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Thema: Missgunst und Anfeindungen

  1. #81
    Zitat Zitat von Larsonis Beitrag anzeigen
    Wäre mir eine Bewertung, andere Teilnehmer und eine Punktevergabe vollkommen schnuppe, warum überhaupt mitmachen? Wenn es einen
    eh kalt lässt, wie man abgeschnitten hat, wozu dann den Reiz und "Thrill" eines Wettbewerbes suchen?
    Der Reiz der Vorgaben. Aus dem, was man hat, möglichst viel zu machen. Der Reiz der Deadline, um endlich mal was geschissen zu kriegen. Der Reiz, dass am Ende eine begründete Bewertung und damit möglichst konstruktive Kritik garantiert auf einen wartet. Ich kann zumindest von mir ehrlich behaupten, dass mir das viel wichtiger ist als die Rangfolge am Ende.

    Was das eigentliche Threadthema angeht: Für mich ist Neid immer die größte aller Ausreden gewesen, mit denen Leute versuchen, ihre Kritiker abzuschmettern. Neid ist für mich "Warum kann derdiedas das und ich nicht?" und das hatte ich nie o.ô Ehrgeiz ist der meinem Empfinden nach treffendere Begriff an dieser Stelle. Wenn ich etwas richtig Gutes sehe, inspiriert mich das im besten Falle, im schlimmsten versetzt es mich für ein paar Tage in Schockstarre und Selbstzweifel.
    Dann gibt es natürlich immer die Werke, bei denen man sich nicht erklären kann, warum die so beliebt sind. Dann teilt sich Kritik ein eigene Meinung, die sofern begründet ganz legitim ist, und objektive Fehler, über die man ja nicht diskutieren muss.
    (Dass es Neider wirklich gibt, lässt sich wohl nicht bestreiten, aber ich finde, die Leute schließen immer ein bisschen vorschnell darauf. Wie das jetzt mit Einzelfällen aussieht, lässt sich schwer sagen, wenn man nicht alles kennt, was vorgefallen ist.)
    Mensch, hab ich mir wieder viel aus den Rippen geleiert, nur, um den einen Absatz da oben zu schreiben. ô.o \\Sephi out

  2. #82
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    Der Reiz der Vorgaben. Aus dem, was man hat, möglichst viel zu machen. Der Reiz der Deadline, um endlich mal was geschissen zu kriegen. Der Reiz, dass am Ende eine begründete Bewertung und damit möglichst konstruktive Kritik garantiert auf einen wartet. Ich kann zumindest von mir ehrlich behaupten, dass mir das viel wichtiger ist als die Rangfolge am Ende.
    Ja ziemlich genau dies! Auf ne komische Art und Weise fühle ich mich damit aber noch etwas sicherer, als ein richtiges Spiel vorzustellen, man steht nicht allein im "Kreuzfeuer", da sind noch 5-6 andere die ebenfalls dabei waren.
    Vergleiche kann man trotzdem ziehen, man kann sich motiviereren, neue Sachen lernen und vieles mehr. Hach, Contest sind was feines! [Offtopic off sry .__. ]

  3. #83
    Neid war das alte Thema, im Moment geht es um das, was ich in diesem Posting schrieb. Für mich ist Neid übrigens nach wie vor ein Synonym für Missgunst. Wer von anderen Leistungen angespornt wird, ist mMn nicht neidisch, denn dazu gehört, dass man dem anderen seinen Erfolg nicht gönnt.

