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Moderator
Sir Barett, du kannst immer sagen, dass Leute mit falschen Erwartungen an ein Spiel herangegangen sind. Zu jedem Spiel, das sie nicht mochten. In dem Moment, wo du etwas an einem Spiel kritisierst, suggerierst du damit, dass man es hätte besser machen können und du dir das gewünscht hättest. Wenn man das als Argument zulässt, wird Kritik bedeutungslos und hinfällig. Dann zählt nur noch die Frage, ob ein Spiel technische Probleme hat oder nicht. Irgendeine Fanbase findet sich immer.
Hinter all dem steckt natürlich schon eine interessante Frage: Wie aussagekräftig sind Kritiken, was für eine Existenzberechtigung haben sie und unter welcher Prämisse? Das könnte man länger diskutieren. Meine Vorstellung ist die, dass ein Spiel, ganz gleich was es sein will, innerhalb dieser selbst auferlegten Einschränkungen Potentiale hat, die es ausschöpfen oder verschenken kann. Ein exzellenter Shooter wird durch eine gute Handlung nur besser, nicht schlechter; während er durch ablenkende Minispiele seine selbst auferlegten Einschränkungen verlässt und dadurch eine vernünftige Erwartungshaltung (die nach einem reinen Shooter) verletzt, was zumindest riskant sein kann (und einer der größeren Kritikpunkte an BioShock war).
Meine Herangehensweise an Kritik wäre also diese. Gibt es verschenktes Potential oder nicht, und hat das Spiel unumgänglichen unnötigen Content, der nicht der zentralen Spielidee entspricht? Und ich finde, dass man so zumindest einige Fragen relativ objektiv besprechen kann; dass dennoch irgendwo eine subjektive Meinung einfließt, ist natürlich klar und oftmals ja auch gewünscht.
Um das Ganze auf Mirror's Edge zurückzubringen: Also erstmal hat norkia hier eine persönliche Kritik am Spiel wiedergegeben, deswegen finde ich deine Antwort etwas unangemessen - persönliche Kritik muss erlaubt sein, und ja, auch wenn man persönlich in einem Spiel gerne ein Feature gehabt hätte, das nicht vertreten ist und das du unnötig findest. (Er sagt ja nicht einmal, dass er das Spiel deswegen schlecht findet. Er sieht einfach aus seiner Sicht ein verschenktes Potential.)
Zweitens projizierst du gerade glaube ich stark - du erinnerst dich an Leute, die früher mit ähnlichen Punkten das Spiel verrissen haben, aber norkias Punkte sind ja recht gemäßigt. "Dynamisches Wetter wäre schön gewesen" oder "ich hätte eine Karte für den Überblick gebrauchen können" sind doch keine schlimmen Forderungen, auf die man so gereizt reagieren muss - und als persönliche Meinungen sind sie durchaus legitim. Niemand hat gesagt "das Spiel ist scheiße, weil..." und das ist für mich der Unterschied, auf den es ankommt.
(Drittens glaube ich, dass norkia die Hälfte der Punkte nicht ernst gemeint hat. ^^)
Ich persönlich habe den Stil von Mirror's Edge geliebt und ich mochte das Gefühl von Dynamik und Freiheit. Ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass die Story besser wäre und dass das Spiel noch mehr unterschiedliche Wege durch das Level bietet.
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