäre das falsche Signal. Selbst wenn man Gefahr läuft, dass sich die üblichen Verdächtigen über die "Kritik an der Kritik" wieder nur lustig machen, weil sie sich keiner Schuld bewusst sind.

    Zitat Zitat
    Und sobald mein Gegenüber unsachlich wird und mich beleidigt, gehe ich nicht mehr auf ihn ein. Ich finde viel zu viele Leute bezeichnen scharfe Kritik schon als "Niedermachen" oder "Hass".
    Das lässt sich doch eigentlich ganz gut unterscheiden. Wenn jemand selbst etwas Fragwürdiges gesagt/getan hat, dann darf er sich über Polemik nicht beklagen. Kommen Spott und Polemik aber grundlos, dann ist der Kritiker ja schon unsachlich.

  11. #11
    Das Spiel kritisieren, nicht die Leute. Auch etwas Konstruktives sagen, nicht nur sagen, dass etwas Mist ist. Dann ist alles gut.

    Im letztens hier angesprochenen Beispiel war das auch so - da weiter ausgeführt wurde. Wenn man zusätzlich noch sagt, dass etwas Mist ist, dann ist das halt "harscher Umgangston". Normal im Internet. Selbst wenn nur das gesagt wäre - dann wär der Post halt nicht weiter hilfreich, aber auch nicht schlimm.

    Wenn man auf die Leute losgeht ist es was anders. Kann man natürlich auch deren Diskussionsstil, etc. kritisiern. Aber die meisten haben ja andere Absichten.


    Wenn man seine Kumpels "pusht" und Neue "fertigmacht" dann ist das nicht gut. Alles andere ist okay. Im obigen Beispiel mit dem "Mist" wärs halt dann der Fall, wenn das gar nicht die normale Ausdrucksweise von dem entsprechenden User ist. Manche sind halt anders - wäre das hier so, dann kein Problem.

    Aber wenn der plötlich bei andern alteingesessenen oder angeseheneren Usern ne ganz andere Wortwahl nutzt und die nur mit Samthandschuhen anfasst, dann wäre es schon schlimm. Ebenso - und das zielt mehr auf das Thema hier ab (voriges passt eher in den schon geschlossenen ausgelagerten Teil der Diskussion) - wenns um Fehden der Alteingesessenen untereinander geht und die Anhänger bestimmter Fans sich untereinander in den Threads Wortgefechte liefern.


    Ich denke der geschulte Beobachter merkt, was der Fall ist. Auch bei Umfragen zu irgendwie Projekt des Monats oder Ähnlichem kann man auch meist feststellen - im andern Sinne - (statt irgendeinen mit Missgunst fertigzumachen), dass bestimmte Leute sich untereinander dazu verabreden die Favoriten zu pushen, wo sie eigentlich die dahinterstehenden Leute eher mögen.

  12. #12
    @ Sorata
    Segne ich so ab. Ich glaube, da ich mich noch nie viel in Foren oder Communities herumgetrieben habe und selber eine sehr eigenständig denkende Person bin - zumindest denke ich das - neige ich zu sehr dazu, davon auszugehen, dass andere sich ihre Meinung selber bilden. So etwas wie Cliquen-Verhalten ist mir auch eher fremd.

    @Kelven

    Zu der Sache wann ein Spiel schlecht ist:
    Ist natürlich doch wieder eine persönliche Sache. Für mich zum Beispiel ist ein Spiel dann schon schlecht, wenn es keinen Spaß macht. Denn meiner Meinung nach ist die Hauptaufgabe eines Spiels, mich zu unterhalten, auf welche Weise auch immer. Ein langweiliges Spiel ist dann zwar noch das kleinste Übel, aber es ist trotzdem... nunja, langweilig halt.