  4. #84
    Kann man nicht mit dem Finger drauf zeigen und sagen: "Da, das ist der Grund!" Vielleicht ist es Neid, vielleicht ist es tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben (ist es immer und in solchen Fällen bist du Projektionsfläche), vielleicht ist da jemand zu forsch und meint, sich so bei einer illustren Gruppe anbiedern zu können. Gibt etliche mögliche Erklärungen für solches Verhalten, aber entscheidend ist: Wer mit oder ohne Grund negativ ist, hat Probleme mit sich selbst. Wer das Gegenteil behauptet, setzt Abwehrmechanismen ein. "Nein, ich bin nicht negativ, ich sage nur die WAHRHEIT, die sich sonst niemand zu sagen traut." - "Das war künstlerische Überspitzung. Ich habe nicht wirklich was gegen Kelven, auch wenn ich ihn rotzblödes Arschloch nenne." Der Schreiber sagt mehr über sich selbst aus, als über dich und in vielen Fällen ist ihm das sehr wohl bewusst.
    Und du hast Recht: Das sind oft keine schlechten Menschen, aber oft sind es faule Menschen, die sich nicht weiterentwickeln können oder wollen.

  5. #85
    Ich denke das ist ein generelles Problem mit Textbasierten Medien. 70% (nicht meine Aussage, das wurde wohl so herausgefunden) der Kommunikation passiert non-verbal. Also über Gestik, Mimik, Körpersprache, Tonlage und was sonst noch dazu gehört. Und das entfällt vor allem hier im Internet komplett. Verschlimmernd kommt hinzu, dass man die meisten Leute aus einem Forum - selbst wenn man dort regelmäßig unterwegs ist - nicht persönlich kennt. Bei real bekannten Personen weiß man oft (da man auch bei Textnachrichten immer sie und ihre Eigenheiten im Hinterkopf hat) ungefähr wie etwas gemeint ist.
    Als ich vor nun fast 3 Monaten zum Atelier kam und mich nach langer Zeit wieder mit dem Maker anfing zu beschäftigen, ist mir das auch passiert. Ich habe direkt ein paar Dinge angesprochen die ich als verbesserungswürdig betrachtete, hier und da ein paar Ideen eingebracht oder mich auch einfach zu bestimmten Sachen erkundigt, da ich ja mit der Materie nicht all zu sehr vertraut war. Da hatte es mich dann stark gewundert, dass mir Leute plötzlich sagten, dass ich mit den ganzen Kritiken aufhören sollte und nicht alles schlecht machen solle. Und das teilweise in einem weniger freundlichen Tonfall. Ich war echt baff, da ich aus meiner Sicht heraus es nur gut gemeint hatte und die Ideen als Vorschläge und weniger als Kritik gedacht waren. Glücklicherweise konnte ich das klären und wir haben uns danach verstanden. Aber seitdem nutze ich wesentlich häufiger Smileys, obwohl ich sie eigentlich nicht mag. Das ist aber leider manchmal die einzige Möglichkeit die richtigen Emotionen mit zu geben. Beim richtigen Tonfall kann auch eine harte Kritik liebevoll verstanden und aufgenommen werden. Bei einem Text klingt der gleiche Text dann immer hart und lieblos.

    Vielleicht ist das auch bei dir so der Fall gewesen? Du hast etwas geschrieben, das ganz anders aufgenommen wurde als du es beim Schreiben beabsichtigt hattest und schon ist der andere Beleidigt oder denkt von dir sonstwas schlimmes.

    Daher, wenn ich das Gefühl habe, dass irgendwer irgendwas gegen mich hat und ich mir beim besten willen nicht erklären kann woher das kommt, schreibe ich diese Personen immer möglichst direkt an und versuche das zu klären. Konnte dadurch einige Missverständnisse ausräumen. Meistens war es so, dass der andere es garnicht so meinte, wie ich dachte oder das er eine meiner Aussagen anders aufgenommen hat als ich. So konnte das innerhalb weniger Minuten geklärt werden und beide Parteien waren zufrieden.
    Im Post direkt darauf zu antworten und dem anderen zu fragen was das den soll hat sich als eher kontraproduktiv herausgestellt, da sich die Leute dann angegriffen fühlen und plötzlich die Buh-Leute sind, obwohl sie vermeintlich doch zuerst angegriffen wurden.

    Bloß meine Erfahrungen in dem Bereich

  6. #86
    Dass man sich mal über ein Posting ärgert oder sich sogar spontan in einem Thread streitet kommt schon häufig vor, aber unabhängig davon, ob der Streit auf einem Missverständnis beruht oder nicht, ist es meistens nur eine kurzfristige Angelegenheit. Ich finde, dass man den Unterschied schon bemerkt, also ob sich jemand nur über eine einzelne Aussage ärgert oder jemanden nicht ausstehen kann. Wenn man jemanden nicht ausstehen kann, dann zeigt man das, nicht nur in dem einen Thread, sondern zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Und so missverständlich Worte auch sein können, so schnell es auch passiert, dass man eine Bedeutung sieht, die gar nicht gemeint war, gibt es doch Worte, die unmissverständlich sind.

  7. #87
    neid und Missgunst ist nichts neues in dieser community, war schon immer so und wird es auch bleiben.
    ich selber denke mir zwar auch manchmal "omg wieso ist dieses spiel nur auf platz 3 gekommen und nicht auf der eins?" aber das war es dann auch schon meinen teil.
    am besten sind die screen bewertungen "das panorama passt nicht zum vordergrund, die wiese hat so und so auszusehen und balblubb", wie ich es selber schonmal erlebt hatte als ich vor ewigkeiten bei dem bild des monats gewonnen hatte.

    so ist die comm, kann man nichts machen, auser selber an sich arbeiten !

  8. #88

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Kelven "ranted" nicht über Kritik, er findet es fragwürdig, Kritik auf eine unsachliche, harsche und/oder persönliche Ebene zu heben, weil man sein Gegenüber nich abkann. Und wenn ich lang genug nach Kelven google, finde ich ziemlich dummen, herablassenden Scheiß. Und warum das ganze? Wegen einer handvoll Makerspiele, die niemandem wehtun. Meine Güte, Internet, ich fang bei mir am besten gar nicht an, zu suchen

  9. #89
    @Sabaku: Wie ich gesagt habe, die Leute kritisieren nur das, was sie sehen, und basieren ihre Kritik darauf, ohne sich großartig mit der Person dahinter zu beschäftigen. Die Leute nehmen keine Rücksicht auf deine Person, weil sie nur das kritisieren können, was sie über dich wissen und in den meisten Fällen ist das nur das, was man aus deinen Projekten herauslesen kann.
    Außerdem gibt es immer noch einen Unterschied zwischen Kritik und Schlechtreden: Leute, die einen kritisieren, wollen meistens nur helfen, etwas besser zu machen oder einen auf etwas hinweisen, was in einem bestimmten Kontext schlecht sein könnte. Und so wie ich das sehe ging es eher um Schlechtreden.

  10. #90
    Genauso gibt es aber auch Menschen, die das kritisieren, was sie sehen wollen und ich denke, das ist sogar der Kern von dem, was ich sagen wollte, dieses "sehen wollen". Es geht mir ja nicht nur um die Kritik, sondern allgemein um alles Negative, was sich jemand so über einen anderen Menschen (oder ein Spiel) zusammenreimt. Müssen tut man das nicht. Wenn man nichts über jemand anderen weiß, gibt es ja keinen Grund, etwas Schlechtes über ihn zu denken. Und wenn man von einem Spiel nicht unterhalten wurde, dann muss man das auch niemanden übel nehmen.

    Ich hab schon viele agitierte Kritiken und Meinungen gelesen (und wie gesagt auch früher selbst geschrieben), bei denen wohl jeder neutrale Betrachter sofort bemerkt hat, dass das alles sehr übertrieben ist und bewusst so geschrieben wurde, um damit vielleicht manchmal nur seinen Alltagsfrust rauszulassen, aber manchmal auch bewusst Reaktionen zu provozieren. Und in der Makercommunity besteht wie gesagt eine große Nähe zwischen Entwicklern und Spielern. Die Autoren solcher Kritiken wissen, dass die Entwickler sie lesen werden und sie legen es mit ziemlicher Sicherheit darauf an, die Entwickler damit auch zu treffen. Und das prangere ich an.