    Zitat Zitat
    Wir alle sind Amateure und gerade den Anfängern sollte man schon zugestehen, selbst das nicht zu beherrschen, was in der Szene angesagt ist.
    Jein. Natürlich sollte man Anfängerwerke nicht an dem messen, was Entwickler mit viel Erfahrung zu Stande bringen. Da kann man (meinetwegen mehrfach) ein Auge zudrücken. Ich sehe mich selber als Anfänger. Aber es gibt heutzutage einfach so viele Möglichkeiten, sich grundlegende Fähigkeiten anzueignen: Tutorials, Guides, vorgefertigte Skripte, Foren in denen man Hilfe finden kann, eine Unmenge an Spielen, die man sich anschauen kann, um zu sehen wie andere es gemacht haben. Und zumindest ich erwarte, dass man sich vorher mit der Materie auseinandersetzt, bevor man ein eigenes Projekt startet. Nur weil man nicht kommerziell (also "professionell") arbeitet, hat man kein Recht, sich einer gewissen Verantwortung zu entziehen. Es ist schlimmer ein furchtbares Spiel gekauft zu haben als es im Forum für lau zu downloaden. Aber gerade bei Maker-Spielen hat man doch die Möglichkeit, sich immer wieder zwischendurch Feedback zu holen und sich zu verbessern, bis man zumindest ein "ganz nettes" Spiel hat. Damit will ich nicht Leute niedermachen, die neu in der Szene sind und mittelmäßige Spiele produzieren. Herr Gott, nein, das könnte ja auch ich sein. Aber gerade weil ich ein Anfänger bin, können mich schärfere Kritiken voran bringen. So seh ich das zumindest.

    Mal vorne weg: Ich finde es nie gerechtfertigt, ein Produkt böswillig zu zerreißen, geschweige denn, sich herablassend über den Urheber zu äußern, außer er provoziert es. (Provoziert es = Content/Urheber ist rassistisch, menschen-verachtend...) Punkt. Ich glaube dass ist auch allgemeiner Konsens, wenn man nicht selber zu den Leuten gehört, die das tun. Mein einziges Problem ist, dass Kritik, deren Formulierungen sehr harsch werden und Spur von Sarkasmus oder sogar Zynismus enthalten, viel zu schnell verurteilt werden.

    Zitat Zitat
    Ich glaub, das geht aber gar nicht so einfach, wie das jetzt klingt...
    Also ich weiß worauf du auch im folgenden hinaus willst, einigem stimme ich auch zu. Aber gleichzeitig finde ich es schon sehr leicht, Empfindungen zu begründen. Um dein Beispiel mit der langweiligen Handlung aufzugreifen: Ich finde das kann man schon sehr gut begründen, wieso eine Story einen langweilt. Dann fehlt nämlich etwas. Vielleicht hat der Autor den Spannungsverlauf schlecht gestaltet, die Geschichte schlecht inszeniert, zu große oder zu kleine Sprünge in die Handlung eingebaut, die Charaktere haben keine Tiefe... es gibt so viele Möglichkeiten. Wenn man so etwas nicht begründen könnte, gäbe es so etwas wie Psychologie, Literaturwissenschaften usw. nicht. Natürlich kann man nicht in jedem Fall den Grund finden, manchmal fühlt man einfach wie man fühlt. Aber vielleicht liegt es ja dann auch manchmal am Entwickler, dem Problem auf die Spur zu kommen. Der will ja, das Spieler sich unterhalten fühlen. Zumindest behaupte ich mal, dass keiner will, dass sein Spiel langweilig ist.

    Außerdem behauptest du, man akzeptiere nur Begründungen, die der eigenen Weltsicht entsprechen. Ich finde das klingt so, als wäre jeder in seiner Weltsicht eingeschlossen und könne nicht über den eigenen Tellerrand schauen. Vielleicht bin ich ja die Ausnahme, aber wenn mir jemand Argumente bringt, die Sinn ergeben, akzeptiere ich, dass zumindest irgendwo ein wahrer Kern ist. Sonst könnte er ja nicht logisch argumentieren.