  11. #91
    Sowas ist dann natürlich nicht so toll
    Gerade im Netz ist es einfach seinen Frust rauszulassen, wenn man zu hause im RL keinen dafür hat. Oder sich da nicht traut. Hier kommt wieder der Punkt mit der Anonymität zu tragen. Außerdem kann man so auch gewisse Größen in der Spieleentwicklung (wie eben du, csg oder Lachsen) direkt "ein's auszuwischen". Das ist dann gleich dreimal befriedigender als irgendeinen No-Name runterzumachen. So sind wir Menschen nun mal leider gestrickt. Aber dann ist es auch Aufgabe der Community gegen sowas vorzugehen und es zu unterbinden und harsch zu kritisieren. Auch hier sollte man sich menschlich korrekt verhalten, trotz verhältnismäßiger Anonymität.

  12. #92
    @Kelven: Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist. Die Leute werden immer das kritisieren, was sie nicht gut finden und sagen, was sie sehen wollen. Da wird der Ton auch mal rauer und unangenehmer. Und die Leute, die etwas persönlich gegen dich haben, wollen auch nicht, dass du dich verbesserst, sondern dich nur emotional belasten.
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.

    Geändert von Pinguin mit Brille (26.11.2015 um 21:17 Uhr)

  13. #93
    @Pinguin mit Brille
    Dass Kritik immer subjektiv ist steht außer Frage. Ich mag das Wort "Kritiker" - hier in der Makercommunity - auch gar nicht so sehr, weil es den Anschein erweckt, als ob die Meinung bedeutender wäre als die jedes anderen Spielers. Egal wie lange jemand schon Reviews schreibt oder wie redegewandt er ist, eine Meinung bleibt stets eine Meinung.

    "Sehen wollen, was man sehen will" heißt für mich mehr als "sagen, was einem gefallen hat und nicht gefallen hat". Denn das kann und sollte man natürlich niemandem absprechen. Der Pedant sieht Mängel, wo er eigentlich gar keine sehen würde, wenn es ihm nicht darum ginge, Spiel oder Entwickler besonders schlecht aussehen zu lassen. Er schaltet jedes Verständnis für den Entwickler ab, er stellt sich bewusst dumm, um noch mehr Fehler bei Handlung und Charakteren finden zu können und er legt einen Maßstab an, den er schnell wieder vergisst, wenn er seine Lieblingsspiele spielt (oder selbst Spiele macht). Natürlich kann man das nicht verhindern, aber man sollte es zumindest nicht gutheißen. Owly hat es ja schon gesagt - hinter solchen Meinungen stecken selten gute Absichten.

    Ich weiß, dass es nicht unbedingt ein persönlicher Groll sein muss, der jemanden dazu treibt, einen maßlos übertriebenen Verriss zu schreiben. Aber wenn jemand es macht, dann ist es wie gesagt menschlich besonders enttäuschend und für mich auch nicht mehr nachvollziehbar, weil es bei uns letztendlich "nur" um Spiele geht.

  14. #94
    @Kelven: Das ist, als würdest du sagen, man kann einen Film nicht kritisieren, weil es "nur ein Film" ist. Spiele sind genauso wie Filme und Bücher eine Kunstform und genau wie diese interprätier- und kritisierbar. Sicher wird nicht jeder seine Kritik in Watte einpacken, aber wenn du das Gefühl hast, dass die "Kritik" nur ein Angriff auf dich als Person sein soll, dann ist es auch keine Kritik.

  15. #95
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    Sicher wird nicht jeder seine Kritik in Watte einpacken, aber wenn du das Gefühl hast, dass die "Kritik" nur ein Angriff auf dich als Person sein soll, dann ist es auch keine Kritik.
    Sag das mal den "Kritikern", die trotzallem überzeugt sind, dass ihre "Kritik" voll wichtig wäre und sich dann echauffieren, wenn die "Kritik" vom Entwickler nicht so umgesetzt (oder überhaupt verstanden) wurde, wie sie es gerne hätten. xD

    MfG Sorata

  16. #96
    @sorata:
    Zwei Posts zuvor:
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    @Kelven: Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist. Die Leute werden immer das kritisieren, was sie nicht gut finden und sagen, was sie sehen wollen. Da wird der Ton auch mal rauer und unangenehmer. Und die Leute, die etwas persönlich gegen dich haben, wollen auch nicht, dass du dich verbesserst, sondern dich nur emotional belasten.
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.

  17. #97
    @Pinguin mit Brille
    Ich meine damit, dass ein Spiel - und das gilt auch für alle anderen Medien - keinen Anlass bieten sollte, sich darüber zu ärgern. Erst recht nicht, es zu verachten, es sei denn, es enthält wirklich verachtenswerte Inhalte, weil es vielleicht rassistisch ist oder so. Meistens wird sich aber darüber geärgert, dass die Handlung langweilig/unplausibel ist, die Figuren unsympathisch/unglaubwürdig sind oder dass das Gameplay keinen Spaß macht. Das hat einem nicht gefallen, das sollte man natürlich auch ansprechen, aber für den Ärger gibt es keinen Grund. Der Entwickler hat das Spiel ja nicht absichtlich "schlecht" gemacht, um einem den Spaß zu verderben. Das, was ich anprangere, ist die allgegenwärtige Aggressivität. Jeder von uns hat sich sicher schon mal über ein im Zorn geschriebenes Review geärgert oder über die Leute, die an jeder geeigneten Stelle immer wieder erwähnen müssen, wie sehr sie doch ein Spiel verachten. Ja, ich schreibe manchmal auch noch so und trotzdem weiß ich, dass es eigentlich falsch ist. Um nichts anderes geht es mir hier. Es ist für mich ein elementarer Unterschied, ob jemand sagt, was ihm nicht gefällt oder ob jemand über ein Spiel übertrieben herzieht, weil er es nicht ausstehen kann. Natürlich hat Eddy recht, dass man hinter Worten manchmal auch mehr vermutet als da ist, aber ich meine schon die Fälle, bei denen (etwas übertrieben) der Hass offensichtlich ist. Schau dir nur an, wie das damals mit Marlex und Vampires Dawn gewesen ist. Ich finde das Spiel auch nicht gut, aber über diese Feststellung hinaus sollte es dann auch nicht gehen. Man kann allenfalls darüber diskutieren, warum man das so sieht, aber dann bemerkt man schnell, dass viele andere gerade das, was man nicht mag, am Spiel mögen. Ich hab selbst auch schon einiges Dummes über Vampires Dawn gesagt und heute ist mir bewusst, dass es falsch war. Ich mein, das bleibt doch nicht ohne Konsequenzen. Ich kann verstehen, dass Marlex die Community verlassen hat, was wurde nicht alles über seine Spiele und auch über ihn gesagt. Wer weiß, wie viele ihm heute noch die Spiele übel nehmen und sich insgeheim gefreut haben, als seine Crowdfunding-Kampagne für den dritten Teil gescheitert ist. Es ist dieser Hass, den ich nicht verstehe. Es geht eben nur um Spiele.

  18. #98
    So, dann klink ich mich mal ein.

    Warum sollte man sich nicht über Spiele oder andere Medien ärgern? Ich finde, es ist ganz natürlich und man kann es nicht verhindern. Es sind Emotionen, es gibt nicht wirklich etwas daran auszusetzen. Und in manchem Kontext kann ich wirklich verstehen, wenn man als Liebhaber von guten Spielen nicht begeistert ist, wenn einem da ein leerer Karton hingestellt wird, auf dem "tolles Spiel" steht, aber nur gähnende Leere (oder schlimmeres) vorzufinden ist.