    Zitat Zitat
    Zu den Menschen mit derselben Meinung: Eine Meinung hat dann Gewicht, wenn sie von der großen Mehrheit stammt. Aber wann schreibt die große Mehrheit schon mal? Die Verrisse kommen ja nur von ein paar wenigen. Gerade in der Makercommunity ziehen die Kritiker oft am gleichen Strang, wenn sie nicht sogar zur gleichen Clique gehören. Was sorata schreibt kommt noch hinzu. Manche übernehmen einfach unreflektiert die Meinung ihres Peer Group Leaders.
    Zugegeben, ich habe da noch nicht so den Überblick, ich bin ja völlig neu in der Community und wie oben schon gesagt nicht so vertraut mit solchem Gruppenverhalten.

    Zitat Zitat
    Das ist richtig, aber du sprachst ja vom souveränen Umgang und für mich heißt das, dass man der übertriebenen Polemik und allem menschlich Fragwürdigen auch mal entschlossen entgegentreten muss. Es zu dulden wäre das falsche Signal.
    Vielleicht habe ich mich da falsch oder zu undeutlich im Folgenden ausgedrückt: Ich sage nicht, dass man Kritik (in welch übertriebenem Ausmaß auch immer) einfach schlucken soll. Man soll sich ihr stellen. Das schließt Konfrontation mit ein.
    Und da es ja in dem Thread mehr über unsachliche/ungerechtfertigte Kritik geht: Da kommt es auf dem Fall an. Das Prinzip "Don't feed the troll" gilt auch für Hater. Im Zweifelsfall wollen sie eine Konfrontation provozieren und man gibt ihnen nur was sie brauchen. Auf Youtube wäre mein normales Verhalten, ein knappes Statement abzugeben und den User dann zu blockieren, falls er daraufhin weiter Müll von sich gibt.
    Ich widerspreche deiner Forderung in dem Sinne also nicht

    @ PeteS
    Klingt einwandfrei.


    Dass das Gruppenverhalten hier im Forum so extrem ist - wie in den letzten Postings beschrieben - war mir gar nicht bewusst. (Ich lese gerade überall verteilt ein bisschen nach). Das wirkt als Neuankömmling ein bisschen abschreckend muss ich sagen. Hat man da überhaupt noch irgendeine Chance sich neu einzuordnen?

  13. #13

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    @KatKat wenn es dir nicht bewusst aufgefallen ist, könnte es dafür sprechen dass es doch gar nicht so extrem ist.
    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte dass es nur eine Gruppe von Usern gibt, die man fragwürdig finden sollte, und das sind die geschätzt fünf Leute die ab und an mal auftauchen um mit ihren doppel-trippel-acounts Müll zu verbreiten, alle anderen hier sind sehr umgänglich. Shawn ist ja auch nicht sein erster Account, und dreimal darfst du raten, warum er mit seinem ersten Nicht mehr vor die Tür will. Protipp: Es war nicht, weil er einen neuen Namen haben wollte, sondern weil er schon mit seinem ersten Account eskaliert ist.

    Edit: Gruppen in dem Sinne gibt es ja eigentlich nur nach dem Schema "Hängt oft mit X und Y rum", aber das heißt nicht dass man sich in solchen Strukturen einigelt. Ich versuche Usern, vor allem denen die ich nicht kenne, eigentlich immer offen entgegenzukommen, ich glaube das gilt für die meisten anderen hier auch.

    Geändert von Sabaku (28.11.2015 um 17:50 Uhr)

  14. #14
    @Sabaku
    Katkat, nicht KitKat, wenn ich bitten darf

    Nun, ich bin erst seit knapp einer Woche in der Community und lese erst seit gestern immer mal wieder n bisschen nach. Und da dass Thema immer wieder aufzukommen scheint (ich habe Beiträge von 2014 gefunden) wird wohl irgendetwas dran sein. Hab jetzt auch gesehen dass es zu diesem Thema einen eigenen Thread gibt, den werd ich mal verfolgen und sehen was so dabei rum kommt. Da ich selber Neuling bin werde ich die Wahrheit dann wohl am eigenen Leib erfahren dürfen.

    Das was du gesagt hast werde ich mir dann mal im Hinterkopf behalten.

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