    Der Punkt ist eigentlich, dass die meisten Menschen ihren Kopf ausschalten, sobald sie das Internet betreten. Dann wird in Großbuchstaben geschrieben, wüste Ausdrücke verwendet. Man steht ja nicht vor einem echten Menschen, man schreibt irgendeinem komischen gesichtslosen User einen Kommentar. Zumindest denke ich, dass es daran liegt. "Ich kenne diese Person nicht, ich nehme keine Rücksicht."
    Ich ignoriere grundsätzlich Kommentare/Reviews, die sich zu sehr von der sachlichen Ebene lösen und in den Abgründen des Hasses verschwinden. Was sich nicht auf der Realität stützt und gute Argumente bringt, ist für mich irrelevant. Warum sollte ich mich von Unwahrheiten angegriffen fühlen? In diesem Fall weiß ich es ja besser. Haters gonna hate, da muss man nicht nach dem Grund suchen oder es hinterfragen.

    Zitat Zitat
    Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist.
    Meh. Es gibt immer "Subjektiv" und "Subjektiv". Klar, es gibt unterschiedliche Spielertypen, dem einen macht dies Spaß dem anderen macht das Spaß. Aber da endet es halt nicht. Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist. Auch, weil es einem ja letztendlich nur hilft, sein geliebtes Spiel zu verbessern! Und ich gehe einfach mal davon aus, dass einem Entwickler das eigene Spiel am Herzen liegt.

    Zitat Zitat
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.
    Nochmal meh. Es stimmt zwar im Grundsatz - es ist immer die Sache der eigenen Person, was man macht - , aber für mich gibt eigentlich nur eine richtige Art, mit Kritik umzugehen: Souverän sein.

    Denn es tut mir (nicht) leid, aber wer seine Kreationen der Öffentlichkeit präsentiert, muss darauf gefasst sein, Kritik zu bekommen. Man hat die Verantwortung übernommen. Das war schon vor Zeiten des Internets so. Ob ich jetzt ein Maker-Game im Forum vorstelle, ein Youtube-Video hochlade, ein Bild hochlade oder ein Buch veröffentliche: Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer drüber stolpert und es ihm nicht gefällt, ist hoch. Und dass da dann auch negative Feedback kommen kann, wenn nicht sogar kommen muss (unabhängig von der Qualität des Produktes) ist eine unausweichliche Tatsache.

    Jeder, der mit dieser Realität nicht umgehen kann, soll seine Werke nicht veröffentlichen. Oder lernen damit umzugehen. Sich der Verantwortlichkeit zu entziehen, sich vom Spiel zu distanzieren, alles dicht zu machen und sich die Ohren zu zu halten: Das sind alles Dinge, die ich für verwerflich halte. Selbst bei harscher Kritik sollte die betroffene Person versuchen, es nicht persönlich zu nehmen, und den Kern der Kritik zu suchen: Was wird kritisiert und inwiefern trifft es zu? Was veranlasst meinen Gegenüber dazu, so darüber zu denken? Kann ich dagegen argumentieren? Oder sollte ich versuchen, von der Kritik zu profitieren, besser zu verstehen, was das Problem ist? Und dann bitte entsprechend reagieren. Wenn mein Gegenüber kein Hater ist, wird er meiner Argumentation zuhören und auf diese angemessen reagieren. Am Ende hat jeder was davon: Der Entwickler lernt dazu, die andere Person ist im besten Fall beschwichtigt. Wenn es zu keiner Einigung kommt, na, dann eben nicht. Und sobald mein Gegenüber unsachlich wird und mich beleidigt, gehe ich nicht mehr auf ihn ein. Ich finde viel zu viele Leute bezeichnen scharfe Kritik schon als "Niedermachen" oder "Hass". Zugegeben, die Grenzen verschwimmen manchmal.

    Natürlich kann man nicht von jedem erwarten, dass er erfahren, reif oder gestanden genug ist, es so zusehen oder durchzuführen. Menschen sind unterschiedlich und ich kann und will niemanden dazu zwingen - wovon man sich angegriffen fühlt, variiert ja letztendlich doch. Ich verstehe es auch durchaus, dass man - besonders wenn man jung und unerfahren ist - nicht unbedingt mit so etwas umzugehen weiß. Bis vor einigen Jahren war das bei mir ja auch der Fall. Trotzdem denke ich, dass man es letztendlich doch so sehen muss: Kritikfähigkeit ist eine löbliche und notwendige Eigenschaft, um als Person zu wachsen. Und ich kann niemanden für voll nehmen, der sich Kritik ohne einen ersichtlichen Grund entzieht.

    EDIT: Ich beziehe mich sehr auf die Allgemeinheit. Was hier in der Community los ist, kann ich leider schlecht einschätzen, da ich erst seit einer Woche mit von der Partie bin.
    (Hoppala, so viel wollt ich gar nicht raushauen. Aber das Thema liegt mehr sehr am Herzen )

    Geändert von Katkat (27.11.2015 um 22:12 Uhr)

  19. #99
    Zitat Zitat von Katkat Beitrag anzeigen
    Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist.
    Hier muss ich anmerken: Das Schlüsselwort liegt in der Begründung der Standpunkte. Ich erlebe viele Leute, die zwar ein und dieselbe (oder eine ähnliche) Meinung vertreten, aber sich diese Meinung nicht vernünftig gebildet haben und nur Dinge nachplappern, die irgendein "Experte" vorgekaut hat. So bilden sich etliche Leute ein Urteil über etwas, ohne sich selbst je damit beschäftigt zu haben (und das bezieht sich auch nicht nur auf die Indie-Game-Szene, wie man ja fast täglich in den Nachrichten sehen kann...). Das führt dann ggf. sogar dazu, dass irgendwelche verqueren Missinterpretationen weitergetragen werden, die keiner genaueren Analyse Stand halten würden. So, dass z.B. das Balancing im Spiel voll mies wäre, weil der ursprüngliche "Experte" aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen ein arges Problem damit hatte (damit aber auch ein Einzelfall wäre). Aber anstatt das selbst zu überprüfen, wird die Aussage des "Experten" als Quelle angenommen, um sie dann in die "eigene Meinung" einzubauen.

    Kurzum: Nur weil viele einer Meinung sind, muss das ihre Gewichtigkeit nicht automatisch erhöhen, weil entscheidend ist, wie sie zu der Meinung gekommen sind.
    Und das ist auch ein wichtiger Leitsatz für Kritiker: Beschäftigt euch auch wirklich selbst mit den Dingen, die ihr kritisiert!
    Es bedarf da keiner Doktorarbeit, die die Gründe des Standpunktes darlegen, aber es wirkt doch schon weit überzeugender, wenn man eigene Worte finden kann, als wenn mitschwingt: "Ich finde das doof, weil XYZ das so gesagt hat und der hat ja Ahnung!"

    Nur mal so als kleine Anmerkung von meiner Seite. °^°

    MfG Sorata

  20. #100
    @Katkat
    Man darf sich schon über ein Spiel ärgern, aber man sollte sich fragen, ob es notwendig ist, einen langen Rant zu verfassen oder bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, wie schlecht man das Spiel findet. Ärger ist spontan, Abneigung ist es nicht. Und dann stellt sich auch die Frage, was wirklich ein schlechtes Spiel ist. Ich red mal kurz über kommerzielle Spiele. Seit dem C64-Zeitalter (vielleicht noch dem des Gameboys) hab ich kein schlechtes Spiel mehr gekauft. Man kauft ja nicht mehr die Katze im Sack. Damals gab es Magazine, heute gibt es das Internet. Vielleicht bin ich genügsamer als andere, aber für mich es ist schon eine Kunst für sich, ein schlechtes Spiel zu machen. Alles, was ich seit Jahrzehnten in den Händen hielt, war mindestens durchschnittlich. Zurück zum Maker. Natürlich gibt es Makerspiele, die mir wenig oder gar keinen Spaß gemacht haben, Spiele mit einer großen Mängelliste. Aber sollte man den Entwicklern das vorwerfen? Wir alle sind Amateure und gerade den Anfängern sollte man schon zugestehen, selbst das nicht zu beherrschen, was in der Szene angesagt ist. Man sollte natürlich alles ansprechen, was man nicht gut fand, aber man sollte sich darüber nicht lustig machen oder es den Entwicklern eben übel nehmen, als hätten sie die Mängel absichtlich oder fahrlässig eingebaut (letzteres könnte man höchstens bei einem sehr verbuggten Spiel sagen).

    Zitat Zitat
    Wenn man konstruktive Kritik ausübt, begründet man seine Standpunkte auch immer - und wenn mehrere Menschen ein und dieselbe Meinung vertreten und diese an den gleichen Dingen festmachen, dann sollte man sich als Entwickler Gedanken machen, ob da nicht irgendwas dran ist.
    Ich glaub, das geht aber gar nicht so einfach, wie das jetzt klingt. Wenn mich die Handlung nur Gähnen lässt, dann weiß ich ja nicht, warum sie das tut. Ich hab bestenfalls eine Idee davon. Gefühle sind einfach da. Und auch mein Verständnis für den Aufbau der Handlung oder für die Persönlichkeiten der Figuren fußt auf meinen Gehirnwindungen, wenn ich deren Funktionen kennen würde, wäre ich der Wissenschaft weit voraus. Was ich damit sagen will ist Folgendes: Begründungen werden nur dann allgemein akzeptiert, wenn sich alle Menschen vorher auf ein richtiges Vorgehen geeinigt haben. Die Rechtschreibung ist eindeutig oder offensichtlich falsch gesetzte Tiles oder ein Fehlverhalten des Programms, was ja auch der Entwickler nicht möchte. Viel mehr aber auch nicht. Über alles andere wird sich ständig und überall gestritten - eine Begründung akzeptiert man meistens nur dann, wenn sie der eigenen Sicht nicht widerspricht. Das ist zumindest die Erfahrung, die ich in unzähligen Diskussionen gewonnen hab.

    Zu den Menschen mit derselben Meinung: Eine Meinung hat dann Gewicht, wenn sie von der großen Mehrheit stammt. Aber wann schreibt die große Mehrheit schon mal? Die Verrisse kommen ja nur von ein paar wenigen. Gerade in der Makercommunity ziehen die Kritiker oft am gleichen Strang, wenn sie nicht sogar zur gleichen Clique gehören. Was sorata schreibt kommt noch hinzu. Manche übernehmen einfach unreflektiert die Meinung ihres Peer Group Leaders.

    Zitat Zitat
    Und dass da dann auch negative Feedback kommen kann, wenn nicht sogar kommen muss (unabhängig von der Qualität des Produktes) ist eine unausweichliche Tatsache.
    Das ist richtig, aber du sprachst ja vom souveränen Umgang und für mich heißt das, dass man der übertriebenen Polemik und allem menschlich Fragwürdigen auch mal entschlossen entgegentreten muss. Es zu dulden wäre das falsche Signal. Selbst wenn man Gefahr läuft, dass sich die üblichen Verdächtigen über die "Kritik an der Kritik" wieder nur lustig machen, weil sie sich keiner Schuld bewusst sind.

    Zitat Zitat
    Und sobald mein Gegenüber unsachlich wird und mich beleidigt, gehe ich nicht mehr auf ihn ein. Ich finde viel zu viele Leute bezeichnen scharfe Kritik schon als "Niedermachen" oder "Hass".
    Das lässt sich doch eigentlich ganz gut unterscheiden. Wenn jemand selbst etwas Fragwürdiges gesagt/getan hat, dann darf er sich über Polemik nicht beklagen. Kommen Spott und Polemik aber grundlos, dann ist der Kritiker ja schon unsachlich.

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